Österreich - 1. Liga - Frauen

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Die ÖFB Frauen-Bundesliga (so die Eigenschreibweise) ist die höchste Spielklasse im österreichischen Frauenfußball. Organisierter Frauenfußball wurde in Österreich schon 1936 ausgetragen. Seit 1972 wird eine Meisterschaft durchgeführt. Seit 2010 wird die ÖFB Frauen-Bundesliga mit zehn Mannschaften ausgespielt.

Im Rahmen der Bundesliga tritt jeder Verein in einem Hin- und Rückspiel gegen jeden anderen Verein an. Der Meister der ÖFB Frauen-Bundesliga ist seit 2001, der Vizemeister zwischenzeitlich für 2013/14 und von 2016/17 bis 2019/20, zur Teilnahme an der UEFA Women’s Champions League berechtigt. Amtierender Meister ist der SKN St. Pölten.

History

Der Frauenfußball in der Ersten Republik (1923–1938)

ÖDU: ÖDFU-Liga
Saison Meister
1936
DFC Austria Wien
DFC Austria Wien
1937
DFC Austria Wien
DFC Austria Wien
1938 Saison wurde nicht fertiggespielt

In der Geschichte des Frauenfußballs nahm Österreich ursprünglich eine Vorreiterrolle ein. Bereits im Jahre 1923 rief Ferdinand Swatosch, der Stürmerstar der Wiener Austria, zur Gründung eines Damenteams auf. Insgesamt über 150 Spielerinnen meldeten sich. Ein paar Monate später, am 13. April 1924, wurde ein zweiwöchiger Theoriekurs mit 43 Frauen abgehalten und mit dem 1. Wiener Damenfußballklub „Diana“ der erste reine Frauen-Fußballverein Österreichs gegründet. Mitte 1924 verebbte die Berichterstattung über den Frauenverein.

Einen ersten Höhepunkt erreichte der österreichische Damenfußball in den 1930er Jahren. 1935 wurde die Österreichische Damenfußball-Union, kurz ÖDU oder DFU, gegründet, die sich um die Ausrichtung einer eigenen Meisterschaft für Frauen bemühte. Die erste Meisterschaft kam 1936 mit neun Vereinen aus dem Wiener Raum zur Austragung, wobei die Heimspiele der Vereine durchschnittlich von 3000 Zuschauern besucht wurden. Diese Entwicklung widerstrebte der damaligen politischen Führung Österreichs, die einer sportlichen Betätigung von Frauen grundsätzlich ablehnend gegenüberstand. Das vorzeitige Ende des österreichischen Frauenfußballs kam 1938 mit der Annexion durch das Deutsche Reich.

Wiederbelebung und die Einführung der Meisterschaft (1968–1982)

WFV: Damenliga Ost – 1. Leistungsstufe
Saison Meister
1972/73
Favoritner AC
1973/74 USC Landhaus Wien
1974/75
KSV Ankerbrot Wien
1975/76 USC Landhaus Wien
1976/77
FS Elektra Wien
FS Elektra Wien
1977/78 USC Landhaus Wien
1978/79
FS Elektra Wien
SV Elektra Wien
1979/80
FS Elektra Wien
SV Elektra Wien
1980/81 USC Landhaus Wien
1981/82 USC Landhaus Wien

Die Unterdrückung des Frauensports in der Zeit des Nationalsozialismus wirkte nach Kriegsende noch lange nach. 1957 verbot der ÖFB außerdem Frauenabteilungen. Ende der 1960er Jahre kam es dennoch zu einer Wiederbelebung des Frauenfußballs in Österreich. Als eine der ersten Mannschaften gründete sich 1968 jene des USC Landhaus Wien. Da der Frauenfußballsport nach seiner Wiederbelebung noch in den Kinderschuhen steckte und es für die Wienerinnen in Österreich keine Gegnerinnen gab, absolvierte der Verein vorerst nur Freundschaftsspiele gegen ausländische Teams, vor allem gegen spielstarke Vereine aus der damaligen Tschechoslowakei. Die Aufnahme des offiziellen Spielbetriebes der Landhausdamen erfolgte am 1. Januar 1969, die Aufnahme als erste Frauenmannschaft in den Wiener Fußballverband im Jahr 1971.

Durch das Beispiel des USC Landhaus angespornt, gründeten sich vor allem im Wiener Raum innerhalb weniger Jahre zahlreiche Frauenmannschaften, die als eigene Sektionen in bereits bestehenden und bekannten Herrenvereinen Einzug hielten. Nach einem stetigen Zuwachs an Frauenmannschaften schrieb der Wiener Fußballverband im Jahr 1972 erstmals seit den 1930er Jahren eine Österreichische Meisterschaft im Frauenfußball aus. Zu den Gründungsmitgliedern der damaligen Damenliga Ost gehörten neben dem USC Landhaus der Favoritner AC, DFC Ostbahn XI, SV Kagran, SV Antonshof und die Gersthofer Sportvereinigung. Als erster Meister nach der Reaktivierung des Frauenfußballs in Österreich trug sich der Favoritner AC in die Geschichte ein. Zur selben Zeit wurde ein Pokalwettbewerb für Frauenvereine eingeführt, der seinen ersten Gewinner im USC Landhaus fand. Durch die stetig wachsende Teilnehmerzahl – 1979 nahmen bereits Vereine aus Wien, Niederösterreich der Steiermark und dem Burgenland an der Meisterschaft teil – wurde im selben Jahr eine zweite Leistungsstufe eingeführt. 1980 gründete sich in Linz mit der Union Kleinmünchen der erste große reine Frauenfußballverein Österreichs in der Zweiten Republik.

Übernahme durch den ÖFB und die Entwicklung bis heute (1982–heute)

ÖFB: Frauen-Bundesliga
Saison Meister
1982/83 USC Landhaus Wien
1983/84
SV Aspern
1984/85
DFC Ostbahn XI
1985/86
1. DFC Leoben
1. DFC Leoben
1986/87
1. DFC Leoben
1. DFC Leoben
1987/88 USC Landhaus Wien
1988/89 USC Landhaus Wien
1989/90
Union Kleinmünchen
Union Kleinmünchen
1990/91
Union Kleinmünchen
Union Kleinmünchen
1991/92
Union Kleinmünchen
Union Kleinmünchen
1992/93
Union Kleinmünchen
Union Kleinmünchen
1993/94
Union Kleinmünchen
Union Kleinmünchen
1994/95 USC Landhaus Wien
1995/96
Union Kleinmünchen
Union Kleinmünchen
1996/97 USC Landhaus Wien
1997/98
Union Kleinmünchen
Union Kleinmünchen
1998/99
Union Kleinmünchen
Union Kleinmünchen
1999/2000 USC Landhaus Wien
2000/01 USC Landhaus Wien
2001/02
Innsbrucker AC
Innsbrucker AC

1982 übernahm der Österreichische Fußball-Bund die Obhut über die Damenliga und führte sie forthin als Frauen-Bundesliga mit zwei Spielstufen. Während sich der Frauenfußballsport im Osten Österreichs seit den frühen 1970er Jahren rasant entwickelte und eine Vielzahl an Vereinen hervorbrachte, stieg das Interesse an dieser Sportart in Westösterreich erst in den frühen 1990er Jahren stetig an. Der erste Verein, der eine eigene Frauensektion führte, war der FC Wacker Innsbruck. Die Frauenvereine aus dem Westen nahmen jedoch aufgrund der hohen Reisekosten bei Auswärtsspielen und wegen der meist kleinen Vereinsbudgets nicht an der bundesweiten Meisterschaft teil; stattdessen spielten sie bis Mitte der 1990er Jahre nur in ihren eigenen Landesligen oder der von den Landesverbänden Tirols und Vorarlbergs gemeinsam geführten Westliga. Dass sich zumindest einzelne Mannschaften Westösterreichs mit jenen der Bundesliga messen konnten, bewiesen Wacker Innsbruck und der Innsbrucker AC mit dem Gewinn der Pokalwettbewerbe in den Jahren 1985 und 1994. Ab der Saison 1997/98 waren erstmals die westösterreichischen Mannschaften in der Frauen-Bundesliga spielberechtigt. Erster Verein aus dem Westen war der Innsbrucker AC, später kam Schwarz-Weiß Bregenz hinzu, die in Österreichs höchster Spielklasse mitspielten.

In den 70er und 80er Jahren war vor allem USC Landhaus die dominierende Mannschaft und holte in dieser Zeitspanne 8 Meistertitel. Trotzdem gab es in dieser Zeit den ersten Meister aus den Bundesländern. DFC Leoben wurde in den Jahren 1986 und 1987 Staatsmeister. Ab 1990 wuchs die Konkurrenz vor allem durch Union Kleinmünchen. Den Linzerinnen gelangen in den 90er Jahren nicht weniger als 8 Meistertitel und stellten die bisherige Vorherrschaft der Wienerinnen in Frage. Aber gegen Ende des letzten Jahrtausends und zu Beginn des 21. Jahrhunderts konnte Landhaus sich wieder behaupten und mit insgesamt 12 Meistertitel einen Titelrekord aufstellen. Nach dem Innsbrucker AC, der 2002 den Meistertitel errang, kam die große Zeit von SV Neulengbach.

Seriensieger Neulengbach
ÖFB: Bundesliga Frauen
Saison Meister
2002/03
SV Neulengbach
SV Neulengbach
2003/04
SV Neulengbach
SV Neulengbach
2004/05
SV Neulengbach
SV Neulengbach
ÖFB: ÖFB Frauenliga
2005/06
SV Neulengbach
SV Neulengbach
2006/07
SV Neulengbach
SV Neulengbach
ÖFB: ÖFB Frauenliga (Play-off)
2007/08
SV Neulengbach
SV Neulengbach
2008/09
SV Neulengbach
SV Neulengbach
2009/10
SV Neulengbach
SV Neulengbach
ÖFB: ÖFB Frauenliga
2010/11
SV Neulengbach
SV Neulengbach
2011/12
SV Neulengbach
SV Neulengbach
2012/13
SV Neulengbach
SV Neulengbach

In der Saison 2000/2001 wurde mit Einführung der 2. Division Mitte, die aus der Zusammenlegung der Landesligen Oberösterreichs und Salzburgs entstand, eine Hierarchie zu ordnen Rechnung getragen. 2003 wurde die 2. Leistungsstufe mit den 2. Divisionen Süd und West erweitert. Im Sommer 2011 wurde die letzte Reform durchgeführt und seit der Saison 2011/12 gibt es die 2. Leistungsstufe nur mehr in zwei getrennte Spielklassen. Die 2. Liga Ost/Süd spielt mit den Vereinen aus den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Kärnten. Die 2. Liga Mitte/West beinhaltet die Vereine der Bundesländer Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Die 3. Leistungsstufe sind die Frauen Landesligen, die jeder Landesverband selbst durchführt. Auf Wunsch der teilnehmenden Vereine in der obersten Leistungsstufe heißt diese seit der Saison 2013/14 wieder ÖFB Frauen-Bundesliga.

Ab 2003 gelang der Wienerwaldmannschaft ein Titel um den anderen. Bis 2012 nicht weniger als 10 Double-Erfolge in Serie und bis 2014 sogar 12 Meistertitel in Folge. Damit gibt es heute zwei Rekordmeister: USC Landhaus und SV Neulengbach, die mit zwölf Meistertiteln in der Statistik vorne liegen.

Seriensieger St. Pölten
ÖFB: ÖFB Frauen-Bundesliga
Saison Meister
2013/14
SV Neulengbach
SV Neulengbach
2014/15 FSK St. Pölten-Spratzern
2015/16 FSK St. Pölten-Spratzern
2016/17
SKN St. Pölten
SKN St. Pölten
2017/18
SKN St. Pölten
SKN St. Pölten
ÖFB: Planet Pure Frauen-Bundesliga
2018/19
SKN St. Pölten
SKN St. Pölten
2019/20 Abbruch, keine Wertung
2020/21
SKN St. Pölten
SKN St. Pölten
2021/22
SKN St. Pölten
SKN St. Pölten
2022/23
SKN St. Pölten
SKN St. Pölten
ÖFB: ADMIRAL Frauen Bundesliga
2023/24

Mit der Saison 2014/15 wird der Erfolgslauf von Neulengbach beendet und FSK St. Pölten-Spratzern wird erstmals Meister und in der folgenden Saison 2015/16 könnten die St. Pöltnerinnen den Titel wiederholen, kurz bevor der Verein als Frauenabteilung in den SKN St. Pölten eingegliedert wurde. Die St. Pöltnerinnen gewannen in den letzten Jahren bis heute immer den österreichischen Meistertitel.

Im April 2023 wurde bekannt, dass die bisherige Kapitänin der Nationalmannschaft Carina Wenninger ab Juli 2023 die neu geschaffenen Position als Liga-Managerin der Frauen-Bundesliga übernehmen soll.

ÖSTERREICH - 1. LIGA - FRAUEN

Die Österreichische Fußball-Bundesliga der Frauen ist die höchste Spielklasse im österreichischen Frauenfußball. Sie wird vom Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB) organisiert und besteht seit 1982. Die Liga wird in einer Einfachrunde mit zehn Mannschaften ausgetragen. Der Meister qualifiziert sich für die UEFA Women's Champions League, der Zweite für die UEFA Women's Champions League - Qualifikationsrunde. Der Letztplatzierte steigt in die 2. Liga ab. Der aktuelle Meister ist SKN St. Pölten.