Wikipedia - Anaheim Ducks

Die Anaheim Ducks (IPA: [ˈænəhaɪm dʌks]) sind ein US-amerikanisches Eishockeyfranchise der National Hockey League aus Anaheim im Bundesstaat Kalifornien. Es wurde am 15. Juni 1993 durch die Walt Disney Company unter dem Namen Mighty Ducks of Anaheim gegründet und nahm zum Beginn der Saison 1993/94 den Spielbetrieb auf. Seit dem 22. Juni 2006 spielt die Mannschaft nach einer Umbenennung unter dem derzeitigen Namen, losgelöst vom Disney-Konzern. Die Teamfarben sind Schwarz, Metallicgold und Orange. Die Mannschaft trägt ihre Heimspiele im Honda Center aus.

Die Ducks sind eines der Franchises, das aus der Ligaerweiterung der 1990er Jahre hervorging. In der Saison 2002/03 erreichte die Mannschaft erstmals und unerwartet das Finale um den Stanley Cup, ehe in der Spielzeit 2006/07 der erstmalige Gewinn der prestigeträchtigen Trophäe folgte.

History

Die Gründung

Im Sommer 1992 erwarb der Disney-Konzern für 50 Millionen US-Dollar bei der Ligaleitung der NHL die Lizenz zur Gründung eines Teams. Im Dezember 1992 wurde der Antrag der Kalifornier einstimmig gebilligt und die Aufnahme in die National Hockey League – gemeinsam mit den Florida Panthers – zur folgenden Spielzeit 1993/94 verkündet. Aufgrund der Nähe zur Metropole Los Angeles mit dem dort bereits ansässigen Franchise der Los Angeles Kings ging durch die entstehende Konkurrenzsituation gut die Hälfte des Betrags als Entschädigung an die Kings über. Das neue Franchise wurde in Anaheim, einem Vorort von Los Angeles, angesiedelt, wo sich auch der Vergnügungspark des Konzerns, das Disneyland Resort, befindet. Die Arena, der inzwischen in Honda Center umbenannte Arrowhead Pond, wurde in direkter Nähe zum Vergnügungspark errichtet.

Wayne Gretzkys sogenannter „Blockbuster-Deal“ im August 1988 zu den Los Angeles Kings hatte maßgeblich zur Entwicklung des Eishockeysports in Kalifornien beigetragen. Die National Hockey League schlug aus Gretzkys Popularität Kapital und erweiterte die Liga während der 1990er-Jahre um mehrere Teams. Diese wurden primär in den Südstaaten der Vereinigten Staaten angesiedelt, die traditionell keine bekannten Eishockey-Märkte waren und wo das Interesse am professionellen Eishockeysport bis dato als relativ bescheiden galt. Im „Golden State“ wurden während dieser Zeit zwei Teams platziert; neben den Mighty Ducks of Anaheim auch die San Jose Sharks. Vor der Ansiedlung des Franchises im kalifornischen Anaheim existierte bis dato kein professionelles Eishockeyteam in der Stadt; lediglich die Anaheim Flyers waren während der Saison 1975/76 in der halbprofessionellen Pacific Southwest Hockey League aktiv.

Die Idee zur Gründung des Franchises geht auf den Disney-Film Mighty Ducks – Das Superteam zurück, der zu Beginn der 1990er Jahre in den Vereinigten Staaten eine beachtliche Summe an den Kinokassen einspielte. Die ähnlich erfolgreichen Fortsetzungen Das Superteam kehrt zurück und Jetzt mischen sie die Highschool auf trugen weiter zur Popularität des Eishockeyteams bei. Zuletzt folgte eine Zeichentrickserie mit dem Titel Das Powerteam. Auch der Teamname Mighty Ducks of Anaheim wurde an die Filme angelehnt. Diese Entscheidung, welche Disney-CEO Michael Eisner im März 1993 mitteilte, galt als sehr umstritten und stieß auf weit verbreitete Kritik.

Erfolglose Jahre (1993–1999)

Teemu Selänne erreichte 1996/97 mit den Mighty Ducks erstmals die Play-offs.

Am 24. Juni 1993 nahmen die Mighty Ducks gemeinsam mit den Florida Panthers am Expansion Draft teil, um ihren Kader mit neuen Spielern zu füllen. Das Franchise war berechtigt, insgesamt drei Torhüter, acht Verteidiger und 13 Stürmer auszuwählen, die von den anderen NHL-Teams nicht gesperrt wurden. Die Kalifornier entschieden sich unter anderem Bob Corkum, Bobby Dollas, Guy Hebert, Sean Hill, Bill Houlder, Troy Loney, Alexei Kassatonow, Joe Sacco und Ron Tugnutt zu selektieren. Des Weiteren waren die Ducks befugt im NHL Entry Draft, der zwei Tage nach dem Expansion Draft stattfand, und im NHL Supplemental Draft sich erstmals die Rechte an jungen Talenten zu sichern. Mit ihrem ersten Wahlrecht im Entry Draft 1993 an der vierten Position der ersten Runde wählten sie den hochgehandelten Paul Kariya aus, der das Team in den folgenden Jahren als Führungsspieler entscheidend prägen sollte. In der fünften Runde wurde Michail Schtalenkow selektiert, der die Back-up-Position für Stammtorwart Guy Hebert übernahm. Im Supplemental Draft nutzte das Franchise ihr Recht an fünfter Position für Verteidiger Pat Thompson, der sich als Fehlgriff erwies und nie den Sprung in die NHL schaffte. Als erster Cheftrainer übernahm der US-Amerikaner Ron Wilson die Trainerposition und Jack Ferreira wurde zum General Manager ernannt. Den ersten Tauschhandel tätigten die Kalifornier bereits vor ihrem ersten NHL-Spiel, als sie am 10. August 1993 die beiden Flügelstürmer Todd Ewen und Patrik Carnbäck von den Montréal Canadiens erwarben.

Am 8. Oktober 1993 bestritten die Ducks im ausverkauften Arrowhead Pond vor 16.673 Besuchern gegen die Detroit Red Wings ihre erste NHL-Partie, die mit einer 2:7-Heimniederlage der Südkalifornier endete. Die Startaufstellung der Kalifornier bestand aus dem Torhüter Guy Hebert, den Verteidigern Alexei Kassatonow und Randy Ladouceur, den Flügelstürmern Troy Loney und Terry Yake sowie dem Center Anatoli Semjonow. Den ersten Treffer der Mighty Ducks erzielte in dieser Partie der Verteidiger Sean Hill in einer Überzahlsituation. Der erste Sieg des Teams gelang bei der dritten Begegnung am 13. Oktober 1993 gegen die Edmonton Oilers, den Siegtreffer zum 4:3-Endstand für die Mighty Ducks erzielte Bill Houlder. Beim ersten Auswärtsspiel in der Geschichte des Franchises sechs Tage später erzielte Terry Yake als erster Spieler der Ducks einen Hattrick. In der Premierensaison standen überwiegend erfahrene Spieler wie Bobby Dollas, Alexei Kassatonow, Randy Ladouceur, Anatoli Semjonow und Troy Loney, der zum ersten Kapitän ernannt wurde, im Kader der Mighty Ducks.

Die Mighty Ducks erspielten sich in ihrer Premierensaison in 84 Partien 71 Punkte und belegten den vierten Rang der Pacific Division. Dies reichte nicht aus, um sich für die Play-offs zu qualifizieren; diese hatten sie bei fünf noch ausstehenden Partien der regulären Saison verfehlt, platzierten sich jedoch in der Schlusstabelle vor den etablierten Los Angeles Kings. Die 19 erzielten Auswärtssiege stellten einen neuen Rekord für die Debütsaison eines Expansionsteams dar. Beim NHL Supplemental Draft, der im Kalenderjahr 1994 letztmals durchgeführt wurde, wählten die Ducks an zweiter Position den Center Steve Rucchin, der später jahrelang als Mittelstürmer zwischen den beiden Flügelspielern Paul Kariya und Teemu Selänne eine Schlüsselposition einnahm und zu den Leistungsträgern zählte. Die folgende Spielzeit begann aufgrund eines Lockouts erst am 11. Januar 1995 und wurde auf 48 Spiele verkürzt ausgetragen. Die Mannschaft qualifizierte sich erneut nicht für die Endrunde und platzierte sich mit 37 Punkten auf dem letzten Tabellenrang in der Pacific Division. Am 7. Februar 1996 vollzogen die Ducks einen weitreichenden Tauschhandel mit den Winnipeg Jets. Die Ducks erhielten Teemu Selänne und Marc Chouinard, im Austausch wechselten Chad Kilger und Oleg Twerdowski nach Winnipeg. Die Ducks schlossen die Saison 1995/96 auf dem vierten Rang der Pacific Division ab und verpassten mit 78 Punkten knapp die Play-offs. Bester Spieler der Saison war Paul Kariya, der mit 108 Scorerpunkten die statistisch erfolgreichste Spielzeit seiner Karriere absolvierte. Der kurz zuvor verpflichtete Teemu Selänne erzielte bis zum Saisonende in 28 Spielen insgesamt 36 Scorerpunkte.

Mannschaftskapitän Paul Kariya bildete von 1996 bis 2001 gemeinsam mit Teemu Selänne das sogenannte „Dynamic Duo“.

In der darauffolgenden Spielzeit 1996/97 erreichten die Mighty Ducks erstmals die Play-offs. Mit 36 Siegen, 33 Niederlagen und 13 Unentschieden in der regulären Saison gelang dem Team zudem erstmals eine positive Bilanz. Selänne übertraf den im Vorjahr von Kariya aufgestellten Punkterekord und erreichte in der regulären Saison mit 51 Toren und 58 Vorlagen insgesamt 109 Punkte. In der ersten Runde der Play-offs besiegte das Team die Phoenix Coyotes in sieben Partien. Im siebten Spiel verbuchte Guy Hebert den ersten Shutout in den Play-offs für die Mighty Ducks. Im Conference-Halbfinale traf Anaheim auf die Detroit Red Wings. Die Serie verloren die Ducks mit 0:4, allerdings wurden drei der vier Spiele erst in der Verlängerung entschieden. Cheftrainer Ron Wilson verließ trotz dieses Erfolgs den Verein und unterschrieb bei den Washington Capitals. Daraufhin wurde der Kanadier Pierre Pagé als neuer Cheftrainer engagiert.

Die Mighty Ducks begannen die Saison 1997/98 mit zwei Spielen in Tokio gegen die Vancouver Canucks ohne ihren Kapitän Paul Kariya, der mit den Kaliforniern noch in Vertragsverhandlungen stand. Am 22. Dezember 1997 einigte sich Kariya mit den Ducks und unterzeichnete einen neuen Kontrakt. Im Februar 1998 im Heimspiel gegen die Chicago Blackhawks checkte Gary Suter Paul Kariya derart, dass Kariya nicht nur einen Kieferbruch erlitt, sondern auch den Rest der Saison verletzt ausfiel. Der fortwährende Wechsel im Tor zwischen Guy Hebert und Michail Schtalenkow war ungewohnt für das Team und beide Torhüter, doch Trainer Pierre Pagé blieb die ganze Saison über bei dieser Rotation. Diese Einflüsse führten zum Nichterreichen der Play-offs und einem sechsten Platz in der Pacific Division. Daraufhin wurde der bisherige Cheftrainer Pierre Pagé entlassen und Craig Hartsburg, der zuvor bei den Chicago Blackhawks seines Amtes enthoben worden war, übernahm den Trainerposten.

Die wichtigsten Neuverpflichtungen zu Beginn der Saison 1998/99 waren der erfahrene Verteidiger Fredrik Olausson und der Angreifer Marty McInnis. Nachdem die Ducks Torhüter Schtalenkow im Expansion Draft an die Nashville Predators verloren hatten, verpflichteten sie Torwart Dominic Roussel aus Nashville und gaben dafür Chris Mason und Marc Moro an die Predators ab. Torhüter Guy Hebert stellte neue Teamrekorde mit sechs Shutouts, einem Gegentorschnitt von 2,42 und einer Fangquote von 92,2 Prozent auf, doch die ganze Saison durch waren die Mighty Ducks abhängig von Teemu Selänne und Paul Kariya, die in der regulären Spielzeit gemeinsam 208 Scorerpunkte erzielten. Der langjährige Center Steve Rucchin erzielte 62 Punkte. Mit einer Erfolgsquote von 22 Prozent wies die Mannschaft zudem ligaweit das beste Powerplay auf; insbesondere dank Akteuren wie Teemu Selänne – ligaweit (25 Treffer in Überzahl) erfolgreichster Spieler – sowie Paul Kariya, Fredrik Olausson, Marty McInnis und Tomas Sandström. Die Mighty Ducks bestritten die erste Runde der Play-offs gegen die Detroit Red Wings und schieden sieglos nach vier Partien aus der Endrunde aus.

Verkauf und erstes Stanley-Cup-Finale (1999–2006)

Zu Beginn der Spielzeit 1999/2000 verpflichteten die Ducks mit Oleg Twerdowski, Niclas Hävelid und Witali Wischnewski mehrere defensivstarke Abwehrspieler, die auf mehrere Jahre den Mannschaftskern bildeten. Hauptgrund für das schlechte Abschneiden und die Nicht-Qualifikation für die Endrunde war die unzureichende Offensivleistung des Teams mit 188 erzielten Toren. Die Ducks konnten in der Saison 2000/01 nur 25 Partien gewinnen und belegten mit 66 Punkten abgeschlagen den letzten Platz in der Pacific Division. Im Dezember 2000 wurde der bisherige Cheftrainer Craig Hartsburg aufgrund der nicht den Erwartungen entsprechenden Ergebnisse seines Amtes enthoben und durch Guy Charron ersetzt. Im März 2001 transferierten die Ducks Teemu Selänne, der mit 59 Punkten eine solide Spielzeit absolviert hatte, im Austausch für Jeff Friesen, Steve Shields und einem Draftpick zu den San Jose Sharks. Nach 49 Partien, in denen den Ducks nur 14 Siege gelangen, wurde auch Charron gekündigt. Bryan Murray übernahm darauf das Amt als Cheftrainer. Die Spielzeit 2001/02 verlief ebenso unbefriedigend, mit 69 Punkten belegten die Ducks erneut den letzten Rang der Pacific Division. Wieder waren die ungenügenden Offensivleistungen der Hauptgrund für die enttäuschenden Resultate des Teams. Die 175 erzielten Tore der Ducks wurden ligaweit nur von den Columbus Blue Jackets unterboten.

Mike Babcock führte die Ducks 2003 ins Stanley-Cup-Finale.

Zu Beginn der Saison 2002/03 verpflichteten die Ducks mit Adam Oates und Petr Sýkora zwei namhafte Verstärkungen, die großen Anteil an der erfolgreichen Spielzeit hatten. Die Ducks boten dem bisherigen Cheftrainer Bryan Murray das Amt als General Manager an, worauf er das Angebot annahm und sich für Mike Babcock als seinen Nachfolger im Traineramt entschied. Während der regulären Saison erspielten sich die Ducks 95 Punkte, was damals ein neuer Rekord für das Franchise bedeutete. Erstmals seit 1999 qualifizierten sich die Ducks wieder für die Play-offs. In der ersten Runde unterlagen die spielerisch überlegenen Red Wings den Ducks bereits in vier Spielen, die alle nur mit einem Tor Unterschied endeten. Torhüter Giguère erreichte dabei eine Fangquote von 96,5 %. In den Halbfinals der Western-Conference trafen die Ducks auf die Dallas Stars. Das erste Spiel der Serie in Dallas ging in die Geschichte der NHL ein: In vier Overtimes fiel kein Tor, ehe Petr Sýkora nach 140:48 Minuten das viertlängste Spiel der NHL-Geschichte zugunsten der Ducks entschied. Die Ducks gewannen die Serie in sechs Spielen. Als Sandis Ozoliņš im letzten Spiel den Siegtreffer erzielte, war die Entscheidung gefallen und die Ducks erreichten die Conference-Finals. Dort besiegten sie die Minnesota Wild in vier Spielen. Die Finalserie um den Stanley Cup gegen die New Jersey Devils dauerte sieben Spiele und war geprägt von den Heimsiegen beider Teams. Die Ducks unterlagen auch im letzten Spiel in New Jersey und verloren die Serie mit 3:4-Siegen. Dies stellte dennoch den bisher größten Vereinserfolg dar. Grundstein des Erfolges war der neue Cheftrainer Mike Babcock, sowie Torhüter Jean-Sébastien Giguère, der in den Play-offs eine Fangquote von 94,5 % erreichte und als bester Spieler der Play-offs mit der Conn Smythe Trophy ausgezeichnet wurde.

Stanley-Cup-Finalist 2003

Torhüter: Martin Gerber, Jean-Sébastien Giguère

Verteidiger: Keith Carney (A), Niclas Hävelid, Fredrik Olausson, Sandis Ozoliņš, Ruslan Salei, Kurt Sauer, Witali Wischnewski

Angreifer: Dan Bylsma, Marc Chouinard, Paul Kariya (C), Patric Kjellberg, Jason Krog, Mike Leclerc, Rob Niedermayer, Adam Oates, Samuel Påhlsson, Steve Rucchin (A), Cam Severson, Alexei Smirnow, Petr Sýkora, Steve Thomas, Stanislaw Tschistow

Cheftrainer: Mike Babcock Assistenztrainer: Lorne Henning, Paul MacLean General Manager: Bryan Murray

Innenraum-Panorama des Honda Center

In der darauffolgenden Spielzeit 2003/04 folgte wieder ein Rückschritt. Mit 76 Punkten belegten die Ducks den vierten Rang in der Pacific Division, was nicht zum Einzug in die Endrunde ausreichte. Auch die erfahrenen Angreifer Sergei Fjodorow, Václav Prospal, Petr Sýkora und Steve Rucchin konnten den Einzug in die Endrunde nicht bewerkstelligen. Die Spielzeit 2004/05 wurde aufgrund eines mehrmonatigen Streiks komplett abgesagt.

Vor Beginn der Saison 2005/06 gelangen den Ducks mit Scott Niedermayer und Teemu Selänne, die beide als Free Agents einen Vertrag unterschrieben, zwei namhafte und wichtige Verstärkungen. Zu den besten Spielern der Saison zählten neben Selänne und Niedermayer auch Andy McDonald und Joffrey Lupul, die alle über 50 Punkte erzielten. Während der regulären Spielzeit erreichten die Ducks 98 Punkte, womit sie sich erstmals seit drei Jahren wieder für die Play-offs qualifizieren konnten. Die erste Playoff-Runde bestritten die Ducks gegen die Calgary Flames, die sie knapp in sieben Partien besiegten. In den Conference Halbfinale schlugen die Ducks die Colorado Avalanche bereits nach vier Spielen. Der nächste Gegner, die Edmonton Oilers, erwies sich als zu stark. Die Ducks gewannen nur eine Partie und verloren die Serie in fünf Spielen. Torhüter Ilja Brysgalow, der Giguère vorübergehend verdrängte, erreichte während der Play-offs eine Fangquote von 94,4 %, womit er die beste Fangquote aller Torhüter der Play-offs erreichte.

Aufgrund der sinkenden Zuschauerzahlen entschloss sich der Disney-Konzern im Februar 2005 zum Verkauf des Clubs an den Milliardär Henry Samueli, einem in Anaheim ansässigen Gönner der Stadt, der auch schon den Arrowhead Pond of Anaheim (seit Oktober 2006 Honda Center) verwaltete. Im Zuge dieses Verkaufs wurde der Franchise-Name zur Saison 2006/07 in Anaheim Ducks geändert. Das neue Logo und die neuen Trikots wurden am 22. Juni 2006 im Honda Center von Todd Marchant und Corey Perry vorgestellt.

Stanley-Cup-Sieg und Folgezeit unter Carlyle (2006–2011)

Zu Beginn der Verpflichtungsphase für sogenannte Free Agents im Juli 2006 gab das Management der Anaheim Ducks ein weitreichendes Transfergeschäft mit den Edmonton Oilers bekannt. Der erfahrene All-Star-Verteidiger Chris Pronger wechselte im Austausch für Joffrey Lupul, Ladislav Šmíd und zwei Erstrunden-Wahlrechten im NHL Entry Draft 2007 und NHL Entry Draft 2008 sowie einem Zweitrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 2008 nach Anaheim.

Brian Burke hatte dank einiger bedeutender Transfergeschäfte maßgeblichen Anteil am ersten Stanley-Cup-Gewinn

In der sich anschließenden Saison 2006/07 gelang den Ducks gleich zum Start einen neuen NHL-Rekord aufzustellen. Die Mannschaft blieb in den ersten 16 Spielen hintereinander in der regulären Spielzeit unbesiegt und brach damit den alten Rekord der Edmonton Oilers aus der Spielzeit 1984/85 um eine Partie. Mit 110 Punkten, 48 Siegen und 257 geschossenen Toren stellten die Ducks zusätzlich drei neue Franchise-Rekorde auf und gewannen außerdem erstmals den Titel der Pacific Division. In der ersten Playoff-Runde gewann Anaheim mit 4:1-Siegen gegen die Minnesota Wild. Die zweite Runde wurde ebenfalls mit 4:1-Siegen gegen die Vancouver Canucks gewonnen. Vor allem Anaheims Verteidiger-Duo Chris Pronger und Scott Niedermayer sowie Torhüter Jean-Sébastien Giguère waren ausschlaggebend für das Erreichen des Western-Conference-Finales. Im Western-Conference-Finale setzten sie sich schließlich mit 4:2-Siegen gegen die Detroit Red Wings durch. In spielerischer Hinsicht dominierte Detroit die Serie weitgehend. Anaheim gestaltete die Serie bis zum vierten Spiel ausgeglichen, ehe die Mannschaft im fünften Spiel in Detroit die Serie in der Overtime zu ihren Gunsten drehen konnte. Somit zogen die Ducks zum zweiten Mal nach 2003 ins Stanley-Cup-Finale ein. Bei ihrer zweiten Stanley-Cup-Teilnahme trafen sie auf die Ottawa Senators. Sie schlugen die Ottawa Senators mit 4:1-Siegen und gewannen damit erstmals den Stanley Cup. Scott Niedermayer wurde außerdem als wertvollster Akteur der Endrunde ausgezeichnet. Die Anaheim Ducks waren das erste Team aus Kalifornien, das den Stanley Cup gewann.

Stanley-Cup-Sieger 2007

Torhüter: Ilja Brysgalow, Jean-Sébastien Giguère

Verteidiger: François Beauchemin, Joe DiPenta, Kent Huskins, Richard Jackman, Scott Niedermayer (C), Sean O’Donnell, Chris Pronger (A)

Angreifer: Ryan Carter, Ryan Getzlaf, Chris Kunitz, Andy McDonald, Todd Marchant, Brad May, Drew Miller, Travis Moen, Joe Motzko, Rob Niedermayer (A), Samuel Påhlsson, George Parros, Dustin Penner, Corey Perry, Teemu Selänne, Ryan Shannon, Shawn Thornton

Cheftrainer: Randy Carlyle Assistenztrainer: Newell Brown, Dave Farrish General Manager: Brian Burke

In der anschließenden Spielzeit 2007/08 waren die Erwartungen im Umfeld auf Grund des Gewinns der Meisterschaft im Vorjahr sehr hoch. Die Ducks, die sich in der regulären Saison 104 Punkte erspielten und somit als Vierter der Western Conference in die Playoffs starteten, trafen in der ersten Runde auf die Dallas Stars. Gegen die Stars verlor der Klub in einer Best-of-Seven-Serie mit 2:4-Siegen und schied als amtierender Meister in der ersten Runde aus. In der Saison 2008/09 wurde Anaheim Achter in der Western-Conference und spielte gegen den Ersten, die San Jose Sharks. Die Ducks gewannen die Serie mit 4:2-Siegen und zogen ins Halbfinale ein, wo sie auf die Detroit Red Wings, den Zweitplatzierten der regulären Saison, trafen. Die Ducks verloren das siebte Spiel und damit die Serie mit 3:4 und schieden aus den Play-offs aus.

Zu Beginn der Saison 2009/10 änderte sich die Teamzusammensetzung zwar nur geringfügig, dafür aber entscheidend. Chris Pronger wurde, aufgrund der daraus entstandenen Überschreitung der Salary Cap, zu den Philadelphia Flyers transferiert und Anaheim dementsprechend entschädigt. Am 31. Januar 2010 wurde ein weitreichender Tauschhandel mit den Toronto Maple Leafs vollzogen. Die Kalifornier gaben den langjährigen Stammtorhüter Jean-Sébastien Giguère ab, im Gegenzug erhielten die Ducks den finnischen Torwart Vesa Toskala und den Angreifer Jason Blake von den Leafs.

Obwohl die Südkalifornier in der Spielzeit 2009/10 eine positive Schlussbilanz mit 39 Siegen und 32 Niederlagen aufwiesen, wurden die Playoffs erstmals seit 2004 nicht erreicht. Im Juni 2010 erklärte Kapitän Scott Niedermayer seine Spielerkarriere für beendet. Um die dadurch entstandene Lücke zu schließen, wurde Abwehrspieler Toni Lydman als Free Agent verpflichtet. Bobby Ryan unterschrieb im September 2010 einen neuen Kontrakt für weitere fünf Jahre in Anaheim. Lydman fügte sich in seiner Debütsaison in Anaheim hervorragend ein und bildete gemeinsam mit Ľubomír Višňovský ein Verteidigerduo. Während Lydman mit einer Plus/Minus-Bilanz von + 32 den zweitbesten Wert in der Franchise-Geschichte erreichte (gemeinsam mit Ryan Getzlaf in der Saison 2007/08), brach Višňovský mit 18 Toren Fredrik Olaussons Rekord für die meisten Saisontore eines Verteidigers der Ducks (16 Tore in der Saison 1998/99) und beendete die reguläre Saison mit 68 Punkten, der besten Wert während dieser Spielzeit in der NHL, und verpasste es nur um einen Punkt Scott Niedermayers Punkterekord zu egalisieren.

Corey Perry gewann 2011 als erster Spieler der Franchise-Geschichte mehrere individuelle Auszeichnungen in einer Saison.

Corey Perry erreichte als dritter Spieler der Franchise-Geschichte die Marke von 50 Saisontoren und gewann die Maurice ‚Rocket‘ Richard Trophy als bester Torschütze. Außerdem sicherte sich Perry ebenfalls die Hart Memorial Trophy als wertvollster Spieler der regulären Saison, was zuvor noch keinem Akteur in der Franchise-Historie gelungen war. Neben der ersten Angriffsreihe um Ryan, Getzlaf und Perry erwies sich auch die zweite Reihe um die erfahrenen Blake, Koivu und Selänne als ausschlaggebend, dass die Kalifornier nach einem Jahr Abstinenz wieder den Einzug in die Endrunde schafften. Jonas Hiller war im Saisonverlauf überwiegend als Stammtorhüter zum Einsatz gekommen und überzeugte durch eine Fangquote von 92,4 Prozent, bevor er verletzungsbedingt aussetzen musste und bei seiner Rückkehr patzte. Gegen Saisonende wurde Hiller durch Dan Ellis und Ray Emery abgelöst, die beide durch konstante Leistungen überzeugten. In den Playoffs scheiterten die Kalifornier in der ersten Runde in sechs Begegnungen gegen die Nashville Predators, die ihrerseits erstmals in die zweite Runde einzogen.

Während der Free-Agent-Periode im Juli 2011 erwarben die Kalifornier in einem Tauschhandel den Center Andrew Cogliano für ein Zweitrunden-Wahlrecht von den Edmonton Oilers, nachdem Todd Marchant zwei Wochen zuvor seinen Rücktritt vom aktiven Eishockeysport erklärt hatte. Am 7. September 2011 verunglückte der langjährige Ducks-Verteidiger Ruslan Salej beim Flugzeugabsturz in Tunoschna bei Jaroslawl tödlich. In der Folge entschied das Management den Verteidiger im Verlauf der Saison 2011/12 mit einem Patch auf dem Trikot in einer limitierten Edition mit der Nummer 24 zu ehren, den die Spieler auf allen drei Trikots tragen. Der Start in die Spielzeit 2011/12 verlief zunächst durchschnittlich, anschließend ließen insbesondere unbefriedigende Leistungen in den Monaten November und Dezember 2011 die Mannschaft außerhalb der Playoff-Ränge fallen. Als Schwachpunkt des Teams galt beispielsweise die zu starke Abhängigkeit von Leistungsträgern der ersten und zweiten Reihe.

Getzlaf, Perry etc., Boudreau übernimmt (seit 2011)

Nachdem Cheftrainer Randy Carlyle im Verlauf des Dezember 2011 entlassen worden war, gelang es der Mannschaft bis zum Saisonende unter Bruce Boudreau eine positive Gesamtbilanz aufzuweisen. Dies reichte jedoch nicht aus, um die Playoffs zu erreichen. Erfolgreichste Punktesammler waren erneut Teemu Selänne und Corey Perry mit 66 bzw. 60 Punkten.

Die Ducks starteten ausgezeichnet in die aufgrund eines NHL-Lockouts verkürzten Saison 2012/13 und legten mit sieben Siegen, einer Niederlage und einer Overtime-Niederlage in den ersten neun Spielen den besten Saisonstart der Vereinsgeschichte hin. Insbesondere die Free-Agent-Verpflichtungen Sheldon Souray, Daniel Winnik und Viktor Fasth waren entscheidend an diesem Erfolg beteiligt. Vor Saisonbeginn war der ehemalige All-Star-Verteidiger der Kalifornier, Scott Niedermayer, zum Assistenztrainer des Teams ernannt worden. Am 18. März 2013 stellten die Anaheim Ducks mit einem 5:3-Heimsieg über die San Jose Sharks, welcher gleichbedeutend mit dem rekordbringenden zwölften Heimerfolg in Serie war, einen weiteren Franchise-Rekord auf. Kurz zuvor waren die beiden elementaren Leistungsträger des Teams, Mannschaftskapitän Ryan Getzlaf und Flügelstürmer Corey Perry, mit neuen langfristigen Verträgen ausgestattet worden. Beide unterzeichneten jeweils für weitere acht Jahre in Anaheim. Am 23. April 2013 gewannen die Ducks 3:0 in Edmonton, nachdem sie bereits am Vortag 3:1 ebenda gewannen, und sicherten sich damit den Pacific-Division-Titel und den zweiten Platz in der Western Conference. Die besten Spieler der regulären Saison waren Ryan Getzlaf, Corey Perry und François Beauchemin, sowie das starke Torhütertandem Jonas Hiller und Viktor Fasth. In der Endrunde erfolgte – ungeachtet des erfolgreichen Abschneidens in der regulären Saison – das Ausscheiden in der ersten Runde mit 3:4-Siegen gegen die Detroit Red Wings.

Im Juli 2013 wurde der langjährige Flügelstürmer Bobby Ryan im Austausch für Jakob Silfverberg, Stefan Noesen und einem Erstrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 2014 zu den Ottawa Senators transferiert. Als Free Agents wurden unter anderem Verteidiger Mark Fistric und Flügelspieler Dustin Penner verpflichtet, während Toni Lydman keinen neuen Vertrag erhielt. Außerdem unterzeichnete Altstar Teemu Selänne erneut einen Kontrakt für eine weitere Spielzeit. Kurz vor Saisonstart kam aus Washington Center Mathieu Perreault hinzu. Bereits vor der Saison verletzte sich Verteidiger Sheldon Souray schwer und fiel daraufhin für die komplette folgende Saison aus.

Nachdem die Kalifornier mit einer 1:6-Niederlage gegen die Colorado Avalanche in die Saison 2013/14 gestartet waren, gelang dem Team daraufhin sieben Siege in Folge. Mit zehn gewonnenen Partien in Serie (6. bis 28. Dezember 2013) wurde außerdem ein neuer Franchise-Rekord aufgestellt. Zwischenzeitlich gewannen die Ducks 18 von 19 Spielen in Folge, was zuvor einzig in der Saison 1967/68 den Montréal Canadiens gelungen war. Ein weiterer Franchise-Rekord stellte das Team auf, als es in den ersten 22 Heimspielen der Saison im Honda Center in der regulären Spielzeit unbesiegt geblieben war. Kurz vor der Trade Deadline wurden Stürmer Dustin Penner und Torwart Viktor Fasth abgegeben, während Stéphane Robidas aus Dallas zum Team stieß. Ein historischer Sieg gelang am 31. März 2014 im Heimspiel gegen die Winnipeg Jets. Die Ducks gewannen die Partie nach einem zwischenzeitlichen 0:4-Rückstand mit 5:4 in der Overtime.

Die Ducks zählten während der gesamten Saison zu den erfolgreichsten Teams der Liga und stellten schließlich mit 54 Siegen in der Regular Season, 116 Punkten und den zweitmeisten Punkten der gesamten Liga neue Franchise-Rekorde auf. Im Rennen um die Presidents’ Trophy unterlagen sie lediglich knapp den Boston Bruins (117 Punkte). Sie sicherten sich den zweiten Pacific-Division-Titel in Folge. In der ersten Playoff-Runde besiegte Anaheim die Dallas Stars mit 4:2-Siegen, ehe sie im Conference-Halbfinale in sieben Partien dem späteren Stanley-Cup-Sieger Los Angeles Kings unterlagen.

Zum Saisonende wurde Corey Perry ins First- und Ryan Getzlaf ins Second All-Star Team gewählt. Der dänische Rookie-Torwart Frederik Andersen machte im Saisonverlauf mit überzeugenden Leistungen auf sich aufmerksam, sodass der bisherige Stammtorwart Jonas Hiller keinen neuen Vertrag erhielt und im Sommer 2014 Kalifornien verließ. Mannschaftskapitän Ryan Getzlaf wurde bei den NHL Awards in Las Vegas gleich in drei Kategorien als Finalist nominiert: die Hart Memorial Trophy und den Ted Lindsay Award für den wertvollsten Spieler während der regulären Saison und den Mark Messier Leadership Award für denjenigen Spieler, der durch Führungsqualitäten herausragt. Schließlich gelang es ihm jedoch nicht, sich einen der Auszeichnungen zu sichern. Anaheim’s General Manager Bob Murray gewann die Auszeichnung als General Manager des Jahres. Neben Torwart Andersen wurde auch Verteidiger Hampus Lindholm ins All-Rookie Team der Liga gewählt.

Im Juni 2014 erwarben die Ducks den US-amerikanischen Center Ryan Kesler von den Vancouver Canucks inklusive eines Drittrunden-Wahlrechts für den NHL Entry Draft 2015. Im Gegenzug wechselten Nick Bonino, Luca Sbisa sowie das Erst- und Drittrunden-Wahlrecht der Ducks für den NHL Entry Draft 2014, der direkt am Tag des Transfers stattfand, nach Vancouver. Zum Saisonende 2013/14 beendete der finnische Alt-Star Teemu Selänne, welcher zahlreiche Franchise-Rekorde hält, seine aktive Karriere. Ebenso erhielt Saku Koivu keinen neuen Kontrakt.

Nachdem das Team Mitte der 2010er Jahre fünfmal in Folge die Pacific Division gewonnen und zweimal das Conference-Finale der Playoffs erreicht hatte, verpasste man in der Saison 2018/19 erstmals wieder die Playoffs. Anschließend wurde ein größerer personeller Umbruch eingeleitet, so verließen in der Folge unter anderem Perry, Rickard Rakell, Hampus Lindholm und durch sein Karriereende 2022 schließlich auch Getzlaf das Team.