Die Rugby-Union-Weltmeisterschaft (englisch Rugby World Cup) ist der wichtigste internationale Wettkampf im Rugby Union und wird seit 1987 alle vier Jahre unter derzeit zwanzig teilnehmenden Männer-Nationalmannschaften ausgetragen. Organisiert wird das Turnier vom World Rugby (WR), dem Rugby-Union-Weltverband. Der verliehene Pokal, der Webb Ellis Cup, ist nach William Webb Ellis benannt, dem die Erfindung des Spiels zugeschrieben wird.

Die Rugby-Union-Weltmeisterschaft ist nach der Fußball-Weltmeisterschaft und den Olympischen Sommerspielen eines der größten internationalen Sportturniere der Welt. Amtierender Weltmeister ist die südafrikanische Nationalmannschaft, die mit insgesamt vier Siegen (1995, 2007, 2019, 2023) Rekordweltmeister sind.

History

Vor Einführung der Weltmeisterschaft gab es im Rugby-Union-Sport mehrere Wettbewerbe, in denen Nationalmannschaften um Titel spielten. Das älteste bestehende Rugbyturnier ist das Six Nations und dessen Vorgänger, das zwischen England, Irland, Wales, Schottland, später Frankreich und seit 2000 Italien ausgespielt wird. Dieses Turnier war zwar eine rein europäische Angelegenheit, jedoch war es einer der wenigen regelmäßig ausgetragenen Wettkämpfe. Viermal, 1900, 1908, 1920 und 1924, war Rugby Teil der Olympischen Sommerspiele. Frankreich gewann die erste Goldmedaille, es folgte Australien, und die letzten beiden Male gewannen die Vereinigten Staaten. Danach entfernte das Internationale Olympische Komitee (IOC) Rugby aus dem Kanon der Sportarten.

Die Idee einer Weltmeisterschaft geht bis in die 1950er Jahre zurück, jedoch machte der Weltverband IRFB (heute IRB) seinen Mitgliedern klar, dass er einen solchen Wettbewerb strikt ablehne. Zu Beginn der 1980er Jahre kam die Idee wieder zum Vorschein und wurde 1983 auf einer IRFB-Sitzung erneut abgelehnt. Die Australian Rugby Union (ARU) und die New Zealand Rugby Football Union (NZRFU), die Verbände Australiens und Neuseelands, verfassten daraufhin unabhängig voneinander einen Brief, der das IRFB aufforderte, eine Weltmeisterschaft durchzuführen. 1985 wurde diese Idee trotz Widerstandes, besonders von den irischen und britischen Delegationsmitgliedern, angenommen und die Ausrichtung der ersten Weltmeisterschaft zwei Jahre später an Australien und Neuseeland vergeben. Die entscheidende Stimme kam von den Delegierten Südafrikas, die das Projekt befürworteten, obwohl sie wussten, dass ein Boykott wegen der Apartheid es ihnen unmöglich machen würde, an dem Wettbewerb teilzunehmen.

Unter den 16 teilnehmenden Nationen gingen 1987 die All Blacks aus Neuseeland als Sieger hervor, nachdem sie Frankreich im Finale mit 29:9 bezwangen. England veranstaltete die folgende Weltmeisterschaft; einzelne Spiele wurden jedoch auch in Wales, Schottland, Irland und Frankreich ausgetragen. Australien siegte im Finale mit 12:6 über den Gastgeber England. 1995 kehrten die Springboks aus Südafrika nach dem Ende der Apartheid auf die internationale Bühne zurück. Als Gastgeber gewannen sie auch das Turnier, nach einem Finalsieg gegen Neuseeland. Nelson Mandela, bekleidet mit einem Springboks-Trikot und einer passenden Schildmütze, überreichte Kapitän Francois Pienaar die Trophäe. Der Verlauf des Turniers und besagte Szene sind auch zentraler Bestandteil des Films Invictus – Unbezwungen von Clint Eastwood.

Die englische Weltmeistermannschaft feiert ihren Sieg in London (2003)

Wales war Gastgeber der Rugby-Union-Weltmeisterschaft 1999, weitere Spiele fanden im Rest des Vereinigten Königreiches und in Frankreich statt. In diesem Jahr wurde die Zahl der Teilnehmer von 16 auf 20 erhöht. Australien gewann mit einem Sieg über Frankreich zum zweiten Mal den Weltmeistertitel. Das folgende Turnier sollte ursprünglich gemeinsam von Australien und Neuseeland ausgetragen werden; Differenzen zwischen dem IRB und der NZRFU über das Sponsoring, Werbung und den Kartenverkauf führten dazu, dass Australien zum alleinigen Ausrichter der Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2003 bestimmt wurde. England gewann den Titel mit einem Sieg über Australien, und damit kam erstmals ein Weltmeister aus der nördlichen Hemisphäre. 750.000 Menschen versammelten sich in London, um das heimkehrende Team zu feiern.

Die Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2007 fand hauptsächlich in Frankreich statt, einige Spiele wurden auch in Wales und Schottland ausgetragen. Südafrika errang mit dem Finalsieg über Titelverteidiger England zum zweiten Mal nach 1995 den Weltmeistertitel.

Im November 2005 wurde Neuseeland zum Gastgeber für die Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2011 gewählt. Das Endspiel lautete wie 1987 wiederum Neuseeland – Frankreich; mit einem knappen 8:7-Sieg konnten die All Blacks zum zweiten Mal den Weltmeistertitel gewinnen.

Am 28. Juli 2009 gab das IRB bekannt, dass die Weltmeisterschaften 2015 und 2019 von England respektive Japan ausgerichtet werden. Erstmals ernannte der Verband die Gastgeber der zwei kommenden Titelspiele gleichzeitig. Neben England und Japan hatten sich ebenfalls Italien und Südafrika beworben. Am 15. November 2017 wurde die Weltmeisterschaft 2023 an Frankreich vergeben. Am 12. Mai 2022 erfolgte die Vergabe der beiden Turniere Weltmeisterschaft 2027 und Weltmeisterschaft 2031 an Australien bzw. die Vereinigten Staaten. Letztgenanntes wird das erste Turnier auf dem amerikanischen Doppelkontinent sein.

**Rugby-WM**

Die Rugby-Weltmeisterschaft (RWM) ist das wichtigste internationale Turnier für Rugby-Union-Teams. Sie wird alle vier Jahre vom internationalen Rugbyverband World Rugby ausgetragen.

Die erste RWM fand 1987 in Neuseeland und Australien statt. Seitdem hat sich das Turnier zu einem globalen Sportereignis entwickelt, an dem Teams aus über 20 Nationen teilnehmen.

Die RWM wird derzeit im K.-o.-System ausgetragen, wobei die besten Teams der Welt um den Webb Ellis Cup kämpfen. Das Turnier findet in verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt statt, wobei die letzte Ausgabe 2019 in Japan ausgetragen wurde.

Die RWM ist ein hochkompetitives Turnier, das einige der besten Rugbyspieler der Welt zusammenbringt. Es ist auch ein großes kulturelles Ereignis, das Fans aus aller Welt anzieht.

Die nächste RWM findet 2023 in Frankreich statt.