Deutschland - 1. Bundesliga 04/28 15:30 31 1. FSV Mainz 05 v 1. FC Köln - View
Deutschland - 1. Bundesliga 05/05 17:30 32 Heidenheim v 1. FSV Mainz 05 - View
Deutschland - 1. Bundesliga 05/11 16:30 33 1. FSV Mainz 05 v Borussia Dortmund - View
Deutschland - 1. Bundesliga 05/18 13:30 34 VfL Wolfsburg v 1. FSV Mainz 05 - View

Wikipedia - 1. FSV Mainz 05

Der 1. Fußball- und Sportverein Mainz 05 e. V., kurz 1. FSV Mainz 05 oder nur Mainz 05, ist ein 1905 gegründeter, eingetragener Sportverein aus Mainz. Neben der Fußballabteilung, deren erste Herrenmannschaft in der Bundesliga spielt, hat der Verein noch eine Handball-, eine Tischtennis- und eine Fan-Abteilung. Die erste Tischtennis-Herrenmannschaft spielt seit der Saison 2022/23 in der Bundesliga, die Damenhandballmannschaft war von 2018 bis 2020 Bundesligist. Seit dem 1. Juli 2023 verfügt der Verein außerdem über eine Frauenfußballabteilung, deren erste Mannschaft aktuell in der Regionalliga Südwest spielt.

Der Verein hatte im November 2023 über 18.000 Mitglieder.

Zu den größten sportlichen Erfolgen der Fußballabteilung zählen die Jahre in der höchsten deutschen Spielklasse von 2004 bis 2007 und seit 2009, das Erreichen des Halbfinals im DFB-Pokal in der Spielzeit 2008/09 sowie der sechste Tabellenplatz zum Abschluss der Saison 2015/16 und damit die direkte Qualifikation für die Gruppenphase der UEFA Europa League 2016/17.

Die Geschäftsräume des Vereins befinden sich in der Isaac-Fulda-Allee im Stadtteil Mainz-Gonsenheim. Seit Juli 2011 wird die heutige Mewa Arena in Mainz-Bretzenheim, die 33.305 Zuschauer fasst, für die Heimspiele der ersten Mannschaft genutzt. Bis dahin war im Bruchwegstadion gespielt worden, das weiterhin von Nachwuchsmannschaften genutzt wird.

History

1905–1919: Entstehung und frühe Jahre

Der früheste Vorgängerklub des heutigen 1. FSV Mainz 05 entstand im März 1905 im heute nicht mehr bestehenden Café Neuf nahe der heutigen Großen Langgasse in der Mainzer Innenstadt. Das genaue Gründungsdatum ist umstritten; während Nachkriegsquellen den 16. März nennen, ist in den Festschriften zum 20. und 25. Vereinsjubiläum vom 27. März die Rede. Im Sommer 1905 – der exakte Termin ist nicht überliefert – trat der noch namenlose Verein zu seinem ersten Spiel an. Gegen den im selben Jahr gegründeten FC Germania Gustavsburg gewannen die Mainzer 5:3 (100 Jahre später war ein erneutes Aufeinandertreffen der beiden Vereine Teil der Jubiläumsfeierlichkeiten; die 05er, mittlerweile Bundesligist, gewannen 14:0). Wenig später bekam das „wilde Gebilde“, wie die Gründer ihren Verein anfangs nannten, einen Namen: 1. Mainzer Fußballclub „Hassia“ 05. Unter diesem Namen bestritt der Verein seine ersten datierten Spiele: Am 13. August verloren die Mainzer gegen eine Mannschaft aus Biebrich, wahrscheinlich mangels exakter Regelkenntnisse 1:2 durch eine frühe Form des Golden Goal, 14 Tage später 0:1 gegen den Mainzer Fußball-Club 1904. Die 04er waren der älteste reine Fußballverein der Stadt und hinter dem heute noch bestehenden Mainzer Vorortklub FVgg Mombach 03 der zweitälteste Fußballverein Rheinhessens, lösten sich aber schon nach wenigen Jahren wieder auf.

Zum Ersten Vorsitzenden wurde im Oktober 1905 auf einer „außerordentlichen Generalversammlung“ der 17-jährige Eugen Salomon gewählt, der zum 24. Juni 1906 den Eintritt in den Verband Süddeutscher Fußball-Vereine erwirkte. Zuvor waren die Fußballer nur unregelmäßig gegen andere unorganisierte Vereine angetreten. Am 7. Oktober 1906 bestritten die 05er ihr erstes Pflichtspiel. In der Klasse B blieb Hassia in der Hinrunde ohne Punktverlust, fiel aber in der Rückrunde ins Mittelfeld zurück. Fußball spielten die aktiven Sportler in den ersten Jahren nur im Frühjahr und Herbst. Der Sommer war der Leichtathletik vorbehalten.

Ein Meilenstein für den Verein war das Gastspiel des fünfmaligen Westkreismeisters FC Pfalz Ludwigshafen am 25. Dezember 1909. Mittlerweile spielte man nicht mehr auf dem provisorischen Platz am Gautor, sondern in der Mainzer Radrennbahn am heutigen Fichteplatz. Diese erste Partie gegen eine damalige „Spitzenmannschaft“ ging zwar trotz einer frühen Führung mit 2:5 verloren, aber der Mainzer Anzeiger druckte anlässlich dieser Begegnung im Verlauf mehrerer Wochen nicht nur das Fußball-Regelwerk, sondern auch eine Beschreibung der verschiedenen Mannschaftspositionen und erstmals die Namen der Spieler ab. Die noch junge Sportart und der Klub selbst erlebten daraufhin einen Popularitätsschub, der sich in der ersten vierstellige Zuschauerzahl am Ostersonntag 1910 ausdrückte. Rund 1200 Zuschauer sahen den 6:2-Sieg gegen die im Militärfußball sehr erfolgreiche Besatzung des Kreuzers Gneisenau – finanziell profitierte der Verein jedoch nicht davon, da der Kassierer die Einnahmen veruntreute. Später im selben Jahr bekamen die 05er auf einem von der Preußisch-Hessischen Eisenbahn gepachteten Grundstück an der Hattenbergstraße ihren ersten eigenen Sportplatz mit Tribüne und Umkleidekabinen. Die Anlage wurde am 16. Oktober 1910 mit einer 1:5-Niederlage gegen die Stuttgarter Kickers II eingeweiht.

Am 16. August 1912 fusionierte die „Hassia“ mit dem Mainzer Fußballclub „Hermania“ 1907 anlässlich einer gemeinsamen Generalversammlung, die erneut im Café Neuf stattfand. Die „Hermania“ war seit 1907 ein Lokalrivale gewesen und hatte sich aus Aktiven der vormaligen Fußballabteilung des heute noch existierenden Mainzer Turnverein von 1817 zusammengesetzt. Der 1. FC Hassia-Hermania 05, der wenig später zum 1. Fußballverein Mainz 05 umbenannt wurde, bestritt sein letztes Spiel vor dem Ersten Weltkrieg am Ostersonntag 1914, das mit einem 3:1-Erfolg gegen die Auswahl des Kreuzers Mainz endete. Gegen Kriegsende bildete der 1. Fußballverein Mainz 05 eine Kriegsspielgemeinschaft mit dem Sportverein 08 Mainz und auch nach dem Ende der Kampfhandlungen blieb die Verbindung erhalten, wodurch der 1. Mainzer Fußball- und Sportverein 05 entstand.

1919–1933: Bezirksliga Hessen

Saison Platz
(von)
Tore Punkte Zuschauer-
schnitt
1919/20 09 (10) 12–24
1920/21 01 (10)
03 (03)
43:18
05:08
26–10
02–06*
1921/22 03 (08) 36:07 19–09
1922/23 06 (08) 16:16 12–16
1925/26 02 (08) 37:26 21–07
1926/27 01 (10)
06 (06)
51:28
13:37
26–10
05–15*
1927/28 02 (10)
02 (08)
46:28
38:25
24–12
17–11**
1928/29 02 (09)
04 (08)
46:16
32:35
24–08
14–14**
1929/30 04 (08) 29:32 14–14
1930/31 04 (08) 27:28 13–15
1931/32 01 (10)
08 (08)
68:25
20:35
29–07
09–19*
5143
1932/33 01 (10)
07 (08)
57:20
35:38
31–05
08–20*
4607
* Süddeutsche Meisterschaftsendrunde
** Trostrunde der Liga-Vizemeister
Flugblatt zum zweiten Spiel gegen Vasas

Erster Höhepunkt im Vereinsleben des jungen Fußball- und Sportvereins waren die beiden internationalen Freundschaftsspiele gegen Vasas Budapest im Juni 1920. Die 05er gewannen das von einer intensiven Werbekampagne begleitete erste Duell mit 1:0 (die einzige Niederlage der Ungarn bei ihrer Deutschland-Tournee) und blieben auch drei Tage später in der Revanchebegegnung beim 0:0 ohne Niederlage. Diese Spiele markierten den Beginn der ersten „großen Ära“ von Mainz 05, die durch die Gründung eines einheitlichen Ligasystems nach dem Ersten Weltkrieg ermöglicht wurde. Nachdem sie sich im ersten Jahr nur knapp in der neuen Bezirksliga gehalten hatten, bildeten die unter anderem mit den Gebrüdern Freitag und dem Ex-Nationalverteidiger Kurt Diemer aus Berlin sowie dem Rückkehrer Hugo Ries verstärkten Mainzer in dieser Phase bald eine regionale Spitzenmannschaft, die überregional allerdings stets chancenlos war. In den Spielzeiten 1920/21, 1931/32 und 1932/33 gewannen die Mainzer jeweils die Hessenmeisterschaft, 1926/27 (aufgrund einer vorübergehenden Staffelneuordnung) den Titel im Bezirk Rheinhessen-Saar, was jeweils zur Teilnahme an der süddeutschen Meisterrunde berechtigte.

„Größter Tag der Mainzer Sportgeschichte“ nannte der Mainzer Anzeiger den 22. November 1925, an dem die eben erst von einem zweijährigen Absturz in die Zweitklassigkeit zurückgekehrten 05er beim späteren Rheinhessen-Saar-Meister FV 03 Saarbrücken mit 1:0 siegten. Am Ende jener Saison verpasste der Aufsteiger die Meisterschaft um nur einen Punkt. Berühmt wurde in der folgenden Saison am 20. März 1927 das Spiel in der süddeutschen Meisterrunde gegen den 1. FC Nürnberg, dem erfolgreichsten deutschen Fußballverein der 1920er-Jahre. Die Mainzer trotzten hier vor 12.000 Zuschauern dem späteren Deutschen Meister, der mit den „Idolen“ Hans Kalb und Heinrich Stuhlfauth sowie acht weiteren Nationalspielern angetreten war, ein 3:3 ab, nachdem sie zur Halbzeit durch Tore von Georg Kaiser (2) und Paul Lipponer sogar 3:1 geführt hatten.

In diese Phase fällt auch der Bau des Sportplatzes am Fort Bingen (rund 500 Meter südlich des Bruchwegstadions auf dem heutigen Universitätsgelände). Der Platz wurde 1920 als erste vereinseigene Kampfbahn eröffnet, aber nur 17 Jahre später enteignet und abgerissen.

Elf der Ära Kriterien

Hans Lautner – Draisbach, Otto Freitag – Clemens Weilbächer, Willi Freitag, Karl Kast – Heinrich Decker, Jakob Schneider, Paul Lipponer, Karl Scherm, Georg Kaiser. Trainer: Paul Oßwald

1933–1945: Mainz 05 während des Dritten Reichs

Saison Platz
(von)
Tore Punkte Zuschauer-
schnitt
1933/34* 11 (12) 44:53 19–25 03864
1934/35 02 (12) 75:32 35–09 02876
1935/36 03 (12) 44:37 23–21
1936/37 09 (12) 28:50 17–27
1937/38 09 (10) 34:37 14–22
1938/39 06 (13) 49:47 24–24
1939/40
1940/41
1941/42 05 (10) 45:44 18–18
* in der Gauliga

Aufgrund der Erfolge in den frühen 1930ern waren die Mainzer für die erste Saison in der 1933 gegründeten Gauliga Südwest qualifiziert. Wie bereits in den Meisterrunden der Vorjahre war die Mannschaft auch in dieser sportlich anspruchsvollen Liga überfordert und stieg bereits im ersten Jahr als Tabellenvorletzter ab. Dabei beendeten sie die Saison mehrere Wochen vor dem Rest der Liga und mussten die direkten Konkurrenten, die in ihren verbleibenden Spielen punkteten, ohne Gegenwehr vorbeiziehen lassen. Karl Scherm erzielte in seiner letzten Saison für die 05er 23 der 44 Mainzer Treffer. 1935 verpassten die lange auf dem ersten Tabellenplatz stehenden 05er den Wiederaufstieg, als im direkten Duell der SC Opel Rüsselsheim am vorletzten Spieltag vorbeizog. Als entscheidendes Hindernis hatte sich hier die Verletzung von Torjäger und Ex-Waldhöfer Heinrich Decker herausgestellt, der in den 20 Begegnungen zuvor 28-mal getroffen hatte.

Sowohl Deckers langer Ausfall als auch die überdurchschnittliche Anzahl von Unentschieden sorgten in der Saison 1935/36 früh für einen großen Abstand zur Spitzengruppe. Nach einer weiteren enttäuschenden Spielzeit 1936/37 – besonders auf fremden Plätzen – versuchte der Verein, eine neue Aufbruchstimmung zu erzeugen, die aber durch den Verlust des Stadions, das 1937 einer Flakkaserne weichen musste, verpuffte. Im ersten Jahr ohne eigenen Sportplatz stiegen die so enteigneten 05er als Vorletzter sportlich aus der Bezirksklasse ab, durften aber durch die Aufstockung der Liga von 10 auf 13 Vereine weiter zweitklassig bleiben.

Im nationalsozialistischen Deutschland galten die 05er als „Judenverein“, da etliche Vereinsmitglieder, darunter der Gründer Eugen Salomon und das Vorstandsmitglied Carl Lahnstein jüdischen Glaubens waren. Zwar hatte der Verein eine gemeinsame Erklärung diverser süddeutscher Fußballclubs vom 9. April 1933, in der sich die Vereine wohlwollend zur NS-Machtübernahme äußerten und sich verpflichteten, die „Entfernung der Juden“ aus dem deutschen Fußball voranzutreiben, nicht unterschrieben, wenngleich die genauen Umstände und Motive unklar blieben. Am 10. August 1933 kam es in einer außerordentlichen Generalversammlung dann jedoch durch Satzungsänderungen zur Gleichschaltung. Eugen Salomon verließ Deutschland noch im selben Jahr.

Im Zuge einer vom nationalsozialistischen Fachamt Fußball verordneten reichsweiten Fusionswelle, die den Zweck hatte, in den Städten zentrale Großvereine zu schaffen, wurde der FSV 1938 mit einem kleinen Nachbarverein zusammengeschlossen – der Reichsbahn SV Mainz 05 entstand. Vorausgegangen war ein gescheiterter Fusionsversuch, nach dem den 05ern die Spielerlaubnis vorübergehend entzogen worden war. Während des Zweiten Weltkriegs, der ständige Neuorganisationen des Ligasystems mit sich brachte, wurde das Kunstprodukt 1943 Meister der zweitklassigen Kreisklasse Mainz. Im Herbst 1944 wurde der Spielbetrieb eingestellt, nach Kriegsende der Verein aufgelöst.

1945–1963: Neubeginn und Oberliga Südwest

Saison Platz
(von)
Tore Punkte Zuschauer-
schnitt
1946 10 (10) 20:60 07–29
1946/47 03 (08) 28:19 16–12
1947/48 08 (14) 36:49 25–27
1948/49 08 (13) 39:67 20–28 03750
1949/50 11 (16) 48:74 26–34 04179
1950/51 12 (14) 33:75 14–38 03244
1951/52 10 (16) 69:82 28–32 05433
1952/53 08 (16) 59:55 30–30 05680
1953/54 07 (16) 61:55 31–29 05533
1954/55 14 (16) 51:64 20–40 04467
1955/56 10 (16) 52:64 27–33 05067
1956/57 10 (16) 38:59 28–32 03880
1957/58 06 (16) 58:56 33–27 04033
1958/59 12 (16) 55:78 24–36 04000
1959/60 11 (16) 38:58 24–36 02800
1960/61 05 (16) 37:45 31–29 02767
1961/62 09 (16) 47:96 25–35 03333
1962/63 12 (16) 33:51 23–37 01967

Bereits kurz nach Kriegsende wurde in der Vereinsgaststätte Martinsburg am Kästrich in der Mainzer Oberstadt die Wiedergründung des 1. FSV Mainz 05 beschlossen. Am 11. November 1945 genehmigte das französische Militärgouvernement die im Oktober noch abgelehnte Wiederaufnahme des organisierten Sports in Mainz. Wenig später wurde der Verein im Wirtshaus Roter Kopf unter der Leitung von Konrad Weil, dem Vorsitzenden des Sportausschusses der letzten Vorkriegsjahre, neu gegründet. Bereits an Allerheiligen hatte es das erste Nachkriegsspiel gegeben: 1:1 beim MTV 1817.

Noch im Winter 1945/46 nahm die Oberliga Saar-Pfalz-Hessen, der früheste Vorgänger der Oberliga Südwest, den Spielbetrieb auf. Die 05er waren Gründungsmitglied, was angesichts einer 0:15-Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern kurz vor Saisonbeginn nicht unumstritten war. „Unter solchen Umständen verdient Mainz 05 als der Verein, der in der Vergangenheit am meisten für den Mainzer Fußballsport getan hat, den Vorrang. Wir erwarten jetzt nur, dass die 05er alles aufbieten, was zu einer anständigen Haltung in der Oberliga notwendig ist“, forderte der Mainzer Anzeiger wenige Tage nach dem Spiel. Im ersten Ligaspiel nach dem Krieg verloren die Mainzer am 6. Januar 1946 mit 2:4 gegen den späteren Südwestmeister 1. FC Saarbrücken, und mit nur zwei Siegen beendeten sie die Saison auf dem letzten Tabellenplatz. Es gab jedoch keinen Abstieg.

Bereits 1946 wurde der südwestdeutsche Fußball reformiert. Die Saar-Pfalz-Hessen-Liga wurde zunächst aufgestockt und ging als „Nordzonenliga“ – ohne die Saarvereine – in ihre zweite Saison. Mainz 05 gab mit dem neuen Trainer Helmut Schneider, der auch selbst mitwirkte, und prominenten Zugängen wie Paul Lipponer und Ludwig Günderoth ein besseres Bild ab und kam bis Ende November auf 10:2 Punkte (Torverhältnis 27:5); nur gegen den 1. FCK verlor man auswärts 2:3. Dann jedoch wurde die Liga aufgelöst und durch die 1. Liga Südwestdeutschland, Gruppe Nord ersetzt. In einer einmonatigen Pokalrunde wurden jeweils zwei Teilnehmer aus den Bezirken Rheinland, Rheinhessen, Pfalz und Saargebiet ermittelt. Die 05er, die sich inzwischen von den neuen Spielern wieder getrennt hatten, qualifizierten sich mit einem knappen Sieg nach Verlängerung gegen den SV Gonsenheim. Am Ende belegten sie den dritten Platz, auch dank eines 3:1-Siegs über den FCK an Fastnacht. Die Mainzer etablierten sich fortan in der Oberliga, in der sie jedoch nie eine Hauptrolle spielten. Der Verein nahm zwar an jeder Oberligasaison teil, stand aber auch nur viermal (1953, 1954, 1958 und 1961) in der oberen Tabellenhälfte und musste mehrmals lange um den Klassenerhalt fürchten.

Entscheidend für die weitere Entwicklung des Vereins war die Saison 1951/52. Unter der Führung von Walter Strutz, der als Nachfolger des tödlich verunglückten Charly Armbruster den Vereinsvorsitz übernommen hatte, konnte sich der Verein finanziell konsolidieren. Gleichzeitig wurde der im Krieg beschädigte Sportplatz am Bruchweg modernisiert und auf ein Fassungsvermögen von 20.000 Zuschauern ausgebaut – eine Zuschauerzahl, die bei Spielen gegen den 1. FC Kaiserslautern fünfmal erreicht wurde, unter anderem beim größten sportlichen Erfolg in der Oberliga, als die 05er am 15. November 1953 vor ausverkauftem Haus den FCK 5:2 besiegten. Werner Sommer, Walter Sonnenberger und dreimal Karl-Heinz Wettig trafen gegen den Pfälzer Serienmeister, der mit vier seiner fünf späteren Weltmeister angetreten war.

Dennoch wären die 05er im Jubiläumsjahr 1955 beinahe abgestiegen: Am Saisonende mussten sie beim Vorjahresdritten TuS Neuendorf oder gegen den späteren Südwest-Vizemeister Wormatia Worms punkten. Trotz des frühen 0:2-Rückstands gewannen die Mainzer die entscheidenden Punkte durch ein 3:2 in Neuendorf, was trotz einer deftigen 3:8-Niederlage gegen Worms im Anschluss für Platz 14 genügte. Kurz nach Saisonende trat der englische Pokalfinalist Manchester City mit dem deutschen Torhüter Bert Trautmann am Bruchweg zum Jubiläumsspiel an, das die Mainzer vor 10.000 Zuschauern mit 2:1 gewannen. Sogar rund 30.000 Zuschauer sahen am 6. November 1955 den 2:1-Sieg beim SV Saar 05 Saarbrücken. Dieser Rekordbesuch hatte allerdings wenig mit dem Spiel der 05er zu tun – es war nur die „Ouvertüre“ zum Spitzenspiel zwischen dem 1. FC Saarbrücken und dem FCK.

Die folgenden Jahre verliefen für die 05er meist unspektakulär. Lediglich 1962 qualifizierten sie sich erstmals für den DFB-Pokal, in dem sie in der ersten Runde dem 1. FC Köln 0:5 unterlagen.

Elf der Ära Kriterien

Otto Schedler – Josef Amadori, Alfred Höfer – Hermann Ronde, Erich Reith, Norbert Liebeck – Bernhard Christ, Lothar Buchmann, Horst Lebefromm, Josef Meinhardt, Karl-Heinz Wettig. Trainer: Heinz Baas.

1963–1976: Regionalliga Südwest, 2. Bundesliga Süd

Saison Platz
(von)
Tore Punkte Zuschauer-
schnitt
1963/64 04 (20) 82:57 47–29 02632
1964/65 11 (18) 55:64 28–40 02171
1965/66 03 (16) 66:39 38–22 02687
1966/67 04 (16) 50:35 39–21 02705
1967/68 04 (16) 57:32 38–22 03787
1968/69 13 (16) 40:58 23–37 01867
1969/70 12 (16) 37:58 25–35 01667
1970/71 07 (16) 57:49 35–25 02427
1971/72 04 (16) 57:41 37–23 04067
1972/73 01 (16) 80:41 44–16 05700
1973/74 05 (16) 88:49 38–22 04433
1974/75 11 (20) 63:60 38–38 04553
1975/76 12 (20) 81:92 36–40 03516

Als 1963 die Bundesliga eingeführt wurde, war der 1. FSV Mainz 05 nicht qualifiziert. In der neu gegründeten Regionalliga Südwest gehörte der Verein stattdessen meist zur Spitzengruppe: In den ersten fünf Jahren wurden die Mainzer einmal Dritter, dreimal Vierter, und 1966 fehlten nur drei Punkte zur Südwestmeisterschaft. Dem gegenüber stand im Jahr darauf (Mittwoch, den 3. Mai 1967) das mit 79 Zuschauern am schlechtesten besuchte Ligaspiel der Nachkriegszeit, das gegen den FC 08 Homburg unter der Woche ausgetragen wurde, für den Ausgang der Meisterschaft bedeutungslos war und mit der Live-Übertragung des Länderspiels zwischen Deutschland und Jugoslawien zusammenfiel. Sportliche Höhepunkte waren speziell in der DFB-Pokalsaison 1964/65 zu finden, als die Mainzer den späteren Deutschen Meister Werder Bremen (1:0 in Mainz) und den Titelverteidiger TSV 1860 München (2:2 n. V. in Mainz, 2:1 in München) aus dem Wettbewerb warfen – erst im Viertelfinale schieden die Mainzer gegen den 1. FC Nürnberg (0:3) aus.

In den späten 1960ern verloren die 05er den Anschluss an die Spitzengruppe. Nachdem sie bereits in der Schlussphase der Saison 1968/69 den Abstiegsplätzen gefährlich nahegekommen waren, musste die überalterte Mannschaft im folgenden Jahr als Drittletzter überwintern. Der Verein dachte über eine Fusion mit dem noch schlechter stehenden Nachbarn SpVgg Weisenau Mainz nach, die von den SVW-Mitgliedern jedoch mit so deutlicher Mehrheit abgelehnt wurde, dass das Votum der 05-Mitglieder gar nicht mehr stattfand. Dem FSV gelang am Saisonende den Klassenverbleib, die Weisenauer stiegen ab.

1970 begann unter Trainer Erich Gehbauer der Umbruch, der drei Jahre später zur Südwestmeisterschaft führte. Mit dem langjährigen Stammtorwart Kurt Planitzer, Verteidiger Heinz Wassermann, der zuvor in sechs Jahren nur vier Spiele verpasst hatte, den Läufern Carlo Storck und Richard Klauss sowie den Angreifern Gerhard Bopp (der fünfeinhalb Jahre später zurückkam), Georg Tripp und Horst Klinkhammer waren in jener Sommerpause sieben Stammspieler unter den 15 Abgängen des damaligen Tabellenzwölften. Die deutlich verjüngte Mannschaft wurde in der Saison 1970/71 nach einem guten Start (am zweiten Spieltag ein 6:0-Sieg gegen den amtierenden Südwestmeister SV Alsenborn) Tabellensiebter und belebte das Interesse der Mainzer Fußballfreunde neu: Nach dem 4:0-Heimsieg gegen Eintracht Trier wurden laut der lokalen Presse „in der Stadt erstmals seit den Pokalspielen von 1965 wieder Jugendliche mit Fahnen in den Vereinsfarben gesehen“.

1971 wurde Werner Höllein neuer Vorsitzender von Mainz 05, der mit Hilfe des Mainzer Bürgermeisters Jockel Fuchs den Mainzer Konzern Werner und Mertz mit seiner Marke Blendax als ersten Großsponsor akquirieren konnte. Dadurch ergaben sich für Mainz 05 in wirtschaftlich prekärer Lage neue finanzielle Möglichkeiten. Obwohl Gebauer, mit dem mittelfristig der Aufstieg in die Bundesliga angegangen werden sollte, den Verein bereits 1971 aufgrund seiner beruflichen Verpflichtungen als Beamter der Bundesbahndirektion wieder verließ, blieb die „Marschrichtung“ auch unter dessen Nachfolger Bernd Hoss gleich. Vorstopper Helmut Müllges, der letzte verbliebene Spieler aus Oberligazeiten, beendete seine Karriere, und unterstützt durch Blendax waren die Mainzer in der Lage, viele prominente Neuzugänge zu verpflichten, darunter den bundesligaerfahrenen Torjäger Gerd Klier vom Hamburger SV, der insgesamt viermal Torschützenkönig der Regionalliga Süd bzw. Südwest wurde, und 1972 den dänischen Nationalspieler Torben Nielsen von B 03 Kopenhagen. Das Konzept ging auf: Am 6. Mai 1973 wurde der Verein durch ein 1:1 gegen den direkten Konkurrenten Röchling Völklingen vor 18.000 Zuschauern zum einzigen Mal Meister der Regionalliga Südwest. In der folgenden Aufstiegsrunde zur Bundesliga belegten die 05er hinter dem späteren Aufsteiger SC Fortuna Köln, mit dem sie sich lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert hatten, und dem FC St. Pauli, der erst am für den Aufstieg bedeutungslosen letzten Spieltag vorbeizog, den dritten Platz.

Durch die Erfolge in der Regionalliga waren die Mainzer 1974 für die neu gegründete zweigleisige 2. Bundesliga qualifiziert. Zwei Jahre lang hielt der 1. FSV Mainz 05 gut mit und belegte die Plätze 11 und 12 (von insgesamt 20 Mannschaften) in der Südstaffel. Nach dem zweiten Jahr, das die Mainzer mit den meisten Toren und den zweitmeisten Gegentoren der Liga abgeschlossen hatten, sorgten sie für ein Novum im deutschen Profifußball, indem sie als erster Verein aus wirtschaftlichen Gründen freiwillig auf die Zweitligalizenz verzichteten und sich in die Amateurliga Südwest zurückzogen. Diesem Beispiel folgten in den anschließenden Jahren mehrere Zweitligisten. Der sportlich abgestiegene SSV Jahn Regensburg blieb an der Stelle der Mainzer in der 2. Bundesliga.

Elf der Ära Kriterien

Kurt Planitzer – Carlo Storck – Herbert Scheller, Helmut Müllges, Heinz Wassermann – Horst Schuch, Hans-Jürgen Richter, Kurt Sauer – Herbert Renner, Gerd Klier, Charly Tripp. Trainer: Bernd Hoss.

1976–1988: Amateurfußball

Saison Platz
(von)
Tore Punkte Zuschauer-
schnitt
1976/77 06 (19) 094:49 46–26 .00834
1977/78 01 (20) 108:37 65–11 01047
1978/79 03 (18) 082:41 47–21 .00988
1979/80 05 (18) 068:49 39–29 .00732
1980/81 01 (18) 086:45 49–19 01033
1981/82 02 (21) 088:37 57–23 01305
1982/83 08 (20) 082:70 41–35 .00863
1983/84 08 (18) 060:61 38–30 .00646
1984/85 02 (18) 069:29 49–19 01313
1985/86 05 (18) 066:36 41–27 .00747
1986/87 05 (18) 057:31 42–26 .00510
1987/88 01 (18) 062:19 54–14 01265

In der Drittklassigkeit zählten die Mainzer meist zu den Südwest-Spitzenmannschaften, erlebten aber auch eine der schwersten Krisen der Vereinsgeschichte, als im August 1982 die Staatsanwaltschaft wegen finanzieller Ungereimtheiten gegen den Verein ermittelte und gleichzeitig der Vereinspräsident Jürgen Jughard bei einem Autounfall nahe Koblenz verstarb. Dabei stellte sich heraus, dass Jughard in großem Stil Gelder der Deutschen Anlagen Leasing, deren Generalbevollmächtigter er war, für den Verein veruntreut hatte. Die 05er wurden so in einen der bis dato größten bundesdeutschen Wirtschaftsskandale verwickelt. Die genauen Umstände von Jughards Tod – Unfall oder Suizid – konnten nicht vollständig geklärt werden.

Nachdem die völlig neu zusammengestellte Mannschaft die erste Saison nach dem Rückzug nur auf dem sechsten Platz der sportlich schwachen Amateurliga Südwest beendet hatte, gelang 1978 die erste Südwestmeisterschaft. Die Mainzer eroberten kurz vor der Winterpause die Tabellenführung und gaben sie bis zum Saisonende nicht mehr her. In der kurz nach dem letzten Spieltag beginnenden Aufstiegsrunde gegen die Meister der Amateurligen Saarland (Borussia Neunkirchen) und Rheinland (TuS Neuendorf), die eine längere Regenerationszeit hatten, waren die Mainzer allerdings chancenlos. In der 1978 eingeführten Amateur-Oberliga, die die drei Südwest-Amateurligen vereinte, brauchten die 05er drei Jahre, um 1980/81 erstmals Meister zu werden. Trotzdem stiegen sie erneut nicht auf, weil gerade in jener Saison die 2. Bundesliga auf eine Staffel reduziert wurde und der Aufstieg in die Zweitklassigkeit deshalb ausgesetzt war. 1982 – im Jahr der „Jughard-Affäre“ – scheiterten die Mainzer knapp am FC 08 Homburg, worauf mit jeweils Rang 8 in den beiden folgenden Jahren die jeweils schlechteste Platzierung in der Oberliga folgte. Die Rückkehr in die Zweitklassigkeit gelang schließlich im Jahr 1988. Mit einem 3:2-Sieg am letzten Spieltag gegen Eintracht Trier sicherte sich der Verein den Gewinn der dritten Meisterschaft und setzte sich auch in der Südgruppe der darauffolgenden Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga in den Spielen gegen Viktoria Aschaffenburg, SpVgg Unterhaching und FV 09 Weinheim durch. In die Amateurzeit zwischen 1976 und 1988 fielen die meisten Titel des 1. FSV Mainz 05, wozu vier Südwestpokal-Siege, drei Südwest-Meisterschaften und die Amateur-Meisterschaft 1982 (3:0 im Endspiel gegen die Amateure von Werder Bremen) zählten. Dazu kamen die höchsten dokumentierten Ligaspiel-Siege in der Vereinsgeschichte: 10:0 gegen den SV Speicher (31. März 1979) und gegen die SG Ellingen-Bonefeld (18. Mai 1980).

Elf der Ära Kriterien

Manfred Petz – Herwart Koppenhöfer – Michael Wocker, Werner Orf, Hans Keller – André Häuser, Gerhard Bopp, Michael Schuhmacher, Bernd Münch – Charly Mähn, Armin Maier. Trainer: Horst-Dieter Strich.

1988–2001: Wechselvolle Jahre in der 2. Bundesliga

Saison Platz
(von)
Tore Punkte Zuschauer-
schnitt
1988/89 18 (20) 44:76 29–47 04158
1989/90 * 01 (18) 93:20 62–06 02899
1990/91 08 (20) 45:52 41–35 05008
1991/92 09 (12) 39:38 30–34 03994
1992/93 12 (24) 54:58 46–46 03907
1993/94 13 (20) 46:51 37–39 03646
1994/95 14 (18) 50:55 30–38 03958
1995/96 11 (18) 37:41 –0044 04271
1996/97 04 (18) 50:34 –0054 07124
1997/98 10 (18) 55:48 –0044 07959
1998/99 07 (18) 48:44 –0050 07255
1999/00 09 (18) 41:42 –0045 07515
* in der Oberliga Südwest

Eine einschneidende Bedeutung für die weitere Entwicklung des Vereins hatte die Jahreshauptversammlung am 19. September 1988, bei der sich eine Oppositionsgruppe deutlich gegen den Vorsitzenden Bodo Hertlein aussprach. Es kam zu einer Kampfabstimmung zwischen Hertlein und dem Kandidaten dieser Gruppe, Harald Strutz. Zum neuen Vereinspräsidenten wurde der damals 37-jährige Anwalt Harald Strutz gewählt, dessen Vater Walter bereits von 1951 bis 1956 dieses Amt innegehabt hatte. Der damals so entstandene Vereinsvorstand rund um Strutz war bis Juni 2017 noch fast unverändert im Amt.

Sportlich erlitten die Mainzer in der 2. Bundesliga zunächst wieder einen Rückschlag, und als 18. und Tabellendrittletzter stieg der Verein direkt wieder ab. Aber bereits im folgenden Jahr kamen sie mit einem „Husarenritt“ (so Trainer Robert Jung) zurück in den Profifußball. Die sehr offensiv ausgerichtete Mannschaft blieb 33 Spiele lang ungeschlagen, errang vorzeitig die Meisterschaft und verlor erst am letzten Spieltag gegen den Vizemeister FSV Salmrohr. Mit vier Siegen in den ersten vier Spielen stand der 1. FSV Mainz 05 schnell als Sieger der Aufstiegsrunde fest, worauf auch die beiden folgenden Niederlagen keinen Einfluss mehr hatten.

Im ersten Jahr nach dem Wiederaufstieg wurden die Mainzer als Tabellenachter bester Aufsteiger der Saison 1990/91, hätten aber aus formalen Gründen beinahe dennoch den Weg zurück ins Amateurlager gehen müssen: Da nicht alle Sponsorenvereinbarungen schriftlich fixiert waren, verweigerte der DFB den 05ern zunächst die Zweitligalizenz für die Saison 91/92, wogegen die Mainzer jedoch erfolgreich Protest einlegten. Bis 1996 spielte die Mannschaft in der 2. Bundesliga meist gegen den Abstieg, und speziell der Abstiegskampf in der Saison 1995/96 verlief ungewöhnlich. Die Mainzer starten mit nur einem Punkt und 0:14 Toren aus acht Spielen in die Runde und nach einem Trainerwechsel zu Wolfgang Frank, der unter anderem dafür sorgte, dass die 05er als einer der ersten Profiklubs in Deutschland fortan mit Viererkette und Raumdeckung agierten, sammelte in der Rückrunde kein Verein mehr Punkte als der 1. FSV Mainz 05. Am vorletzten Spieltag standen die Mainzer erstmals auf einem Nichtabstiegsplatz und platzierten sich am Ende noch auf dem elften Rang. Die entscheidenden Punkte brachte ein 1:0 gegen den VfL Bochum, bei dem zum ersten Mal seit 23 Jahren mehr als 10.000 Mainzer im Bruchwegstadion waren. In der folgenden Saison hatten die Mainzer erstmals seit 1973 die Chance, in die Erstklassigkeit zurückzufinden. Erst am letzten Spieltag der Saison 96/97 mussten sie ihre Aufstiegshoffnungen begraben: Beim direkten Konkurrenten VfL Wolfsburg unterlagen sie in einem spannenden „Aufstiegsendspiel“ mit 4:5.

Bis 2001 war die Mannschaft aber wieder zumeist in unteren Tabellenregionen zu finden. Eine der wenigen sportlichen Höhepunkte war am 15. Mai 2000 ein überraschender Auswärtssieg beim Aufstiegsaspiranten VfL Bochum unter Interimstrainer Dirk Karkuth und mit einem sportlich gut aufgelegten Torsten Lieberknecht als „Manndecker“ gegen den Bochumer Spielmacher Yıldıray Baştürk.

Elf der Ära Kriterien

Stephan Kuhnert – Jürgen Klopp, Michael Müller, Peter Neustädter, Steffen Herzberger – Guido Schäfer, Jürgen Kramny, Fabrizio Hayer, Christian Hock – Abderrahim Ouakili, Sven Demandt. Trainer: Wolfgang Frank.

2001–2008: Die Ära Klopp

Saison Platz
(von)
Tore Punkte Zuschauer-
schnitt
2000/01 14 (18) 37:45 0040 006042
2001/02 04 (18) 66:38 0064 009866
2002/03 04 (18) 64:39 0062 012.977
2003/04 03 (18) 49:34 0054 014.809
2004/05 11 (18) 50:55 0043 020.159
2005/06 11 (18) 46:47 0038 020.165
2006/07 16 (18) 34:57 0034 020.212
2007/08 04 (18) 62:36 0058 019.918
2004 bis 2007: Bundesliga
Mannschaftsfoto-Termin 2001
Eine Ära auf der Bank: Jürgen Klopp (rechts, 2001 bis 2008 Cheftrainer) neben Stephan Kuhnert (links, seit 1998 Torwart-Trainer) und Željko Buvač (Mitte, 2001 bis 2008 Co-Trainer)

An Fastnacht 2001 wurde eine der wichtigsten Entscheidungen der jüngeren Vereinsgeschichte getroffen. Wieder war der Verein in akuter Abstiegsgefahr und entließ am Rosenmontag den Trainer Eckhard Krautzun. Nachfolger wurde der gerade verletzte Abwehrspieler Jürgen Klopp, der zwar nicht den nötigen Trainerschein für Profifußball, aber ein abgeschlossenes Sportstudium hatte und bereits zu Zeiten Wolfgang Franks als Trainer als dessen verlängerter Arm auf dem Spielfeld galt. Unter Klopps Leitung gewannen die 05er sechs der ersten sieben Spiele und erreichten so erneut den Klassenverbleib.

Die folgenden drei Zweitliga-Spielzeiten bis 2004 brachten dem Klub unter dem jungen „Motivator Klopp“ Sympathien – und angesichts der später knapp verpassten Chancen auch „Mitgefühl“ – über die Stadtgrenzen hinweg ein. Die Mannschaft stellte in der Saison 2001/02 mehrere Startrekorde in der 2. Bundesliga auf, wurde Herbstmeister und rangierte noch vor dem letzten Spieltag zwei Punkte vor dem ersten Nicht-Aufstiegsplatz. Durch die 1:3-Niederlage beim 1. FC Union Berlin verpassten die Mainzer dennoch den Sprung in die Bundesliga. Mit 64 Punkten sind sie bis heute punktbester Zweitliga-Nichtaufsteiger seit Einführung der Drei-Punkte-Regel. Nur ein Jahr später scheiterte der 1. FSV Mainz 05 erneut unter äußerst unglücklichen Umständen. Zwar hatte die Mannschaft die Liga nicht mehr so dominiert wie im Vorjahr, dennoch stand sie nach einem 4:1 in Braunschweig Sekunden vor Saisonende auf einem Aufstiegsplatz. Erst als jene Partie schon abgepfiffen war, traf Alexander Schur, ein Freund von Jürgen Klopp aus gemeinsamen Zeiten bei Rot-Weiss Frankfurt, zum 6:3 für Eintracht Frankfurt gegen den SSV Reutlingen 05, worauf die Frankfurter aufgrund der um ein einziges Tor besseren Tordifferenz die Mainzer auf den vierten Rang verdrängten. Mit 20 Treffern wurde Andrij Woronin erster Zweitliga-Torschützenkönig von Mainz 05. Im dritten Anlauf standen die Mainzer fast nie in der Spitzengruppe der Liga, blieben durch eine Erfolgsserie in den letzten fünf Saisonspielen jedoch bis zum letzten Spieltag in Reichweite des dritten Platzes. Durch das 3:0 gegen Eintracht Trier am letzten Spieltag und die gleichzeitige 0:1-Niederlage des Konkurrenten Alemannia Aachen beim Karlsruher SC gelang nun „nachträglich“ der viel umjubelte Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse – erneut mit einem Rekord; 54 Punkte hatten für einen Erstligaaufstieg in der Geschichte der 2. Bundesliga noch nie gereicht.

Ausschnitt aus der Choreografie zum 100. Vereinsjubiläum

Die in der Bundesliga unerfahrenen Mainzer galten in der Saison 2004/05 sofort als Abstiegskandidat, aber dem misslungenen Auftakt gegen den VfB Stuttgart (2:4) folgte umgehend eine Serie, die am zweiten Spieltag mit einem Sieg gegen den Hamburger SV (2:1 nach 0:1-Rückstand) und die sechs folgenden Partien anhielt; zu den „Besiegten“ zählten der Deutsche Meister Werder Bremen (2:1) sowie Champions-League-Teilnehmer Bayer 04 Leverkusen (2:0). Beim Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg (3:4-Niederlage nach 2:0-Führung) am 11. Spieltag standen die Mainzer sogar kurzzeitig an der Tabellenspitze, und am Ende landeten die Mainzer als bester der drei Aufsteiger auf dem 11. Tabellenplatz, nachdem der Klassenverbleib bereits am 32. Spieltag festgestanden hatte. Neben einem weiteren Jahr in der Bundesliga freute sich der Klub in der Saison 2005/06 über die erste Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb. Als Gewinner der deutschen Fair-Play-Wertung wurde Mainz 05 im Sommer 2005 der dem DFB zugeloste Startplatz in der UEFA-Pokal-Qualifikation zugesprochen. Dort scheiterte die Mannschaft nach Siegen über die Pokalsieger Armeniens (FK MIKA Aschtarak; 4:0, 0:0) und Islands (ÍB Keflavík; 2:0, 2:0) in der ersten Hauptrunde des UEFA-Cups am späteren Sieger FC Sevilla. Nach einem überraschenden 0:0 in Sevilla entschieden die Spanier das Rückspiel, das ebenso wie die beiden Heimspiele in den Qualifikationsrunden in der Frankfurter Commerzbank-Arena ausgetragen wurde, mit 2:0. In der Liga schafften die 05er in der Saison 2005/06 trotz schwachem Start mit fünf Niederlagen zu Saisonbeginn bereits am vorletzten Spieltag den Klassenverbleib und wurden am Ende erneut Elfter. Das letzte Jahr in der ersten Bundesligaphase des Klubs verlief weniger harmonisch. Bereits in der Vorbereitung sorgten Differenzen mit dem Torjäger Michael Thurk, der die 05er im Streit in Richtung Eintracht Frankfurt verließ, für Unmut im Klub, der zudem einige Leistungsträger verlor. So war die Mannschaft nicht in der Lage, die Abgänge der Offensivspieler Michael Thurk, Benjamin Auer, Mohamed Zidan und Antônio da Silva zu verkraften und wurde bis ans Tabellenende durchgereicht. Hoffnung keimte auf, als die Bremer Leihgabe Leon Andreasen und der „Rückkehrer“ Zidan die Mannschaft sichtbar verstärkten – Zidan wurde mit 13 Toren in 15 Einsätzen bester Mainzer Torschütze der gesamten Saison – und Anschluss ans untere Tabellenmittelfeld herstellten. Im letzten Viertel der Saison fielen die 05er jedoch wieder auf die Abstiegsplätze zurück und stiegen am Ende der Spielzeit 2006/07 nach drei Jahren zum bislang einzigen Mal aus der Bundesliga ab.

Obwohl Mainz 05 in der Saison 2007/08 gleich 20-mal auf einem Aufstiegsplatz stand, verpasste die Mannschaft – erneut als Vierter – die sofortige Rückkehr ins „Oberhaus“. Jürgen Klopp verließ den Verein und nahm ein Angebot von Borussia Dortmund an. Zu seinem Abschied auf dem Gutenbergplatz kamen circa 15.000 Fans.

Elf der Ära Kriterien

Dimo Wache – Robert Nikolic, Manuel Friedrich, Nikolče Noveski, Marco Rose – Fabian Gerber, Christof Babatz, Antônio da Silva – Michael Thurk, Benjamin Auer, Andrij Woronin. Trainer: Jürgen Klopp Co-Trainer: Željko Buvač

2008–2016: Zweiter Aufstieg in die Bundesliga

Saison Platz
(von)
Tore Punkte Zuschauer-
schnitt
BL-Kader
2008/09 02 (18) 62:37 0063 19.404
2009/10 09 (18) 36:42 0047 20.085 BL-Kader
2010/11 05 (18) 52:39 0058 20.182 BL-Kader
2011/12 13 (18) 47:51 0039 32.910 BL-Kader
2012/13 13 (18) 42:44 0042 31.152 BL-Kader
2013/14 07 (18) 52:54 0053 30.984 BL-Kader
2014/15 11 (18) 45:47 0040 31.008 BL-Kader
2015/16 06 (18) 46:42 0050 30.234 BL-Kader
2016/17 15 (18) 44:55 0037 29.096 BL-Kader
2017/18 14 (18) 38:52 0036 28.766 BL-Kader
2018/19 12 (18) 46:57 0043 26.246 BL-Kader
2019/20 13 (18) 44:65 0037 27.081 BL-Kader
2020/21 12 (18) 39:56 0039 .00221 BL-Kader
2021/22 08 (18) 50:45 0046 17.978 BL-Kader
2022/23 09 (18) 54:55 0046 29.058 BL-Kader
bis 2009: 2. Bundesliga
ab 2009: Bundesliga

Zur Saison 2008/09 übernahm Jørn Andersen die Trainerstelle beim 1. FSV Mainz 05. Unter der Regie des Norwegers standen die 05er nur zweimal (am ersten und am vierten Spieltag) nicht auf einem der ersten drei Plätze. Nach dem Gewinn der Herbstmeisterschaft in der 2. Bundesliga gelang der Mannschaft trotz einer schwachen Heimbilanz (Platz 12 der Heimtabelle mit 27 Punkten) mit einem 2:0 beim direkten Konkurrenten und Angstgegner SpVgg Greuther Fürth am 33. Spieltag eine Vorentscheidung im Kampf um den Wiederaufstieg. Ausschlaggebend für die Rückkehr in die Bundesliga als Tabellenzweiter war die Auswärtsbilanz mit 36 Punkten und 30:15 Toren. Im DFB-Pokal erreichten die 05er durch Siege beim SV Babelsberg 03, gegen den 1. FC Köln, beim späteren Zweitligameister SC Freiburg und gegen den FC Schalke 04 erstmals das Halbfinale. Dort glich der burkinische Torjäger Aristide Bancé, der bereits in allen Pokalspielen bis auf das Erstrundenspiel getroffen hatte, im Auswärtsspiel bei Bayer 04 Leverkusen die Bayer-Führung aus; am Ende verloren die 05er in der Verlängerung mit 1:4.

In der ersten Pokalrunde 2009/10 verlor Mainz beim VfB Lübeck (1:2 n. V.). Ungeachtet der Erfolge hatte Andersen bereits seit Mitte der Rückrunde 2008/09 in der Kritik gestanden und wenige Tage später trennten sich die 05er von ihrem Chefcoach nebst Co-Trainer Jürgen Kramny.

Neuer Trainer wurde Thomas Tuchel, der wenige Wochen vorher mit den A-Junioren der 05er die deutsche Meisterschaft gewonnen hatte. Trotz der geringen Vorbereitungszeit gelang ein guter Start in die Bundesligasaison 2009/10. Am dritten Spieltag besiegten die 05er den FC Bayern München mit 2:1, kompensierten schwache Ergebnisse in fremden Stadien mit guten Heimspielen und blieben auf eigenem Platz bis zum 26. Spieltag (1:2 gegen Werder Bremen) ungeschlagen. Bereits am 30. Spieltag stand der Klassenerhalt rechnerisch fest, und durch den folgenden 1:0-Sieg beim Hamburger SV übertrafen die 05er ihren bis dato gültigen Punkte-Vereinsrekord in der Bundesliga. Am vierten Spieltag der Saison 2010/11 schafften die Mainzer mit einem 2:0-Sieg bei Werder Bremen erstmals in der Vereinsgeschichte den Sprung an die Tabellenspitze der Bundesliga, die sie auch an den drei darauffolgenden Spieltagen verteidigen konnten. Mit dem siebten Sieg in Folge (4:2 gegen die TSG 1899 Hoffenheim) stellten die Mainzer am 2. Oktober 2010 die damaligen Bundesliga-Startrekorde von Bayern München (1995/96) und dem 1. FC Kaiserslautern (2001/02) ein. Zum gleichen Zeitpunkt wurde der Verein auch der erste „klimaneutrale Verein“ der Bundesliga.

Der 1. FSV Mainz 05 beendete die Saison 2010/11 mit gleich mehreren Rekorden: Mit dem fünften Tabellenplatz wurde die bisher beste Platzierung in der Bundesliga erreicht, ebenso mit der Gesamtzahl von 58 Punkten zu Saisonende. Dazu kommt die erstmalige sportliche Qualifikation für die Europa League. Gleichzeitig wurde am letzten Spieltag das letzte Spiel der ersten Mannschaft im Bruchwegstadion ausgetragen. Nach 72 Jahren als Spielstätte für Mainz 05 zog die erste Mannschaft vor Beginn der Saison 2011/12 in die Coface Arena um, während das Bruchwegstadion weiterhin für das Training und für die Heimspiele der Amateurmannschaften des Vereins genutzt wird.

Die Qualifikation zur Gruppenphase der Europa-League 2011/12 verpasste Mainz 05 durch eine Niederlage in der dritten Qualifikationsrunde nach Elfmeterschießen gegen Gaz Metan Medias. Mainz 05 ist die erste deutsche Mannschaft, die bereits in der Qualifikation der Europa League ausschied. Auch in der Bundesliga konnte die Mannschaft das Niveau der Spielzeit 2010/11 nicht halten und lag am Ende der beiden darauffolgenden Saisons jeweils auf dem 13. Platz. In der Saison 2013/14 gewann die Mannschaft die ersten drei Bundesligaspiele gegen den VfB Stuttgart (3:2), beim SC Freiburg (2:1) und gegen den VfL Wolfsburg (2:0). Nach einer kurzen Schwächephase, in der die Mannschaft in der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals zu Hause mit 0:1 gegen den 1. FC Köln ausschied, ging es durch einen 2:0-Heimsieg gegen Eintracht Braunschweig wieder bergauf. Am letzten Spieltag bezwang Mainz 05 zu Hause den Hamburger SV mit 3:2 und sicherte sich somit zu Saisonende den siebten Tabellenplatz, durch den man sich für die Teilnahme an der dritten Qualifikationsrunde der UEFA Europa League qualifizierte. Dies war möglich, da mit Borussia Dortmund und dem FC Bayern München zwei Mannschaften im Endspiel des DFB-Pokals standen, die sich bereits über die Fußball-Bundesliga für einen europäischen Wettbewerb qualifiziert hatten. Somit ging der Platz in der UEFA Europa League nicht an den Pokalsieger oder den Finalisten, sondern an den Siebtplatzierten der Bundesliga.

Nach der Saison trat Tuchel als Trainer zurück. Neuer Cheftrainer wurde Kasper Hjulmand. Seine ersten Pflichtspiele waren die Qualifikationsspiele für die Europa League gegen Asteras Tripolis. Mainz 05 scheiterte in dieser dritten Qualifikationsrunde nach einem 1:0-Heimsieg und einer 1:3-Auswärtsniederlage. Hjulmand wurde am 17. Februar 2015 beurlaubt und abgelöst vom Trainer der zweiten Mannschaft Martin Schmidt. Die Bundesligasaison wurde auf dem elften Tabellenplatz abgeschlossen. Die folgende Saison 2015/16 beendete Mainz 05 auf dem sechsten Tabellenplatz und qualifizierte sich für die Gruppenphase der Europa League. Am Ende der Saison wechselte Manager Christian Heidel zum FC Schalke 04. Sein Nachfolger wurde Rouven Schröder.

Seit 2016: Reform der Vereinsstruktur, neuer Vorstand

Bo Svensson, Trainer von Mainz 05 Januar 2021 bis November 2023

Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 13. November 2016 beschlossen die Vereinsmitglieder eine neue Struktur für den Verein. Eine Wahlkommission, ein Aufsichtsrat und eine Fanabteilung wurden geschaffen. Eine Fußballabteilung wurde nicht ausgegliedert. Der Vorstandsvorsitzende ersetzt nach neuer Satzung den Vereinspräsidenten. Am 25. Juni 2017 wurde der Unternehmer Johannes Kaluza zum Vorstandsvorsitzenden gewählt und löste nach fast 29 Jahren den nicht mehr zur Wahl angetretenen Harald Strutz als Vereinschef ab. Danach wurde erstmals ein achtköpfiger Aufsichtsrat gewählt. Dieser wurde ergänzt durch den gewählten Vertreter der neu gegründeten Fanabteilung des Vereins. Das insgesamt neunköpfige Gremium kontrolliert die Arbeit des neu besetzten Vorstands von Mainz 05. Nach heftiger Kritik an seiner Amtsführung trat Kaluza im Dezember 2017 als Vereins- und Vorstandsvorsitzender zurück. Sein Nachfolger wurde am 21. Januar 2018 Stefan Hofmann, ehemaliger Leiter des Nachwuchsleistungszentrums der Mainzer.

In der Gruppenphase der UEFA Europa League 2016/17 traf Mainz 05 auf die AS Saint-Étienne, den FK Qəbələ und auf den RSC Anderlecht und schied nach einer Niederlage, drei Unentschieden und zwei Siegen als Tabellendritter aus. In der Liga belegte der 1. FSV Mainz 05 den 15. Tabellenplatz. Nach Saisonende trennte man sich von Trainer Martin Schmidt. Nachfolger vor Beginn der Saison 2017/18 wurde Sandro Schwarz, bis dahin Trainer der Zweiten Mannschaft. In der ersten Saison unter Schwarz kämpfte der FSV lange gegen den Abstieg und hielt nach einer starken Phase zu Saisonende unter anderem mit Siegen gegen RB Leipzig und Borussia Dortmund die Klasse. Die Saison 2018/19 beendeten die 05er als Zwölfter. Nach einem schwachen Start in die Saison 2019/20 trennten sich die Wege von Mainz 05 und Schwarz am 10. November 2019. Neuer Cheftrainer wurde Achim Beierlorzer. Die Mannschaft beendete die wegen der Corona-Pandemie unterbrochene Saison schließlich auf dem 13. Platz, nachdem man nach Siegen gegen Borussia Dortmund am drittletzten und Werder Bremen am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt gesichert hatte. Am 28. September 2020, nach dem zweiten Spieltag der Saison 2020/21, wurde Beierlorzer nach zwei Niederlagen und Unstimmigkeiten mit der Mannschaft von seinen Aufgaben entbunden. Die Cheftrainerposition übernahm Jan-Moritz Lichte, der seit 2017 als Co-Trainer fungiert hatte. Am 22. Dezember 2020 wurde der Vertrag des Sportvorstandes Rouven Schröder vorzeitig aufgelöst.

Am 28. Dezember 2020 kehrte Christian Heidel als Sportvorstand zu Mainz 05 zurück. Als Sportdirektor – eine neu geschaffene Stelle – wurde der ehemalige Trainer Martin Schmidt verpflichtet. Cheftrainer Lichte wurde freigestellt, unter seiner Führung war nur ein Sieg aus elf Ligaspielen gelungen. Jan Siewert betreute die Mannschaft am 14. Spieltag als Interimstrainer, der ehemaligen Mainzer Spieler und Jugendtrainer Bo Svensson nutzte seine Ausstiegsklausel beim FC Liefering und wurde vierter Cheftrainer in dieser Spielzeit. Zu diesem Zeitpunkt stand die Mannschaft mit sechs Punkten auf dem 17. Platz mit einem Rückstand von vier Punkten auf den Relegationsplatz. Unter Svensson schloss die Mannschaft die Hinrunde, die aufgrund des späten Saisonstarts Ende Januar 2021 endete, mit sieben Punkten – punktgleich mit dem FC Schalke 04 – weiterhin auf dem 17. Platz ab, mit acht Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz, der erste Nicht-Abstiegsplatz war zehn Punkte entfernt. Lediglich Hertha BSC (6 Punkte 2009/10), der 1. FC Saarbrücken (5 Punkte 1963/64) sowie Tasmania Berlin (4 Punkte 1965/66) hatten nach dem 17. Spieltag weniger Punkte gesammelt; alle stiegen am Saisonende ab. In der Rückrunde hingegen holte die Mannschaft 32 Punkte, womit man in der Rückrundentabelle den 5. Platz belegte, und beendete die Saison als Tabellenzwölfter. Das Team unter Trainer Svensson hatte unter anderem den späteren Vizemeister RB Leipzig und Meister Bayern München besiegt, am vorletzten Spieltag rechnerisch den Klassenerhalt gesichert und insgesamt die beste Rückrunde der Vereinsgeschichte absolviert.

In der Saison 2021/22 geriet die Profimannschaft zu keinem Zeitpunkt in Abstiegsgefahr; der Klassenerhalt wurde rechnerisch bereits am 30. Spieltag gesichert. Insgesamt gewann das Team in Heimspielen 35 Punkte – nur Meister Bayern München und Vizemeister Borussia Dortmund waren hier erfolgreicher. Aus Auswärtsspielen holten die Mainzer hingegen nur 11 Punkte, der zweitschlechteste Wert der Liga. Am Saisonende stand Mainz 05 auf dem 8. Tabellenplatz. Am letzten Spieltag wurde unter anderem Abwehrspieler Daniel Brosinski verabschiedet, der nach acht Jahren und über 200 Bundesligaspielen den Verein verließ.

Am 2. November 2023 trat Bo Svensson von seinem Traineramt zurück. Mainz war zu diesem Zeitpunkt Tabellenletzter mit lediglich 3 Punkten aus 9 Spielen und saisonübergreifend 14 Spiele ohne Sieg. Nachfolger wurde bis auf Weiteres Jan Siewert, Trainer der Mainzer U23, der bereits über den Jahreswechsel 2020/21 – direkt vor Svenssons Verpflichtung – für ein Spiel Interimstrainer der Mainzer Profimannschaft gewesen war. Am 22. Dezember 2023 gab der Verein bekannt, dass Siewert einen langfristigen Vertrag bis 2026 unterschrieben habe und Trainer der Mainzer Profimannschaft bleiben werde.

Der 1. FSV Mainz 05 ist ein deutscher Fußballverein aus Mainz am Rhein, der am 16. März 1905 gegründet wurde. Der Klub trägt seine Heimspiele in der Mewa Arena aus, die 33.306 Zuschauer fasst. Der Verein spielt seit der Saison 2009/10 in der Bundesliga, der höchsten Spielklasse im deutschen Fußball. Der größte Erfolg des Vereins ist der Gewinn des DFB-Pokals im Jahr 2009.