Mexiko - Liga MX 04/21 01:05 16 [8] Chivas Guadalajara v Queretaro [10] W 2-0
Mexiko - Liga MX 04/13 23:00 15 [6] Pachuca v Chivas Guadalajara [9] W 0-1
Mexiko - Liga MX 04/07 01:05 14 [11] Chivas Guadalajara v Puebla [18] W 3-2
Mexiko - Liga MX 03/31 01:00 13 [1] Monterrey v Chivas Guadalajara [10] W 0-2
Freundschaftsspiele - Amerika 03/24 23:30 - Chivas Guadalajara v Atlas D 0-0
Mexiko - Liga MX 03/17 03:05 12 [10] Chivas Guadalajara v Club America [2] D 0-0
CONCACAF Champions Cup 03/14 02:30 4 Club America v Chivas Guadalajara W 2-3
Mexiko - Liga MX 03/09 23:05 11 [9] Chivas Guadalajara v Leon [11] L 1-2
CONCACAF Champions Cup 03/07 03:00 4 Chivas Guadalajara v Club America L 0-3
Mexiko - Liga MX 03/03 01:05 10 [2] Cruz Azul v Chivas Guadalajara [8] L 3-0
Mexiko - Liga MX 02/25 01:05 8 [9] Chivas Guadalajara v Unam Pumas [4] W 3-1
Mexiko - Liga MX 02/21 03:00 9 [8] Necaxa v Chivas Guadalajara [7] L 1-0
Mexiko - Liga MX 02/17 03:00 7 [12] Mazatlan FC v Chivas Guadalajara [7] D 2-2
CONCACAF Champions Cup 02/14 03:00 7 Chivas Guadalajara v Forge FC W 2-1
Mexiko - Liga MX 02/10 23:05 6 [8] Chivas Guadalajara v Juarez FC [18] W 2-1
CONCACAF Champions Cup 02/08 01:00 7 Forge FC v Chivas Guadalajara W 1-3
Mexiko - Liga MX 02/05 01:00 5 [9] Atletico San Luis v Chivas Guadalajara [10] W 0-2
Mexiko - Liga MX 01/31 03:05 4 [13] Chivas Guadalajara v Toluca [7] W 3-2
Mexiko - Liga MX 01/27 03:00 3 [14] Tijuana v Chivas Guadalajara [11] D 1-1
Mexiko - Liga MX 01/22 00:00 2 [6] Tigres UANL v Chivas Guadalajara [10] L 1-0
Mexiko - Liga MX 01/14 01:05 1 [7] Chivas Guadalajara v Santos Laguna [15] D 1-1
Mexiko - Liga MX 12/04 00:00 3 [4] Unam Pumas v Chivas Guadalajara [5] L 3-0
Mexiko - Liga MX 12/01 03:05 3 [5] Chivas Guadalajara v Unam Pumas [4] W 1-0
Mexiko - Liga MX 11/12 01:00 17 [5] Unam Pumas v Chivas Guadalajara [4] L 1-0
Mexiko - Liga MX 11/05 03:05 16 [4] Chivas Guadalajara v Cruz Azul [15] W 1-0
Mexiko - Liga MX 11/01 01:00 15 [15] Queretaro v Chivas Guadalajara [7] W 1-2
Mexiko - Liga MX 10/29 01:05 14 [6] Chivas Guadalajara v Tigres UANL [2] L 0-4
Mexiko - Liga MX 10/21 03:10 13 [13] Puebla v Chivas Guadalajara [6] W 0-2
Freundschaftsspiele - Europa 10/16 01:00 - Club America v Chivas Guadalajara L 2-0
Mexiko - Liga MX 10/08 01:00 12 [8] Chivas Guadalajara v Atlas [7] W 4-1

Wikipedia - Deportivo Guadalajara

Der Club Deportivo Guadalajara (deutsch Sportverein Guadalajara), kurz CD Guadalajara, auch bekannt unter dem Spitznamen Chivas (spanisch für Ziegen), im deutschen Sprachraum meist Deportivo Guadalajara, ist ein Profifußballverein aus Guadalajara, der zweitgrößten Stadt Mexikos.

Mit zwölf Titeln ist Deportivo Guadalajara in der heimischen Liga die zweiterfolgreichste Mannschaft hinter dem Erzrivalen Club América, der mit 14 Titeln Rekordmeister der mexikanischen Liga MX ist. Beide Vereine sind die einzigen, die seit der Einführung 1943 ununterbrochen in der mexikanischen Profiliga vertreten sind. Ihre Duelle sind das „Spiel des Jahres“ in Mexiko, ähnlich wie zwischen Boca Juniors und River Plate in Argentinien oder Real Madrid und Barcelona in Spanien.

Die erfolgreichste Phase waren die neun Jahre zwischen 1956/57 und 1964/65, in denen sieben Meistertitel errungen wurden. Bis heute ist der Verein der einzige, der die 1943/44 eingeführte Profiliga viermal in Folge (von 1959 bis 1962) gewann. In dieser Zeit erhielt die Mannschaft den Beinamen Campeonísimo. In der jüngeren Vergangenheit war die Mannschaft, die traditionell ausschließlich aus in Mexiko geborenen Spielern besteht, eher im Pokalwettbewerb und auf internationaler Ebene erfolgreich. So erreichte sie zwischen 2005 und 2010 dreimal das Halbfinale der Copa Libertadores, wobei sie sich im Jahr 2010 für das Finale qualifizierte. Die bedeutendsten Titel auf internationaler Ebene waren der Gewinn des CONCACAF Champions’ Cup im Jahr 1962, als das Turnier zum ersten Mal ausgetragen wurde, sowie der Gewinn seines Nachfolgewettbewerbs CONCACAF Champions League im Jahr 2018.

History

Die frühen Jahre des Vereins

Das frühe Logo stellt ein C und ein G (für Club Guadalajara) dar. Alle Logos bei superchiva.com
Diese mehrere Meter hohe Statue in der Fußgängerzone von Guadalajara zeigt das Stadtwappen, das mit Wirkung vom 4. November 1923 in das noch heute gültige Logo des Club Deportivo Guadalajara aufgenommen wurde.
Frühes Vereinslogo.
Stadtwappen von Brügge

Im Jahr 1906 gründeten Mexikaner gemeinsam mit belgischen und französischen Immigranten einen Fußballverein mit dem Namen Club Unión. Der Name wurde von der Avenida Unión übernommen; einer Straße, an deren Kreuzung zur benachbarten Avenida Bosque (heute José Guadalupe Zuno Hernandez) sich damals eine unbebaute Fläche befand, auf der das erste Spiel des noch jungen Vereins ausgetragen wurde.

Über die Jahrzehnte hinweg hat sich die Version durchgesetzt, wonach die Initiative zur Gründung von dem Belgier Edgar Everaert ausging, der am 15. September 1904 nach Guadalajara gekommen war. Der in Brügge geborene Everaert war bereits in seiner Kindheit mit dem runden Leder in Berührung gekommen und Überlieferungen zufolge ein Anhänger des Club Brügge.

Dagegen besagen die Aufzeichnungen von Gabriel Orozco, dass der Club Unión auf Bestreben seines Vaters, Gregorio Orozco, gegründet wurde. Unter jenen, die sich seinem Projekt anschlossen, befand sich auch Edgar Everaert, die Franzosen Calixto Gas, Juan Billon, Bonmark, Ernesto Caire, die Brüder Augusto und Calixto Teissier sowie der Schweizer Max Woog und mehrere Bewohner von Mexicaltzingo, einem Viertel südlich des Stadtzentrums von Guadalajara.

Gregorio Orozco wurde am 17. Juli 1889 geboren. Den Fußball lernte er durch die Lektüre europäischer Zeitungen kennen. Schnell entflammte in ihm eine Leidenschaft für diesen Sport und es gelang ihm, diese auch bei anderen jungen Männern in seinem Umfeld zu wecken. Dank der Unterstützung von Edgar Everaert importierte man Bälle und Schuhe aus England und das offizielle Regelwerk aus Paris.

Im Jahr 1908 regte Everaert an, dass der Verein seinen Namen nach europäischem Vorbild ändern solle, wo sich die Gewohnheit durchgesetzt hatte, Fußballvereinen den Namen ihrer Stadt oder ihres Viertels zu geben. Diese Maßnahme diente in erster Linie dazu, ein Gefühl der Verwurzelung und der Zugehörigkeit zu schaffen und ein Publikum zu gewinnen, das sich mit dem in seiner Stadt bzw. seinem Viertel beheimateten Verein identifizierte. So kam es schließlich zur Umbenennung noch im selben Jahr. Was jedoch beibehalten wurde, waren die ursprünglichen Farben des Vereins: die rot-weiß gestreiften Trikots und die blauen Hosen. Die Vereinschronik berichtet, dass die Farben Rot, Weiß und Blau bei der Vereinsgründung von der seinerzeit recht großen Fraktion der französischen Mitbegründer nach den Nationalfarben ihres Heimatlandes ausgewählt wurden. Eine anders lautende Meinung vertritt jedoch die Ansicht, dass die Farben des Stadtwappens von Brügge, der Heimat Everaerts, als Vorbild galten; denn dieses hat eine auffällige Ähnlichkeit mit dem Vereinslogo (siehe rechts).

In den ersten 15 Jahren nach der Umbenennung blieb der Guadalajara FC, wie er sich seit 1908 nannte, ein reiner Fußballverein. 1923 öffnete er sich auch für andere Sportarten und bezeichnet sich seither als „Club Deportivo“ (Sportverein).

Der Fußballsport wurde von den Jugendlichen des Viertels schnell angenommen, so dass die Zahl der Mitstreiter rasant wuchs. Bis zum Jahr 1915 blieb Guadalajara unter Führung der Orozco-Brüder. Erster Vereinspräsident war Rafael Orozco und 1912 ging das Amt auf seinen Bruder Gregorio Orozco über.

Erstmals in der Saison 1908/09 wurde die Staatsmeisterschaft Liga de Occidente ausgetragen, so dass Guadalajara sich schon früh mit anderen Mannschaften der Region unter Wettbewerbsbedingungen messen konnte. Der erste ernstzunehmende Rivale war die Mannschaft des Liceo de Varones, mit der man sich sämtliche Titel bis einschließlich 1913/14 teilte. Beide Teams waren in diesen sechs Jahren je dreimal erfolgreich.

Die ersten beiden Titel der Spielzeiten 1908/09 und 1909/10 wurden für den Club Guadalajara mit den folgenden Spielern gewonnen: Edgar Everaert, Alfonso Cervantes, Joaquín Nieto, Miguel Murillo, Gregorio Orozco, Eugenio Charpenel, Calixto Gas, Agustín Arce, Carlos Luna, Adolfo Orozco, Zenén Orozco, Max Woog und Rafael Orozco.

Nach Gründung von Atlas Guadalajara im Jahr 1916 übernahm erst einmal dessen Mannschaft die Vormachtstellung in Jalisco und gewann zwischen 1918 und 1921 die Meisterschaft viermal in Folge. Es folgten drei Vizemeisterschaften der Atlatistas zwischen 1922 und 1924, in denen der CD Guadalajara die Meisterschaft ebenso gewann wie 1925, als er sich erstmals gegen den CD Nacional durchsetzen musste, der sich bis zum Ende der 1930er Jahre zum Hauptgegner des CD Guadalajara entwickelte; denn zwischen 1926 und 1939 lagen Guadalajara und Nacional mit je sechs Titeln in der Erfolgsskala gleichauf und nur einmal (1936) gelang es Atlas, deren Vormachtstellung zu durchbrechen.

Der Beginn des Profifußballs

Als in der Saison 1943/44 die mexikanische Fußballprofiliga eingeführt wurde, gehörte der CD Guadalajara zu den Gründungsmitgliedern, belegte aber in der Anfangszeit meistens nur Plätze im Mittelfeld bzw. in der unteren Tabellenhälfte. Immerhin zweimal (1951/52 und 1954/55) gelang die Vizemeisterschaft, ehe in der Saison 1956/57 der erste Meistertitel errungen wurde.

Die erste Begegnung im Profifußball bestritt die Mannschaft des CD Guadalajara in einem Spiel um die Copa México 1942/43 am 6. Juni 1943 in einem Clásico Tapatío gegen Atlas Guadalajara, der 1:3 verloren wurde, mit folgender Aufstellung: Félix Valadez – José „Pelón“ Gutiérrez, Reyes „Térile“ Sánchez – Victorino „Zarco“ Vázquez, Rafael „Raffles“ Orozco, Wintilo Lozano – José „Chato“ Torres, Max Prieto, Pablo „Pablotas“ González, Luis Reyes, Manuel „Cosas“ López. Drei Spieler, die das erste Profifußballspiel in der Vereinsgeschichte bestritten haben, kamen aus El Salto: Torwart Valadez, Verteidiger Gutiérrez und Stürmer González.

Das erste Spiel in der neu eingeführten Profiliga bestritt der CD Guadalajara am 21. Oktober 1943 beim 4:1-Auswärtssieg gegen den CF Atlante mit folgender Aufstellung: Esteban „Poeta“ Pérez – Vicente „Chato“ Hidalgo, José „Pelón“ Gutiérrez – Rafael „Raffles“ Orozco, Wintilo Lozano, Victorino „Zarco“ Vázquez – Teófilo „Tilo“ García, Max Prieto, Luis Reyes, Pablo „Pablotas“ González, Manuel „Cosas“ López.

Bevor die Fußballmannschaft von Deportivo Guadalajara in der Saison 1956/57 ihren ersten Meistertitel gewinnen konnte, erreichte sie insgesamt viermal das Finale um den mexikanischen Pokalwettbewerb, das sie jedoch in allen Fällen verlor. Nachstehend alle Mannschaftsaufstellungen der Pokalfinalisten in diesem Zeitraum:

  • Finale 1948 gegen den CD Veracruz (1:3):

Vicente „Capulina“ González – Rodrigo Ruiz, Gregorio „Tepa“ Gómez – Francisco Castorena, Rafael „Rafles“ Orozco, Francisco „Borrego“ Silva – José Trinidad Naranjo, Juan Jasso, Javier „Chamaco“ de la Torre, Max Prieto, Rafael „Zurdo“ Rivera.

  • Finale 1951 gegen den CF Atlante (0:1):

Jaime „Tubo“ Gómez – Rodrigo Ruiz, Gregorio „Tepa“ Gómez – Rafael „Rafles“ Orozco, Alfredo Bocanegra, Juan „Gallo“ Delgado, Javier „Chamaco“ de la Torre – Jesús „Chuco“ Ponce, Javier „Chamaco“ de la Torre, Tomás Balcázar, Rafael „Zurdo“ Rivera.

  • Finale 1954 gegen den Club América (3:4 i. E.):

Jaime „Tubo“ Gómez – Pedro „Chato“ Nuño, Guillermo „Tigre“ Sepúlveda, José „Jamaicón“ Villegas – Juan Jasso, Rafael „Zurdo“ Rivera – Javier „Chamaco“ de la Torre, Salvador „Chava“ Reyes, Adalberto „Dumbo“ López, Tomás Balcázar, Raúl „Pina“ Arellano.

  • Finale 1955 gegen den Club América (0:1):

Jaime „Tubo“ Gómez – Pedro „Chato“ Nuño, Guillermo „Tigre“ Sepúlveda, José „Jamaicón“ Villegas – Juan Jasso, Rafael „Zurdo“ Rivera – Francisco „Panchito“ Flores, Salvador „Chava“ Reyes, Adalberto „Dumbo“ López, Crescencio „Mellone“ Gutiérrez, Raúl „Pina“ Arellano.

El Campeonísimo – die großen Jahre des Club Deportivo Guadalajara (1957 bis 1965)

Die Entdeckung einiger erstklassiger junger Talente in der Saison 1955/56 läutete die bisher erfolgreichste Epoche in der mittlerweile mehr als hundertjährigen Vereinsgeschichte des Club Deportivo Guadalajara ein. Denn diese Rohdiamanten bildeten schon bald eine ideale Ergänzung zum vorhandenen Spielerstamm und gemeinsam stellten sie in den kommenden Jahren eine Mannschaft mit großer Harmonie, die in den neun Jahren zwischen 1957 und 1965 siebenmal zu Meisterehren kam und ein weiteres Mal die Meisterschaft erst am letzten Spieltag verlor.

In der folgenden Saison 1956/57 hatte Chivas Guadalajara seinem Erzrivalen América eine herbe 7:0-Klatsche verabreicht und war am Saisonende zum ersten Mal mexikanischer Fußballmeister geworden. Der Torhüter der Meistermannschaft, Jaime el Tubo Gómez, beschrieb diesen Titelgewinn seinerzeit als „ein Fest im Geiste der Fans und einen symbolischen Triumph des echten mexikanischen Fußballs“; eine Anspielung auf die konsequente Nichtausländerpolitik des Vereins, dessen langjährige Stützen aus der Epoche des Campeonisimo sogar mehrheitlich in Guadalajara geboren wurden. Dieser Triumph wurde nicht nur in Guadalajara, sondern überall im Land mit Freude und großer Genugtuung aufgenommen, weil dies der erste Meistertitel seit 20 Jahren war, den eine nur aus mexikanischen Spielern bestehende Mannschaft errungen hatte. Dies war zuletzt dem Club Necaxa in der Saison 1936/37 gelungen.

Der Gewinn der Meisterschaft hatte Chivas hungrig nach mehr gemacht. Um die Meistermannschaft weitgehend zusammenhalten zu können, erhöhte der Vorstand sogar die Spielergehälter. Lediglich der Trainerposten wurde neu besetzt, der uruguayische Meistertrainer Donaldo Ross durch den Ungar Árpád Fekete ersetzt. Dessen Defensivtaktik wurde jedoch anfangs weder von den Spielern begrüßt noch von den Zuschauern angenommen. Doch mit dem sich einstellenden Erfolg begann man seine Taktik zunehmend zu akzeptieren. Nach einem dritten Platz in der Saison 1957/58 wurde Guadalajara 1959 zum zweiten Mal Meister und verteidigte erstmals seinen Titel in der Spielzeit 1959/60. Nach dem dritten Titelgewinn begann Guadalajara, eine wertvolle nationale Leidenschaft zu sein, und Fékete verkündete nach dem Spiel zufrieden: „Wir haben … mit einer nur aus mexikanischen Spielern bestehenden Mannschaft gegen Mannschaften gekämpft, die mit ausländischen Spielern nur so gespickt waren. Das ist ein enormer Erfolg des mexikanischen Fußballs und Sie alle können stolz darauf sein, einen Meister von unschätzbarem Wert zu haben.“

Trotz erfolgreicher Titelverteidigung wurde Fékete vor Beginn der Saison 1960/61 durch Javier de la Torre ersetzt. Dessen erste Amtshandlung bestand darin, die Mannschaft von den taktischen Fesseln zu befreien, die Fékete ihr auferlegt hatte. Er gab den Spielern die Freiheit, sich selbst zu entfalten und eigene Ideen einzubringen. Auch hatte er immer ein offenes Ohr für die Spieler und schränkte sie nicht in ihrer Kreativität und ihrem Ideenreichtum ein. Die Spieler bedankten sich dafür auf ihre Weise und holten weitere Titel.

In der Saison 1960/61 hatte Guadalajara einige verletzungsbedingte Ausfälle zu verkraften, doch die Ersatzspieler passten sich nahtlos in die Mannschaft ein und brachten die gleiche Leistung wie die Stammspieler, so dass Chivas durch einen 3:2-Sieg gegen Toluca seine vierte Meisterschaft – die dritte in Folge – gewinnen konnte. Die Freudengesänge im Estadio Jalisco (Campeones, Campeones) waren die Initialzündung bei der Entstehung des neuen Spitznamens Campeonisimo. In der Saison 1961/62 feierte Guadalajara seine erneute Titelverteidigung – der vierte Triumph in Folge.

Auch in der Saison 1962/63 sah es nach einem erneuten Triumph aus. Doch ausgerechnet der Ortsnachbar Club Deportivo Oro, trainiert von Guadalajaras vorherigem Meistertrainer Arpad Fékete, lieferte den Chivasi ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum letzten Spieltag, an dem es zum direkten Aufeinandertreffen zwischen beiden Mannschaften kam. Vor dem entscheidenden Spiel lag Chivas Guadalajara mit einem Punkt vorne, so dass ein Remis zur vierten Titelverteidigung in Folge genügt hätte. Doch ein spätes Tor des Brasilianers Necco zum 1:0 für Oro ließ beide Mannschaften die Plätze tauschen und Oro selbst zum ersten – und auch einzigen – Mal den Meistertitel gewinnen. Für Javier de la Torre war die Niederlage gegen Oro das Resultat von Ermüdung und Übersättigung.

Diese Faktoren – Ermüdung und Übersättigung – setzten sich auch in der Hinrunde der kommenden Spielzeit fort, in der die Mannschaft einige recht klägliche Vorstellungen lieferte. Doch in der Rückrunde war sie wie verwandelt, spielte wie entfesselt auf und begann, das Feld von hinten aufzurollen. In jener Saison gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Tabellenführung ausgerechnet gegen den großen Erzrivalen América. Aus diesem Zweikampf ging Guadalajara als Sieger hervor und krönte eine hervorragende Rückrunde mit seinem sechsten Titelgewinn durch einen 2:0-Erfolg gegen den Stadtrivalen Nacional am letzten Spieltag. Das Management von Chivas war letztlich so überwältigt von den sich an diesen Titelgewinn anschließenden Freudenfeiern, dass es die Fans einlud, zusammen mit der Mannschaft auf dem Vereinsgelände zu feiern.

Obwohl Guadalajara auch in der folgenden Saison 1964/65 niemals die Tabellenführung verlor, gerieten sie in arge Bedrängnis durch Zacatepec, Atlas und am Ende Oro. Die Titelverteidigung erwies sich mit zunehmender Dauer immer schwieriger. Die Gegner im Meisterschaftskampf verstärkten sich mit ausländischen Spielern. Am vorletzten Spieltag genügte Chivas ein Unentschieden zum erneuten Gewinn der Meisterschaft. „Und obwohl im rot-weißen Lager Freude herrschte“, erinnerte sich Tubo Gómez, „waren die Fans nicht mehr so enthusiastisch wie bei früheren Meisterschaften.“

Viele Faktoren haben zusammengewirkt bei der Entstehung des campeonisimo; einer erfolgreichen und nur aus einheimischen Spielern bestehenden Mannschaft, die in 9 Jahren 7 Meistertitel gewann: eine gute Kameradschaft, Beständigkeit und ein absoluter Siegeswille. Der vielleicht entscheidende Faktor aber war, dass diese Mannschaft lange Zeit zusammen blieb.

Chivas Flacas

Zwischen den Meisterschaften von 1965 und 1970 belegte Guadalajara zwei dritte Plätze (1966 und 1967), einen sechsten Platz (1968) und eine Vizemeisterschaft (1969). Auch in dem Sonderturnier vor der WM 1970 belegte Chivas – unmittelbar nach der gewonnenen Meisterschaft – noch einmal den zweiten Platz. Doch von nun an ging es bergab. In der Saison 1970/71, die erstmals in zwei Gruppen geteilt war, entging Guadalajara den Relegationsspielen um den Klassenerhalt nur wegen eines mehr erzielten Punktes. Nachdem Chivas in der Saison 1971/72 noch einmal das Halbfinale um die Meisterschaft erreichen konnte, das gegen den späteren Meister Cruz Azul nur knapp mit 1:0 und 0:2 verloren wurde, belegte Guadalajara in den 1970er Jahren ansonsten meist nur zweistellige Tabellenplätze und erhielt den neuen Spitznamen „Chivas Flacas“ (magere Ziegen); eine Anspielung auf ihre mageren sportlichen Leistungen. Elf Jahre nach ihrem Beinahe-Abstieg von 1971 entging Guadalajara auch in der Saison 1981/82 den Relegationsspielen nur um einen Punkt.

Zu den langjährigen Stammspielern der „Chivas Flacas“, die niemals einen Titel mit Chivas gewinnen konnten, gehören (in alphabetischer Reihenfolge mit Angabe der Vereinszugehörigkeit in Klammern) Pedro Damián Álvarez (1975–1980), Manuel Chavarría (1971–1976), Hugo Díaz de la Paz (1972–1982), Aurelio Hernández (1970–1972 sowie 1974–1980), Gabriel López Zapiain (1971–1982), José Martínez González (1970–1981; das Trikot mit der Nummer 22 des bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommenen Spielers wird nicht mehr vergeben), Víctor Rangel (1976–1984), José Luis Real (1971–1980) und Guillermo Torres (1971–1977 sowie 1980–1985).

Drei Meistertitel und ein desaströser 17. Platz

Die positive Wende kam mit der Verpflichtung ihres früheren Eigengewächses Alberto Guerra auf den Trainerposten für die Saison 1982/83. Unter seiner Regie stießen die Chivas Rayadas bis ins Finale vor, wobei sie im Halbfinale ihren Erzrivalen und großen Titelfavoriten América eliminierten. Nachdem sie das Hinspiel vor eigener Kulisse noch mit 1:2 verloren hatten, gewannen die das Rückspiel im Aztekenstadion von Mexiko-Stadt überraschend und deutlich mit 3:0 und zogen in die Finalspiele ein, die (nach 2:1 und 0:1) letztlich etwas unglücklich mit 6:7 im Elfmeterschießen gegen den Puebla FC verloren wurden. Auch in der folgenden Saison 1983/84 erreichte Guadalajara die Finalspiele und scheiterte diesmal mit 2:2 und 1:3 gegen América. Doch damit hatte die Mannschaft ihren Zenit noch nicht erreicht. Nach 17 mageren Jahren gewannen die Chivasi am Ende der Saison 1986/87 ihren neunten Meistertitel. Alberto Guerra behielt seinen Trainerposten noch bis zum Ende der Saison 1988/89 und wurde mit seiner Amtsdauer von sieben Jahren lediglich vom Erfolgstrainer des Campeonísimo, Javier de la Torre überboten, der den Trainerposten bei Guadalajara mehr als 12 Jahre lang innehatte.

Nach einigen weiteren mäßigen Jahren, in denen mehrfach die Play-offs verpasst wurden und zwei Halbfinalteilnahmen (1991 gegen América und 1995 gegen Necaxa) noch die größten Errungenschaften darstellten, wurde vor der Saison 1996/97 mit dem in Brasilien geborenen Ricardo Ferretti endlich wieder ein Trainer verpflichtet, der die Mannschaft auf die Erfolgsspur zurückführen sollte. Gleich in der ersten Saison – der ersten, in der es, wie seither üblich, zwei Meister pro Spieljahr gab – gewann Guadalajara seinen zehnten Titel. War man in der Apertura bereits im Viertelfinale am Club Necaxa gescheitert, marschierte man in der Clausura relativ souverän durch die Play-offs und setzte sich im Viertelfinale mit 1:1 und 5:0 gegen Santos Laguna ebenso deutlich durch wie im Finale gegen die Toros Neza, die man mit 1:1 und 6:1 besiegt hatte. „Man of the match“ in diesem zweiten Finalspiel, in dem bis zur Halbzeit noch keine Tore gefallen waren (!), war Gustavo Nápoles, der mit seinen vier Toren innerhalb von nur 34 Minuten die Toros praktisch im Alleingang „erschoss“.

Ferretti hatte die Mannschaft über einen Zeitraum von vier Jahren, somit also insgesamt acht Meisterschaftsrunden, trainiert und verpasste dabei nur einmal die Play-offs. Neben dem bereits erwähnten Meistertitel von 1997 erreichte der Verein in der Apertura 1998 noch einmal die Finalspiele und in der Clausura 2000 das Halbfinale.

Kaum war Ferretti nicht mehr verantwortlich, absolvierte Chivas eine desaströse Saison. In der Apertura lief es besonders schlecht, so dass nur 3 von insgesamt 17 Spielen gewonnen wurden. In der Gesamtjahreswertung der Saison 2000/01 belegte Guadalajara schließlich den 17. Platz (von 18 Mannschaften). Mit dieser Bilanz entging der Verein nur deshalb dem Abstieg, weil es in Mexiko pro Saison nur einen Absteiger gibt, der sich zudem anhand einer Drei-Jahres-Bilanz errechnet.

Seither geht der Verein durch einige Höhen und Tiefen, hat aber vor allem während der Amtszeit des von 2002 bis 2018 bisher am längsten amtierenden Präsidenten Jorge Vergara wieder auf die Erfolgsspur zurückgefunden. In der Clausura 2004 erreichte man immerhin mal wieder ein Meisterschaftsfinale, wenngleich dieses letztlich etwas unglücklich gegen die UNAM Pumas verloren ging. Nach einem 1:1 in Guadalajara und einem 0:0 im Olympiastadion von Mexiko-Stadt ging das anschließend zur Ermittlung des Siegers erforderliche Elfmeterschießen mit 4:5 verloren, weil Rafael Medina den letzten Elfmeter nicht verwandeln konnte.

Im Dezember 2006 konnte Chivas seinen elften Meistertitel gewinnen. Nach einer durchwachsenen Vorrunde mit sieben Siegen und fünf Niederlagen wuchs die Mannschaft in der anschließenden Liguilla, der mexikanischen Bezeichnung für die Play-offs, über sich hinaus. In der Repechaje, der Qualifikationsrunde für die Liguilla, schalteten die Chivasi zunächst die Tiburones Rojos de Veracruz (mit 2:1 und 4:0) aus und setzten sich anschließend gegen die großen Rivalen von Cruz Azul (2:0 und 2:2) und América (2:0 und 0:0) durch, womit die Finalspiele gegen die Diablos Rojos de Toluca erreicht wurden, in denen Guadalajara mit 1:1 und 2:1 die Oberhand behielt.

Erfolge in der Copa Libertadores

Unmittelbar vor ihrem elften Meistertitel hatte Chivas Guadalajara bereits in der Copa Libertadores, der Champions League Südamerikas, für Furore gesorgt. In den Jahren 2005 und 2006 erreichte Guadalajara zweimal in Folge die Halbfinalspiele; und haderte 2005 doch mit dem Schicksal der Wettbewerbsverzerrung. Nachdem man sich im Achtelfinale gegen den Ligarivalen Pachuca (1:1 und 3:1) durchsetzen konnte, was von Guadalajara als Triumph des echten mexikanischen Fußballs gefeiert wurde, fegte man im Viertelfinale die im neuen Jahrtausend erfolgreichste Mannschaft Südamerikas, den dreimaligen Weltpokalsieger Boca Juniors, im eigenen Estadio Jalisco mit 4:0 vom Platz. In Bocas legendärem Stadion, der Bombonera, sollte Chivas ein heißer Tanz erwarten. Doch man verteidigte mit Glück und Geschick ein 0:0. Bis zur 79. Minute. Dann lagen die Nerven der siegesgewohnten Argentinier sichtlich blank. Nachdem es zwischen einigen Spielern zu einem Handgemenge gekommen war, schalteten sich auch Betreuer und Fans der Boca Juniors in die Zwistigkeiten ein. Daraufhin sah der Schiedsrichter keine andere Möglichkeit, als das Spiel abzubrechen. Die südamerikanische Fußballkonföderation CONMEBOL entschied schließlich, dass das Ergebnis von 0:0 Gültigkeit behalten sollte. Boca war draußen und Chivas im Halbfinale. Doch musste Guadalajara mit Oswaldo Sánchez, Carlos Salcido, Ramón Morales, Alberto Medina und Omar Bravo gleich fünf Spieler für die Nationalmannschaft abstellen, die – zeitgleich mit dem Hinspiel der Chivistas beim brasilianischen Vertreter Athletico Paranaense – beim FIFA-Konföderationen-Pokal 2005 antreten musste. Ohne diese wichtigen Spieler kam Chivas mit 0:3 unter die Räder.

Da nutzte es auch nichts mehr, dass Chivas-Clubeigner Jorge Vergara seine Veteranen unmittelbar nach dem Spiel der Mexikaner um den dritten Platz gegen den Gastgeber Deutschland mit seinem Privatjet zum Rückspiel im heimischen Estadio Jalisco einfliegen ließ; denn auch mit den Nationalspielern und trotz einer 1:0-Pausenführung sowie weiterer zwei hochklassiger Tormöglichkeiten in der ersten Halbzeit, wovon der erste Schuss an die Latte knallte und der zweite von einem brasilianischen Verteidiger abgewehrt wurde, reichte es am Ende nur zu einem 2:2, so dass die hohe Hinspielniederlage nicht mehr wettgemacht werden konnte. Dennoch dürfte Chivas an diesem Tag einen beachtlichen Rekord aufgestellt haben; denn weil mit Ausnahme von Omar Bravo, der beim Konföderationen-Pokal nicht zum Einsatz gekommen war, alle anderen Spieler auch in der Begegnung der mexikanischen Auswahl am Vortag in Leipzig gegen die deutsche Auswahl mitgewirkt hatten, bestritten die vier Chivas-Spieler Sánchez, Salcido, Morales und Medina zwei Partien innerhalb von zwei Tagen auf zwei Kontinenten.

Athletico Paranaense verlor die Finalspiele mit 1:1 und 0:4 gegen den FC São Paulo. Gegen diese Mannschaft konnte Chivas sich in den Vorrundengruppenspielen der Copa Libertadores 2006 zweimal mit 2:1 durchsetzen, scheiterte schließlich aber auch an diesem Gegner im Halbfinale desselben Turniers mit 0:1 und 0:3.

Vier Jahre später erreichte Guadalajara unter der Leitung von José Luis Real, einem Spieler aus der Ära der „Chivas flacas“, die Finalspiele um die Copa Libertadores 2010 und unterlag erneut gegen einen brasilianischen Gegner; diesmal dem SC Internacional mit 1:2 und 2:3.

Neuer Höhenflug in den Jahren 2015 bis 2018

Nachdem Chivas danach einige sportlich magere Jahre durchlebt hatte, setzte die Mannschaft zwischen 2015 und 2018 zu einem erneuten Höhenflug an. Es begann mit der Verpflichtung des Trainers José Manuel de la Torre, unter dem Chivas in der Apertura 2006 seinen bis dahin letzten Meistertitel gewonnen hatte. Unter dessen Leitung erreichte die Mannschaft in der Clausura 2015 zunächst im April 2015 das Finale um den mexikanischen Pokalwettbewerb, das gegen den Puebla FC verloren wurde, und im darauffolgenden Monat das Halbfinale um die mexikanische Fußballmeisterschaft, in dem die Mannschaft gegen den späteren Meister Santos Laguna scheiterte.

Während die wieder erstarkte Mannschaft unter De la Torre noch titellos blieb, setzte unter dem im September 2015 verpflichteten argentinischen Trainer Matías Almeyda eine neue Erfolgswelle ein. Somit hielt Almeyda sein bei der Vertragsunterzeichnung gegebenes Versprechen, den „schlafenden Riesen zu neuem Leben zu erwecken“.

Bereits am 4. November 2015 gewann die Mannschaft unter Almeyda zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte den mexikanischen Pokalwettbewerb durch einen 1:0-Finalsieg im Estadio León gegen den „Hausherren“ Club León. Dieser Erfolg wurde mit der folgenden Aufstellung errungen:

Rodolfo Cota – Carlos Salcido, Oswaldo Alanís (er erzielte das Siegtor in der 71. Minute), Miguel Ponce, Miguel Basulto – Marco Fabián (80. Israel Castro), Michael Pérez, Raúl López – Carlos Fierro (64. Isaác Brizuela), Omar Bravo, Carlos Cisneros (71. Ángel Zaldívar); Trainer: Matías Almeyda.

Auch in der Clausura 2017 erreichten die Chivasi das am 19. April 2017 ausgetragene Pokalfinale, das nach einer torlosen Begegnung mit 3:1 im Elfmeterschießen gegen Monarcas Morelia gewonnen wurde. Es war der erste große Titel des Vereins im seit 2010 genutzten Estadio Chivas. Dieser Erfolg wurde mit der folgenden Aufstellung errungen:

Miguel Jiménez – Carlos Salcido, Miguel Ponce, Hedgardo Marín, Néstor Calderón (63.), Eduardo López – Michael Pérez, Jesús Sánchez, Orbelín Pineda – Alan Pulido, Carlos Fierro, Ángel Zaldívar (39.), Rodolfo Pizarro; Trainer: Matías Almeyda.

Keine sechs Wochen später gewann Chivas im eigenen Stadion auch den ersten Meistertitel nach mehr als zehnjähriger Erfolglosigkeit und holte somit in der Clausura 2017 zum zweiten Mal nach 1970 wieder das Double. Der 2:1-Sieg gegen die UANL Tigres wurde am 28. Mai 2017 von der folgenden Mannschaft errungen: Rodolfo Cota – Oswaldo Alanís, Carlos Salcido, Jair Pereira, Edwin Hernández – Néstor Calderón (59. Carlos Fierro), José Juan Vázquez, Orbelín Pineda (90.+3 Ángel Zaldívar), Rodolfo Pizarro – Jesús Sánchez, Alan Pulido. Die Treffer für Chivas erzielten Pulido und Vázquez.

Als mexikanischer Meister spielte Chivas wieder in der CONCACAF Champions League, die 2018 zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte gewonnen wurde. Die insgesamt vier Titelgewinne, die zwischen November 2015 und April 2018 in drei verschiedenen Wettbewerben erzielt wurden, fallen alle unter die Ära Almeyda, der im Juni 2018 seinen Ausstieg bei Chivas bekannt gab. Grund hierfür waren seinen Angaben zufolge Differenzen mit dem Management, das unter anderem eine „finanzielle Konsolidierung“ angekündigt hatte und gegen den Willen des Trainers Schlüsselspieler wie Torwart Rodolfo Cota, Verteidiger Oswaldo Alanís und Stürmer Rodolfo Pizarro an andere Vereine abgab.

Neustart nach dem Weggang von Trainer Almeyda

Keine 24 Stunden nach der Trennung von Almeyda wurde mit dem ehemaligen paraguayischen Stürmer José Saturnino Cardozo sein Nachfolger verpflichtet. Unter ihm konnte die Mannschaft sich nicht für die Play-offs um die mexikanische Fußballmeisterschaft qualifizieren und belegte bei der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft des Jahres 2018 (für die man sich durch den Gewinn der CONCACAF Champions League qualifiziert hatte) mit dem sechsten Rang die schlechteste Platzierung, die dort bisher von einem mexikanischen Team belegt wurde.

Anfang 2019 wurde Cardozo durch den ehemaligen mexikanischen Nationalspieler Tomás Boy ersetzt, der die Mannschaft aber ebenfalls nicht aus ihrem Tief holen konnte und noch im selben Jahr Luis Fernando Tena weichen musste. Unter Tena befand die Mannschaft sich in der Clausura 2020 zwar wieder im Aufwind, doch verhinderte die auch in Mexiko grassierende COVID-19-Pandemie einen möglichen Einzug in die Play-offs durch den vorzeitigen Abbruch der Meisterschaft. Nachdem die Mannschaft jedoch mit nur einem Punkt aus drei Spielen und ohne einen einzigen Torerfolg in die darauffolgende Apertura 2020 gestartet war, trennte der Verein sich von Tena und verpflichtete wenige Tage später Víctor Manuel Vucetich, der die Mannschaft ab dem fünften Spieltag übernahm und bis ins Halbfinale um die mexikanische Fußballmeisterschaft führte, wo sie gegen den späteren Meister Club León unterlag.

Weitere Erfolge stellten sich unter der Leitung von Vucetich nicht ein, der die sportlichen Mängel vor allem in der Personalpolitik des Vereins ausmachte. Öffentlich erklärte er, gegenüber den anderen Vereinen im Nachteil zu sein, weil er mit einer nur aus mexikanischen Spielern bestehenden Mannschaft antreten müsse. Eine Aussage, die ihn bei den Fans in erheblichen Misskredit brachte und die immer lauter seinen Rücktritt forderten. Schließlich zog Vucetich selbst die Konsequenz und beendete im September 2021 auf eigenen Wunsch seine Trainertätigkeit bei Chivas. Sein unmittelbarer Nachfolger wurde Marcelo Michel Leaño, der die Mannschaft bereits unmittelbar vor Vucetichs Verpflichtung für eine Begegnung als Interimstrainer betreut hatte, als diese am 12. August 2020 mit 2:0 beim FC Juárez gewonnen hatte. Doch bereits nach etwas mehr als einem halben Jahr wurde Leaño im April 2022 aufgrund negativer Ergebnisse wieder von seinen Aufgaben entbunden und durch Ricardo Cadena ersetzt, der zuvor das Farmteam Club Deportivo Tapatío betreut hatte.

Im November 2022 wurde der zuvor entlassene Cadena auf dem Trainerposten durch Veljko Paunović ersetzt, der die Mannschaft bis ins Finale um die Copa por México 2022 und ein halbes Jahr später – durch Siege über den Stadtrivalen Atlas im Viertelfinale und den Erzrivalen América im Halbfinale – auch bis ins Finale um die mexikanische Fußballmeisterschaft führte.

Die Chivas de Guadalajara, auch als Club Deportivo Guadalajara oder einfach Chivas bekannt, ist ein mexikanischer Fußballverein aus Guadalajara, Jalisco. Der Verein wurde am 8. Mai 1906 gegründet und ist damit einer der ältesten Fußballvereine in Mexiko.

Die Chivas sind bekannt dafür, dass sie nur Spieler einsetzen, die in Mexiko geboren wurden, und gelten als eines der traditionellen "Big Four"-Teams des mexikanischen Fußballs, zusammen mit Club América, Cruz Azul und UNAM. Sie sind einer der erfolgreichsten Vereine in der mexikanischen Primera División, mit 12 Meistertiteln, und haben auch den CONCACAF Champions Cup zweimal gewonnen.

Zu den berühmtesten Spielern, die für die Chivas gespielt haben, gehören Javier Hernández, Oswaldo Sánchez, Ramón Ramírez und Salvador Reyes. Die Chivas sind dafür bekannt, dass sie eine treue Fangemeinde haben und als einer der beliebtesten Fußballvereine in Mexiko gelten.