Resultate

Deutschland - Oberliga Hamburg 05/05 17:00 38 [17] Hamburger SV III v Eimsbutteler TV [3] L 0-4
Deutschland - Oberliga Hamburg 04/21 18:00 36 Hamburger SV III v TuS Dassendorf W 4-3
Deutschland - Oberliga Hamburg 04/16 13:00 35 TSV Buchholz 08 v Hamburger SV III L 5-2
Deutschland - Oberliga Hamburg 04/13 16:30 30 [14] FC Türkiye Wilhelmsburg v Hamburger SV III [15] L 2-1
Deutschland - Oberliga Hamburg 04/06 18:00 34 Hamburger SV III v FC Union Tornesch L 2-3
Deutschland - Oberliga Hamburg 03/31 18:00 33 [15] Hamburger SV III v Niendorfer TSV [6] L 1-3
Deutschland - Oberliga Hamburg 03/26 08:45 32 [5] Uhlenhorster SC Paloma v Hamburger SV III [15] L 5-2
Deutschland - Oberliga Hamburg 03/19 14:00 12 TSV Sasel v Hamburger SV III L 4-1
Deutschland - Oberliga Hamburg 03/05 12:00 30 FC Türkiye Wilhelmsburg v Hamburger SV III - CANC
Deutschland - Oberliga Hamburg 02/24 19:00 29 [13] Hamburger SV III v Hamm United [16] W 2-0
Deutschland - Oberliga Hamburg 02/17 18:30 28 [19] TuS Osdorf v Hamburger SV III [13] L 3-2
Deutschland - Oberliga Hamburg 02/10 19:00 27 [12] Hamburger SV III v Altona 93 [3] L 1-3

Statistik

 TotalHEIMAUSWÄRTS
Spiele 1 1 1
Wins 0 0 0
Draws 0 0 0
Losses 1 1 1
Goals for 0 0 2
Goals against 4 4 5
Clean sheets 0 0 0
Failed to score 1 1 0

Wikipedia - Hamburger SV

Der Hamburger Sport-Verein e. V., kurz Hamburger SV oder einfach nur HSV, ist ein Sportverein aus der Freien und Hansestadt Hamburg. Er entstand am 2. Juni 1919 durch den Zusammenschluss der drei Vereine SC Germania von 1887, Hamburger FC von 1888 und FC Falke 06. Als traditionelles Gründungsdatum gilt laut Satzung der 29. September 1887, das Gründungsdatum des SC Germania. Mit 110.000 Mitgliedern (Stand: 1. April 2024) in mehr als 30 Abteilungen ist der HSV der achtgrößte Sportverein in Deutschland und weltweit auf Rang 15. Der HSV ist in erster Linie ein Breitensportverein, dessen Zweck die „Förderung des Sports“ ist. Die Vereinsfarben sind „Blau, Weiß, Schwarz.“ Die Spielkleidung besteht – soweit es die betriebene Sportart zulässt – aus „weißem Hemd mit dem Vereinsabzeichen, roter Hose und blauen Stutzen mit senkrecht gestreiftem schwarzweißem Rand.“ Der HSV stammt ursprünglich aus dem Stadtteil Rotherbaum im Bezirk Eimsbüttel. Mittlerweile befindet sich der Sitz innerhalb des Bezirks Altona im Stadtteil Bahrenfeld in den Räumlichkeiten des Volksparkstadions. Darüber hinaus verfügt der HSV über Sportanlagen im schleswig-holsteinischen Norderstedt.

Bekannt wurde der HSV durch seine professionelle Fußballabteilung, die seit 2014 in die HSV Fußball AG ausgegliedert ist. Der HSV war seit seiner Gründung 1919 bis zur Saison 2017/18 durchgehend in der jeweils höchsten Spielklasse vertreten. Zudem war er von den 16 Bundesliga-Gründungsmitgliedern der einzige Verein, der von der Saison 1963/64 bis zu seinem Abstieg am 12. Mai 2018 knapp 55 Jahre lang an der höchsten deutschen Spielklasse teilnahm. Dies brachte dem Klub im neuen Jahrtausend den Spitznamen „Bundesliga-Dino“ ein. In der Ewigen Tabelle belegt der HSV den sechsten Platz (Stand 25. Spieltag 2022/23). Auf nationaler Ebene sind die Hamburger mit dem Gewinn von sechs deutschen Meisterschaften, drei DFB-Pokal- und zwei Ligapokalsiegen einer der erfolgreichsten Fußballvereine. International gewann der Verein in der Saison 1976/77 den Europapokal der Pokalsieger und in der Saison 1982/83 den Europapokal der Landesmeister und erreichte außerdem drei weitere europäische Endspiele. Die erste Mannschaft trägt ihre Heimspiele im Volksparkstadion aus und spielte in der Saison 2018/19 erstmals zweitklassig.

Ein weiteres Aushängeschild des Vereins ist die Beachvolleyballerin Laura Ludwig, die 2016 gemeinsam mit ihrer Partnerin Kira Walkenhorst die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro und 2017 den Weltmeistertitel bei den Beachvolleyball-Weltmeisterschaften in Wien gewannen. Seit 2022 geht Laura Ludwig mit Louisa Lippmann für den HSV an den Start.

History

Vereinsgründung

Vorgängervereine

Die Farben der Hansestadt finden sich auf Trikot und Hose wieder
Der „Blaue Peter“ ist ein Flaggensignal aus der Handelsschifffahrt

Der Hamburger SV selbst nennt offiziell den 29. September 1887 als sein Gründungsdatum. Jedoch fand die eigentliche Gründung des HSV erst am 2. Juni 1919 statt. An diesem Tag kam es zum Zusammenschluss der drei Vereine SC Germania von 1887, Hamburger FC 1888 (der seit dem 26. Februar 1914 Hamburger SV 1888 hieß) und FC Falke 1906 aus Eppendorf (zuletzt Stellingen), wobei es sich jedoch genaugenommen um einen Beitritt der anderen beiden Vereine zum Hamburger FC 1888 handelte, der bereits am 30. Juni 1909 beim Amtsgericht Hamburg in das Vereinsregister eingetragen worden war. Da der HSV jedoch explizit die Tradition seiner drei Vorgängervereine fortsetzt, ist in der Satzung unter § 1, Absatz 2, Satz 2, festgelegt: „Als Gründungstag gilt der 29. September 1887.“

Der SC Germania von 1887 ging am 29. September 1887 aus dem Zusammenschluss der 1884 gegründeten Leichtathletikvereine Hohenfelder SC und Wandsbek-Marienthaler SC hervor. Bei Germania wurde ab 1891 auch Fußball gespielt. 1896 gewann der Verein die erste Hamburg-Altonaer Meisterschaft. Vier weitere Titel folgten. 1904 nahm Germania an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft teil und schied im Halbfinale gegen Britannia 92 Berlin aus. Im Jahre 1917 bildete Germania mit dem SV Uhlenhorst-Hertha von 1911 eine Kriegsvereinigung. Ein Jahr später kam es zu einer Kriegsvereinigung mit dem SC Concordia aus Wandsbek.

Lange vorher hatten Hans Nobiling und Hermann Friese, die zu Anfang des 20. Jahrhunderts bedeutende Pioniere des Fußballs in Brasilien waren, dem Verein angehört. Nobiling gründete in São Paulo den SC Internacional, aus dem der spätere Weltpokalsieger FC São Paulo hervorging, und den SC Germânia, der sich seither als EC Pinheiros zum größten Sportverein der südlichen Hemisphäre entwickelt hat. Friese, erster Fußballstar Brasiliens, war 1902 auch deutscher Meister im 1500-Meter-Lauf.

Zweiter Stammverein war der Hamburger FC von 1888, der am 1. Juni 1888 von Schülern des Wilhelm-Gymnasiums gegründet wurde. Zwischen 1895 und 1898 schloss sich der FC Victoria 95 dem HFC als Jugendabteilung an. Der Hamburger FC änderte am 3. Februar 1914 seinen Namen in Hamburger Sportverein 1888, bevor er sich am 27. Juli 1918 mit dem SC Victoria zur Kriegsvereinigung Victoria-Hamburg 88 zusammenschloss. Die Vereinigung war erfolgreich und wurde 1919 sowohl Hamburger als auch norddeutscher Meister. Die Endrunde um die deutsche Meisterschaft entfiel nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, sodass sich die Kriegsvereinigung bereits einen Tag nach der norddeutschen Meisterschaft wieder auflöste.

Dritter Stammverein war der FC Falke 06, der am 5. März 1906 von Schülern der Oberrealschule in Eppendorf gegründet wurde. Der FC Falke 06 errang keine nennenswerten Erfolge und spielte zumeist in unteren Ligen. Am 12. Mai 1919 trat der FC Falke 06 dem Hamburger Sportverein 1888 bei, der sich von nun an Hamburger SV von 1888 nannte. Am 2. Juni 1919 folgte schließlich die Vereinigung des SC Germania von 1887 und des Hamburger SV von 1888 zum Hamburger Sport-Verein e. V. (Hamburg 88-Germania-Falke), der am 12. Juli 1919 beim Amtsgericht ins Vereinsregister eingetragen wurde.

Der SC Germania und der HFC 88 gehörten zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Fußball-Bundes.

Vereinsfarben und -wappen

Als Trikotfarben wurden zu Ehren der Freien und Hansestadt Hamburg die Hansefarben Rot und Weiß bestimmt. Blau und Schwarz, die Farben des SC Germania, wurden diesem zu Ehren in das Vereinswappen (Logo) übernommen. Es zeigt auf blauem Grund ein weißes auf der Spitze stehendes Quadrat mit breitem schwarzen und weißen Rand. Weil das Quadrat auf der Spitze steht, wird es im Volksmund üblicherweise „Raute“ genannt.

Entworfen hat das Wappen nach jahrzehntelang übernommenen (auch eigenen) Darstellungen der spätere Werbegrafiker und HSV-Spieler Otto Sommer. 1996 kam jedoch auch der Name Henry Lütjens als Erfinder ins Spiel. Letztlich ist die Urheberschaft also nicht mit Gewissheit zu klären. Die „Raute“ ist einem oft verwendeten Symbol der Hamburger Handelsschifffahrt entliehen: Pate gestanden haben soll dabei auch der Blaue Peter, das Flaggensignal für „Alle Mann an Bord“.

Das Vereinslogo des HSV ist als einziges eines Bundesligisten bis heute im Wesentlichen unverändert, lediglich die Breite des Quadrates variierte in der Vergangenheit.

Geschichte der Fußballabteilung

1919–1933: Gründung und erste Erfolge

Saisondaten 1919–19330
Saison Platz Tore Punkte
1919/20 2 65:22 25:9
1920/21 1 65:19 34:2
1921/22 3 60:15 19:9
1922/23 1 93:14 26:2
1923/24 1 61:11 26:2
1924/25 1 76:12 26:2
1925/26 1 72:12 26:2
1926/27 1 79:17 26:2
1927/28 1 101:22 29:3
1928/29 1 50:16 17:1
1929/30 1 70:20 33:3
1930/31 1 58:22 27:9
1931/32 1 87:27 34:2
1932/33 2 52:27 26:10
grün unterlegt: Deutscher Meister
gelb unterlegt: Norddeutscher Meister
Weitere Einzelheiten siehe Saisonbilanzen des Hamburger SV

Mit einem 8:0-Sieg über den SC Concordia begann der HSV seine erste Saison in der Hamburger Liga. Nachdem sich die Mannschaft die Herbstmeisterschaft gesichert hatte, geriet der Verein mit dem Verband in Konflikt, da der Neuzugang Hans Popp keine formelle Freigabe gehabt haben soll. Den „Rothosen“ wurden zunächst fünf Punkte abgezogen, jedoch revidierte der Verband das Urteil nach Saisonende wieder. Meister wurde der SC Victoria mit einem Punkt Vorsprung. Zur Saison 1920/21 richtete der Norddeutsche Fußball-Verband mit der Nord- und Südkreisliga zwei höchste Spielklassen ein. Der HSV wurde ungeschlagen Meister der Nordgruppe und gewann durch zwei deutliche Siege über Hannover 96 erstmals die norddeutsche Meisterschaft. In der Endrunde um die deutsche Meisterschaft war jedoch bereits im Viertelfinale Endstation, nachdem die Mannschaft beim Duisburger SpV mit 2:1 nach Verlängerung unterlegen war.

Verstärkt durch den norwegischen Nationalspieler Asbjørn Halvorsen ging der HSV in seine dritte Spielzeit, in der die „Rothosen“ in der Alsterkreisliga antraten. Obwohl die Mannschaft nach einer verkorksten Saison nur Dritter wurde, durfte sie als Titelverteidiger an der Endrunde um die norddeutsche Meisterschaft teilnehmen. Hier verteidigte der HSV seinen Titel und zog nach Siegen über Titania Stettin und Wacker München in das Endspiel um die deutsche Meisterschaft ein. Der HSV traf auf den 1. FC Nürnberg. Beim Stande von 2:2 musste das Spiel im Berliner Grunewaldstadion nach 189 gespielten Minuten wegen Dunkelheit abgebrochen werden. Das Wiederholungsspiel im Leipziger VfB-Stadion endete mit 1:1 nach Abschluss der regulären Spielzeit. Durch einen Platzverweis, dem in der Verlängerung ein weiterer folgte, und einen verletzt ausgeschiedenen Spieler war die Nürnberger Mannschaft auf acht Mann dezimiert worden. Als mit Luitpold Popp ein weiterer Nürnberger verletzt wurde und nicht weitermachen konnte, brach Schiedsrichter Peco Bauwens die Partie ab.

Der DFB erklärte daraufhin den HSV wegen des „unsportlichen Verhaltens“ der Nürnberger zum deutschen Meister. Nürnberg protestierte gegen die Entscheidung, weil der Spielabbruch regelwidrig erfolgt sei. Im November 1922 erklärte der DFB den HSV bei seinem Bundestag in Jena zunächst zum deutschen Meister. Wenige Minuten später erklärte das Hamburger Vorstandsmitglied Henry Barrelet, dass der HSV „keinen Anspruch auf die diesjährige Meisterschaft erhebt“. Somit gab es 1922 keinen deutschen Fußballmeister.

Spieldaten der Meisterschaftsendspiele 1922

Die Victoria holten die Hamburger erstmals 1923 in die Hansestadt. 1928 wiederholte der HSV den Erfolg.

Ein Jahr später sollte sich der HSV den ersten Meistertitel auf sportlichem Weg sichern. Überlegen gewann die Mannschaft sowohl die Alsterkreis- als auch die norddeutsche Meisterschaft. Nach Siegen über Guts Muts Dresden und den VfB Königsberg erreichten die „Rothosen“ das Endspiel um die deutsche Meisterschaft. Durch Tore von Otto Harder, Ludwig Breuel und Karl Schneider besiegte der HSV den SC Union Oberschöneweide und gewann den ersten Meistertitel.

Spieldaten des Meisterschaftsendspiels 1923

Auch 1924 standen die Spieler des HSV im Endspiel um die deutsche Meisterschaft. Erneut dominierte die Mannschaft die Konkurrenz auf lokaler und regionaler Ebene nach Belieben. In der Endrunde um die deutsche Meisterschaft setzte sich der HSV zunächst gegen die Vereinigten Breslauer Sportfreunde und die SpVgg Leipzig-Lindenau durch und traf im Endspiel auf den 1. FC Nürnberg. Durch Tore von Georg Hochgesang und Wolfgang Strobel ging die Victoria nach Franken.

Spieldaten des Meisterschaftsendspiels 1924

In den folgenden Jahren konnte der Verein nicht mehr an die großen Erfolge anknüpfen. Zwar erreichten die „Rothosen“ jedes Jahr die Endrunde um die deutsche Meisterschaft, jedoch schied die Mannschaft bis auf die Halbfinalniederlage 1926 gegen Hertha BSC immer frühzeitig aus. Gleichzeitig wuchs die Unzufriedenheit über den Meisterschaftsmodus auf lokaler Ebene. Zu selten war der HSV in der Alsterkreisliga gefordert, weswegen er regelmäßig zu Freundschaftsspielen gegen namhafte ausländische Vereine antrat. Erst 1928 erreichte die Mannschaft wieder das Endspiel um die deutsche Meisterschaft, in dem der Gegner Hertha BSC hieß. Bereits nach 20 Minuten führten die Hamburger mit 3:0 und siegten schließlich deutlich mit 5:2.

Spieldaten des Meisterschaftsendspiels 1928

Die folgende Saison brachte die „Hamburger Fußballrevolution“ mit sich. Neun Hamburger Spitzenvereine und Holstein Kiel sagten sich vom Verband los und spielten mit der „Runde der Zehn“ ihre eigene Meisterschaft aus, die der HSV ungeschlagen gewann. Nach zähen Verhandlungen gab der Verband schließlich nach und reduzierte die Anzahl der ersten Ligen von elf auf sechs. Zwar konnte der HSV seinen norddeutschen Meistertitel verteidigen, jedoch war auf DFB-Ebene bereits im Viertelfinale nach einer 0:2-Niederlage gegen die SpVgg Fürth Endstation. Nachdem der HSV die Meisterschaftsendrunde 1930 verpasst hatte, wurde die Mannschaft verjüngt. Langjährige Leistungsträger, wie Otto Harder, Walter Kolzen und Hans Rave, verließen den Verein.

Ein Jahr später wurden die „Rothosen“ wieder Nordmeister und schieden bei der deutschen Meisterschaft 1931 erst im Halbfinale mit 2:3 nach Verlängerung gegen Hertha BSC aus. Eine weitere Verjüngung der Mannschaft brachte Talente wie Richard Dörfel und den erst 18-jährigen Rudolf Noack in die Mannschaft. Alleine Noack erzielte in der Saison 1931/32 48 Pflichtspieltore. Die einzige Pflichtspielniederlage des Jahres sorgte im Viertelfinale der deutschen Meisterschaft für das Aus, als der HSV dem FC Schalke 04 mit 2:4 unterlag. Ein Jahr später war bereits im Achtelfinale nach einer 1:4-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt Endstation.

1933–1945: Der HSV im Dritten Reich

Saisondaten 1933–19450
Saison Platz Tore Punkte
1933/34 2 91:35 29:7
1934/35 2 55:32 26:10
1935/36 3 49:38 23:13
1936/37 1 71:22 31:5
1937/38 1 103:26 41:3
1938/39 1 87:20 35:5
1939/40 1 39:9 18:2
1940/41 1 104:25 44:0
1941/42 2 74:29 28:8
1942/43 2 73:19 26:10
1943/44 2 65:20 28:8
1944/45 1 100:21 34:2
grün unterlegt: Vierter Platz bei der
Deutschen Meisterschaft
Weitere Einzelheiten siehe Saisonbilanzen des Hamburger SV

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten brachte erhebliche Veränderungen im deutschen Ligafußball mit sich. Es wurden 16 Gauligen eingeführt, die von nun an die höchste deutsche Spielklasse waren. Der HSV gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Gauliga Nordmark, deren Einzugsgebiet sich auf Hamburg, die Provinz Schleswig-Holstein und Mecklenburg erstreckte. In den ersten drei Spielzeiten blieb der HSV im Schatten des Lokalrivalen Eimsbütteler TV (ETV), der sich jeweils die Gaumeisterschaft sicherte. 1934 und 1935 wurden die „Rothosen“ Vizemeister, ein Jahr später nur Dritter. Mit dem Tschammerpokal wurde 1935 der Vorläufer des heutigen DFB-Pokals eingeführt. Nach einem 5:4-Erstrundensieg bei Werder Bremen schieden die Hamburger bereits eine Runde später gegen Fortuna Düsseldorf aus.

Erst in der Saison 1936/37 errang der HSV seine erste Gaumeisterschaft und erreichte die Endrunde um die deutsche Meisterschaft. In der Vorrunde trafen die „Rothosen“ auf den BC Hartha, Hindenburg Allenstein und Beuthener SuSV 09 und gewannen alle Spiele. Im Halbfinale, welches im Berliner Olympiastadion gespielt wurde, erwies sich der 1. FC Nürnberg als zu stark und der HSV verlor mit 2:3. Das Spiel um Platz drei verlor der HSV gegen den VfB Stuttgart mit 0:1. Ein Jahr später sicherte der bessere Torquotient den „Rothosen“ das Weiterkommen. Die Gauligasaison beendeten der HSV und der ETV punktgleich und ungeschlagen, jedoch war der HSV um 0,66 Tore besser. Auch in der Endrunde um die deutsche Meisterschaft sicherte der bessere Torquotient gegenüber Eintracht Frankfurt den Einzug ins Halbfinale. Gegner im Dresdner Stadion am Ostragehege war Hannover 96. Zur Halbzeit führte der HSV mit 2:0. Doch die Niedersachsen glichen in der zweiten Hälfte aus und erzielten in der Verlängerung trotz Unterzahl den Siegtreffer. Wie schon im Vorjahr unterlag der HSV im Spiel um Platz drei, dieses Mal erst im Wiederholungsspiel mit 2:4 gegen Fortuna Düsseldorf.

Den dritten vierten Platz in Folge sicherte sich der HSV 1939. Nach der erneuten Gaumeisterschaft setzte sich die Mannschaft in der Gruppenphase durch und traf im Halbfinale auf Admira Wien. Die Partie in Frankfurt ging für die Hamburger mit 1:4 verloren, und auch im Spiel um Platz drei unterlagen die „Rothosen“, dieses Mal mit 2:3 gegen den Dresdner SC. Negativer Höhepunkt der Saison war das Erstrundenaus im Pokal gegen den VfB Peine. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs blieb für den Fußballsport in Hamburg nicht ohne Folgen. Zunächst wurde eine „Hamburger Kriegsmeisterschaft“ ausgespielt, bevor ab Ende November 1939 wieder um Gauligapunkte gespielt wurde. Ungeschlagen gewann der HSV seine Staffel, bezog aber im Finale gegen den Eimsbütteler TV zwei herbe Niederlagen. Dafür lief es im Tschammerpokal besser. Als erste Hamburger Mannschaft erreichte der HSV das Viertelfinale, wo jedoch nach einer 2:6-Niederlage beim SV 07 Waldhof das Aus folgte.

Kurios verlief die Gauligasaison 1940/41. Die „Rothosen“ gewannen alle 21 ausgetragenen Ligaspiele und wurden zum vierten Mal Gaumeister. Die noch fehlende Partie bei der Barmbecker SG wurde erst nach Ende der Saison 1941/42 ausgetragen. Auf Reichsebene kamen die Hamburger jedoch nicht über die Gruppenphase hinaus, nachdem sie im Gruppenfinale gegen den FC Schalke 04 unterlegen waren. Nach einer erneuten Vizemeisterschaft des HSV 1942 wurde die Gauliga Nordmark aufgelöst und durch die Gauligen Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg ersetzt. 1943 ging der Titel an die Victoria, ein Jahr später an den Neuling Luftwaffen SV. Zu dieser Zeit diktierte der Krieg die Mannschaftsaufstellung, in der sich zwischenzeitlich der damalige Rekordnationalspieler Paul Janes befand, so dass häufig erst am Spieltag klar war, mit welcher Aufstellung der HSV aufläuft. Während fast überall in Deutschland die Gauligasaison 1944/45 abgebrochen werden musste oder gar nicht erst begann, wurde in Hamburg 1945 noch ein Gaumeister gekürt. Ungeschlagen sicherten sich die „Rothosen“ die letzte Gaumeisterschaft.

Unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten ordnete sich der HSV dem Regime bedingungslos unter. Zahlreiche Funktionäre und Spieler wurden Mitglied der NSDAP, der SA und der SS. Die Vorstandsvorsitzenden wurden zwischen 1933 und 1945 als „Vereinsführer“ bezeichnet. Mitglieder jüdischen Glaubens durften zunächst dem Verein nicht mehr beitreten und wurden später systematisch ausgeschlossen. Dabei hatten einige jüdische Mitglieder 1935 durch Spenden den Verein vor dem Bankrott gerettet. Doch auch nichtjüdische Mitglieder durchlebten während der Zeit des Nationalsozialismus schwierige Zeiten. Der spätere Ehrenpräsident Emil Martens wurde wegen Homosexualität inhaftiert und musste sich später einer Kastration unterziehen.

1945–1963: Dominanz in der Oberliga Nord

Historisches HSV-Logo (1950–1978)
Saisondaten 1945–19630
Saison Platz Tore Punkte
1945/46 01 75:11 22:2
1946/47 02 101:33 34:10
1947/48 01 66:17 37:7
1948/49 01 61:31 32:12
1949/50 01 101:39 48:12
1950/51 01 113:54 49:15
1951/52 01 96:48 45:15
1952/53 01 78:57 43:17
1953/54 11 77:58 27:29
1954/55 01 108:41 47:13
1955/56 01 89:35 41:19
1956/57 01 86:34 41:19
1957/58 01 78:35 43:17
1958/59 01 98:29 52:8
1959/60 01 96:38 45:15
1960/61 01 101:29 50:10
1961/62 01 100:34 50:10
1962/63 01 100:40 49:11
grün unterlegt: Deutscher Meister
gelb unterlegt: Deutscher Vizemeister
Weitere Einzelheiten siehe Saisonbilanzen des Hamburger SV

Während in Süddeutschland bereits im Herbst 1945 mit der Oberliga Süd eine großräumige Spielklasse eingerichtet worden war, wurde im Norden nur auf lokaler Ebene um Punkte gespielt. In Hamburg wurde die Hamburger Liga eingeführt, die der HSV ungeschlagen gewann. Eine norddeutsche Meisterschaft wurde auf Geheiß der britischen Militärregierung schon nach der ersten Runde abgebrochen. Ein Jahr später wurde der HSV Vizemeister hinter dem FC St. Pauli. Erstmals wurde eine Britische Zonenmeisterschaft ausgespielt. Über die Stationen VfB Lübeck, Schalke 04 und Rot-Weiß Oberhausen erreichten die „Rothosen“ das Endspiel im Düsseldorfer Rheinstadion. Durch ein Tor von Alfred Boller gewannen die Hamburger die Partie und sicherten sich ihren ersten Nachkriegstitel.

Im Sommer 1947 nahm schließlich die Oberliga Nord ihren Spielbetrieb mit zwölf Vereinen auf. Punktgleich beendeten der HSV und St. Pauli die Runde, so dass ein Entscheidungsspiel notwendig wurde. Hier behielten die „Rothosen“ mit 2:1 die Oberhand. Im Finale um die Britische Zonenmeisterschaft trafen sich beide Mannschaften wieder. Durch einen 6:1-Sieg verteidigte der HSV seinen Titel. Bei der ersten deutschen Nachkriegsmeisterschaft schieden die Hamburger allerdings bereits im Viertelfinale gegen die SpVgg Neuendorf aus. Auch 1949 war im Viertelfinale der deutschen Meisterschaft Endstation, dieses Mal unterlagen die „Rothosen“ dem späteren Meister VfR Mannheim deutlich mit 0:5.

Zur Saison 1949/50 wurde das Vertragsspielerstatut eingeführt, das die Bezahlung der Spieler legalisierte. In den folgenden Jahren wurde die Dominanz des HSV immer deutlicher, und die „Rothosen“ wurden teilweise mit großem Vorsprung Meister der Oberliga. Doch während die Mannschaft der regionalen Konkurrenz überlegen war, konnte sie bei den Endrunden um die deutsche Meisterschaft nur bedingt Erfolge feiern. 1950 vergab der HSV im Viertelfinale eine 2:0-Halbzeitführung gegen Kickers Offenbach und verlor noch mit 2:3. Ein Jahr später stellten die Mannschaft mit 113 erzielten Toren und Stürmer Herbert Wojtkowiak mit 40 Saisontoren zwei Ligarekorde auf. In der Endrunde verspielten die „Rothosen“ den Finaleinzug nach einer 1:4-Niederlage beim 1. FC Nürnberg. Auch 1952 waren es die Nürnberger, die durch einen 4:0-Heimsieg die Endspielträume des HSV zunichtemachten.

Ein Spiel der besonderen Art absolvierten die Hamburger in der Vorbereitung auf die Saison 1952/53, als die „Rothosen“ in einem Freundschaftsspiel gegen die indische Nationalmannschaft antraten. Obwohl die Partie auf einem Grandplatz ausgetragen wurde, spielten die Inder barfuß und unterlagen mit 3:5. Nach einer weiteren Meisterschaft in der Oberliga Nord war die Mannschaft in der Endrunde wiederum chancenlos und gewann nur gegen den SC Union 06 Berlin. Dafür gewann der HSV den erstmals seit 1927 wieder ausgespielten NFV-Pokal durch ein 3:2 gegen Holstein Kiel. Auch der DFB-Pokal wurde wieder eingeführt; die Hamburger erreichten das Viertelfinale, mussten sich aber nach einem 1:6 Rot-Weiss Essen beugen.

Völlig verkorkst verlief die Saison 1953/54. Streitigkeiten innerhalb der Mannschaft und ein Vier-Punkte-Abzug wegen verbotener Handgeldzahlungen an den aus Bremen verpflichteten Willi Schröder bedeuteten, dass der HSV nur Platz 11 erreichte, kurzzeitig sogar rechnerisch abstiegsgefährdet war. Die 2:10-Niederlage bei Arminia Hannover war die einzige zweistellige Pflichtspielniederlage der HSV-Geschichte. Nach der Saison gewannen mit Jupp Posipal und Fritz Laband zwei Hamburger Spieler mit der deutschen Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft in der Schweiz.

Trainer Martin Wilke (Foto von 1986) übernahm 1954 gemeinsam mit Günter Mahlmann den HSV. Mit den „Rothosen“ holte Wilke 1963 den DFB-Pokal.
Auswärtsspiel bei Holstein Kiel (0:2), 17. Februar 1957

Martin Wilke und Günter Mahlmann übernahmen zur Saison 1954/55 das Traineramt und bauten mit Uwe Seeler, Klaus Stürmer und anderen mehrere talentierte Nachwuchskräfte in die Mannschaft ein. Seeler und Günter Schlegel wurden mit jeweils 28 Toren Torschützenkönige der Oberliga Nord und sicherten ihrer Mannschaft die siebte Nordmeisterschaft in acht Jahren. Für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft zog der HSV in das Volksparkstadion um. Hier belegten die Hamburger Platz zwei ihrer Gruppe hinter dem 1. FC Kaiserslautern.

Die Meisterschaft in der Oberliga Nord ging auch in der Saison 1955/56 an den HSV, jedoch hatten die Rothosen mit drei Punkten Vorsprung auf Hannover 96 den knappsten Vorsprung seit fünf Jahren zu verzeichnen. In der Endrunde um die deutsche Meisterschaft schlossen die Hamburger die Gruppenphase punktgleich, aber mit dem schlechteren Torquotienten gegenüber Borussia Dortmund als Zweiter ab. Im DFB-Pokal erreichten die „Rothosen“ nach einem Halbfinalsieg über Fortuna Düsseldorf das Endspiel. Uwe Seeler brachte den HSV in Führung, bevor zwei Tore von Bernhard Termath sowie Antoine Kohn den Karlsruher SC zum Pokalsieg schossen.

Spieldaten des DFB-Pokalfinals 1956

Die Mannschaft wurde weiter verjüngt und gewann in der Saison 1956/57 zum neunten Mal die Oberliga Nord. In der Endrunde gelang dem HSV durch einen 2:1-Sieg über den 1. FC Saarbrücken der Einzug in das Endspiel. Dabei profitierten die Hamburger davon, dass der Duisburger SpV gleichzeitig nicht über ein 2:2 beim 1. FC Nürnberg hinauskam. Im Endspiel zeigte Borussia Dortmund der jungen HSV-Elf ihre Grenzen auf. Durch je zwei Treffer von Alfred Kelbassa und Alfred Niepieklo verteidigten die Westfalen ihren Meistertitel. Den Ehrentreffer für Hamburg erzielte Gerd Krug.

Spieldaten des Meisterschaftsfinals 1957

Während der gesamten Oberligasaison 1957/58 belegte der HSV den ersten Tabellenplatz. Zu Tumulten auf dem Sportplatz am Rothenbaum kam es am 1. Dezember 1957 beim Heimspiel gegen den TuS Bremerhaven 93, als Uwe Seeler nach einer Tätlichkeit den einzigen Feldverweis seiner Karriere hinnehmen musste. Der Schiedsrichter musste inkognito und auf Schleichwegen das Stadion verlassen. Der Verein erhielt daraufhin eine Platzsperre und musste sein Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig im Bremer Weserstadion austragen. Nachdem der HSV zur Halbzeit gegen die Eintracht bereits 0:4 zurückgelegen hatte, drehte er das Spiel noch und gewann 6:4. Erneut zogen die „Rothosen“ in das Meisterschaftsendspiel ein, wo die Mannschaft auf Schalke 04 traf. Durch zwei Treffer von Bernhard Klodt und ein Tor von Manfred Kreuz musste sich der HSV mit 0:3 geschlagen geben.

Spieldaten des Meisterschaftsfinals 1958

Am 25. Juni 1960 holte der Hamburger SV nach einem 3:2-Sieg gegen den 1. FC Köln die dritte deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte.

Spieldaten des Meisterschaftsfinals 1960

Zudem erreichte der HSV 1961 erstmals das Halbfinale im Europapokal der Landesmeister. Nach dem Hin- und Rückspiel gegen den CF Barcelona (heute FC Barcelona) stand es unentschieden, im Entscheidungsspiel am 3. Mai 1961 verlor der Hamburger SV dann 1:0.

1963–1973: Mittelmaß in der neu geschaffenen Bundesliga, erster Höhepunkt in Europa

Saisondaten 1963–19730
Saison Platz Tore Punkte BL-Kader
1963/64 06 69:60 32:28 BL-Kader
1964/65 11 46:56 27:33 BL-Kader
1965/66 09 64:52 34:34 BL-Kader
1966/67 14 37:53 30:38 BL-Kader
1967/68 13 51:54 33:35 BL-Kader
1968/69 06 55:55 36:32 BL-Kader
1969/70 06 57:54 35:33 BL-Kader
1970/71 05 54:63 37:31 BL-Kader
1971/72 10 52:52 33:35 BL-Kader
1972/73 14 53:59 28:40 BL-Kader
Weitere Einzelheiten siehe Saisonbilanzen des Hamburger SV
Uwe Seeler: Spieler des Jahres in Deutschland 1960, 1964 und 1970, Ehrenbürger der Stadt Hamburg und einer der sechs männlichen Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft.
Seeler zu Ehren wurde vor dem Stadion eine Skulptur seines rechten Fußes aufgestellt.

In der zur Saison 1963/64 gegründeten Bundesliga konnte sich der HSV vorerst keine weiteren Meistertitel mehr sichern. Auch mit seiner Dominanz im Norden war es zunächst vorbei, als Werder Bremen 1965 die Meisterschaft gewann und Eintracht Braunschweig dies zwei Jahre später ebenfalls gelang. Am 22. Spieltag der Saison 1965/66 erreichte der HSV mit 8:0 gegen den Karlsruher SC den bis heute höchsten Heimsieg. In der darauffolgenden Saison verlor der HSV das Pokalendspiel gegen den FC Bayern München, wiederum ein Jahr später das Europapokal-Endspiel gegen die AC Mailand. Uwe Seeler wurde 1964 und 1970 noch zwei weitere Male „Fußballer des Jahres“ und beendete 1972 seine aktive Fußballer-Karriere beim HSV.

Trotz eher mittelmäßiger Platzierungen in der Bundesliga (mit dem jeweils 14. Platz 1966/67 und 1972/73 als schlechteste Platzierung) wurde Anfang der 1970er Jahre durch die Verpflichtung junger Spieler, die später dauerhaft Stammspieler und teils auch Nationalspieler wurden, einer der Grundstöcke für die Erfolge in der zweiten Hälfte der 1970er und der ersten Hälfte der 1980er Jahre gelegt.

Das erste Bundesliga-Tor für den HSV schoss Charly Dörfel beim Auswärtsspiel des HSV bei Preußen Münster zum 1:1-Ausgleich am ersten Spieltag. Der HSV wurde in der Premierensaison Sechster, Uwe Seeler gewann mit 30 Treffern in 30 Spielen die erste Torjägerkanone – eine gleiche oder bessere Trefferquote in der Bundesliga erreichten nur Gerd Müller (sechsmal), Dieter Müller (einmal) und Grafite (einmal). Im DFB-Pokal hingegen verlor der Hamburger SV bereits in der ersten Runde gegen die SpVgg Fürth, im Europapokal der Pokalsieger unterlag der deutsche Vertreter im Viertelfinale gegen Olympique Lyon.

In der darauffolgenden Saison belegte der HSV am Ende lediglich den neunten Platz und schied bereits in der zweiten Runde (Achtelfinale) im Pokal gegen den 1. FC Nürnberg aus. Nur unwesentlich besser verlief die Spielzeit 1965/66: erneut Neunter des Klassements, Viertelfinale im Pokal (1:2 gegen den FC Bayern München).

Einen Teilerfolg, der im darauffolgenden Jahr die erneute Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb brachte, gelang in der Spielzeit 1966/67 – zwar nicht in der Meisterschaft (14. Platz) – dafür im Pokal: Die „Rothosen“ schafften es bis ins Endspiel und unterlagen in Stuttgart dem FC Bayern deutlich mit 0:4. Da der FC Bayern jedoch bereits im Vorjahr den deutschen Pokal und hernach auch den Europapokal der Pokalsieger gewann, mithin europäischer Titelverteidiger war, durfte der HSV als „Vize“ neben dem FC Bayern in der Folgesaison im internationalen Wettbewerb teilnehmen.

Spieldaten des Pokalfinals 1967

Im Pokalsieger-Cup 1967/68 setzte sich der HSV nacheinander gegen den dänischen Verein Randers Freja, Wisła Krakau aus Polen, Olympique Lyon aus Frankreich und den walisischen Verein Cardiff City, der allerdings in England mitspielt, durch und traf im Endspiel auf die AC Mailand. Gegen die Italiener waren die Hanseaten im Finale von Rotterdam jedoch chancenlos und verloren 0:2. In der Liga belegte der HSV am Ende den 13. Rang, im DFB-Pokal war bereits in der ersten Runde „Endstation“ (0:1 bei Hertha BSC).

Spieldaten des Finals im Europapokal der Pokalsieger 1968

In der Saison 1968/69 erreichten die Hamburger einen sechsten Rang in der Tabelle. Im DFB-Pokal schieden die Hanseaten im Viertelfinale aus – zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren unterlagen sie im Pokal dem FC Bayern München. Der HSV kam im Messepokal, dem Vorläufer des UEFA-Cups, bis ins Viertelfinale, verzichtete aber auf die Austragung des Spiels bei Göztepe Izmir, da die Verantwortlichen befürchteten, nicht rechtzeitig zum Wochenende wieder in Deutschland zu sein, wo das als wichtiger erachtete Auswärtsspiel bei Kickers Offenbach anstand. Hamburg schied somit kampflos aus dem Wettbewerb aus.

Zu Beginn der Saison 1969/70 stieß der spätere Leistungsträger Peter Nogly zum HSV, der das Klassement als Sechster abschloss. Im DFB-Pokal schieden die Hanseaten im Achtelfinale (zweite Runde) gegen Eintracht Frankfurt aus. In der darauffolgenden Saison stießen die Hamburger auf den fünften Rang in der Tabelle und im DFB-Pokal bis ins Viertelfinale (0:2 gegen den 1. FC Köln) vor.

Die Saison 1971/72 war die letzte, in der Uwe Seeler für den HSV aktiv war. Am 1. Mai 1972 fand das Abschiedsspiel vor 62.000 Zuschauern im ausverkauften Volksparkstadion statt. Seeler trat mit dem HSV gegen eine von ihm zusammengestellte Weltauswahl an; der HSV verlor das Spiel mit 3:7. In der Abschiedssaison von Seeler kamen mehrere, später bedeutende Spieler zum Verein: Manfred Kaltz (TuS Altrip), Rudi Kargus (Wormatia Worms), Caspar Memering und Ole Bjørnmose (beide Werder Bremen) und Georg Volkert (FC Zürich). In jener Saison erreichte der HSV am Ende den zehnten Rang, verlor im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen Werder Bremen und schied im UEFA-Cup bereits in der ersten Runde gegen den schottischen Vertreter FC St. Johnstone aus.

In der Spielzeit 1972/73 befand sich der HSV über weite Strecken im Abstiegskampf und wurde am Ende 14. Im Pokal schied der HSV im Achtelfinale (zweite Runde) gegen den 1. FC Köln aus. Sportlicher „Lichtblick“ war der Gewinn des erstmals (zwecks Überbrückung der Olympia-Pause) ausgetragenen DFB-Ligapokals. Im Endspiel bezwangen die Hanseaten Borussia Mönchengladbach mit 4:0. Mit Willi Schulz beendete ein weiterer langjähriger Spieler seine Karriere nach dieser Saison.

1973–1987: Die größten Erfolge

Saisondaten 1973–19870
Saison Platz Tore Punkte BL-Kader
1973/74 12 53:62 31:37 BL-Kader
1974/75 04 55:38 43:25 BL-Kader
1975/76 02 59:32 41:27 BL-Kader
1976/77 06 67:56 38:30 BL-Kader
1977/78 10 61:67 34:34 BL-Kader
1978/79 01 78:32 49:19 BL-Kader
1979/80 02 86:35 48:20 BL-Kader
1980/81 02 73:43 49:19 BL-Kader
1981/82 01 95:45 48:20 BL-Kader
1982/83 01 79:33 52:16 BL-Kader
1983/84 02 75:36 48:20 BL-Kader
1984/85 05 58:49 37:31 BL-Kader
1985/86 07 52:35 39:29 BL-Kader
1986/87 02 69:37 47:21 BL-Kader
grün unterlegt: Deutscher Meister
gelb unterlegt: Qualifikation für UEFA-Cup
(1976 und 1987 für EC Pokalsieger)
Weitere Einzelheiten siehe Saisonbilanzen des Hamburger SV

Der am 26. November 1973 als neuer HSV-Präsident gewählte Peter Krohn (Sohn des Angehörigen der Meistermannschaft von 1923, Hans Krohn) führte beim HSV eine Reihe von Neuerungen ein, die dem Club einen bislang nicht gekannten wirtschaftlichen Erfolg brachten und so nach und nach Investitionen in neue Spieler ermöglichten. So lief der HSV ab der Saison 1974/75 als fünfter Club der Bundesliga (nach Eintracht Braunschweig, dem FC Bayern München, Eintracht Frankfurt und dem MSV Duisburg) mit Trikot-Werbung für Unternehmen auf der Brust auf. Sponsor war der Getränkehersteller Campari. Rund um die Spiele fanden erstmals Veranstaltungen statt, um allein dadurch mehr Zuschauer anzulocken – was in der Tat von Erfolg gekrönt war. Dies stieß jedoch nicht immer auf Gegenliebe – besonders umstritten waren etwa Trikotdesigns in den Farben Rosa und Himmelblau, da, so Krohn, „diese Farben Frauen gefallen“. Bereits in der ersten Saison unter Krohn erwirtschaftete der HSV bei einem Umsatz von 5,7 Mio. DM einen Gewinn von 250.000 DM – eine Saison zuvor war bei einem Umsatz von 2,9 Mio. DM noch ein Verlust von 250.000 DM aufgelaufen. Krohn blieb bis 1975 Präsident und war danach noch zwei Jahre als Generalmanager des Vereins tätig. Sein Nachfolger als Präsident wurde 1975 Paul Benthien, unter dessen Präsidentschaft Günter Netzer als Manager verpflichtet und die erste Bundesliga-Meisterschaft gewonnen wurde (1979). Benthien wiederum wurde 1979 von Wolfgang Klein (bis 1987) abgelöst. Unter Kleins Ägide wurden die größten Triumphe der bisherigen Vereinsgeschichte (zweimal Deutscher Meister, einmal Pokalsieger und der Europapokalsieg im Landesmeister-Cup 1983) errungen.

Unter Trainer Kuno Klötzer (1973 bis 1977) holte der HSV einen Pokalsieg (1976), den Europapokal der Pokalsieger (1977) und wurde in der Bundesliga einmal Vizemeister (1976) und Vizepokalsieger. Klötzers Nachfolger Rudi Gutendorf blieb eine kurze Episode. Außer von „Riegel-Rudi“ trennte sich der Verein auch vom „Generalmanager“ Peter Krohn. Gutendorfs Nachfolger Arkoc Özcan, ehemaliger HSV-Torwart, galt als „zu weich“ gegenüber seinen Spielern – ein Europapokalplatz wurde verpasst – er musste seinen Platz ebenfalls nach wenigen Monaten räumen. In Erinnerung geblieben ist er als Trainer vor allem, weil er in einem Pressegespräch mit einer verblüffenden Diagnose des Zustands von Stürmer Georg Volkert aufwartete: „Volkert hat eine Leistungszerrung.“

Manager Netzer holte den als sehr autoritär geltenden Branko Zebec an die Elbe, unter dessen Führung gewann die Mannschaft die Meisterschaft 1979. Bei der Siegesfeier im Volksparkstadion kam es trotz des Einsatzes von 500 Ordnern und 340 Polizisten zu Ausschreitungen und einer Panik. 71 Menschen wurden mit Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert. Aufgrund Zebec’ Alkoholkrankheit entließ der Verein den Trainer. Vorübergehend übernahm der vormalige Co-Trainer Aleksandar Ristić das Traineramt, 1981 schließlich verpflichtete der HSV Ernst Happel. Er ist bis heute der erfolgreichste Trainer der HSV-Geschichte.

Von den 14 Spielzeiten dieser Ära spielte der HSV in elf Saisons in einem europäischen Wettbewerb, davon dreimal bei den Landesmeistern, zweimal im Pokalsieger-Cup und sechsmal im UEFA-Cup. Neben drei deutschen Meisterschaften erreichte der HSV in dieser Phase fünfmal den zweiten Platz in der Abschlusstabelle. In der Zeit vom 16. Januar 1982 bis zum 29. Januar 1983 blieben die Hanseaten in 36 Spielen hintereinander ungeschlagen – ein bis Ende 2013 ungebrochener Bundesliga-Rekord.

Der HSV erreichte in der Saison 1973/74 in der Liga lediglich einen zwölften Rang, zog in jenem Jahr aber nach Siegen über SV Darmstadt 98, Borussia Mönchengladbach, SG Wattenscheid 09 und Kickers Offenbach ins Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt ein. Die Hessen siegten vor 53.000 Zuschauern im Düsseldorfer Rheinstadion mit 3:1 n. V.

Spieldaten des Pokalfinals 1974

Zur Saison 1974/75 verpflichtete der Verein die Stürmer Horst Bertl (von Borussia Dortmund, blieb bis 1979) und Willi Reimann (von Hannover 96, blieb bis 1981), die in den folgenden Jahren ihren Beitrag zu den Titelgewinnen leisteten. Um Bertls Dienste einkaufen zu können, hatte Präsident Krohn die Aktion „Fans kaufen Spieler“ ins Leben gerufen, bei der zusätzlich zum Ticket-Preis noch ein Extra-Obolus zu entrichten war. Der HSV startete 1974/75 im UEFA-Cup, wo es im Achtelfinale zur deutsch-deutschen Begegnung mit Dynamo Dresden kam. Das Hinspiel gewann der HSV zu Hause mit 4:1, das Rückspiel endete 2:2, wobei Rudi Kargus zwei Elfmeter parierte. Im Viertelfinale musste sich der HSV schließlich Juventus Turin beugen. In der Liga endete diese Spielzeit mit einem vierten Rang, im DFB-Pokal hingegen verlor der HSV überraschenderweise bereits in der zweiten Runde gegen die Amateure des VfB Eppingen.

Besser lief es in der Saison 1975/76: Nachdem der HSV im DFB-Pokal gegen unterklassige Mannschaften (1. FC Köln Amateure, Union Salzgitter, SC Jülich 1910, Bayern Hof und den FC Homburg) gewonnen hatte, kam es im Halbfinale zu einem denkwürdigen Aufeinandertreffen mit dem FC Bayern München. Das Spiel fand vor 53.000 Zuschauern im heimischen Volksparkstadion statt. Nach der regulären Spielzeit stand es 1:1 durch Tore von Ole Björnmose und Karl-Heinz Rummenigge. In der Verlängerung ging Bayern durch Franz Beckenbauer mit 2:1 in Führung, Peter Nogly glich in der 115. Minute jedoch noch aus. Beim Wiederholungsspiel in München fielen lange keine Treffer. In der 82. Minute trat Gerd Müller zu einem Foulelfmeter an (das Foul war an ihm selbst begangen worden), aber Rudi Kargus parierte den Elfmeter. In der Nachspielzeit schließlich gelang Kurt Eigl der 1:0-Siegtreffer für den HSV. Das Pokalfinale vor 61.000 Zuschauern in Frankfurt gewann der HSV mit 2:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern. In der Bundesliga spielte der HSV ebenfalls lange Zeit oben mit und wurde letztlich Vizemeister hinter Borussia Mönchengladbach – bis dahin die beste Bundesliga-Platzierung. Im UEFA-Cup setzte sich der HSV nacheinander gegen Young Boys Bern, Roter Stern Belgrad, den FC Porto und FKS Stal Mielec durch und scheiterte erst im Halbfinale am FC Brügge, der seinerzeit noch vom späteren HSV-Übungsleiter Ernst Happel trainiert wurde. Zu Beginn der Saison waren Horst Blankenburg von Ajax Amsterdam, der seinerzeit als zweitbester deutscher Libero nach Franz Beckenbauer galt, und Hans „Buffy“ Ettmayer vom VfB Stuttgart gekommen.

Spieldaten des Pokalfinals 1976

Willi Reimann (links) und Rudolf Kargus (rechts) mit dem Pokal nach dem Finalsieg gegen RSC Anderlecht im Europapokal der Pokalsieger, 11. Mai 1977

Die Saison 1976/77, zu deren Beginn Felix Magath vom 1. FC Saarbrücken verpflichtet wurde, brachte in der Liga einen sechsten Platz und im DFB-Pokal das Aus in der zweiten Runde. Wieder einmal hieß der Gegner Bayern München. Im Europapokal der Pokalsieger hingegen setzten sich die Hanseaten nacheinander gegen Keflavík ÍF, Heart of Midlothian (Edinburgh), MTK Budapest FC und im Halbfinale gegen Atlético Madrid durch. Dadurch erreichte der HSV das Endspiel gegen den RSC Anderlecht. Das Finale am 11. Mai 1977 in Amsterdam gewann der HSV mit 2:0 und erzielte damit den bis dahin größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Trainer Kuno Klötzer hatte bereits vor dem Finale gewusst, dass er zur neuen Saison durch Rudi Gutendorf ersetzt werden würde; für ihn war der Europacup-Sieg also die Krönung seiner vierjährigen Amtszeit.

Spieldaten des Endspiels im Europapokal der Pokalsieger 1977

Zum Saisonstart 1977/78 kamen von Hajduk Split der offensive Verteidiger Ivan Buljan und vom FC Liverpool dessen Star Kevin Keegan. Als Europacup-Sieger der Pokalsieger spielte der HSV zu Beginn der Saison 1977/78 um den Europäischen Supercup und unterlag dort Keegans Ex-Verein. Als Titelverteidiger startete der HSV zudem erneut im Europapokal der Pokalsieger, schied aber in der zweiten Runde aus – ausgerechnet gegen den RSC Anderlecht. Daraufhin wurde Trainer Rudi Gutendorf entlassen, Nachfolger wurde Arkoc Özcan. Im DFB-Pokal war der FC Schalke 04 im Achtelfinale (bereits unter Özcan) zu stark und siegte mit 4:2. In der Liga erreichten die Hanseaten lediglich den zehnten Rang. Manager Netzer entschied daraufhin, dass die Mannschaft einen Trainer brauche, der hohe Autorität mitbringt, und verpflichtete Branko Zebec.

Der Hamburger SV holte zu Beginn der Saison 1978/79 frische Kräfte. Während Georg Volkert (zum VfB Stuttgart) aussortiert wurde, da er von Netzer als „Unruhestifter“ innerhalb der Mannschaft identifiziert wurde und auch Klaus Zaczyk (zu KSV Hessen Kassel) wechselte, holten die Hamburger den Zweitligatorjäger (41 Tore) der vorangegangenen Saison, Horst Hrubesch von Rot-Weiss Essen. Außerdem wurden „Jimmy“ Hartwig vom TSV 1860 München und Bernd Wehmeyer von Hannover 96 verpflichtet. Alle drei wurden zu Stammspielern und hatten maßgeblichen Anteil an den Erfolgen der kommenden Jahre. Diese begannen in jener Saison, in der der HSV erstmals Meister der Bundesliga wurde und den insgesamt vierten deutschen Titel an die Elbe holte. Die Meisterfeier am letzten Spieltag (9. Juni 1979) im heimischen Stadion geriet außer Kontrolle, als Fans die Umzäunung überwanden und auf das Spielfeld stürmten. Dabei verletzten sich 71 Personen teilweise schwer. Das Spielergebnis (1:2 gegen Bayern München) war dabei irrelevant. Der HSV hatte sich durch ein 0:0 bei Arminia Bielefeld am vorletzten Spieltag die Meisterschaft bereits gesichert, weil Konkurrent VfB Stuttgart zeitgleich zu Hause gegen den 1. FC Köln verloren hatte. Bielefeld brachte den Hanseaten in jener Saison allerdings auch eine 2:1-Niederlage in der ersten DFB-Pokalrunde bei.

In der Saison 1979/80 schied der HSV im DFB-Pokal in der dritten Runde aus – erneut verloren die Hanseaten gegen einen unterklassigen Gegner, in diesem Fall Kickers Offenbach. In der Bundesliga führte der HSV bis zum vorletzten Spieltag die Tabelle an, verlor jedoch beim Aufsteiger Bayer 04 Leverkusen mit 2:1 und musste den FC Bayern an sich vorbeiziehen lassen. Die Bayern gaben den Zwei-Punkte-Vorsprung am letzten Spieltag (31. Mai 1980) nicht mehr ab und holten sich die Meisterschaft, für den HSV blieb der zweite Platz. Dies war die zweite Enttäuschung innerhalb von nur wenigen Tagen, denn bereits am 28. Mai hatte der HSV das Endspiel im Europapokal der Landesmeister gegen Nottingham Forest verloren. Für das Finale qualifiziert hatten sich die „Rothosen“ durch Siege über Valur Reykjavík, Dinamo Tiflis, Hajduk Split und Real Madrid. Besonders das Halbfinale gegen die Madrilenen blieb lange in Erinnerung. Das Hinspiel hatten die Hamburger vor 110.000 Zuschauern im Estadio Santiago Bernabéu mit 0:2 verloren. Vor 61.500 Zuschauern im Volksparkstadion bot die Heimmannschaft allerdings „das Tollste und Beste, was ich je vom HSV gesehen habe“ (Manager Netzer) und warfen die Madrilenen mit 5:1 aus dem Wettbewerb. Für den HSV trafen Kaltz (10., FE), Hrubesch (17.), erneut Kaltz (40.), wiederum Hrubesch (45.) sowie Memering (89.), das zwischenzeitliche 2:1 hatte Cunningham (31.) erzielt. Nach Spielende traf beim HSV ein Glückwunsch-Telegramm ein: „Ihr treuer Anhänger, Helmut Schmidt, Bundeskanzler“. Im Endspiel, das in Madrid stattfand, schoss John Robertson in der 20. Minute den Siegtreffer für Nottingham, den die englische Mannschaft in den folgenden 70 Minuten über die Zeit rettete.

Spieldaten des Finals im Europapokal der Landesmeister 1980

Als Zweiter der Abschlusstabelle 1979/80 trat der HSV im UEFA-Cup an und erreichte das Achtelfinale. Eine 0:5-Heimniederlage gegen AS Saint-Étienne machte allerdings schon nach dem Hinspiel deutlich, dass hier „Endstation“ sein würde; die 0:1-Niederlage im Rückspiel bedeutete das endgültige Aus. Trotz der zuvor errungenen Herbstmeisterschaft trennten sich die „Rothosen“ im Dezember 1980 von Trainer Branko Zebec. Wegen seines Alkoholproblems hatte ihm der Verein im Dezember 1980 gekündigt, Nachfolger wurde bis zum Ende der Saison der bisherige Co-Trainer Aleksandar Ristić. In der Liga hatten am Ende erneut die Bayern die Nase vorn: Sie wurden mit vier Punkten Vorsprung vor dem HSV Meister. Im DFB-Pokal kamen die Hamburger über das Viertelfinale nicht hinaus: Eintracht Braunschweig siegte 4:3 n. V.

Hamburger SV gegen Bayern München am 31. Oktober 1981: Die Hanseaten siegten 4:1.

In der Folgesaison erreichte der HSV im DFB-Pokal das Halbfinale und kam damit so weit wie seit 1976 nicht mehr. Der 1. FC Nürnberg jedoch behielt im Halbfinale die Oberhand (2:0). Im UEFA-Cup schlug der HSV nacheinander den FC Utrecht, Girondins Bordeaux, FC Aberdeen, Neuchâtel Xamax sowie Radnicki Nis und zog damit ins Finale ein. Das Hinspiel beim IFK Göteborg wurde mit 0:1 verloren, die Hoffnungen lagen damit auf dem Rückspiel im Volksparkstadion. Dort allerdings verlor der Gastgeber mit 0:3, womit der Cup in die schwedische Hafenstadt ging. In der Bundesliga hingegen lief es besser für den HSV. Letztmals verloren die „Rothosen“ während der Saison am 16. Januar mit 1:2 bei Eintracht Braunschweig, danach kein Spiel mehr. Dies war der Auftakt zur längsten Serie ohne Niederlagen eines Bundesligaclubs: Sie währte bis zum Januar 1983. Dieser Rekord hielt 30 Jahre und wurde erst in der Saison 2012/13 vom FC Bayern München übertroffen. Der HSV gewann in der ersten Saison unter Trainer Ernst Happel die fünfte deutsche Meisterschaft.

Spieldaten der Endspiele im UEFA-Cup 1982

Holger Hieronymus (r.) stoppt den BFC-Spieler Hans Jürgen Riediger im Europacupspiel 1982
Der Europapokal der Landesmeister

Unter Ernst Happel gewann der HSV schließlich den Europapokal der Landesmeister mit 1:0 gegen Juventus Turin. In der ersten Runde setzten sich die Hamburger in einem deutsch-deutschen Duell gegen den BFC Dynamo aus Berlin durch (1:1 in Berlin, 2:0 zu Hause). Es folgten Siege über Olympiakos Piräus, Dynamo Kiew und Real Sociedad San Sebastián, ehe die Mannschaft am 25. Mai 1983 auf Juventus Turin traf, in deren Reihen gleich mehrere italienische Nationalspieler standen, die ungefähr ein Jahr zuvor in Spanien den Weltmeistertitel geholt hatten und die darüber hinaus über das französische Mittelfeld-Genie Michel Platini und den starken polnischen Stürmer Zbigniew Boniek verfügten. Durch ein Tor von Felix Magath in der achten Minute ging der HSV in Führung und gab diese bis zum Spielende nicht mehr ab. Der Erfolg im Olympiastadion Athen ist bis heute der größte der bisherigen Vereinsgeschichte. In der Bundesliga wurde der HSV erneut Deutscher Meister und schaffte damit erstmals in der Vereinsgeschichte die Wiederholung eines Meistertitels. Im DFB-Pokal verlor der HSV im Achtelfinale bei Hertha BSC mit 1:2.

Spieldaten des Finals im Europapokal der Landesmeister 1983

Als Nachfolger für den zu Standard Lüttich gewechselten Torjäger Horst Hrubesch wurde im Sommer 1983 Dieter Schatzschneider vom SC Fortuna Köln verpflichtet, der in 31 Spielen 15 Treffer machte. Außerdem kam vom FC Schalke 04 Mittelfeldspieler Wolfram Wuttke (1961–2015). In der Saison 1983/84 spielte der Titelverteidiger HSV bis zum vorletzten Spieltag um die Meisterschaft mit, verlor jedoch zu Hause gegen Eintracht Frankfurt mit 0:2, während Konkurrent VfB Stuttgart in Bremen gewann und dank der deutlich besseren Tordifferenz nur noch theoretisch abzufangen war. Der 1:0-Sieg des HSV in Stuttgart am letzten Spieltag blieb wertlos. Auch im DFB-Pokal bedeutete der VfB Stuttgart die Endstation für den HSV: Im Wiederholungsspiel (nach 1:1) siegten die Schwaben mit 4:3 n. V. Im Landesmeister-Cup hatte der HSV in der ersten Runde ein Freilos und scheiterte danach an Dinamo Bukarest (0:3, 3:2). Ebenfalls in dieser Saison spielte der HSV als 1983er-Sieger des Landesmeister-Cups um den Weltpokal und um den europäischen Supercup. Auch diese Spiele wurden verloren (1:2 n. V. gegen Grêmio Porto Alegre und 0:0 sowie 0:2 gegen den FC Aberdeen). Der HSV hatte also um fünf Titel mitgespielt, aber keinen gewonnen, so dass Trainer Ernst Happel von einem „verlorenen Jahr“ sprach. Schatzschneider, der mit Happel und den Mannschaftskollegen menschliche Schwierigkeiten hatte, verließ den Verein bereits nach der Saison wieder (zum FC Schalke). Wuttke, der dieselben Probleme hatte, ging ein Jahr später zum 1. FC Kaiserslautern. Am Ende der Saison verließ auch Publikumsliebling Jimmy Hartwig den Club in Richtung 1. FC Köln.

Spieldaten des Spiels um den Weltpokal 1983

1987 wurde der HSV in der Liga Vizemeister und holte sich durch ein 3:1 über die Stuttgarter Kickers den DFB-Pokal. Es ist bis heute der letzte „große Titel“ (Meisterschaft, Pokal, Europapokale) geblieben.

Spieldaten des DFB-Pokalfinals 1987

1987–1999: Jahre der Tristesse

Saisondaten 1987–19990
Saison Platz Tore Punkte BL-Kader
1987/88 06 63:68 37:31 BL-Kader
1988/89 04 60:36 43:25 BL-Kader
1989/90 11 39:46 31:37 BL-Kader
1990/91 05 60:38 40:28 BL-Kader
1991/92 12 32:43 34:42 BL-Kader
1992/93 11 42:44 31:37 BL-Kader
1993/94 12 48:52 34:34 BL-Kader
1994/95 13 43:50 29:39 BL-Kader
1995/96 05 52:47 50 BL-Kader
1996/97 13 46:60 41 BL-Kader
1997/98 09 38:46 44 BL-Kader
1998/99 07 47:46 50 BL-Kader
gelb unterlegt: Qualifikation für den UEFA-Cup
Weitere Einzelheiten siehe Saisonbilanzen des Hamburger SV

Die folgenden Jahre waren geprägt durch einen Abstieg der Mannschaft ins Mittelmaß der Liga. Zwischen 1989/90 und 1996/97 erreichte der Club lediglich zweimal UEFA-Cup-Plätze, sonst ausschließlich zweistellige Tabellenplätze. In einigen Spielzeiten spielte der Verein bis spät in der Saison gegen den Abstieg. Anfang der 1990er Jahre musste der HSV zudem aufgrund einer hohen Verschuldung um seine Existenz fürchten. Gerettet wurde er aus seiner finanziellen Misere vor allem durch den lukrativen Transfer des wertvollsten Spielers Thomas Doll zu Lazio Rom. Weder an der Spitze, also im Präsidium, noch auf der Trainerbank gab es Kontinuität. Hohe Fluktuation herrschte ebenfalls im Kader. An der Vereinsspitze folgten auf Klein Ernst Naumann (1987–1990), Horst Becker (der 1990 nur zehn Monate im Amt blieb) und Jürgen Hunke. Erst unter Hunke gelang die finanzielle Sanierung des Vereins, als Doll für die damalige Rekord-Ablösesumme von 17 Millionen DM nach Rom verkauft wurde. Hunke blieb bis 1993 im Amt, in den folgenden sechs Jahren folgten Ronald Wulff (1993–1995), Uwe Seeler (bis 1998), Werner Hackmann (1998) und Rolf Mares (1998–1999). Zwischen 1987 und 1999 standen also sieben Präsidenten dem HSV vor. Im selben Zeitraum beschäftigte der HSV acht verschiedene Trainer.

Einen Vorgeschmack auf die hohe Fluktuation im Kader ergab bereits die erste Hälfte der Saison 1987/88. Trainer Josip Skoblar, als Nachfolger für Happel verpflichtet, musste bereits am 10. November 1987 gehen – mit ihm Torhüter Mladen Pralija, der erst zu Saisonbeginn als Ersatz für den suspendierten Uli Stein geholt wurde (Stein hatte im Supercup 1987 dem Bayern-Spieler Jürgen Wegmann einen Faustschlag versetzt). Nach teilweise hohen Niederlagen, darunter ein 0:6 bei Bayern München, ein 0:4 zu Hause gegen den Karlsruher SC und ein 2:8 bei Borussia Mönchengladbach, musste Pralija ebenfalls gehen. Skoblars Nachfolger an der Seitenlinie wurde Willi Reimann, im Tor stand fortan „Jupp“ Koitka, der bereits von 1980 bis 1982 Ersatztorhüter beim HSV war und von der SG Wattenscheid 09 verpflichtet wurde. Eine Verstärkung war Uwe Bein, der mit Thomas von Heesen ein gutes Mittelfeld-Duo bildete. Die Saison schloss der HSV als Sechster ab, im DFB-Pokal erreichten die Hanseaten das Halbfinale und schieden beim VfL Bochum aus. Im Europapokal der Pokalsieger scheiterte der Verein im Achtelfinale (zweite Runde) an Ajax Amsterdam.

Ende der 1980er Jahre eine Mittelfeldstütze beim HSV: Uwe Bein (Foto von 2005)

Im Sommer 1988 verzeichnete der HSV nicht weniger als elf Neuzugänge, von denen allerdings lediglich Stürmer Jan Furtok den Club deutlich voranbrachte (59 Tore in 156 Spielen innerhalb von fünf Jahren). In der Saison 1988/89 erreichte der HSV erneut einen UEFA-Cup-Platz (Rang vier). Im DFB-Pokal bedeutete eine 0:1-Heimniederlage gegen Werder Bremen das Aus im Viertelfinale. In der folgenden Saison erreichten die Hamburger nur noch den elften Platz und damit erstmals seit der Saison 1978/79 keinen einstelligen Tabellenplatz mehr. Eine 0:1-Niederlage zu Hause in der ersten Runde gegen den MSV Duisburg bedeutete das frühe Aus im DFB-Pokal. Das Spiel fand am Rothenbaum statt. Nach der Niederlage kam es zu Tumulten, so dass die erste Mannschaft des HSV dort nie wieder spielte – die Niederlage gegen Duisburg war also das letzte Spiel an der Traditionsstätte. Im UEFA-Cup gelang dem HSV noch der Einzug ins Viertelfinale, dort allerdings scheiterten die Hanseaten an Juventus Turin – mindestens genauso weit kam der HSV im UEFA-Cup erst wieder in der Saison 2008/09, als er im Halbfinale gegen Werder Bremen unterlag. Im April 1990 entließ der HSV-Trainer Reimann, Nachfolger wurde Gerd-Volker Schock, der zuvor Reimanns Assistent war.

In die Saison 1990/91 startete der HSV mit einigen spektakulären Neuverpflichtungen: Vom BFC Dynamo kamen Thomas Doll und Frank Rohde, außerdem kam Manfred Kaltz zurück nach Hamburg. Die Saison brachte für die „Rothosen“ einen fünften Platz im Klassement. Im DFB-Pokal hingegen war im Achtelfinale Schluss: Eine 1:2-Niederlage gegen die SG Wattenscheid 09 bedeutete das Aus. Im Sommer 1991, nach nur einer Saison bei den „Rothosen“, wechselte Thomas Doll für die Ablösesumme von 17 Millionen DM zu Lazio Rom. Auch wenn den Hanseaten davon nur sieben bis acht Millionen DM übrig blieben, reichte es, um sich finanziell zu sanieren. Manfred Kaltz beendete seine Profi-Laufbahn nach 20 Jahren, davon war er die meiste Zeit bei den Hamburgern aktiv. Am Ende der Saison landete der HSV auf Rang zwölf, im DFB-Pokal siegte Werder Bremen in der zweiten Runde (in der ersten Runde hatten alle Bundesligisten Freilos) mit 3:1 im Weserstadion. Im UEFA-Cup unterlag der HSV im Achtelfinale Sigma Olmütz. Trainer Gerd-Volker Schock wurde im April 1992 durch Egon Coordes ersetzt. Präsident Hunke versuchte, den Verein in eine Breitensportabteilung und eine Profi-Fußball-Abteilung zu gliedern, wie es später Borussia Dortmund umsetzte. Sein Plan scheiterte jedoch, da sich für die „Aktien“ der HSV Sport AG nicht genügend Abnehmer fanden. Mehrere prominente HSVer, darunter die ehemaligen Präsidenten Peter Krohn, Wolfgang Klein und Horst Becker, sprachen sich gegen die Teilung des Vereins aus. Die Pläne wurden nicht weiter verfolgt.

Die darauffolgende Saison brachte dem HSV erneut einen schlechten Saisonstart. Im DFB-Pokal erreichten die Hamburger die zweite Runde (2:4 beim Karlsruher SC). Trainer Coordes wurde entlassen und durch Benno Möhlmann ersetzt. Die Saison schlossen die Hamburger mit dem elften Tabellenplatz ab. Die Saison 1993/94 brachte dem HSV einen zwölften Tabellenplatz sowie das Aus im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Werder Bremen (2:4 im Weserstadion). In der folgenden Spielzeit sprang für die Hanseaten der 13. Platz in der Tabelle heraus, im Pokal war in der zweiten Runde Schluss gegen den FC Schalke 04.

Der HSV schied in der Saison 1995/96 im DFB-Pokal in der ersten Runde bei Arminia Bielefeld aus. Im Oktober wurde Möhlmann entlassen, als Nachfolger kam Felix Magath. Die Hanseaten eroberten in der Liga Rang fünf und damit erstmals seit Jahren wieder einen Platz, der in der Folgesaison zum Start im UEFA-Cup berechtigte. Im Herbst 1995 erhielt der HSV einen neuen Präsidenten: Uwe Seeler hatte sich beworben und wurde mit seinem neuen Team von den Mitgliedern mit großer Mehrheit gewählt. Finanziell übernahm das Seeler-Team einen inzwischen gesundeten Verein – ohne Schulden, stattdessen mit rund fünf Millionen DM in der Rücklage. Im UEFA-Cup 1996/97 musste sich der HSV im Achtelfinale dem AS Monaco beugen. Im DFB-Pokal unterlagen die Hanseaten im Halbfinale dem VfB Stuttgart. In der Liga hingegen erreichten die Hamburger erneut nur einen 13. Platz. Noch im Mai 1997 kündigte der Verein dem Trainer, Interimstrainer bis zum Saisonende wurde Ralf Schehr.

Zur Saison 1997/98 verpflichtete der HSV nicht nur Trainer Frank Pagelsdorf, der etwas mehr als vier Jahre lang blieb (und damit so lange wie kein Trainer seit Ernst Happel), sondern auch den Torhüter Hans Jörg Butt vom VfB Oldenburg, der in den darauffolgenden Saisons zum neuen Stammtorhüter und auch zum erfolgreichsten Elfmeterschützen unter den deutschen Torhütern wurde. Außerdem wurde der bis dato nur von Werder Bremen ausgeliehene Rodolfo Cardoso endgültig verpflichtet. Hinzu kamen im Laufe der Saison noch Anthony Yeboah (von Leeds United), Ingo Hertzsch (vom Chemnitzer FC) und Thomas Gravesen (von Vejle BK). Auch wenn mit diesen Neuverpflichtungen in jener Saison nur der neunte Platz heraussprang, wurden alle jedoch zu Stammspielern und in den folgenden Jahren zu Leistungsträgern. Jedoch hatte der HSV in der Saison 1997/98 nach dem 21. Spieltag mit nur 20 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz gestanden und rettete sich im Endspurt mit nur noch einer Niederlage vor dem Abstieg. Im DFB-Pokal endete die Bewerbung des HSV um den Titel in der zweiten Runde bei Bayer 04 Leverkusen (1:2 n. V.).

Die Saison 1998/99 war die letzte im „alten“ Volksparkstadion. Am 2. Juni 1998, kurz nach Saisonende 1997/98, begannen die Abrissarbeiten. Durch den Umbau bei laufendem Fußballbetrieb sank die Kapazität des Stadions in der Folge deutlich; das Spiel gegen den FC Bayern München am 13. März 1999 war mit 28.600 Zuschauern ausverkauft. Zu Beginn jener Saison kam Thomas Doll zurück zum HSV, außerdem verpflichteten die Hanseaten Nico-Jan Hoogma. Der HSV wurde am Ende der Saison Siebter und schied nach Elfmeterschießen im Achtelfinale des DFB-Pokals bei Rot-Weiß Oberhausen aus.

1999–2010: Mit neuem Stadion zurück in Deutschlands Spitze sowie zwei europäische Halbfinals

Saisondaten 1999–20100
Saison Platz Tore Punkte BL-Kader
1999/00 03 63:39 59 BL-Kader
2000/01 13 58:58 41 BL-Kader
2001/02 11 51:57 40 BL-Kader
2002/03 04 46:36 56 BL-Kader
2003/04 08 47:60 49 BL-Kader
2004/05 08 55:50 51 BL-Kader
2005/06 03 53:30 68 BL-Kader
2006/07 07 43:37 45 BL-Kader
2007/08 04 47:26 54 BL-Kader
2008/09 05 49:47 61 BL-Kader
2009/10 07 56:41 52 BL-Kader
grün unterlegt: Qualifikation für die Champions League
gelb unterlegt: Qualifikation für den UEFA-Cup
Weitere Einzelheiten siehe Saisonbilanzen des Hamburger SV
Heimspiel im umgebauten Volksparkstadion
Rekordtransfer: Nigel de Jong verließ den HSV 2008 in Richtung Manchester. Der Verein erhielt dafür 19 Mio. Euro
Spielte für den Verein von 2007 bis 2009 und nochmals 2015/16: Ivica Olić

Zeitgleich mit der Fertigstellung des neuen Stadions erzielte der HSV auch wieder sportliche Erfolge. Das neue Volksparkstadion wurde am 21. August 1999 beim Spiel gegen den VfB Stuttgart eröffnet – allerdings war das Stadion noch nicht komplett überdacht. In der Saison 1999/2000 belegte der HSV den dritten Tabellenplatz und qualifizierte sich erstmals für die UEFA Champions League. Im ersten Spiel am 13. September 2000 gegen den meist als favorisiert geltenden italienischen Club Juventus Turin kam es beim 4:4 zum so genannten Jahrhundertspiel. In Turin gewann der HSV mit 3:1. Der HSV wurde schließlich Dritter in der Gruppe und spielte im UEFA-Cup weiter. Dort scheiterte der Verein am AS Rom.

Endgültig fertiggestellt wurde die neue Arena zu Beginn der Saison 2000/01. Sportlich war diese gegenüber der Vorsaison ein Rückschlag, der HSV wurde 13. der Abschlusstabelle und schied im DFB-Pokal in der zweiten Runde (Achtelfinale) gegen den Karlsruher SC aus. In der Folgesaison belegten die Hanseaten den elften Rang und schieden wiederum in der zweiten Runde des DFB-Pokals aus, diesmal gegen den VfB Stuttgart. Im September 2002 wurde Dietmar Beiersdorfer als neuer Sportvorstand verpflichtet. In der Saison 2002/03 wies der HSV ein Rekorddefizit von 14,3 Millionen Euro in der Bilanz aus.

Im Juli 2003 folgte der Gewinn des DFB-Ligapokals durch einen 4:2-Sieg im Finale gegen Borussia Dortmund. Die Saison 2002/03 endete für den HSV mit dem vierten Rang und damit der Qualifikation für den UEFA-Cup. Im DFB-Pokal scheiterte der HSV durch ein 0:1 zu Hause gegen den VfL Bochum. Am 1. Februar 2003 wurde Bernd Hoffmann als Vorstandsvorsitzender verpflichtet. Dieses Amt bekleidete er bis zum 16. März 2011. Die Saison 2003/04 endete mit einem achten Tabellenplatz. Im DFB-Pokal waren die „Rothosen“ durch ein 0:3 beim FC Bayern München, im UEFA-Cup 2003/04 in der ersten Runde gegen Dnipro Dnipropetrowsk ausgeschieden.

Mit den Neuverpflichtungen Daniel Van Buyten (von Olympique Marseille) und Khalid Boulahrouz (vom RKC Waalwijk) verstärkte sich der HSV zu Beginn der Saison 2004/05. In der Liga sprang ein achter Platz heraus, im DFB-Pokal schied der HSV durch ein 2:4 beim SC Paderborn 07 aus (für Details siehe hier). Später stellte sich heraus, dass das Spiel von Schiedsrichter Robert Hoyzer manipuliert worden war. Gegen eine Entschädigung von 500.000 Euro vom DFB und die Zusage, ein Länderspiel in Hamburg zu veranstalten, verzichtete der HSV auf das weitere Vorgehen gegen das „Skandalspiel“. Im UI-Cup erreichte der HSV im Sommer 2004 das Halbfinale, verlor aber gegen den FC Villarreal und qualifizierte sich damit nicht für den UEFA-Cup in der laufenden Saison.

Mit dem Niederländer Rafael van der Vaart (von Ajax Amsterdam) sowie dem von Borussia Dortmund verpflichteten Guy Demel verstärkte sich der HSV zu Beginn der Spielzeit 2005/06 abermals, gewann zudem im Sommer den UI-Cup und zog damit in den UEFA-Cup ein. Im Achtelfinale verloren die Hanseaten gegen Rapid Bukarest. Im DFB-Pokal behielt der FC Bayern München im Achtelfinale mit einem 1:0 n. V. die Oberhand. In der Liga erreichte der HSV den dritten Rang und qualifizierte sich anschließend für die Champions League.

Zu Beginn der Saison 2006/07 erfolgte ein personeller Umbruch. Wichtige Spieler wie Sergej Barbarez, Daniel Van Buyten und Khalid Boulahrouz verließen den Verein. Die Mannschaft qualifizierte sich gegen den CA Osasuna (0:0, 1:1) für die Gruppenphase der Champions League. In der Champions League wurde der HSV mit fünf Niederlagen und nur einem Sieg Gruppenletzter. In der Bundesliga belegte die Mannschaft nach dem 20. Spieltag den letzten Tabellenplatz. Am 1. Februar 2007 reagierte der Hamburger SV auf den anhaltenden Misserfolg und trennte sich vorzeitig von Cheftrainer Thomas Doll. Einen Tag später wurde Huub Stevens als neuer Trainer verpflichtet. Stevens schaffte mit dem HSV den Klassenerhalt am 33. Spieltag beim Auswärtsspiel in Nürnberg: Der HSV holte aus den letzten 14 Spielen der Saison neun Siege und drei Unentschieden und belegte letztlich Platz sieben. Die Hamburger nahmen somit in der darauf folgenden Saison am UI-Cup teil.

Über die dritte Runde des UI-Cups erreichte der HSV die Qualifikationsrunde des UEFA-Cups. Durch Siege gegen FC Dacia Chișinău (Hinspiel 1:1, Rückspiel 4:0) und Honvéd Budapest (Hinspiel 0:0, Rückspiel 4:0) qualifizierte sich der HSV für den UEFA-Cup. Nach zwei Siegen (1:0 auswärts und 3:1 zuhause) gegen Litex Lowetsch (Bulgarien) wurde die Gruppenphase erreicht. Am 22. Februar 2008 wurde der HSV als letzter verbliebener UI-Cup-Teilnehmer zum Sieger des Wettbewerbs erklärt. Damit wurde zum zweiten Mal nach 2005 der UI-Pokal gewonnen, aber aufgrund des geänderten Spielmodus und der Vergabe des Sieges an die am längsten im UEFA-Cup verbleibende Mannschaft geht der Pokal diesmal allein an den HSV. In der Liga spielte der HSV stabiler als im Vorjahr und war praktisch in der gesamten Spielzeit 2007/08 in der Spitzengruppe der Liga platziert. Lediglich nach der Bekanntgabe von Trainer Stevens, den Verein zum Saisonende zu verlassen, folgte eine Phase relativen Misserfolgs. Dennoch gelang dem Verein dank eines 7:0 am letzten Spieltag gegen den Karlsruher SC der Einzug in den UEFA-Cup.

Am 1. Juli 2008 übernahm der Niederländer Martin Jol als Nachfolger von Huub Stevens das Amt des Cheftrainers. Unter Jol spielte der Hamburger SV die beste Saison seit 26 Jahren. Der Verein zog in das Halbfinale des DFB-Pokals und in das Halbfinale des UEFA-Cups ein. In beiden Wettbewerben schied der Hamburger SV jedoch gegen den Erzrivalen Werder Bremen aus. Am Saisonende belegte der HSV den fünften Platz und qualifizierte sich für die UEFA Europa League. Der Verein erwirtschaftete im Jahr 2008/09 einen Gewinn von 13,4 Millionen Euro.

Das bisher letzte Spiel des HSV in einem Europapokalwettbewerb im Volkspark: Am 22. April 2010 empfing der HSV den FC Fulham zum Hinspiel des Europa-League-Halbfinals (0:0)

Martin Jol löste nach Saisonende im Mai 2009 seinen Vertrag vorzeitig auf, um zu Ajax Amsterdam zu gehen. Als sein Nachfolger wurde Bruno Labbadia verpflichtet. Nachdem es zwischen Bernd Hoffmann und Dietmar Beiersdorfer zu Streitigkeiten um Kompetenzen gekommen war, wurde der Vertrag von Dietmar Beiersdorfer im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst. Seit der Saison 2009/10 war das Amt des Sportchefs vakant. Der HSV startete stark in die Saison und stand am 7. Spieltag u. a. nach Siegen gegen Borussia Dortmund, den amtierenden Meister VfL Wolfsburg und den FC Bayern München auf dem ersten Tabellenplatz. Die Hinrunde wurde schließlich auf dem vierten Platz beendet. In der Rückrunde baute das Team kontinuierlich ab. Nach einer 1:5-Niederlage am 32. Spieltag gegen die TSG 1899 Hoffenheim wurde Labbadia entlassen und durch den Techniktrainer Ricardo Moniz ersetzt. Mit ihm schied der HSV nach einer 1:2-Niederlage gegen den englischen Außenseiter FC Fulham – wie in der Vorsaison gegen den Nordrivalen aus Bremen – im Halbfinale der UEFA Europa League aus und verpasste das Finale im eigenen Stadion, nachdem noch unter Labbadia ein 0:0 im Hinspiel erzielt worden war. Die Saison beendete der HSV auf dem siebten Tabellenplatz, womit man sich erstmals seit sechs Jahren nicht für das internationale Geschäft qualifizieren konnte. Das Halbfinalrückspiel in der Europa League gegen den FC Fulham ist bis heute – Stand 2. Juli 2023 – das letzte Spiel des HSV in einem europäischen Vereinswettbewerb. Nach dem Saisonende zogen Joris Mathijsen und Eljero Elia als Spieler des Hamburger SV mit der niederländischen Nationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika ins Endspiel ein; Mathijsen spielte durch und Elia wurde in der Verlängerung eingewechselt.

2010–2018: Niedergang, Ausgliederung und Abstieg nach erfolgreichen Rettungen

Saisondaten 2010–2018
Saison Platz Tore Punkte BL-Kader
2010/11 08 46:52 45 BL-Kader
2011/12 15 35:57 36 BL-Kader
2012/13 07 42:53 48 BL-Kader
2013/14 16* 51:75 27 BL-Kader
2014/15 16* 25:50 35 BL-Kader
2015/16 10 40:46 41 BL-Kader
2016/17 14 33:61 38 BL-Kader
2017/18 17 29:53 31 BL-Kader
Rot unterlegt: Abstieg in die 2. Bundesliga.
* Klassenerhalt in der Relegation
Weitere Einzelheiten siehe Saisonbilanzen des Hamburger SV

Saison 2010/11

Seit Beginn der Saison 2010/11 betreute der frühere Stuttgarter Meistertrainer Armin Veh zusammen mit Co-Trainer Michael Oenning die Mannschaft. Zu den Abgängen gehörten unter anderem Jérôme Boateng und Bastian Reinhardt. Letzterer übernahm den Posten des Sportchefs. Neuzugänge waren unter anderem Jaroslav Drobný und der neue Kapitän Heiko Westermann. Die Hinrunde verlief für die Hamburger durchwachsen und man ging auf dem neunten Tabellenplatz in die Winterpause. Die zweite Saisonhälfte verlief ebenso wenig erfolgreich. Der erste sportliche Tiefpunkt war die 0:1-Derbyniederlage im Heimspiel gegen den FC St. Pauli am 21. Spieltag. Nachdem die Mannschaft am 26. Spieltag beim FC Bayern München mit 0:6 verloren hatte, wurde Veh am 13. März 2011 beurlaubt und durch den bisherigen Co-Trainer Michael Oenning ersetzt. Drei Tage später trennte sich der Verein vom bisherigen Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann und Marketingvorstand Katja Kraus. Neuer Vorstandsvorsitzender wurde zunächst vorübergehend Carl-Edgar Jarchow, der bereits von 2001 bis 2004 Aufsichtsratsmitglied gewesen war. Neuer Marketingvorstand wurde Joachim Hilke. Der HSV schloss die Saison auf dem achten Tabellenplatz ab und verpasste wieder die Qualifikation für das internationale Geschäft.

Saison 2011/12

Zur Saison 2011/12 fand ein größerer personeller Umbruch statt. Neuer Sportchef wurde Frank Arnesen. Es verließen unter anderem verdiente Spieler wie Piotr Trochowski, Joris Mathijsen, Ruud van Nistelrooy, Frank Rost und Collin Benjamin den Verein. Für Aufsehen sorgten die ersten Transfers Arnesens, der Jacopo Sala, Jeffrey Bruma, Michael Mancienne, Slobodan Rajković und Gökhan Töre von seinem Ex-Klub FC Chelsea verpflichtete. Am 19. September 2011 wurde Oenning nach saisonübergreifend 13 Punktspielen ohne Sieg beurlaubt. Seine Nachfolge trat der zuvor als Betreuer der U-23 beschäftigte Rodolfo Cardoso als Interimstrainer an. Da dieser nicht die notwendige Fußballlehrer-Lizenz hatte und der DFB keine Ausnahmegenehmigung erteilte, übernahm nach zwei Spielen Sportchef Frank Arnesen zusätzlich interimsweise das Traineramt. Arnesen absolvierte eine Partie an der Seitenlinie, nachdem er bereits Thorsten Fink als neuen Trainer vom FC Basel für den HSV verpflichtet hatte. Am Ende belegte der Verein mit dem 15. Tabellenplatz, die bis dahin schlechteste Abschlussplatzierung seiner 49-jährigen Bundesliga-Zugehörigkeit.

Rafael van der Vaart kehrte 2012 nach Hamburg zurück und wurde bis zu seinem Abgang 2015 für einige Beobachter zur „Symbolfigur“ des Niedergangs

Saison 2012/13

In der Sommerpause verließen mit Mladen Petrić und Paolo Guerrero zwei Leistungsträger den Verein. Neu zum HSV stieß hingegen René Adler von Bayer 04 Leverkusen. Im ersten Pflichtspiel der Saison 2012/13 verlor man in der ersten Runde des DFB-Pokal gegen den Drittligisten Karlsruher SC. Nachdem auch das erste Ligaspiel verloren worden war, kehrte Rafael van der Vaart von Tottenham Hotspur zum HSV zurück. Nach einer Leistungssteigerung konnte die Hinrunde auf dem 10. Tabellenplatz abgeschlossen werden. Am 30. März 2013 wurde dem HSV vom FC Bayern München mit einer 2:9-Niederlage eine der bis dahin höchsten Vereinsniederlagen der HSV-Bundesligageschichte zugefügt (zuvor verlor der HSV dreimal mit sieben Toren Differenz). Die Saison schloss man nach einer wechselhaften Rückrunde mit 48 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz ab, womit man die Qualifikation für die Europa-League-Play-offs – und zwar am letzten Spieltag – verpasste.

Saison 2013/14

Als bisher punktetechnisch schlechteste Spielzeit geht die Saison 2013/14 in die HSV-Geschichte ein. Bereits wenige Tage nach dem Ende der Vorsaison trennte sich der Verein vom Sportchef Frank Arnesen und verpflichtete Oliver Kreuzer vom Karlsruher SC als seinen Nachfolger. Mit dem Ziel in die Saison gegangen, sich im Vergleich zum Vorjahr zu verbessern, um in die UEFA Europa League einzuziehen, verpatzte die Mannschaft den Saisonstart. Nach dem fünften Spieltag wurde Thorsten Fink nach einer 2:6-Niederlage bei Borussia Dortmund von seinen Aufgaben entbunden. Nachdem Rodolfo Cardoso das auf dem 15. Platz stehende Team für zwei Spiele als Interimstrainer übernommen hatte, wurde am 25. September 2013 Bert van Marwijk als neuer Cheftrainer verpflichtet. Unter ihm konnte sich der HSV anfangs steigern und die Hinrunde auf dem 14. Tabellenplatz abschließen. Nachdem die ersten drei Rückrundenspiele mit jeweils 0:3 verloren worden waren, sorgte der Aufsichtsrat für Aufsehen, da er – obwohl er nicht ins operative Geschäft eingreifen kann – eine Absetzung des Vorstandes und des Trainers und eine Installierung von Felix Magath diskutierte. Dieser sagte dem HSV allerdings später ab und alle Positionen blieben zunächst unverändert. Unterdessen schied man mit 0:5 im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen den FC Bayern München aus, was die höchste HSV-Heimniederlage in diesem Wettbewerb bedeutete. Als auch das folgende Bundesligaspiel gegen den Tabellenletzten Eintracht Braunschweig mit 2:4 verloren worden war, wurde Bert van Marwijk freigestellt und durch Mirko Slomka ersetzt. Diese Entwicklung wurde von den Medien als bis dahin schlimmste Krise der Vereinsgeschichte bezeichnet. Unter Slomka erreichte der HSV mit u. a. zwei Siegen gegen die Spitzenteams Borussia Dortmund und Bayer 04 Leverkusen trotz einer Schlussserie von fünf Niederlagen mit 27 Punkten den Relegationsplatz. Mit einem 0:0 im Hin- und einem 1:1 im Rückspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth wurde der erste Abstieg des HSV aus der Bundesliga aufgrund der Auswärtstorregel verhindert.

Schoss laut dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Dietmar Beiersdorfer „eines der wichtigsten Tore überhaupt in der Vereinsgeschichte“: Marcelo Díaz

Saison 2014/15

Vor der Saison 2014/15 fand im Verein eine Strukturreform statt. Nachdem der Vorstand bereits am 19. Januar 2014 von den Mitgliedern beauftragt worden war, die Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung – nach dem Reformmodell HSVPlus – in eine Aktiengesellschaft vorzubereiten, wurde am 25. Mai 2014 auf einer ordentlichen Mitgliederversammlung über die Umsetzung abgestimmt. Für eine Ausgliederung stimmten 86,9 Prozent der anwesenden 9702 stimmberechtigten Mitglieder auf der bisher größten Mitgliederversammlung. Als Vorstandsvorsitzender der HSV Fußball AG wurde Dietmar Beiersdorfer, der schon von 2002 bis 2009 Sportchef gewesen war, von Zenit St. Petersburg verpflichtet. Zudem wurde Oliver Kreuzer als Sportchef freigestellt und ab dem 1. Oktober 2014 durch Peter Knäbel als „Direktor Profifußball“ ersetzt. Bernhard Peters übernahm den neuen Posten des „Direktor Sport“ ab dem 1. August 2014. Als neuer Präsident des e. V. wurde Ende Januar 2015 Jens Meier als Nachfolger von Jarchow gewählt.

Auch in sportlicher Hinsicht fand ein Umbruch statt. Es verließen mehr als zehn Spieler den Verein, von denen der Abgang von Hakan Çalhanoğlu, der nach einem Transfertheater zu Bayer 04 Leverkusen wechselte, explizit zu nennen ist. Trotz der anfänglichen Euphorie durch die Strukturreform startete der HSV schlecht in die Saison. Nach zwei Niederlagen in den ersten drei Ligaspielen wurde Mirko Slomka entlassen und durch den bisherigen U23-Trainer Josef Zinnbauer, der die ersten acht Spiele der Regionalliga-Saison gewonnen hatte, ersetzt. Am 6. Spieltag stellte die Mannschaft einen neuen Negativrekord auf, da sie erst nach 507 Spielminuten das erste Saisontor erzielte. Zur Winterpause stand der HSV trotz nur neun erzielter Tore mit 17 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz. In der Winterpause rüstete der Verein nach und verpflichtete den einstigen Publikumsliebling Ivica Olić aus Wolfsburg sowie den Chilenen Marcelo Díaz aus Basel. In der Rückrunde setzte sich die sportliche Talfahrt allerdings weiter fort. Nachdem man im Februar 2015 erstmals seit April 2013 zwei Bundesliga-Siege in Folge eingefahren hatte, kassierte man am 14. Februar 2015 beim FC Bayern München mit einem 0:8 seine höchste Bundesliganiederlage überhaupt. Nach sechs sieglosen Spielen in Folge wurde Trainer Josef Zinnbauer durch den Sportdirektor Peter Knäbel ersetzt, der die auf dem 16. Tabellenplatz stehende Mannschaft als Interimstrainer für die restlichen acht Spiele übernehmen sollte. Nachdem Knäbel seine ersten beiden Spiele verloren hatte und der HSV auf den letzten Tabellenplatz abgestürzt war, wechselte der Verein erstmals zum dritten Mal in einer Saison den Trainer und verpflichtete sechs Spieltage vor Saisonende Bruno Labbadia, der den HSV in der Saison 2009/10 ins Halbfinale der Europa League geführt hatte. Unter Labbadia holte der HSV zehn von 18 möglichen Punkten. Während die Mannschaft die Vorsaison mit halb so vielen Toren deutlich unterboten hatte, war es im Saisonendspurt dennoch gelungen, die Saison mit 35 Punkten abzuschließen, womit am letzten Spieltag der Relegationsplatz erreicht wurde. Nachdem das Hinspiel der Relegation gegen den Karlsruher SC im Volkspark 1:1 ausgegangen war, sicherte sich der HSV im Rückspiel den Klassenerhalt: Nach dem 0:1-Rückstand erzielte Marcelo Díaz erst in der Nachspielzeit mit einem direkt verwandelten Freistoß, der wegen eines Handspiels verhängt worden war, den Ausgleich und rettete den HSV in die Verlängerung, in der Nicolai Müller in der 115. Spielminute letztlich das entscheidende 2:1 erzielte.

Bruno Labbadia rettete den HSV 2015 vor dem Abstieg und erreichte 2016 die beste Platzierung seit drei Jahren

Saison 2015/16

Zur Saison 2015/16 wurden die Verträge der altgedienten Spieler Marcell Jansen, Heiko Westermann und Rafael van der Vaart nicht verlängert; neuer Kapitän wurde der Schweizer Johan Djourou. Neben ihnen verließen wieder mehr als zehn Spieler den Verein. Verstärkt wurde das Team etwa mit dem langjährigen Bremer Aaron Hunt, der vom damaligen Vize-Meister und amtierenden Pokalsieger VfL Wolfsburg verpflichtet wurde. Nachdem der Start in die Saison mit dem Ausscheiden aus dem DFB-Pokal nach einem 2:3 nach Verlängerung gegen den Viertligisten FC Carl Zeiss Jena und einer 0:5-Niederlage im Bundesliga-Auftaktspiel bei Meister Bayern München misslungen war, spielte der HSV seine beste Hinrunde seit drei Jahren und stand vor der Winterpause mit 22 Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz. In der Rückrunde kam der HSV den Abstiegsrängen wieder näher, sicherte sich aber am 33. Spieltag den Klassenerhalt. Noch vor dem Saisonfinale trennte sich der Verein vom „Direktor Profifußball“ Peter Knäbel, dessen Aufgaben Dietmar Beiersdorfer zusätzlich zu seinen Aufgaben als Vorstandsvorsitzender übernahm. Die Saison schloss der HSV schließlich mit 41 Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz ab.

Heribert Bruchhagen übernahm im Dezember 2016 den Vorstandsvorsitz von Dietmar Beiersdorfer. Im Februar 2018 wurde er gemeinsam mit Jens Todt in höchster Abstiegsgefahr von seinen Aufgaben entbunden.

Saison 2016/17

Vor der Saison 2016/17 investierte der HSV mit Hilfe des AG-Aktionärs Klaus-Michael Kühne rund 38 Millionen Euro in den Kader. Verpflichtet wurden u. a. Bobby Wood vom Zweitligisten 1. FC Union Berlin, der amtierende Olympiasieger Douglas Santos (Atlético Mineiro), Luca Waldschmidt (Eintracht Frankfurt), Alen Halilović, der den Verein im Winter wieder verließ, für fünf Millionen Euro vom FC Barcelona sowie Filip Kostić, der für eine vereinsinterne Rekordablösesumme in Höhe von 14 Millionen Euro vom Absteiger VfB Stuttgart verpflichtet wurde. Dennoch startete der HSV schwach in die Saison. Nachdem man mit nur einem Punkt aus den ersten fünf Spielen auf dem 16. Tabellenplatz stand, wurde Bruno Labbadia entlassen und durch Markus Gisdol ersetzt. Auch unter Gisdol, der Gōtoku Sakai zum neuen Mannschaftskapitän bestimmte, konnte sich die Mannschaft nicht steigern, die mit zwei Punkten nach zehn Spielen den schwächsten Saisonstart der Vereinsgeschichte hinlegte. Nachdem am 13. Spieltag der erste Sieg gelungen war, konnte sich die Mannschaft steigern und die Hinrunde mit 13 Punkten auf dem Relegationsplatz beenden. Aufgrund der Entwicklungen ersetzte der Aufsichtsrat den Vorstandsvorsitzenden Dietmar Beiersdorfer Ende Dezember 2016 durch Heribert Bruchhagen. Dieser besetzte den Posten des „Direktor Profifußball“ in der Winterpause mit Jens Todt. In der Wintertransferperiode wurde der Kader – vor allem in der Defensive – mit Kyriakos Papadopoulos (zuletzt RB Leipzig), Mergim Mavraj (1. FC Köln) und Walace (Grêmio Porto Alegre) verstärkt. In der Rückrunde konnte sich der HSV stabilisieren und belegte in der Rückrundentabelle mit 25 Punkten den siebten Platz. Negativhöhepunkte waren die 0:8-Niederlage beim FC Bayern München am 22. Spieltag, mit der die höchste Niederlage der Vereinsgeschichte aus der Saison 2014/15 wiederholt wurde, sowie drei Niederlagen in Folge zwischen dem 29. und 31. Spieltag, die den HSV wieder in akute Abstiegsgefahr brachten. Am letzten Spieltag konnte man – auf dem Relegationsplatz stehend – mit einem 2:1-Sieg gegen den Tabellen-15. VfL Wolfsburg den Klassenerhalt sichern und die Saison mit 38 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz beenden. Dabei drehte der HSV einen 0:1-Rückstand spät durch die Tore von Kostić (32.) und Waldschmidt (88.). Besser als in den letzten Jahren lief es hingegen im DFB-Pokal: Nach Siegen gegen die Drittligisten FSV Zwickau und den Halleschen FC sowie den 1. FC Köln schied der HSV im Viertelfinale gegen Borussia Mönchengladbach aus.

Saison 2017/18

Zur Saison 2017/18 verließen u. a. René Adler (1. FSV Mainz 05) und Michael Gregoritsch (FC Augsburg) den Verein. Neu verpflichtet wurden u. a. André Hahn (Borussia Mönchengladbach), Rick van Drongelen (Sparta Rotterdam) und der amtierende U-21-Europameister Julian Pollersbeck (1. FC Kaiserslautern). Zudem wurde der bisher ausgeliehene Kyriakos Papadopoulos fest verpflichtet. In der ersten Pokalrunde schied der HSV nach einer 1:3-Niederlage gegen den Drittligisten VfL Osnabrück aus. Nach zwei Auftaktsiegen folgte eine Negativserie. Bis zum Ende der Hinrunde konnte der HSV noch zwei weitere Spiele gewinnen und überwinterte nach 17 Spieltagen mit 15 Punkten auf dem 17. Tabellenplatz. Während der Winterpause wurden keine Veränderungen am Kader vorgenommen. Nachdem der HSV auch die ersten beiden Rückrundenspiele verloren hatte, wurde Trainer Markus Gisdol durch Bernd Hollerbach ersetzt. In den sieben Spielen unter Hollerbach holte der HSV durch drei Unentschieden drei Punkte und rangierte nach 26 Spieltagen mit sieben Punkten Abstand auf den Relegationsplatz auf dem 17. Tabellenplatz. Aufgrund dieser Entwicklungen wurde im Februar 2018 der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen vom neuen Aufsichtsrat um den Vorsitzenden Bernd Hoffmann, der auf der Mitgliederversammlung des e. V. zum neuen Vereinspräsidenten gewählt worden war, von seinen Aufgaben entbunden. Der fortan alleinige Vorstand Frank Wettstein beurlaubte zudem den Direktor Profifußball Jens Todt und nach einer 0:6-Niederlage beim FC Bayern München Trainer Bernd Hollerbach und ersetzte ihn vor dem 27. Spieltag durch den bisherigen U-21-Trainer Christian Titz. Titz konnte die Leistung und Spielweise der Mannschaft deutlich steigern. Durch zehn Punkte aus sieben Spielen kam der HSV vor dem letzten Spieltag auf zwei Punkte an den Relegationsplatz heran. Trotz eines 2:1-Heimsieges gegen Borussia Mönchengladbach am letzten Spieltag stieg der HSV am 12. Mai 2018 als letztes Bundesliga-Gründungsmitglied nach 55 Spielzeiten Ligazugehörigkeit aus der Bundesliga ab.

Seit 2018: Gegenwart in der Zweitklassigkeit

Saisondaten seit 2018
Saison Platz Tore Punkte Kader
2018/19 4 45:42 56 Kader
2019/20 4 62:46 54 Kader
2020/21 4 71:44 58 Kader
2021/22 3 67:35 60 Kader
2022/23 3 70:45 66 Kader
2023/24 Kader
Weitere Einzelheiten siehe Saisonbilanzen des Hamburger SV
Saison 2018/19

In der Saison 2018/19 spielte der HSV erstmals in seiner Vereinsgeschichte in der Zweitklassigkeit. Nach dem Abstieg wurde die Umstrukturierung der HSV Fußball AG, die nach der Wahl von Bernd Hoffmann zum Vereinspräsidenten und Aufsichtsratsvorsitzenden der AG im Februar 2018 begonnen hatte, weiter fortgeführt. Ende Mai 2018 berief der Aufsichtsrat Bernd Hoffmann – zunächst übergangsweise für ein Jahr, wodurch sein Sitz im Aufsichtsrat ruhte – zum Vorstandsvorsitzenden der AG und verpflichtete mit Ralf Becker vom Ligakonkurrenten und Vorjahresdritten Holstein Kiel einen Sportvorstand. Im September 2018 wurde Hoffmann endgültig zum Vorstandsvorsitzenden bestellt, wofür er sein Amt als Vereinspräsident und den Aufsichtsratssitz dauerhaft aufgab. Im Januar 2019 wurde der Ex-Spieler Marcell Jansen zum neuen Vereinspräsidenten gewählt.

In der Sommertransferperiode verließen zahlreiche Spieler den Verein, deren Verträge nicht verlängert worden waren. Dem Kader hinzugefügt wurden unter anderem der Leihrückkehrer Pierre-Michel Lasogga sowie die Leihspieler Orel Mangala und Hee-Chan Hwang. Einzig für Khaled Narey wurde eine Ablöse gezahlt. Lewis Holtby, Gōtoku Sakai und Aaron Hunt, der Sakai als Kapitän ablöste, verlängerten ihre auslaufenden Verträge. Nach dem 10. Spieltag wurde Titz durch Hannes Wolf ersetzt. Der HSV stand zu diesem Zeitpunkt zwar mit nur 2 Punkten Rückstand auf den Tabellenführer auf dem 5. Platz, musste mit einem 0:3 im Auftaktspiel gegen Holstein Kiel und einem 0:5 gegen den SSV Jahn Regensburg, was die höchste Heimniederlage der Vereinsgeschichte bedeutete, jedoch bereits hohe Heimniederlagen hinnehmen und spielte 3-mal 0:0. Unter Wolf gewann der HSV – bei einem Unentschieden – 6 der letzten 7 Hinrundenspiele und schloss die Hinrunde mit 37 Punkten als Herbstmeister ab. In einer desaströsen Rückrunde, in der man in der Rückrundentabelle mit 19 Punkten den 15. Platz belegte, verspielte der HSV den direkten Wiederaufstieg. Die einzigen Höhepunkte der Rückserie waren das erste Erreichen des DFB-Pokal-Halbfinals seit 2009, in dem man gegen den Erstligisten RB Leipzig ausschied, sowie der 4:0-Sieg im Stadtderby beim FC St. Pauli am 25. Spieltag, nach dem der HSV nur noch das bedeutungslose Spiel am letzten Spieltag gewann. Bereits vor dem letzten Spieltag wurde die Trennung von Hannes Wolf zum Saisonende bekannt gegeben. Der HSV schloss seine erste Spielzeit in der Zweitklassigkeit mit 56 Punkten auf dem 4. Platz ab. Durch das Verpassen des Wiederaufstiegs verlor der HSV den Rekord für die meisten Bundesligateilnahmen, der fortan vom Nordrivalen Werder Bremen gehalten wurde, nach dessen Ab- und direktem Wiederaufstieg seit der Saison 2022/23 gemeinsam mit dem FC Bayern München.

Saison 2019/20

Vor der Saison 2019/20 wurde der Sportvorstand Ralf Becker durch Jonas Boldt ersetzt, der vom Erstligisten Bayer 04 Leverkusen verpflichtet wurde. Neuer Cheftrainer wurde Dieter Hecking, der in der Vorsaison Borussia Mönchengladbach in die Europa League geführt hatte und den Verein anschließend trotzdem verlassen musste. Der Kader wurde durch über 30 Zu- und Abgänge erneut stark verändert. Neben dem ehemaligen Kapitän Gōtoku Sakai verließen u. a. die langjährigen Spieler Pierre-Michel Lasogga und Lewis Holtby sowie Douglas Santos den HSV. Neu verpflichtet wurden hauptsächlich Spieler mit Erst- und Zweitligaerfahrung wie Adrian Fein, Martin Harnik, David Kinsombi, Sonny Kittel, Tim Leibold oder Lukas Hinterseer, der in der Vorsaison mit 18 Toren drittbester Torschütze der 2. Bundesliga war. Der HSV startete positiv in die Saison und stand ab dem 3. Spieltag bis zum Ende der Hinrunde stets auf einem direkten Aufstiegsplatz. Die Hinrunde schloss man mit 30 Punkten auf dem 2. Platz ab. Unterdessen war die Mannschaft im DFB-Pokal gegen den Ligakonkurrenten VfB Stuttgart in der 2. Hauptrunde ausgeschieden. In der Winterpause wurde der Kader erneut durch Spieler aus der Bundesliga ergänzt, u. a. kam Joel Pohjanpalo bis zum Saisonende auf Leihbasis von Bayer 04 Leverkusen. Wie im Vorjahr brachen die Leistungen in der Rückserie ein, sodass man in der Rückrundentabelle mit 24 Punkten nur noch den 7. Platz belegte. Mitte März musste die Saison aufgrund der COVID-19-Pandemie für 2 Monate unterbrochen werden. Zu diesem Zeitpunkt stand der HSV nach dem 25. Spieltag mit 44 Punkten auf dem 3. Platz. Nach einer rund zweimonatigen Unterbrechung, in der der Aufsichtsrat den Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann nach Differenzen mit den übrigen Vorständen Boldt und Wettstein freistellte, wurde der Spielbetrieb mit Geisterspielen wieder aufgenommen. In 4 der letzten 9 Spielen verspielte die Mannschaft insgesamt 6 Punkte in der Nachspielzeit. So auch am 33. Spieltag gegen den Viertplatzierten 1. FC Heidenheim, gegen den man nach einer 1:0-Führung noch mit 1:2 verlor und dadurch erstmals seit dem 2. Spieltag nicht mehr in den Top-3 stand. Am 34. Spieltag kassierte der HSV mit einer 1:5-Heimniederlage gegen den SV Sandhausen seine höchste Saisonniederlage, obwohl aufgrund der gleichzeitigen Niederlage der Heidenheimer beim Meister Arminia Bielefeld ein Unentschieden zum Erreichen der Relegation gereicht hätte. Der HSV schloss seine zweite Spielzeit in der Zweitklassigkeit schließlich mit 54 Punkten auf dem 4. Platz ab.

Saison 2020/21

Durch das erneute Verpassen des Aufstiegs verlängerte sich der Vertrag von Hecking nicht. Zur Saison 2020/21 wurde Daniel Thioune vom Ligakonkurrenten VfL Osnabrück als sein Nachfolger verpflichtet. In der Sommertransferperiode verließen diverse Spieler mit ihrem Leih- bzw. Vertragsende den Verein, die aber hauptsächlich nicht zum Stammpersonal gezählt hatten. Neben Amadou Onana (19) und Moritz Heyer (25) wurden u. a. mit Klaus Gjasula (30), Toni Leistner (30), dem dreimaligen Zweitligatorschützenkönig Simon Terodde (32) und Sven Ulreich (32), der in den vergangenen 5 Jahren der Ersatz von Manuel Neuer beim FC Bayern gewesen war, hauptsächlich erfahrene Spieler verpflichtet. Zudem wurde Tim Leibold als Nachfolger von Aaron Hunt neuer Mannschaftskapitän. Die Saison begann mit einem 1:4-Erstrundenaus im DFB-Pokal gegen den Drittligisten Dynamo Dresden. Trotz dieser erneut hohen Niederlage startete der HSV anschließend gut in die Saison und gewann die ersten 5 Spiele. Nach einer anschließenden Sieglosserie von 5 Spielen, von denen 3 Spiele in Folge verloren gingen, stabilisierte sich die Mannschaft ab dem 11. Spieltag wieder und musste bis zum Ende der Halbserie nur noch einen Punktverlust durch ein Unentschieden hinnehmen. Die Hinrunde, die aufgrund des späten Saisonstarts erst im Januar 2021 endete, schloss man somit mit 36 Punkten als Tabellenführer ab. In der Rückrunde brachen die Leistungen des HSV, der in der Rückrundentabelle mit 22 Punkten den 10. Platz belegte, wie in den beiden Vorjahren ein. Die Mannschaft blieb ab dem 20. Spieltag erneut 5 Spiele in Folge sieglos. Nach 2 siegreichen Spielen folgte ab dem 27. Spieltag erneut eine Sieglosserie von 5 Spielen, während der man u. a. nach einer 3:0-Führung gegen Hannover 96 noch 3:3 spielte oder gegen den Abstiegskandidaten SV Sandhausen verlor. Aufgrund dieser Entwicklung wurde Thioune drei Spieltage vor dem Saisonende übergangsweise durch Horst Hrubesch ersetzt, der vor der Saison nach 37 Jahren als Nachwuchsdirektor zum HSV zurückgekehrt war. Die Mannschaft holte noch 6 Punkte, jedoch war nach der Niederlage gegen den Abstiegskandidaten VfL Osnabrück am 33. Spieltag bereits vorzeitig klar, dass der Relegationsplatz nicht mehr erreichbar ist. Der HSV spielte mit 58 Punkten zwar seine bisher punktbeste Saison in der 2. Bundesliga und stellte mit 71 Toren die beste Offensive, dies reichte jedoch auch im dritten Jahr nur zum 4. Platz.

Saison 2021/22

Neuer Cheftrainer zur Saison 2021/22 wurde Tim Walter. Die im Vorjahr als „Säulenspieler“ verpflichteten Simon Terodde, Sven Ulreich, Klaus Gjasula und Toni Leistner verließen den HSV während der Sommertransferperiode. Zudem verabschiedeten sich u. a. auch der ehemalige Kapitän Aaron Hunt und der aufstrebende Amadou Onana. Anders als im Vorjahr wurden nun jüngere Spieler wie Ludovit Reis (21) oder Mario Vušković (19) verpflichtet, die durch die erfahreneren Robert Glatzel (27), Jonas Meffert und Sebastian Schonlau (beide 26), der neuer Kapitän wurde, ergänzt wurden. Der HSV stellte in der Folge, auch wegen Debüts von Eigengewächsen, das jüngste Team der Liga. Die Mannschaft startete zunächst mäßig in die neue Spielzeit und spielte bis zum 13. Spieltag acht Mal Unentschieden. Da man bis dahin jedoch nur das Stadtderby gegen den FC St. Pauli verloren hatte, blieb der HSV in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen. Nach 3 Siegen aus den letzten 4 Spielen schloss der HSV, der die beste Defensive stellte und die wenigsten Niederlagen (2) hatte hinnehmen müssen, die Hinrunde mit 29 Punkten auf dem 3. Platz ab. In der Rückrunde erfolgte nach einigen Siegen gegen die direkte Aufstiegskonkurrenz wie in den Vorjahren ein Leistungseinbruch. Nach der 6. Saisonniederlage am 29. Spieltag war der Relegationsplatz 7 Punkte entfernt. Dieser Rückstand konnte jedoch durch 5 Siege aus den letzten 5 Spielen aufgeholt werden, sodass der HSV die Saison mit 60 Punkten auf dem 3. Platz abschloss und in die Relegation gegen Hertha BSC einzog. Das Hinspiel konnte man im Berliner Olympiastadion zwar mit 1:0 gewinnen, jedoch verlor man das Rückspiel mit 0:2 und verblieb daher in der 2. Bundesliga. Im DFB-Pokal zog der HSV wie 2019 als Zweitligist in das Halbfinale ein, schied dort aber gegen den SC Freiburg aus.

Saison 2022/23

Hamburg ging mit Trainer Walter in seine fünfte Zweitligasaison und konnte alle Leistungsträger halten. Ergänzt wurde die Mannschaft unter anderem durch László Bénes, der sich über weite Strecken der Saison neben Ludovit Reis einen Stammplatz im zentralen Mittelfeld erarbeitete und als fähiger Vorlagengeber glänzte. Eine der besten Offensivreihen der zweiten Liga wurde weiter durch den Franzosen Jean-Luc Dompé verstärkt, der letztendlich mannschaftsintern die meisten Tore auflegte. Auch im neuen Spieljahr ließ Walter, der als erster Hamburger Trainer seit dem Abstieg länger als eine Saison im Amt blieb, überwiegend in einem 4-3-3-System spielen. Nach Abschluss der Ligasaison hatte der HSV 70 Tore vorzuweisen und somit drei mehr als das offensiv zweitstärkste Team aus Heidenheim. Im Gegensatz zu den Heidenheimern, die die Meisterschaft holten und gemeinsam mit Darmstadt 98 direkt aufstiegen, mussten die Hamburger aber wie schon im Vorjahr die Relegation bestreiten. Einem 0:3 in der Stuttgarter Mercedes-Benz Arena folgte im Rückspiel ein 1:3 im heimischen Volksparkstadion. Zuvor hatte der HSV in der Hinrunde eine Serie von sechs Partien ohne Niederlage geschafft, in der Rückrunde gelang ihm dies sogar zwischen dem 17. und dem 23. Spieltag siebenmal in Folge. Niederlagen gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel wie Fürth oder den zuvor aufgestiegenen 1. FC Magdeburg (zweimal) sowie den Stadtrivalen St. Pauli (in der Hinserie) kosteten aber im Saisonverlauf für den Aufstiegskampf essenzielle Zähler. Auf der anderen Seite trennte man sich beispielsweise von Hannover 96 mit 6:1 oder vom späteren Absteiger SSV Jahn Regensburg mit 5:1. Nach dem Sieg gegen Regensburg am 32. Spieltag gewannen die „Rothosen“ auch gegen Fürth sowie am finalen Spieltag gegen einen weiteren Absteiger, den SV Sandhausen. Während nach dem Abpfiff in Sandhausen bereits Hamburger Fans den Platz stürmten und sogar der heimische Stadionsprecher bereits Glückwünsche an den Gegner aussprach, geschah in der parallel stattfindenden Partie des 1. FC Heidenheim gegen Jahn Regensburg Kurioses. Der Aufstiegsaspirant lag nach Ende der jeweiligen regulären Spielzeit mit 1:2 im Rückstand, schoss aber dann erst noch das 2:2 und schließlich in der neunten Minute der Nachspielzeit das Siegtor. Somit rutschte der bis kurz vor Schluss vermeintliche Tabellenzweite HSV noch auf den Relegationsrang. Die Relegationsspiele gegen den VfB Stuttgart gingen, wie bereits erläutert, verloren.

Nach einem Sieg in der Verlängerung gegen den Drittligisten SpVgg Bayreuth schied man in der 2. Runde gegen den späteren Turniersieger RB Leipzig aus dem Pokal aus.

Im Anschluss an die Spielzeit resümierte T-Online, ein Faktor für das Scheitern der Mannschaft wäre Trainer Walter gewesen. Dieser hätte den Klub durch das Äußern von „Aufstiegsparolen“ immer wieder angreifbar gemacht. So richtete Walter beispielsweise die Worte „Die, die sagen 'HSV, immer 2. Liga', die wissen nicht, dass wir nächstes Jahr in der 1. Liga spielen.“ an die Anhänger des Karlsruher SC, nachdem der Hamburger SV in dessen Wildparkstadion Mitte März 2023 mit 2:4 verloren hatte. Das Nachrichtenportal ging darüber hinaus auf die „Frühjahrsschwäche“ des HSV ein, an der dieser seit bereits fünf Jahren leiden würde. Beispielsweise blieb das Team nach der Partie in Karlsruhe noch zwei weitere Spiele in Folge ohne Sieg und spielte unentschieden gegen Holstein Kiel und den letztendlichen Tabellenvierten Fortuna Düsseldorf.

Der Hamburger SV III ist die dritte Herrenmannschaft des Hamburger SV. Sie spielt in der Hamburg-Liga, der sechsthöchsten Spielklasse im deutschen Fußball. Die Mannschaft wurde 1921 gegründet und trägt ihre Heimspiele im Wolfgang-Meyer-Sportplatz in Hamburg-Altona aus.

Der HSV III hat eine lange und erfolgreiche Tradition. In den 1950er und 1960er Jahren spielte die Mannschaft in der damals drittklassigen Amateuroberliga Nord. In den 1970er Jahren stieg die Mannschaft in die Landesliga ab, schaffte aber in den 1980er Jahren den Wiederaufstieg in die Oberliga Nord.

In den 1990er Jahren spielte der HSV III zunächst in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein, bevor die Mannschaft 1994 in die neu gegründete Regionalliga Nord abstieg. Nach zwei Jahren in der Regionalliga stieg der HSV III in die Oberliga Nord ab, wo die Mannschaft bis 2008 spielte.

2008 stieg der HSV III in die Landesliga Hamburg ab, schaffte aber 2010 den sofortigen Wiederaufstieg in die Oberliga Hamburg. 2014 stieg die Mannschaft in die Hamburg-Liga ab, wo sie seitdem spielt.

Der HSV III ist eine wichtige Säule in der Jugendarbeit des Hamburger SV. In der Mannschaft spielen viele junge Spieler, die aus der U19 des HSV kommen. Der HSV III bietet diesen Spielern die Möglichkeit, sich im Herrenfußball zu beweisen und Erfahrungen zu sammeln.