Kalender

Deutschland - Regionalliga Nord 04/20 11:00 30 Phönix Lübeck vs Eintracht Norderstedt - View
Deutschland - Regionalliga Nord 04/24 17:00 20 SSV Jeddeloh vs Phönix Lübeck - View
Deutschland - Regionalliga Nord 04/28 12:00 31 FC Teutonia 05 vs Phönix Lübeck - View
Deutschland - Regionalliga Nord 05/04 11:00 32 Phönix Lübeck vs SV Drochtersen-Assel - View
Deutschland - Regionalliga Nord 05/08 16:30 12 Phönix Lübeck vs Hamburger SV II - View
Deutschland - Regionalliga Nord 05/12 12:00 33 Holstein Kiel II vs Phönix Lübeck - View

Resultate

Deutschland - Regionalliga Nord 04/14 11:00 29 [8] Hamburg II v Phönix Lübeck [3] D 1-1
Deutschland - Regionalliga Nord 04/09 17:00 21 [3] Phönix Lübeck v Eimsbutteler TV [16] L 1-2
Deutschland - Regionalliga Nord 04/06 11:00 28 [3] Phönix Lübeck v SC Weiche Flensburg 08 [13] W 6-0
Deutschland - Regionalliga Nord 04/01 12:00 19 [2] Phönix Lübeck v Hannover II [1] L 2-3
Deutschland - Regionalliga Nord 03/27 17:30 22 [8] St Pauli II v Phönix Lübeck [3] D 0-0
Deutschland - Regionalliga Nord 03/23 14:00 27 [4] SV Meppen v Phönix Lübeck [2] L 1-0
Deutschland - Regionalliga Nord 03/16 12:00 26 [4] Phönix Lübeck v TSV Havelse [11] W 4-1
Deutschland - Regionalliga Nord 03/09 14:30 25 FC Kilia Kiel v Phönix Lübeck D 2-2
Deutschland - Regionalliga Nord 03/02 12:00 24 Phönix Lübeck v SC Spelle-Venhaus W 1-0
Deutschland - Regionalliga Nord 02/28 17:30 14 [4] Phönix Lübeck v FC Teutonia 05 [5] W 1-0
Deutschland - Regionalliga Nord 02/24 12:00 23 [4] Phönix Lübeck v TuS Blau-Weiss Lohne [8] W 3-1
Deutschland - Regionalliga Nord 02/18 13:00 22 St Pauli II v Phönix Lübeck - PPT.

Statistik

 TotalHEIMAUSWÄRTS
Spiele 35 17 18
Wins 19 11 8
Draws 7 2 5
Losses 9 4 5
Goals for 87 49 38
Goals against 39 22 17
Clean sheets 13 6 7
Failed to score 4 0 4

Wikipedia - 1. FC Phönix Lübeck

Der 1. FC Phönix im LBV Phönix von 1903 ist ein Fußballverein aus Lübeck, der bis 1971 die Fußballabteilung des LBV Phönix bildete. Die erste Herrenmannschaft des LBV galt insbesondere in den 1920er-Jahren als die stärkste Mannschaft aus dem Raum Lübeck-Mecklenburg und erreichte bei der Norddeutschen Meisterschaft 1927 den dritten Platz hinter Holstein Kiel und dem Hamburger SV. Nach vier Spielzeiten in der erstklassigen Fußball-Oberliga Lübeck-Mecklenburg, in deren ewiger Tabelle Phönix den ersten Platz belegt, gehörten die Lübecker von 1935 bis 1938 sowie in den Spielzeiten 1942/43 und 1944/45 den Gauligen Nordmark und Schleswig-Holstein an.

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg war der Phönix für mehrere Jahre in überregionalen Spielklassen vertreten: Von 1957 bis 1960 spielten die Hansestädter in der erstklassigen Oberliga Nord, zehn Jahre später gelang ihnen mit dem Aufstieg in die Regionalliga erneut der Sprung in die – nach Einführung der Fußball-Bundesliga nunmehr zweitklassige – höchste Spielklasse des Norddeutschen Fußballverbandes. Mit dem sechsten Platz in der Saison 1967/68 stellten sie zum ersten und bisher einzigen Mal die erfolgreichste Mannschaft des Landes Schleswig-Holstein. Im Anschluss an die insgesamt sieben Regionalliga-Spielzeiten gehörte der 1. FC Phönix Lübeck überwiegend den Spielklassen auf SHFV-Ebene an, wobei der Verein zeitweise bis in die Siebtklassigkeit absteigen musste. Zur Saison 2019/20 kehrten die „Adlerträger“ erstmals seit zwei Jahrzehnten wieder in die Oberliga Schleswig-Holstein zurück, wo sie auf Anhieb den zweiten Platz hinter dem SV Todesfelde belegten. Da sie als einzige Mannschaft aus Schleswig-Holstein die Zulassungsunterlagen zur Regionalliga Nord beantragt hatten, gelang den Lübeckern dadurch der direkte Durchmarsch in die Regionalliga Nord.

History

Vorgängervereine des LBV-Phönix

„Stammbaum“ mit den Vorgängervereinen des 1. FC Phönix Lübeck

Lübecker Ballspiel-Club und Lübecker Ballspiel-Verein

Am 13. Januar 1903 gründeten die Kaufleute Walter Pfohl, Wilhelm Wessel, Eduard Witt, Ludwig Bleibaum, Franz Stuwe sowie die Baugewerkschüler Carl Timmermann, Max Mißfeldt, August Kroß und die Volontäre Hermann Rosenkreuz und Albert Kreymann den Lübecker Ballspiel-Club, den ersten eigenständigen Fußballverein in der Freien und Hansestadt Lübeck. Das erste Fußballspiel bestritt der LBC am 21. Juni 1903 gegen den FC Hohenzollern aus Altona und verlor mit 11:0, kurz darauf folgte mit einem 3:1 gegen die Zweitvertretung der KSV Holstein der erste Sieg. Am Ende des ersten Jahres seines Bestehens zählte der Verein 37 Mitglieder, darunter 27 aktive Sportler. 1906 waren es bereits mehr als 100 Mitglieder, wobei seit 1904 auch eine Juniorenabteilung unterhalten wurde. Aus dem reinen Fußballverein wurde bereits in den ersten Jahren seines Bestehens ein Mehrspartenverein, der unter anderem über Abteilungen in den Sportarten Leichtathletik (gegründet 1906), Tennis (1908) und Hockey (1909) verfügte.

Fußballerisch dominierte der LBC zunächst das Geschehen in der Hansestadt, konnte aber bei überregionalen Freundschafts- oder Meisterschaftsspielen noch nicht mit den – zum Teil über deutlich mehr Spielerfahrung verfügenden – Vereinen aus anderen Großstädten Norddeutschlands mithalten. Die erste offizielle Punktspielrunde beendeten die LBC-Fußballer 1906 als ungeschlagener Meister in ihrer Staffel der 1. Klasse vor der eigenen Zweitvertretung. 1907 wurde im Norddeutschen Fußball-Verband der Bezirk „Holstein“ gebildet, der die Vereine aus Lübeck und Kiel in einer vereinigten Meisterschaftsrunde zusammenfasste. Zuvor hatte sich der LBC in der Lübecker Vorrundenstaffel erneut durchgesetzt, musste sich in einem anschließenden Ausscheidungsspiel jedoch der Kieler SV Holstein mit 0:5 geschlagen geben. Auch in den kommenden drei Spielzeiten, in denen Kiel und Lübeck bereits von Saisonbeginn an eine gemeinsame Staffel bildeten, zeigten sich die Holsteiner deutlich überlegen. Allerdings war der Ballspiel-Club stets der erfolgreichste Lübecker Verein und platzierte sich 1908 und 1910 direkt hinter der KSV auf dem zweiten Rang.

Bereits nach drei Jahren im gemeinsamen Spielbetrieb mit Kiel erfolgte eine weitere regionale Neugliederung, die Lübeck – gemeinsam mit den Vereinen aus (Bad) Oldesloe, später auch Eutin, Neustadt (Holstein), Reinfeld und anderen – zu einem eigenständigen NFV-Bezirk machte. Infolge der steigenden Popularität des Fußballs in der Hansestadt erwuchs dem LBC nun auch zunehmend Konkurrenz auf regionaler Ebene: In den vier Spielzeiten zwischen 1910 und 1914 errang der Verein nur noch einmal die Meisterschaft, belegte zwei Mal den zweiten Platz und wurde 1912/13 hinter der Lübecker Turnerschaft und Allemannia Lübeck nur Dritter. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges nahm der LBV nicht mehr am Spielbetrieb teil und löste sich nach dem Verlust des Vereinsvermögens zunächst auf, 1920 erfolgte die Neugründung als Lübecker Ballspiel-Verein.

Die Fußballregion Lübeck wurde wenige Jahre nach dem Ersten Weltkrieg mit dem Bezirk Mecklenburg in der so genannten Ostkreisliga verbunden. Eine erste Teilnahme am Spielbetrieb der neuen Spielklasse beendeten die Lübecker 1921 punktgleich mit dem FC Schwerin 03 auf dem ersten Platz und setzten sich im dadurch notwendig gewordenen Entscheidungsspiel mit 3:0 durch. In der norddeutschen Endrunde kam der LBV jedoch nicht über den letzten Platz hinaus. Nach einem weiteren Titelgewinn endete auch die Teilnahme an der Norddeutschen Meisterschaft im Folgejahr erfolglos, da man die Qualifikationsrunde gegen Union 03 Altona mit 1:5 verlor. Nach zwei Meisterschaften in Folge belegte der LBV in seiner letzten Saison als eigenständiger Verein (1923/24) nur noch den fünften Platz und musste mit dem späteren Fusionspartner SV Phönix sowie dem VfR Lübeck, der sich mit einem Punkt Vorsprung vor Schwerin die Bezirksmeisterschaft sicherte, auch wieder zwei Lübecker Vereine vorbeiziehen lassen. Im gleichen Jahr wurde zudem mit der Handballsparte eine fünfte Abteilung des mittlerweile mehrere hundert Mitglieder zählenden Großvereins eingerichtet.

Lübecker SV 05

Am 5. März 1904 gründeten einige angehende Lehrer, denen die Aufnahme in den Lübecker Ballspiel-Club verwehrt worden war, den Seminar FC Lübeck. Der neue Verein verzeichnete zunächst einen großen Mitgliederzuwachs und verbesserte sich auch sportlich, allerdings beschloss die Vereinsführung 1905, dass zukünftig ausschließlich Seminaristen Zugang zum Verein haben sollen. Zahlreiche Spieler mussten daraufhin den Seminar FC nach dem Ende ihrer Ausbildung verlassen und wechselten zum LBC. Wenig später schlossen sich die Seminaristen mit dem kurzfristig bestehenden Lübecker Fußballverein „FC Hohenzollern“ zur Lübecker Sportvereinigung von 1905 (SV 05 Lübeck) zusammen. Die Lübecker SV 05 war neben dem LBC die einzige Mannschaft aus der Hansestadt, die von 1908 bis 1910 im gemeinsamen Spielbetrieb mit Kiel vertreten war und erhielt durch den Beitritt des damals amtierenden Lübecker Bürgermeisters Johann Hermann Eschenburg auch prominente Unterstützung. Insgesamt landete die LSV aber in ihrer Vereinsgeschichte stets hinter den Lübecker Stadtrivalen und verzeichnete nur vereinzelt sportliche Erfolge. Am 22. April 1913 trat der Verein dem Lübecker Ballspiel-Club bei.

Lübecker TS und SV Phönix

1907 gründete sich mit Seminar FC Lübeck 1907 erneut ein Seminaristenverein in der Hansestadt, der sich 1912 der Lübecker Turnerschaft anschloss. In den fünf Jahren seines Bestehens stieg der Seminar FC zeitweise zu einer der stärksten Mannschaften Lübecks auf und durfte 1911/12 zudem einmal an der NFV-Meisterschaft teilnehmen (0:9-Niederlage gegen Holstein Kiel). Der Anschluss des zu diesem Zeitpunkt aus 53 Mitgliedern bestehenden Vereins an die Lübecker Turnerschaft war vor allem dadurch bedingt, dass der Turnverein in der Stadt ein höheres Ansehen als die reinen Fußballvereine genoss.

Die seit 1911 bestehende Fußballabteilung der LT wurde 1913 Lübecker Meister, nahm aber an den Qualifikationsspielen zur Norddeutschen Liga, die 1913/14 mit den zehn besten Mannschaften des Norddeutschen Fußball-Verbandes ausgetragen wurde, nicht teil. Erst im Folgejahr strebten die Lübecker einen Aufstieg in die für 1914/15 geplante zweite Saison der neuen Spielklasse an. In der Aufstiegsrunde lieferten sich die Hansestädter ein enges Rennen mit dem HSV-Vorgängerverein Hamburger FC 88, gegen den man im direkten Aufeinandertreffen lange in Führung lag und erst kurz vor dem Spielende den 3:3-Ausgleich hinnehmen musste. Durch einen überraschenden Punktverlust gegen Kilia Kiel landeten die LT-Fußballer am Ende einen Punkt hinter dem HFC und verpassten ein mögliches Entscheidungsspiel. Aufgrund des Ersten Weltkrieges wurde der Ligaspielbetrieb anschließend aber ohnehin unterbrochen. Nach Kriegsende qualifizierten sich die Fußballer der Lübecker TS noch ein weiteres Mal für die Norddeutschen Meisterschaft: 1920 erreichte der Verein mit einem 7:2-Sieg über Preußen Itzehoe das Viertelfinale und schied dort mit 3:6 gegen Holstein Kiel aus.

Im Zuge der Reinlichen Scheidung wurde die Fußballabteilung der LT 1923 als SV Phönix eigenständig. Als eigenständiger Verein bestritt der SVP die Saison 1923/24 mit zwei Mannschaften: Die erste Mannschaft übernahm das Spielrecht der LT in der Bezirksliga Lübeck-Mecklenburg und landete dort mit zwei Punkten Vorsprung vor dem LBV auf dem vierten Platz. Die Reservemannschaft spielte in der zweitklassigen B-Staffel der Gauliga-Lübeck und belegte hinter der SV Polizei Lübeck den zweiten Rang.

Fußballabteilung des LBV-Phönix

1924–1931: Sportliche Dominanz im Raum Lübeck-Mecklenburg

Sowohl der LBV als auch der SVP verfügten über eine finanziell gut aufgestellte Anhängerschaft, die sich überwiegend aus Vertretern des Lübecker Großbürgertums zusammensetzte. Die Fusionsverhandlungen wurden deshalb vor allen Dingen im Hinblick auf eine weitere Bündelung der infrastrukturellen und finanziellen Möglichkeiten geführt und waren – trotz einer bestehenden sportlichen Rivalität – letztendlich auch erfolgreich: Am 15. April 1924 schlossen sich der Lübecker Ballspielverein und der SV Phönix zum LBV-Phönix zusammen. Nachdem der FC Schwerin 03 die Meisterschaft 1925 noch einmal für sich entschied, spielte der neue Verein fortan eine dominante Rolle im Raum Lübeck-Mecklenburg: Von der Saison 1925/26 bis zur Saison 1930/31 errangen die LBV-Fußballer jedes Jahr den Titel auf regionaler Ebene und durften somit stets an der Norddeutschen Meisterschaft teilnehmen. Während die Lübecker in der Saison 1925/26 noch in der Qualifikationsrunde an Holstein Kiel scheiterten, gelang ihnen 1927 durch ein 3:1 gegen Eintracht Braunschweig zum ersten Mal der Sprung in die Endrunde. Vor 8.000 Zuschauern setzte es zwar im Spiel beim späteren Vizemeister Hamburger SV eine deutliche 9:1-Niederlage, allerdings holte Phönix gegen die drei weiteren Gegner vier Punkte und brachte der Erstplatzierten KSV Holstein mit einem 2:2 im Holstein-Stadion den einzigen Punktverlust der Endrunde bei.

Das Vereinsabzeichen des LBV Phönix

Ein Jahr später musste der LBV in der Qualifikationsrunde ein knappes 2:3 nach Verlängerung gegen St. Pauli Sport hinnehmen, erhielt jedoch in der so genannten Verliererstaffel eine zweite Möglichkeit, sich für die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren. In einer recht ausgeglichenen Runde sicherte sich jedoch Union 03 Altona den Relegationsplatz gegen den Zweitplatzierten der Siegerstaffel. Nachdem man 1929 abermals in der ersten Runde nach Verlängerung ausschied (dieses Mal durch ein 3:4 gegen Werder Bremen), gelang 1930 ein souveräner 5:1-Erstrundenerfolg gegen den Bremer SV. Im anschließenden Viertelfinale konnte man gegen den haushohen Favoriten des Hamburger SV überraschend gut mithalten: Nach einem frühen 0:1-Rückstand drehten die Lübecker vor 5.000 Zuschauern im eigenen Stadion an der heutigen Travemünder Allee das Spiel innerhalb von nur fünf Minuten und gingen mit 2:1 in Führung. Nach und nach wurden die Hamburger ihrer Favoritenrolle jedoch gerecht und gewannen schlussendlich noch mit 5:2. 1931 gelangten die LBV-Fußballer mit einem 4:3-Erfolg gegen den FC St. Pauli ein weiteres Mal über die erste Runde hinaus und hielten im Viertelfinale gegen den amtierenden Deutschen Vizemeister der Kieler SV Holstein erneut sehr gut mit. Am Ende verhinderten aber auch die Kieler eine Überraschung und setzten sich mit 2:1 durch.

Außerhalb des Ligaspielbetriebs dominierten die Spieler des LBV-Phönix in diesen Jahren auch die Auswahl des NFV-Bezirks Lübeck-Mecklenburg. In einem Freundschaftsspiel gegen den damaligen ungarischen Amateurmeister kamen mit Bohnsack, Arnold, Gellert, Schaar und Gareis fünf der elf Spieler aus den Reihen der Lübecker. Nach und nach büßte die LBV-Elf allerdings ihre sportliche Vormachtstellung in der Region wieder ein und wurde 1932 erstmals seit sieben Jahren nur noch Vizemeister hinter der SV Polizei Lübeck. Bei ihrer letzten Teilnahme an der NFV-Meisterschaft – die in dieser Saison bereits in der ersten Phase als Rundenturnier ausgespielt wurde – schieden die Lübecker nach drei Spielen ohne Punktgewinn in der Vorrunde aus. In der Saison 1932/33 rutschte der Verein schließlich bis auf den vierten Rang ab; da der Region Lübeck-Mecklenburg nur zwei Plätze für die Gauliga Nordmark zustanden, misslang dem LBV-Phönix somit die Qualifikation für die neue Spielklasse.

1933–1945: Zwischen Gauliga und Zweitklassigkeit

1933/34 wurden die Zweitliga-Vereine aus Lübeck und den angrenzenden Kreisen in die West-Staffel der Bezirksklasse Lübeck-Mecklenburg eingeteilt, die acht Mannschaften umfasste. In ihrer ersten Saison in der Bezirksklasse waren die Hansestädter nicht am Kampf um die Meisterschaft beteiligt und standen in der Rückrunde zeitweise an vorletzter Stelle. Die folgende Spielzeit beendete mit einer Gebietsreform die langjährige Anbindung der Vereine aus der Region Lübeck an den Bezirk Mecklenburg. Obwohl Lübeck und Eutin erst 1937 mit dem Groß-Hamburg-Gesetz nach Preußen eingegliedert werden sollten, erfolgte bereits in diesem Jahr der Anschluss an den Spielbetrieb in Schleswig-Holstein. Die erste Saison in der neuen Region verlief dabei sehr erfolgreich: Zum Abschluss der Hinrunde besiegte der LBV-Phönix den Meisterschaftskonkurrenten des VfR Neumünster mit 5:4 und setzte sich nach einer mit 18:0 Punkten gewonnenen Herbstmeisterschaft auch am Saisonende knapp vor dem VfR durch. Damit verbunden war die Berechtigung zur Teilnahme an der Gauliga-Aufstiegsrunde, die Phönix nach dem Rückzug der Polizei Kiel zunächst auf Platz drei abschloss. Ein Protest führte jedoch dazu, dass die drei gleichplatzierten Mannschaften – Phönix, Hermannia Veddel und Adlero Neustadt-Glewe – noch eine weitere Entscheidungsrunde ausspielen mussten, um den zweiten Aufsteiger zu ermitteln. Phönix gewann diese Runde mit 4:0 Punkten und kehrte somit in die Erstklassigkeit zurück.

Die Mannschaft um Hauptleistungsträger Otto Carlsson erreichte in ihrer ersten Gauliga-Spielzeit den siebten Platz und sicherte den Klassenerhalt mit deutlichem Vorsprung vor Union Altona. Auch ein Jahr später hielt sich der mittlerweile von Albert Eschenlohr trainierte LBV im Mittelfeld der Liga und landete nur aufgrund des schlechteren Torquotienten hinter dem Stadtrivalen SV Polizei Lübeck. 1938 erzielte der Verein durch sein überraschend gutes Abschneiden im Tschammerpokal erstmals auch überregionale Erfolge: Nach einem 2:1-Auswärtssieg bei Borussia Dortmund und einem 3:2-Erfolg über Arminia Bielefeld zogen die Norddeutschen in das Achtelfinale gegen Blau-Weiß 90 Berlin ein, das sie knapp mit 0:1 verloren. Im Liga-Spielbetrieb gerieten die Phönix-Fußballer allerdings erstmals in Abstiegsnot und mussten die Klasse am Ende mit zwei Punkten Rückstand auf Altona 93 verlassen.

In der Bezirksliga zeigte sich der LBV deutlich überlegen und kehrte nach nur einem Jahr in die höchste Spielklasse zurück, die später in Bereichsliga Nordmark umbenannt wurde. Hier konnte Phönix jedoch nur zu drei Spielen antreten und musste sich anschließend zurückziehen. Die kommenden Spielzeiten wurden immer stärker von den Weltkriegs-Geschehnissen beeinflusst, wobei die Lübecker in den nächsten vier Jahren noch zwei Mal in einer „erstklassigen“ Liga vertreten waren: 1942/43 nahmen sie an der Gauliga Schleswig-Holstein teil, in der sie den vorletzten Platz belegten. Zwei Jahre später gehörten die „Adlerträger“ erneut zu den Teilnehmern der Gauliga Schleswig-Holstein, die angesichts des nahenden Kriegsendes in die Staffeln Kiel und Lübeck aufgeteilt wurde. Die Runde wurde nicht vollständig beendet, nach zehn Spielen holte der LBV-Phönix 16:4 Punkte und lag auf dem zweiten Rang hinter der SG Ordnungspolizei Lübeck. Gegen die SG OrPo wurde mit einem Freundschaftsspiel am 8. April 1945 auch die letzte Begegnung vor der Kapitulation der Wehrmacht ausgetragen.

1945–1957: Spielzeiten in der Amateurliga Schleswig-Holstein

Bereits in den ersten Monaten nach dem Kriegsende kam es wieder zu inoffiziellen Fußballspielen in der besetzten Hansestadt. Ein erstes Freundschaftsspiel zwischen den – noch nicht wieder als Vereinen zugelassen – Rivalen des LBV und der SG OrPo fand im Sommer auf dem Lübecker Burgfeld statt und endete nach einer zwischenzeitlichen 4:0-Führung des Phönix mit 6:6. Der offizielle Spielbetrieb wurde am Ende des Jahres 1945 im Rahmen der „A-Klasse im Bezirk Lübeck“ wieder aufgenommen, wurde aber aufgrund des engen Terminplans nicht vollständig ausgetragen. Die LBV-Fußballer beendeten diese Staffel auf dem zweiten Rang hinter dem deutlich überlegenen und verlustpunktfreien Lokalrivalen VfB Lübeck, der mittlerweile aus einer Fusion des Arbeitersportvereins BSV Vorwärts Lübeck und der SG Ordnungspolizei Lübeck entstanden war. In der Spielzeit 1946/47 ging es für den Phönix um die Qualifikation für die erstklassige Oberliga Nord, die von der Saison 1947/48 an die höchste Spielklasse der zukünftigen Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein bilden sollte. In der Ersten Klasse Lübeck, Staffel B wurde Phönix vor Eutin 08 souverän Meister und durfte damit an der Ausscheidung um einen der beiden Schleswig-Holsteinischen Plätze in der Oberliga teilnehmen. Hier unterlag man nach einem Erfolg in der ersten Runde gegen den VfB Kiel dem Itzehoer SV knapp und verpasste den Sprung in die letzte Qualifikationsrunde.

Durch den zeitgleichen Aufstieg des VfB Lübeck war Phönix damit zwar weiterhin die zweitstärkste Kraft in der nicht mehr eigenständigen Hansestadt Lübeck – das verhältnismäßig gute Abschneiden in der Vorsaison sicherte jedoch die souveräne Qualifikation für die Ost-Staffel der neuen Landesliga Schleswig-Holstein. Hier stand bereits in der Spielzeit 1947/48 die nächste Qualifikationssaison an, da die höchste Landesspielklasse zügig aus ihrer dreigleisigen Austragungsform in eine Staffel überführt werden sollte. Der LBV musste in der neuen Landesliga Ost mindestens den vierten Platz belegen, was dem Verein auch recht sicher gelang. Er verpasste als Vizemeister allerdings die Teilnahme an der Landesmeisterschaft, deren Sieger Schleswig-Holsteins Vertreter in der Aufstiegsrunde zur Oberliga werden sollte. Auch 1949 waren die Lübecker bereits einige Spieltage vor Schluss aus dem Meisterschaftsrennen zwischen dem Itzehoer SV und Eutin 08 ausgeschieden und belegten am Ende den vierten Rang.

Insbesondere zur Saison 1949/50 herrschte an der Travemünder Allee anschließend wieder Aufbruchstimmung: Zur neuen Spielzeit kam der ehemalige VfB-Trainer Peter Tietz und formte einen Kader, in dem insbesondere junge Spieler wie Fritz Kuchenbrandt und Heini Bruhn eine wichtige Rolle spielten. Nachdem der Verein die Hinrunde mit nur einem Minuspunkt überstehen konnte, verlor er am 13. Spieltag nach drei verschossenen Elfmetern gegen Flensburg 08 und brachte seinen großen Vorsprung nicht ins Ziel. Zu einem Eklat kam es darüber hinaus am 12. Spieltag, als Phönix im Spiel gegen Gut-Heil Neumünster den nicht spielberechtigten Spieler Wrobel eingesetzt hatte, der im Jahr zuvor noch bei Gut-Heil spielte. Die zwei Punkte wurden den Lübeckern am Ende der Saison abgezogen. Auch in den folgenden Spielzeiten gehörten die „Adlerträger“ zu den Spitzenmannschaften der Liga: 1952/53 verpflichteten sie unter anderem Kurt Dittmer und Walter Rother vom Itzehoer SV und schafften mit den neuen Akteuren auf Anhieb den Einzug in die Aufstiegsrunde zur Oberliga Nord. Aus den Spielen gegen den SC Victoria Hamburg, Bremen 1860 und den VfB Oldenburg holten die Weiß-Rot-Blauen jedoch nur einen Punkt und landeten abgeschlagen auf dem letzten Platz. Weitere Verstärkungen für den Ligakader brachte indes die Jugendabteilung hervor, die von 1948 bis 1951 vier Mal in Folge die Landesmeisterschaft der Jungmannen gewann.

23 Jahre nach der verpassten Qualifikation für die Gauliga bedeutete die Vizemeisterschaft 1956, dass Phönix erstmals wieder zur Nummer eins in der Hansestadt wurde. In der anschließenden Aufstiegsrunde setzte sich mit dem SC Concordia zwar erneut eine Hamburger Mannschaft durch, allerdings hielten die Fußballer von der Travemünder Allee wesentlich besser mit als bei ihrer ersten Aufstiegsrunden-Teilnahme und belegten vor dem VfB Peine und punktgleich mit dem Bremer SV den zweiten Platz. In der kommenden Spielzeit musste man zwar den Lokalrivalen des VfB wieder vorbeiziehen lassen, allerdings erhielt der LBV als Vizemeister zum dritten Mal die Gelegenheit, in die Oberliga aufzusteigen: Nachdem die Lübecker im eigenen Stadion nicht über ein 2:2 gegen den TSV Uetersen hinauskamen und eine Woche später beim Bremer SV mit 0:3 verloren, war die Ausgangslage zunächst äußerst ungünstig. Mit nur einem Punktverlust aus den letzten vier Spielen gelang schlussendlich aber doch noch der Sprung in die Erstklassigkeit: Ein Tor von Heinz Ranzog beim TSV Uetersen und eine Niederlage des hochfavorisierten VfB Oldenburg beim Bremer SV machten den Aufstieg am letzten Spieltag perfekt. Da auch der benachbarte VfB seine Gruppe gewann, wurde Lübeck zur einzigen Stadt in Schleswig-Holstein sowie zur – nach Hamburg, Bremen, Hannover und Osnabrück – fünften Stadt im NFV-Gebiet, die mit mindestens zwei Vereinen in der höchsten Spielklasse des Regionalverbandes vertreten war.

1957–1971: Aufstiege in die Oberliga und Regionalliga

Der zu diesem Zeitpunkt finanziell gut aufgestellte Verein verpflichtete zur ersten Oberligaspielzeit unter anderem Reinhold Ertel und Erich Neupert, um sich in der ersten Spielklasse schnellstmöglich zu etablieren. Nach einer 0:3-Auftaktniederlage vor 16.000 Zuschauern gegen den Hamburger SV setzte sich Phönix insbesondere im ersten Drittel der Saison in der oberen Tabellenhälfte fest und belegte nach dem zwölften Spieltag den zweiten Platz hinter dem HSV. Ein anschließender Negativ-Lauf führte jedoch dazu, dass die LBV-Fußballer sich bereits zu Beginn der Rückrunde im Abstiegskampf wiederfanden, der bis zum Saisonende andauern sollte. Erst am letzten Spieltag zogen sie durch einen Punktgewinn am Stadtrivalen VfB vorbei, der durch eine 0:2-Niederlage bei Altona 93 auf den Abstiegsplatz rutschte. Zum allerersten Mal in seiner Vereinsgeschichte war der Phönix damit der einzige Verein, der die Hansestadt Lübeck in der Erstklassigkeit vertrat.

Spielszene VfB Kiel – 1. FC Phönix Lübeck aus der Saison 1966/67

Für die folgende Spielzeit verstärkten sich die Weiß-Rot-Blauen erneut mit namhaften Neuzugängen, auch wenn einige von ihnen – wie zum Beispiel der Angreifer Erich Dziwoki – die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen konnten. Dementsprechend verbrachten die Lübecker auch die Saison 1958/59 stets am unteren Tabellenende und beendeten die Hinrunde auf dem letzten Tabellenplatz. Nur aufgrund einer Siegesserie im zweiten Drittel der Spielzeit konnte sich der Verein, der mit rund 7.500 Besuchern pro Spiel den höchsten Zuschauerschnitt der Oberligisten aus Schleswig-Holstein verzeichnen konnte, in der ersten Klasse halten. Schließlich verpassten die Hansestädter auch in der dritten und letzten Oberliga-Spielzeit ihrer Geschichte das Ziel, mit Hans Krämer und weiteren erfahrenen Spielern eine Platzierung im gesicherten Mittelfeld zu erreichen. Obwohl sie nach einem 2:0-Auftaktsieg gegen Eintracht Osnabrück als Tabellenführer in die Saison starteten, war auch diese Saison vom stetigen Kampf um den Klassenerhalt geprägt. Nachdem sich Phönix zwei Jahre zuvor noch knapp vor dem VfB den Verbleib in der Erstklassigkeit sicherte, war es diesmal der Lokalrivale, der mit einem knappen Vorsprung die Oberliga-Zugehörigkeit wahrte und somit wieder zur sportlichen Nummer eins in der Hansestadt wurde.

1961/62 konnte der Verein noch einmal um den Aufstieg in die erste Liga kämpfen, schaffte die Qualifikation zur Aufstiegsrunde aber trotz eines 4:2-Siegs über den favorisierten Oberliga-Absteiger VfB Lübeck vor 10.000 Zuschauern nicht. Mit der Neugestaltung der Spielklassen auf DFB- und NFV-Ebene misslang dem Phönix in der Folgesaison auch die Qualifikation zur neuen Regionalliga Nord, so dass die LBV-Fußballer 1963 zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte in die Drittklassigkeit abstiegen. Während die Ligamannschaft hier zunächst nicht über einen Platz im Mittelfeld der Landesliga Schleswig-Holstein herauskommen konnte, feierten die A-Jugendlichen des LBV, zu denen unter anderem Jochen Aido zählte, durch einen 4:3-Sieg über Werder Bremen 1964 den Gewinn der Norddeutschen A-Jugend-Meisterschaft. Vor allen Dingen die Erfolge der Jugendarbeit, aber auch die Neuzugänge um Peter Nogly und die Leistungen erfahrener Akteure wie „Janni“ Iden, ermöglichten es den Lübeckern, den sportlichen Anschluss an die Landesrivalen wiederherzustellen und 1967 in die zweitklassige Regionalliga aufzusteigen.

Spielszene Holstein Kiel – 1. FC Phönix Lübeck aus der Saison 1967/68

In der Regionalliga waren insbesondere die ersten beiden Spielzeiten von Erfolgen geprägt. 1967/68 sorgte eine starke Hinrunde dafür, dass die Lübecker lange Zeit realistische Aussichten auf die Qualifikation für die Aufstiegsrunde zur Fußball-Bundesliga hatten. So standen sie – nachdem sie die Herbstmeisterschaft mit einem Punkt Rückstand auf Arminia Hannover verpasst hatten – noch am 20. Spieltag an der Tabellenspitze. In dieser Saison-Phase brachten sich die „Adlerträger“ mit vier Niederlagen in Folge um ihre gute Ausgangsposition und schlossen die Saison schlussendlich auf dem sechsten Tabellenplatz ab. Nichtsdestotrotz stellt die Saison 1967/68 eine Besonderheit in der Nachkriegsgeschichte der Lübecker dar: Zum ersten und bisher einzigen Mal seit seiner Zugehörigkeit zu Schleswig-Holstein stellte der Verein die erfolgreichste Mannschaft des Bundeslandes. Mit etwa 4.600 Besuchern pro Spiel lag man auch im Bereich des Zuschauerinteresses vor den Landesrivalen des VfB Lübeck, der KSV Holstein und des Itzehoer SV. In der Saison 1968/69 waren die Lübecker zwar überwiegend im Mittelfeld platziert und mussten die Rolle als Nummer eins in Schleswig-Holstein wieder dem VfB überlassen, mit 38:26 Punkten gelang es ihnen jedoch, den sechsten Tabellenplatz zu verteidigen und die sportlich erfolgreichste Bilanz seiner Regionalliga-Zugehörigkeit zu erreichen.

1. FC Phönix Lübeck

1971–1994: Abstieg aus dem überregionalen Fußball

Der frühere Phönix-Spieler und -Trainer Peter Nogly

1971 wurde die Fußballabteilung des LBV-Phönix als 1. FC im LBV-Phönix unabhängig. Der neu gegründete Verein nimmt in seiner Satzung Bezug auf die Fußball-Tradition des Vorgängervereins LBC und wurde vom Gesamtverein sowie vom DFB als Nachfolger der Fußballabteilung im LBV-Phönix anerkannt. Dass die Abteilung ausgegliedert wurde, war auf finanzielle Probleme zurückzuführen, die innerhalb des LBV-Phönix zu Auseinandersetzungen führten und zunehmend auch Auswirkungen auf den sportlichen Kurs der Fußball-Herren hatten. 1972 konnte der Verein zwar noch einmal den achten Platz der Regionalliga erreichen, in ihrer letzten Saison in der Zweitklassigkeit belegten die Weiß-Rot-Blauen jedoch den letzten Platz und verpassten die Qualifikation für die 2. Fußball-Bundesliga deutlich. Im Anschluss an die Saison mussten die Lübecker gemeinsam mit vier weiteren Vereinen aus Schleswig-Holstein um zwei Plätze in der Amateuroberliga Nord kämpfen. Durch Siege gegen den VfL Pinneberg und den VfR Neumünster sowie einem Unentschieden gegen den Büdelsdorfer TSV und einer Niederlage gegen den Itzehoer SV qualifizierte sich der 1. FC Phönix knapp für die neu gegründete Spielklasse. Auch in der dritten Liga konnte der Verein den Negativtrend der vergangenen Jahre jedoch nicht aufhalten: Mit sieben Punkten Rückstand auf die SpVgg Bad Pyrmont musste er nicht nur den zweiten Abstieg innerhalb von zwei Jahren hinnehmen, sondern verzeichnete mit nur noch 530 Besuchern pro Begegnung auch einen deutlichen Einbruch bei den Zuschauerzahlen.

Nach dem Abstieg aus der Oberliga Nord war der 1. FC Phönix Lübeck somit zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte nur noch viertklassig und trat in der Verbandsliga Schleswig-Holstein an. Trotz der Tatsache, dass mittlerweile deutlich weniger Zuschauer zu den Spielen des Phönix kamen und viele Sponsoren bereits abgesprungen waren, gelang 1978 die letztmalige Rückkehr in die Drittklassigkeit: Unter Trainer Bernd Emerich holten die Lübecker die Landesmeisterschaft und qualifizierten sich durch einen 5:2-Sieg über den SV/MTV Winsen/Luhe zum zweiten Mal für die Amateuroberliga. Insbesondere aufgrund einer schlechten Rückrunde gelang der Verbleib im überregionalen Fußball aber auch in dieser Saison nicht. In den folgenden Verbandsliga-Spielzeiten entwickelte sich das Team zunehmend zu einer Mittelfeldmannschaft, die eher um den Klassenerhalt als um die Rückkehr in die Amateuroberliga kämpfte. 1985 geriet die inzwischen von Manfred Bomke trainierte Elf erstmals in größere Abstiegsnöte und rettete sich erst am letzten Spieltag, indem sie einen 1:2-Rückstand beim TSV Plön noch durch zwei späte Tore (88. und 92. Minute) drehte.

Mitte der 1980er-Jahre schien der 1. FC Phönix für kurze Zeit wieder an erfolgreichere Zeiten anknüpfen zu können: 1985/86 gewann der Verein beide Stadtderbys und belegte zum bisher letzten Mal die beste Platzierung aller Lübecker Mannschaften. Auch in den kommenden beiden Spielzeiten waren die Lübecker lange Zeit im Rennen um einen Platz in der Aufstiegsrunde zur Oberliga Nord, schafften aber sowohl 1987 als auch 1988 nicht den Sprung auf einen der ersten beiden Plätze. Auf die drei Jahre im oberen Tabellendrittel der Liga folgte die schlechteste Verbandsliga-Saison der Vereinsgeschichte, an deren Ende man mit zehn Punkten Rückstand erstmals den Gang in die Fünftklassigkeit antreten musste. Auch in der Landesliga konnte Phönix sich nur für ein Jahr halten, ehe mit dem 13. Platz in der sechstklassigen Bezirksliga der vorläufige sportliche Tiefpunkt erreicht wurde. Zu diesem Zeitpunkt kam es jedoch zu einer überraschenden Wende: Auf den Durchmarsch aus der vierten in die sechste Liga folgte mit zwei Aufstiegen innerhalb von zwei Jahren die ebenso schnelle Rückkehr in die Verbandsliga. Dort war im Zuge einer Ligareform eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte notwendig, um sich für die Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein zu qualifizieren. Mit einem fünften Platz wurde die neue Spielklasse sicher erreicht, wodurch die Hansestädter erstmals seit zwanzig Jahren wieder in einer überregionalen Spielklasse vertreten waren.

1994–2017: Spielzeiten in der Oberliga und Rückzug in die Siebtklassigkeit

Der Verein, der weiterhin mit einer finanziell schwierigen Situation zu kämpfen hatte, konnte die gute Platzierung aus der Saison 1993/94 auch in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein zunächst bestätigen: In seiner ersten Saison erreichte er abermals den fünften Platz und holte gegen den Meister und Regionalliga-Aufsteiger des FC St. Pauli II drei von vier möglichen Punkten. In der folgenden Saison, die erstmals nach der Drei-Punkte-Regel ausgetragen wurde, mischten die Lübecker zwar im Abstiegskampf mit, konnten sich aber mit zwei Punkten Vorsprung vor dem ASV Bergedorf 85 zunächst noch retten. Ein Jahr später mussten sie mit einem großen Rückstand von 14 Punkten schließlich den ersten Abstieg seit sieben Jahren hinnehmen. Trotz einer ungünstigen Ausgangslage kehrten die Fußballer von der Travemünder Allee aber noch ein weiteres Mal in die Oberliga zurück: 1998 gelang dem 1. FC Phönix die Vizemeisterschaft in der Verbandsliga Schleswig-Holstein, die zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen gegen den Hamburger Vizemeister berechtigte. Nach einer 0:2-Heimniederlage im Hinspiel gegen den Glashütter SV setzten sich Fußballer von der Travemünder Allee in Norderstedt mit 4:1 nach Verlängerung durch.

Die großen finanziellen Probleme und das deutlich gesunkene Zuschauerinteressen sorgten 1999 jedoch dafür, dass der Vorstand den Beschluss fasste, die erste Herrenmannschaft in die Bezirksliga zurückzuziehen. Der Verein war dadurch nur noch siebtklassig und sollte auch die kommenden beiden Jahrzehnte stets im unterklassigen Fußball verbringen. Im Zuge einer Ligareform nahm der FCP ab 2008/09 erstmals am Spielbetrieb auf Kreisebene teil, der zunächst in der gemeinsamen Kreisliga Lübeck/Lauenburg und ab 2011 in der eigenständigen Kreisliga Lübeck ausgetragen wurde. Mit dem 13. Platz auf der siebten Ligaebene im Jahr 2011 wurde zu dieser Zeit auch die bisher schlechteste Platzierung der Vereinsgeschichte erzielt.

Vier Jahre später sollte es den Hansestädtern schließlich gelingen, den Anschluss an die oberen Landesspielklassen wiederherzustellen. Nachdem zwei Aufstiege schon 2005 und 2012 jeweils für eine kurze Rückkehr in die Bezirksoberliga und Verbandsliga Süd-Ost sorgten, behauptete sich der 1. FC Phönix Lübeck ab 2015 wieder dauerhaft oberhalb der siebten Spielklassenebene. Einem knappen Klassenerhalt in der Verbandsliga Süd-Ost folgte eine weitere Ligareform, in deren Rahmen die vier Verbandsliga-Staffeln 2017 durch zwei Landesligen ersetzt werden sollten. Die hierfür notwendige Platzierung in der oberen Tabellenhälfte erreichte der Verein sicher.

Seit 2017: Rückkehr in den überregionalen Fußball

Die mittlerweile vom ehemaligen Regionalliga-Trainer Denny Skwierczynski trainierte Mannschaft spielte in der neuen Spielklasse auf Anhieb eine gute Rolle und verpasste die Relegationsspiele zur Oberliga Schleswig-Holstein mit dem dritten Platz nur knapp. Ein Jahr später kehrten die Lübecker zum ersten Mal seit über zwei Jahrzehnten in die höchste Landesspielklasse zurück. Insbesondere durch zahlreiche Neuverpflichtungen vom zurückgezogenen Vorjahresmeister NTSV Strand 08 wurden den Aufsteigern auf Anhieb gute Chancen auf die Meisterschaft eingeräumt. Die Saison 2019/20 wurde aufgrund der COVID-19-Pandemie vom Schleswig-Holsteinischen Fußballverband im März unterbrochen und im April abgebrochen. Der 1. FC Phönix Lübeck stand zu diesem Zeitpunkt nach 20 von 30 Spielen auf dem 1. Platz vor dem punktgleichen SV Todesfelde, der jedoch ein Spiel weniger absolviert hatte. Aufgrund einer Quotientenregelung wurde der SV Todesfelde (2,47 Punkte) vor den Lübeckern (2,35 Punkte) zum Meister erklärt. Aus der Oberliga Schleswig-Holstein reichte allerdings nur der 1. FC Phönix Lübeck Zulassungsunterlagen zur kommenden Saison der Regionalliga Nord ein. Der für die Regionalliga Nord zuständige Norddeutsche Fußball-Verband beschloss ebenfalls den Abbruch der Saison und dass auf eine Aufstiegsrunde der untergeordneten Oberligen verzichtet werde, wodurch es fünf direkte Aufsteiger (Oberliga Schleswig-Holstein, Oberliga Hamburg, Bremen-Liga und zwei Mannschaften aus der Oberliga Niedersachsen) gab.

Phönix kehrte zur Saison 2020/21 somit zum ersten Mal seit 1998 in die 4. Liga zurück, in der sie erstmals seit dem Abstieg aus der Amateuroberliga 41 Jahre zuvor auch wieder im gesamten Gebiet des Norddeutschen Fußballverbandes aktiv sein werden. Aufgrund der nach wie vor durch die COVID-19-Pandemie geprägten Situation sollte die Regionalliga dabei zunächst in zwei aus elf Mannschaften bestehenden Vorrundenstaffeln ausgespielt werden. Die jeweils 5 besten Mannschaften spielten in einer Meisterrunde den Teilnehmer für die Aufstiegsspiele zur 3. Liga, die jeweils 6 schlechtesten Mannschaften die Absteiger aus. Phönix Lübeck wurde mit den Teams aus Schleswig-Holstein (5) und Hamburg (4) sowie den beiden nördlichsten Vereinen aus Niedersachsen (SV Drochtersen/Assel und Lüneburger SK Hansa) in die Nord-Staffel eingeteilt, die jedoch pandemiebedingt nicht regulär beendet werden konnte. Zum Zeitpunkt des Abbruchs hatten die Hansestädter 15 Punkte aus neun Spielen geholt und belegten in der nach der Quotientenregelung berechneten Abschlusstabelle den dritten Platz. Nachdem der 1. FC Phönix sich 2021/22 den Klassenerhalt als elftbeste der 21 Regionalliga-Mannschaften sicherte, war der Verein in der Folgesaison bis zum letzten Spieltag in den Abstiegskampf verwickelt: Im abschließenden Duell gegen den direkten Konkurrenten Werder Bremen II drehten die Lübecker einen 1:2-Rückstand durch Treffer in der 86. und 92. Minute und entgingen dadurch dem Abstieg.

Ligazugehörigkeit

Mit dem Aufstieg in die Regionalliga Nord 2020/21 verzeichneten die Herren des 1. FC Phönix Lübeck und seiner Vorgängervereine den insgesamt 30. Spielklassenwechsel seit 1903. In zehn weiteren Jahren erfolgten Ligareformen, in deren Verlauf Phönix zwar auf der gleichen Ligaebene blieb, in der Folgesaison jedoch in einer Spielklasse mit neuem Namen oder einem veränderten geographischen Zuschnitt antreten musste.

Teilnahme an weiteren Wettbewerben

Auf nationaler Ebene war Phönix bisher zwei Mal im DFB- oder Tschammerpokal vertreten. Das beste Ergebnis erzielten die Norddeutschen bei ihrer ersten Teilnahme im Jahr 1938, als sie Borussia Dortmund und Arminia Bielefeld bezwingen konnten und im Achtelfinale an Blau-Weiß 90 Berlin scheiterten. Neben den Landesrivalen KSV Holstein und VfB Lübeck, die jeweils einmal bis ins Halbfinale vorstießen, sowie dem Heider SV ist Phönix Lübeck einer von vier Vereinen aus Schleswig-Holstein, der die Runde der letzten 16 erreichen konnte. 1976/77 nahm der 1. FC ein zweites Mal am nationalen Pokal teil, schied dort aber bereits in der ersten Runde durch eine 0:2-Niederlage gegen Eintracht Bad Kreuznach aus.

In seiner Vereinsgeschichte nahm Phönix Lübeck darüber hinaus an verschiedenen Pokalen auf Regional- und Landesverbandsebene teil. Der NFV-Pokal wurde erstmals in den Jahren 1924 bis 1928 ausgespielt, wobei die Lübecker bei ihrer einzigen Teilnahme das Finale erreichten und mit 1:3 gegen Holstein Kiel verloren. Nach dem Krieg führte der Norddeutsche Fußballverband den Wettbewerb mit wechselnden Austragungsmodi fort und ermittelte auf diese Weise von 1952 bis 1974 die NFV-Teilnehmer am DFB-Pokal. Phönix nahm an insgesamt neun Auflagen des Norddeutschen Pokals teil, überstand die erste Runde jedoch nur in den Jahren 1960, 1968 und 1971. Zur erfolgreichsten Spielzeit wurde – wie im Ligaspielbetrieb – die Saison 1967/68, als die Lübecker mit Siegen über Altona 93 und Holstein Kiel die letzte Runde erreichten. Dort verpassten sie durch eine 2:3-Niederlage gegen den Langenhorner TSV jedoch den Einzug in den DFB-Pokal. Nach 1974 wurden die regionalen Teilnehmer am DFB-Pokal über die Landesverbände vergeben, weshalb dem SHFV-Pokal nun größere Bedeutung zukam. Der 1. FC Phönix Lübeck sicherte sich mit seinem Sieg im Finale 1975/76 den ersten und bisher einzigen Titel im Landespokal.

Weiterhin nahmen die Hansestädter zwei Mal an der Deutschen Amateurmeisterschaft teil: 1954 trafen sie in ihrer Vorrundengruppe auf den TSV Uetersen, Hertha BSC und den SV Hemelingen. Die Lübecker setzten sich ohne Punktverlust durch und erzielten unter anderem einen 5:4-Auswärtssieg im mit 50.000 Zuschauern besetzten Olympiastadion. Im anschließenden Halbfinale unterlag der Verein dem späteren Amateurmeister TSV Hüls mit 0:2. Bei ihrer zweiten Teilnahme im Jahr 1966 scheiterten die Norddeutschen bereits in der ersten Runde am SSV Mülheim.

Größte Erfolge

  • 1925, 1926, 1927, 1928, 1929, 1930: Meister der erstklassigen Oberliga Lübeck/Mecklenburg und Teilnahme an der norddeutschen Meisterschaft
  • 1927: Dritter Platz bei der norddeutschen Meisterschaft
  • 1957: Aufstieg in die erstklassige Oberliga Nord
  • 1967: Aufstieg in die zweitklassige Regionalliga Nord
  • 1976: Sieg im Landespokal Schleswig-Holstein
  • 2019: Aufstieg in die fünftklassige Oberliga Schleswig-Holstein
  • 2020: Aufstieg in die viertklassige Regionalliga Nord

In der ewigen Tabelle der erstklassigen Oberliga Nord von 1947 bis 1963 liegt der Verein auf dem 24. von 28 Plätzen und im landesinternen Vergleich an vierter Stelle vor dem Heider SV und dem Itzehoer SV.

Bekannte ehemalige Spieler

Eine Übersicht über alle Spieler, die für den LBV Phönix beziehungsweise den 1. FC Phönix Lübeck mindestens fünfzig Spiele in der erstklassigen Oberliga Nord, der zweitklassigen Regionalliga Nord oder beiden Spielklassen zusammengenommen gemacht haben, befindet sich in der Liste der Spieler des 1. FC Phönix Lübeck.

Der Phönix Lübeck ist ein deutscher Fußballverein aus der Hansestadt Lübeck. Er wurde am 15. März 1903 gegründet und ist damit einer der ältesten Fußballvereine in Deutschland. Der Verein spielt derzeit in der Regionalliga Nord, der vierthöchsten Spielklasse im deutschen Fußball.

Die Heimspiele des Phönix Lübeck finden im Stadion an der Lohmühle statt, das Platz für 10.000 Zuschauer bietet. Das Stadion wurde 1919 eröffnet und ist damit eines der ältesten Stadien in Deutschland.

Die erfolgreichste Zeit des Phönix Lübeck war die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. In den Jahren 1946 und 1947 gewann der Verein zweimal die Norddeutsche Meisterschaft und nahm an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft teil. In den 1950er Jahren spielte der Phönix Lübeck in der Oberliga Nord, der höchsten Spielklasse im deutschen Fußball.

In den 1960er Jahren stieg der Verein in die Regionalliga Nord ab, wo er bis 1974 spielte. In den 1970er Jahren gelang dem Phönix Lübeck der Aufstieg in die 2. Bundesliga, wo er bis 1981 spielte. In den 1980er Jahren stieg der Verein wieder in die Oberliga Nord ab, wo er bis 1994 spielte.

In den 1990er Jahren gelang dem Phönix Lübeck der Aufstieg in die Regionalliga Nord, wo er bis 2008 spielte. In den 2000er Jahren stieg der Verein zweimal in die Oberliga Schleswig-Holstein ab, konnte aber jeweils sofort wieder aufsteigen.

In der Saison 2017/18 gelang dem Phönix Lübeck der Aufstieg in die Regionalliga Nord, wo er seitdem spielt. In der Saison 2019/20 belegte der Verein den 5. Platz in der Regionalliga Nord.

Die größten Erfolge des Phönix Lübeck sind der Gewinn der Norddeutschen Meisterschaft in den Jahren 1946 und 1947 sowie die Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft in den Jahren 1946 und 1947.