Kalender

Deutschland - 3. Liga 04/26 17:00 35 Arminia Bielefeld vs VfB Lübeck - View
Deutschland - 3. Liga 05/04 12:00 36 Erzgebirge Aue vs Arminia Bielefeld - View
Deutschland - 3. Liga 05/11 12:00 37 Arminia Bielefeld vs Hallescher FC - View
Deutschland - 3. Liga 05/18 11:30 38 1860 München vs Arminia Bielefeld - View

Resultate

Deutschland - 3. Liga 04/19 17:00 34 [6] Sandhausen v Arminia Bielefeld [15] W 1-2
Deutschland - 3. Liga 04/14 14:30 33 [16] Arminia Bielefeld v Rot-Weiss Essen [7] D 1-1
Deutschland - 3. Liga 04/05 17:00 32 [10] FC Ingolstadt v Arminia Bielefeld [15] D 1-1
Deutschland - 3. Liga 03/31 17:30 31 [16] Arminia Bielefeld v MSV Duisburg [18] W 2-0
Deutschland - 3. Liga 03/15 18:00 30 [17] Waldhof Mannheim v Arminia Bielefeld [15] L 1-0
Deutschland - 3. Liga 03/09 13:00 29 [5] Borussia Dortmund II v Arminia Bielefeld [16] W 0-2
Deutschland - 3. Liga 03/03 15:30 28 [16] Arminia Bielefeld v Verl [14] D 0-0
Deutschland - 3. Liga 02/25 15:30 27 [11] FC Saarbrücken v Arminia Bielefeld [15] D 1-1
Deutschland - 3. Liga 02/17 15:30 26 [15] Arminia Bielefeld v SpVgg Unterhaching [10] L 1-2
Deutschland - 3. Liga 02/10 15:30 25 [20] SC Freiburg II v Arminia Bielefeld [15] W 0-3
Deutschland - 3. Liga 02/03 15:30 24 [15] Arminia Bielefeld v FC Viktoria Köln [13] L 0-2
Deutschland - 3. Liga 01/27 13:00 23 [2] Jahn Regensburg v Arminia Bielefeld [14] L 2-0

Statistik

 TotalHEIMAUSWÄRTS
Spiele 52 28 24
Wins 15 8 7
Draws 16 11 5
Losses 21 9 12
Goals for 72 45 27
Goals against 77 38 39
Clean sheets 10 7 3
Failed to score 14 7 7

Wikipedia - Arminia Bielefeld

Arminia Bielefeld (vollständiger Name Deutscher Sportclub Arminia Bielefeld e. V.) ist ein Bielefelder Sportverein, in dem neben Fußball die Sportarten Hockey, Eiskunstlauf, Billard, Rollstuhlsport und Tischfußball betrieben werden. Der Verein hat 15.236 Mitglieder (Stand: 31. Juli 2023) und gehört damit zu den größeren Sportvereinen in Deutschland. Die Vereinsfarben sind Schwarz, Weiß und Blau. Der Vereinsname leitet sich vom Cheruskerfürsten Arminius ab.

Bundesweit bekannt ist der Verein durch seine Fußballabteilung, die erfolgreichste in Ostwestfalen-Lippe. Die erste Herrenmannschaft spielte 19 Jahre lang in der ersten und 22 Jahre in der 2. Bundesliga. Nach dem Abstieg im Jahre 2023 spielt der Verein fortan in der 3. Liga. Aufgrund ihrer vielen Auf- und Abstiege gilt die Arminia als „Fahrstuhlmannschaft“. Achtmal stiegen die Bielefelder in die Bundesliga auf und sind gemeinsam mit dem 1. FC Nürnberg Rekordaufsteiger. Dreimal erreichten sie das Halbfinale des DFB-Pokals.

Spielstätte der ersten Herrenmannschaft ist die SchücoArena mit einer Kapazität von 27.332 Plätzen. Bekannt ist das Stadion als „Bielefelder Alm“. Die Spieler werden von den Fans die Blauen und die Arminen genannt. Die Fußballerinnen von Arminia Bielefeld spielten von 2016 bis 2018 und von 2019 bis 2021 in der 2. Bundesliga. Die B-Jugend wurde im Jahre 2023 deutscher Meister.

History

1905–1918: Die frühen Jahre

Anfang des 20. Jahrhunderts existierten in Bielefeld die Gesellschaftsvereine Teutonia und Terpsichore. Die Aktivitäten dieser Vereine beschränkten sich auf das gesellige Beisammensein bürgerlicher junger Leute bei Tanztees und ähnlichem. Sport im Allgemeinen und Fußball im Besonderen waren in dieser gesellschaftlichen Schicht verpönt. Zwei zugezogene Mitglieder des Vereins Terpsichore, der Niederländer Alwin Bohlen und der Bremerhavener Jonny Henningsen versuchten im Dezember 1904 bei der Hauptversammlung, dem Verein eine Fußballabteilung anzugliedern. Der Antrag wurde allerdings abgelehnt. Der Vereinsvorsitzende Emil Schröder hatte jedoch mittlerweile Gefallen am Fußball gefunden. Gemeinsam mit Bohlen und Henningsen gab er Zeitungsanzeigen auf, um nach Gleichgesinnten zu suchen. Am 14. April 1905 versammelten sich vierzehn Männer im Restaurant Modersohn, welches sich im Keller des Alten Rathauses befand, und beschlossen, einen Fußballverein zu gründen. Am 3. Mai 1905 wurde an gleicher Stelle der 1. Bielefelder Fußballclub „Arminia“ gegründet. Schröder wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt. Die Vereinsfarben waren Blau-Weiß-Schwarz, der Monatsbeitrag betrug eine Mark.

Zwei Wochen später fand auf dem Kaiser-Wilhelm-Platz in der Stadtmitte das erste Spiel der Vereinsgeschichte statt. Gegner war eine Mannschaft aus Osnabrück. Entgegen den eigenen Vereinsfarben trugen die Spieler der Arminia orange Trikots. Das Ergebnis der Partie ist nicht überliefert. Der Club fand schnell neue Mitglieder und im Herbst 1905 nahm der Verein Kontakt zum Deutschen Fußball-Bund auf. Wegen der geographischen Lage war zunächst fraglich, ob der 1. BFC West- oder Norddeutschland zugeordnet werden sollte. Der Westdeutsche Spiel-Verband gründete daraufhin seinen siebten Fußballbezirk Westfalen und nahm die Arminia auf.

In der Saison 1906/07 nahmen die Bielefelder zum ersten Mal am Ligenspielbetrieb teil und trafen dabei auf die Osnabrücker Vereine Teutonia, Olympia 1903 und FC 1899. Nach mehreren Fusionen entstand 1924 aus diesen Vereinen der VfL Osnabrück. Arminia belegte mit 7:7 Toren und 6:6 Punkten den dritten Platz. In Bielefeld gründeten sich weitere Vereine, so dass 1907 auf Initiative der Arminia der Bielefelder Ballsportverband gegründet wurde. Im gleichen Jahr schloss sich der FC Siegfried der Arminia an, die einen neuen Platz an der Kaiserstraße (heute: August-Bebel-Straße) bezog.

Mit dem neuen Platz wurde der Verein jedoch nicht glücklich und nach nur fünf Monaten beschlagnahmte die Stadt das Gelände. Gleichzeitig plagten die Arminia finanzielle Probleme. Mit Julius Hesse wurde ein neuer Präsident gewählt, der den Club ins Vereinsregister eintragen ließ und durch geschickte Verhandlungen mit den Gläubigern die Schuldenlast minderte. 1910 bezog die Arminia einen neuen Platz an der Pottenau. Das erste Spiel auf dem neuen Gelände ging mit 1:4 gegen den Essener Turnerbund verloren.

Mannschaftsfoto aus dem Jahre 1911

In der Saison 1912/13 feierte der Verein seinen ersten großen Erfolg. Zum ersten Mal gewann die Arminia die Runde in der A-Klasse Westfalen, Gruppe Ost und besiegte anschließend den Meister der Westgruppe, den BV Dortmund 04, mit 5:1. Als Westfalenmeister nahm die Arminia an der westdeutschen Meisterschaft teil. Nach der Halbfinalniederlage gegen den Düsseldorfer SC stellte sich heraus, dass beide Mannschaften im Viertelfinale gegen einen falschen Gegner gespielt hatten. Der Westdeutsche Verband meldete aus Zeitnot den Duisburger SpV als Vertreter zur deutschen Meisterschaft.

Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges stoppte den Höhenflug der Arminen. In den folgenden vier Jahren spielte der Verein nur noch auf Bezirksebene. Die Arminia gewann 1916 und 1917 die Meisterschaft im Bezirk Ravensberg-Lippe.

1918–1933: Arminia in der Weimarer Republik

Nachdem die erste Nachkriegsspielzeit abgebrochen werden musste, gestaltete sich ebenfalls die Saison 1919/20 in der eingleisigen Bezirksklasse Westfalen als schwierig. Aufgrund eines von den Alliierten verhängten Reiseverbotes konnte die Meisterschaft nur teilweise ausgetragen werden. Während die Arminen zu 17 der 18 Spiele antreten konnten, trug der FC Osnabrück 99 beispielsweise nur acht Partien aus. Mit dem Ziel, einen Großverein mit vielen Abteilungen zu schaffen, ging die Arminia eine Fusion mit der Bielefelder Turngemeinde 1848 ein. Fortan nannte sich der Verein TG Arminia Bielefeld.

Ein Jahr später wurde Arminia zwar Meister der Ostgruppe der Kreisliga Westfalen, durfte jedoch nicht zum Finale der Westfalenmeisterschaft gegen Preußen Münster antreten. Die Bielefelder hatten mit illegalen Mitteln den Spieler Friemauth von der Hammer SpVg abgeworben und wurden für drei Monate gesperrt. Keine zwölf Monate später sollte die Arminia von einer Entscheidung am grünen Tisch profitieren. In der Bezirksklasse gewann die Mannschaft alle Spiele und beendete die Endrunde um die westdeutsche Meisterschaft punktgleich mit dem Kölner BC 01 auf dem ersten Platz. Das Entscheidungsspiel in München-Gladbach entschieden die Rheinländer mit 2:1 für sich.

Wenige Tage nach dieser Partie setzte der Verband das Endrundenspiel der Kölner gegen den Essener Turnerbund neu an. Grund war eine fehlende Spielberechtigung für Kölns schottischen Verteidiger Gregor Smith. Köln trat nicht an und das Spiel wurde für Essen als gewonnen gewertet. Dadurch hatte die Arminia in der korrigierten Endrundentabelle einen Punkt Vorsprung und erlangte somit die Meisterschaft. Damit nahm die Arminia erstmals an der Endrunde zur deutschen Meisterschaft teil. Hier kam jedoch im Viertelfinale das Aus. Gegen den FC Wacker München gab es in Karlsruhe eine 0:5-Niederlage.

Daten zur Viertelfinalpartie um die deutsche Meisterschaft 1922

Am 20. Oktober 1922 wurde die TG Arminia auf Antrag der ehemaligen Mitglieder des BFC Arminia aufgelöst. Am 6. November 1922 wurde der 1. Bielefelder FC Arminia wieder gegründet und auch die Bielefelder Turngemeinde 1848 wurde wieder ins Leben gerufen. Durch die Neugründung der Stammvereine kam die Vereinsführung der reinlichen Scheidung zuvor, die 1924 reichsweit unzählige Vereine spalten sollte.

In der Saison 1922/23 blieben die Blauen unter Trainer Frantisek Zoubek in der Bezirksklasse ohne Punktverlust. Über die Stationen Preußen Münster und Jahn Siegen drang die Mannschaft in das Finale der westdeutschen Meisterschaft vor. Gegner im Essener Uhlenkrugstadion war TuRU Düsseldorf. Die Rheinländer führten zur Halbzeit mit 3:1 und die Düsseldorfer Anhänger schickten bereits Brieftauben mit der Siegesnachricht nach Hause. Doch die Arminen gaben nicht auf und konnten eine Verlängerung erzwingen. In dieser fiel der Siegtreffer und Arminia errang zum zweiten Mal die westdeutsche Meisterschaft. Unterstützt wurden die Arminen bei dieser Partie von zahlreichen Anhängern, die erstmals in der Vereinsgeschichte mit einem eigens gebuchten Sonderzug anreisten.

Im Viertelfinale der deutschen Meisterschaft trafen die Bielefelder auf den SC Union Oberschöneweide aus Berlin. Die in Bochum ausgetragene Partie wurde nach zweieinhalb Stunden Spielzeit torlos abgebrochen. Das Rückspiel in Berlin verlief dramatisch. Willi Pohl brachte die Bielefelder nach 85 Minuten in Führung. Kurz vor Abpfiff fiel der Ausgleich. In der Verlängerung sorgte Lux für den Berliner Siegtreffer.

Daten zur Viertelfinalpartie um die deutsche Meisterschaft 1923

Arminias Spielmacher Walter Claus-Oehler wurde als erster Armine – und als erster Westfale überhaupt – in die deutsche Fußballnationalmannschaft berufen. Er debütierte am 10. Mai 1923 gegen die Niederlande. Insgesamt absolvierte er zwei Länderspiele und erzielte ein Tor. Es sollten mehr als 75 Jahre vergehen, bis wieder ein Bielefelder das Trikot der deutschen Nationalmannschaft trug.

Vereinslogo um 1920

Ab dem Jahr 1923 war der sportliche Höhenflug auf nationaler Ebene zunächst vorbei. Zwar konnten die Blauen noch vier weitere westfälische Meisterschaften feiern, bei den westdeutschen Meisterschaften hatten die Bielefelder jedoch nichts mehr zu bestellen. In diese Zeit fiel allerdings ein Ereignis mit Bielefelder Beteiligung, das Geschichte schreiben sollte. Das Auswärtsspiel der Arminia bei Preußen Münster am 1. November 1925 auf dem Münstermannplatz war die erste Liveübertragung eines Fußballspiels im deutschen Rundfunk und endete 5:0 für Arminia.

Auch vereinsintern brachte die zweite Hälfte der 1920er-Jahre zwei bedeutsame Änderungen. Am 30. Januar 1926 wurde auf Initiative des Tierarztes Mennerich die Umbenennung des Vereins in „Deutscher Sportclub Arminia Bielefeld“ beschlossen. Mennerich hatte zwar auch patriotische Beweggründe, allerdings bewog ihn vornehmlich die Vision eines Vereins, unter dessen Dach viele Sportarten ein Zuhause finden sollten. Im gleichen Jahr fand die Arminia mit dem Umzug auf die Alm nach fast genau 21 Jahren wechselnder Spielstätten ihre endgültige Heimat. Eröffnet wurde die neue Sportstätte am 1. Mai 1926 mit einem Freundschaftsspiel gegen den SC Victoria Hamburg.

1928 stand zum ersten Mal der Lokalrivale VfB 03 Bielefeld in der Abschlusstabelle vor der Arminia. Auch in den folgenden Jahren blieben die Erfolge aus und dementsprechend gingen die Zuschauerzahlen zurück. Aus finanziellen Gründen musste die Geschäftsstelle aufgelöst werden. Der DSC bekam jedoch durch lukrative Freundschaftsspiele gegen den Hamburger SV und den 1. FC Nürnberg seine Probleme in den Griff. Erst 1932 gab es nach einem 3:1-Sieg über den VfL Osnabrück mit dem Gewinn des Westfalenpokals wieder einen sportlichen Grund zur Freude. Ein Jahr später stand die Arminia wieder im Finale um die Westfalenmeisterschaft. Beide Spiele gegen die SpVgg Herten endeten mit einem 2:2, so dass ein Entscheidungsspiel notwendig war. Mit 4:2 gewannen die Bielefelder in Münster und qualifizierten sich für die westdeutsche Meisterschaft. Hier kam im Viertelfinale gegen die SuS Hüsten 09 das Aus.

Dass die Arminia gegen Ende der 1920er-Jahre nicht mehr an frühere Erfolge anknüpfen konnte, hatte mehrere Gründe. Die Leistungsträger kamen in die Jahre und unter den Spielern machte sich eine gewisse Selbstzufriedenheit breit. Dazu kam, dass Mitte der 1920er-Jahre die Arbeitervereine nach vorne drängten. Die bürgerlichen Vereine betrachteten diese „Proletenclubs“ anfänglich mit Misstrauen. 1922 wollte einer dieser Arbeitervereine aus dem Ruhrgebiet ein Freundschaftsspiel mit der Arminia vereinbaren. Aus Bielefeld kam die Antwort, dass dieser Verein doch „erst einmal Fußball spielen lernen sollte“. Lange Zeit hing das Bielefelder Antwortschreiben in der Geschäftsstelle des FC Schalke 04 hinter Glas.

1933–1945: Arminia im Dritten Reich

Die Machtergreifung der Nationalsozialisten hatte auch Auswirkungen auf den Fußball. Statt über 30 höchsten Spielklassen wurden 16 Gauligen installiert, deren territorialer Zuschnitt sich nach den Gauen der Partei richtete. Die Arminia gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Gauliga Westfalen und war eine der Mannschaften, die sich sportlich für diese Klasse qualifizierten. Die Dortmunder Zwangsfusion Sportfreunde 95 wurde beispielsweise mit der Begründung aufgenommen, dass die Stadt Dortmund einen Gauligisten bräuchte. Dabei war keiner der Stammvereine in der Saison 1932/33 erstklassig gewesen.

Die erste Saison in der neuen Liga verlief aus Bielefelder Sicht nicht sonderlich erfolgreich. Mit nur sechs Pluspunkten wurde der DSC Tabellenletzter und stieg in die Bezirksliga Ostwestfalen ab. Nachdem die Arminen 1937 in der Aufstiegsrunde gescheitert waren, gelang 1938 der Wiederaufstieg in die Gauliga Westfalen. Zur Aufstiegsmannschaft gehörte auch Helmut Kronsbein, der 1954 Hannover 96 als Trainer zur deutschen Meisterschaft führen sollte.

Sportlich konnte die Bielefelder Mannschaft besser mithalten und sorgte für einige Überraschungen. Schon in der Aufstiegssaison rang die Arminia dem „Abonnementmeister“ Schalke 04 auf dessen Platz ein 1:1 ab. In der Saison 1939/40 wurde der DSC gar Vizemeister, obwohl die Mannschaft im Februar noch Vorletzter war. In dieser Saison gelang ein 8:2-Sieg über Borussia Dortmund, für den sich die Dortmunder in der Saison 1940/41 allerdings mit einem 10:2-Sieg auf der „Alm“ revanchierten. Das torreichste Spiel der Gauliga Westfalen stellte ein 13:4-Sieg beim damaligen Aufsteiger VfL Altenbögge in der Spielzeit 1941/42 dar. Im gleichen Jahr gelang den Bielefeldern ebenfalls ein sensationeller 2:1-Sieg in Schalke.

Je länger der Zweite Weltkrieg dauerte, desto größer wurden seine Auswirkungen auf die Mannschaft. Immer öfter musste die Mannschaft aus Jugendlichen, Fronturlaubern und Veteranen zusammengestellt werden. Am 25. Juli 1943 ging die Arminia mit dem VfB 03 eine Kriegsspielgemeinschaft ein. Der „Bielefelder Fußballrest“ beendete die letzte Gauligasaison 1943/44 auf dem letzten Platz. Nach der Saison wurde die Gauliga aufgelöst und durch drei Kriegs-Gauklassen ersetzt. Die KSG VfB/Arminia trug jedoch nur noch ein Spiel gegen Union Herford aus, das 1:1 endete.

Die Jahre zwischen 1933 und 1945 gehörten zu den dunkelsten Kapiteln der Vereinsgeschichte. Die von den Nationalsozialisten propagierte Gleichschaltung des Sports wurde aktiv unterstützt. Von Vereinsseite hieß es dazu:

„Wir begrüßen es aus innerster Überzeugung, dass nunmehr vom Führer eine klare Richtlinie gegeben ist, wie sich demnächst der gesamte Fußballbetrieb abwickeln wird. Eine Stellungnahme erübrigt sich, da wir uns voll und ganz dem Führergedanken untergeordnet haben.“

Stellungnahme in der Westfälischen Zeitung vom 24. Juli 1933

Der DSC stand in Bielefeld mit der Unterstützung des Regimes alleine da. Andere Vereine wie der VfB 03 hielten sich gegenüber den Nazis zurück. Mit dem neuen Präsidenten Karl Demberg wurde ab 1934 das Führerprinzip beim DSC Arminia umgesetzt. Jüdische Mitglieder wurden ausgeschlossen und erhielten Hausverbot auf der Alm. Das ehemalige Vorstandsmitglied Fritz Grünewald musste seine goldene Ehrennadel abgeben. Erst 2003 wurde ihm, der im Warschauer Ghetto starb, die Ehrung wieder zuerkannt. Seit 2015 erinnern drei Stolpersteine, die mit Beteiligung des Vereins verlegt wurden, an die Familie Grünewald.

1945–1963: Auf und Ab nach dem Krieg

Vereinslogo ab 1950

Die Stadt Bielefeld wurde im Zweiten Weltkrieg weniger stark zerstört als andere Städte in Deutschland. Schon kurz nach Kriegsende wurde die Arminia neugegründet. Zeitweise wurde auch über eine Fusion mit dem Lokalrivalen VfB 03 nachgedacht, jedoch wollten beide Vereine ihre Tradition fortführen. Im Spätsommer 1945 versammelten sich Vertreter aller 18 Vereine, die zwischen 1933 und 1944 in der Gauliga Westfalen spielten, in Bönen und gründeten als Provisorium die Landesliga Westfalen. Am 17. Februar 1946 nahm die Liga ihren Spielbetrieb auf. Der DSC beendete die Saison als Vorletzter der Gruppe 2 und stieg in die Bezirksklasse ab.

Der angepeilte direkte Wiederaufstieg wurde verpasst. In der Bezirksklasse belegte die Mannschaft nur Platz fünf und blieb hinter Vereinen wie Grün-Weiß Bielefeld (heute: SC Bielefeld 04/26) oder dem TBV Lemgo zurück. Durch die Einführung der Oberliga West war die Arminia zum ersten Mal drittklassig. Mit dem neuen Trainer Karl Wunderlich von der SG Chemnitz-West sollte alles besser werden. Der DSC dominierte die Bezirksklasse nach Belieben und beendete die Saison als Meister mit 41:3 Punkten und 112:29 Toren. Doch die Freude über die Meisterschaft währte nur kurz. Es stellte sich heraus, dass der ebenfalls aus Chemnitz gekommene Helmut Ullmann verschwiegen hatte, dass er zwischenzeitlich noch in Hannover aktiv war. Nach den damaligen Bestimmungen zog ein Wechsel von einer Besatzungszone zur anderen eine sechsmonatige Sperre nach sich. Der Arminia wurden 14 Punkte abgezogen, wodurch der SC Oelde 09 aufstieg.

Kurios verlief die folgende Saison 1948/49. Die Mannschaft hatte bereits einige Spiele in der Bezirksklasse absolviert, als der Verband nachträglich eine Aufstockung der Landesliga um zwei Mannschaften beschloss. Kurzerhand wurde die Arminia in die Landesliga befördert. Beflügelt vom Nachrücken wurde die Mannschaft Gruppensieger und traf in der folgenden Aufstiegsrunde zur Oberliga auf die SpVgg Herten und den VfL Witten. Nach Abschluss der Runde waren alle drei Mannschaften punktgleich. Es wurde eine Wiederholung der Runde auf neutralen Plätzen angesetzt. Nach einem 3:1 gegen Herten in Gladbeck musste die Arminia in Münster gegen Witten antreten. Durch ein Kopfballtor von Helmut Hasse gewann der DSC mit 1:0 und stieg in die Oberliga auf.

Die Oberligaspielzeit brachte schnelle Ernüchterung, da die Mannschaft zu schwach für die westdeutsche Eliteliga war. Trotz eines umjubelten 4:2-Sieges über Schalke blieb am Ende nur Platz 15 und Abstieg in die 1949 neu eingeführte II. Division. Die Versuche, wieder in die Oberliga aufzusteigen, misslangen. Durch den Standortnachteil hatte es die Arminia schwer, gute Spieler zu verpflichten oder ihre eigenen guten Spieler zu halten. Da die Verdienstmöglichkeiten der Spieler zur damaligen Zeit festgeschrieben waren, unterschreiben viele Spieler bei den Vereinen, die mehr Handgeld als andere zahlten. Zwar qualifizierte sich der DSC 1952 für die eingleisige II. Division, jedoch musste 1954 der Abstieg in die Landesliga hingenommen werden. Eine 1:4-Niederlage am letzten Spieltag der Saison 1953/54 gegen die SG Wattenscheid 09 besiegelte den Abstieg endgültig.

Nach dem Abstieg wurden erneut Fusionsverhandlungen mit dem VfB 03 durchgeführt. Allerdings machte der VfB im letzten Moment einen Rückzieher. Es folgten triste Jahre in der drittklassigen Landesliga bzw. in der 1956 eingeführten Verbandsliga. Auch wenn die Arminia immer unter die ersten Fünf kam, hatte die Mannschaft keine reellen Aufstiegschancen. Dies änderte sich erst 1962, als die Mannschaft mit einem Punkt vor Germania Datteln Sieger der Nordoststaffel wurde. Als Nächstes setzte sich die Arminia gegen den Sieger der Parallelstaffel, den BV Brambauer mit 2:1 und 0:0 durch und feierte erneut die Westfalenmeisterschaft.

Zum Abschluss der Saison traf der DSC in der Aufstiegsrunde zur II. Division auf den Duisburger FV 08 und TuRa Bonn. Arminia verlor mit 0:1 in Bonn und schlug danach Duisburg mit 2:0. Da Bonn letztendlich auf den Aufstieg verzichtete, kehrten die Bielefelder in die Zweitklassigkeit zurück. In der Zwischenzeit beschloss der DFB die Gründung der Bundesliga zur Saison 1963/64. Als Unterbau sollte es fünf Regionalligen geben. Für diese Liga qualifizierten sich die ersten Acht der II. Division West.

Nach 20 Spieltagen stand die Arminia mit 14:26 Punkten auf dem vorletzten Rang und nichts deutete auf eine Regionalligaqualifikation hin. Trainer Jakob Wimmer musste gehen und wurde durch Hellmut Meidt ersetzt. Unter seiner Führung gewann Bielefeld acht der nächsten neun Partien. Am letzten Spieltag schaffte die Mannschaft durch einen 4:1-Sieg über den Dortmunder SC 95 noch der Sprung auf Rang sieben. Wie wichtig die Qualifikation für die Arminia war zeigt sich daran, dass von den acht Mannschaften, die die Qualifikation zur Regionalliga verpassten, lediglich der VfL Bochum die Rückkehr in den Profifußball schaffte.

1963–1970: Aufstieg in die Bundesliga

Mit der Zielsetzung Klassenerhalt startete die Arminia in die erste Regionalligasaison. Die junge Mannschaft – der Altersdurchschnitt lag bei 23 Jahren – begann furios mit einem 6:1-Sieg über Hamborn 07. Einer erfolgreichen Vorrunde folgten Rückschläge in der Rückrunde, unter anderem ein 0:8 beim späteren Meister Alemannia Aachen. Die Saison wurde auf dem elften Platz beendet, im Jahr darauf verbesserte sich die Mannschaft auf Platz fünf. Aus finanziellen Gründen konnte sich der Verein immer nur mit jungen, talentierten Spielern verstärken. So musste sich der Verein 1966 mit Platz zehn zufriedengeben. Immerhin konnte die Mannschaft durch einen 3:2-Sieg gegen Alemannia Aachen den westdeutschen Pokal gewinnen.

Daten zum Westdeutschen Pokalfinale 1966

Auswärtsniederlage im DFB-Pokal bei Holstein Kiel (3:1), 22. Januar 1966

Die darauf folgende Saison 1966/67 brachte einen Leistungsschub mit sich. Einer der Verantwortlichen dafür war der von KSV Hessen Kassel verpflichtete Stürmer Ernst „Jonny“ Kuster, der für Jahrzehnte zum erfolgreichsten Torjäger der Vereinsgeschichte avancieren sollte. Nach einem 2:1-Sieg über Westfalia Herne gewann die Arminia die Herbstmeisterschaft. Bis zuletzt hatte die Mannschaft Chancen auf einen der ersten zwei Plätze, die zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga berechtigt hätten. Doch am letzten Spieltag verlor die Mannschaft mit 0:1 beim Wuppertaler SV und wurde Dritter.

Mit dem Erfolg wuchs auch die Erwartungshaltung der Fans. Nach einem vierten und einem siebten Platz dümpelte die Mannschaft zu Beginn der Saison 1969/70 nur im Mittelfeld herum. Im November 1969 übernahm der Pole Egon Piechaczek das Traineramt. Unter seiner Führung arbeitete sich die Mannschaft in der Tabelle nach oben und war Mitte April nach einem 2:0-Sieg über den VfL Bochum Tabellenführer. Am letzten Spieltag verlor die Arminia bei Bayer 04 Leverkusen. Mit dieser taktischen Niederlage wollte der DSC dem stark eingeschätzten Südmeister Kickers Offenbach aus dem Weg gehen.

In der Aufstiegsrunde begann die Arminia mit einem 1:0-Sieg beim „Dorfverein“ SV Alsenborn. Die Mannschaft lieferte sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Karlsruher SC. Am letzten Spieltag benötigten die Bielefelder einen Sieg bei Tennis Borussia Berlin. Obwohl es für die „Veilchen“ um Nichts mehr ging, tat sich die Arminia lange schwer. Durch Tore von Kuster und Horst Stockhausen schafften die Bielefelder schließlich den Aufstieg.

Daten zur Aufstiegsrunde 1970

1970–1980: Bundesligaskandal und die Folgen

Vereinslogo 1974 bis 1985

In seiner ersten Bundesligasaison hatte der DSC große Probleme. Trotz großer Begeisterung in der Stadt und im Umland, die mit durchschnittlich 23.946 Zuschauern⁠ zum zweitbesten Schnitt der Liga führte, konnte die Arminia erst am sechsten Spieltag durch ein 3:1 gegen Hannover 96 den ersten Sieg feiern. Selbst ein späterer 1:0-Sieg gegen Bayern München änderte nichts an Arminias Stammpositionen im Keller der Liga. Es war offensichtlich, dass die späte Qualifikation und die damit verbundenen Nachteile auf dem Transfermarkt Spuren hinterlassen hatten. Positiv an der Spielzeit 1970/71 war der Überraschungssieg gegen die „Fohlenelf“ von Borussia Mönchengladbach. Eine 0:5-Niederlage gegen Kickers Offenbach brachte den DSC kurze Zeit später in eine fast ausweglose Situation, auf die eine fatale Reaktion folgte: Die Beteiligung am Bundesliga-Skandal durch Bestechung gegnerischer Mannschaften.

Der DSC beendete die Saison auf Platz 14. Einen Tag nach dem Saisonende feierte Offenbachs Präsident Horst-Gregorio Canellas seinen Geburtstag. Während dieser Feier deckte er die gezielten Spielmanipulationen in der Endphase der Saison auf. Während sich die Öffentlichkeit geschockt zeigte, leugnete die Bielefelder Seite die Beteiligung an den Schiebereien. Als die Beweislast immer bedrohlicher wurde, trat das Präsidium des DSC die Flucht nach vorne an. Am 24. Oktober 1971 legte Präsident Wilhelm Stute ein umfassendes Geständnis ab.

Für 40.000 Mark hatte sich die Arminia den 1:0-Sieg bei Schalke 04 am 28. Spieltag erkauft. Außerdem wurden am 33. Spieltag der VfB Stuttgart und am letzten Spieltag Hertha BSC bestochen. Für den 1:0-Sieg gegen Hertha flossen 200.000 Mark. Gleichzeitig bot der DSC Eintracht Braunschweig 40.000 Mark für einen Sieg gegen Rot-Weiß Oberhausen. Lediglich beim MSV Duisburg scheiterte der Bestechungsversuch. Der DFB verurteilte die Arminia wegen erwiesener Bestechung in fünf Fällen zum Zwangsabstieg in die höchste Amateurliga. Die Bundesligasaison 1971/72 durfte die Mannschaft zwar noch zu Ende spielen, jedoch wurden alle Spiele nur für die Gegner gewertet.

Nach einer Berufungsverhandlung wurde das Urteil abgeschwächt. Der DSC musste nur in die Regionalliga absteigen. Dazu kam ein Abzug von zehn Punkten am Saisonende 1972/73. Ein finanzieller Kollaps konnte nur durch Transfers von Dieter Burdenski oder Gerd Roggensack verhindert werden. Die Bielefelder Wirtschaft versagte dem mit etwa einer Million Mark verschuldeten Verein vorerst Unterstützung. Und so waren es die Fans, die den Verein durch Spenden retteten.

Die Regionalligasaison 1972/73 geriet zu einer nervlichen Belastungsprobe für die junge Mannschaft. Lange Zeit mussten die Arminen um den Klassenerhalt bangen, ehe eine Serie von sieben Spielen ohne Niederlage die Bielefelder ans rettende Ufer brachte. Am Ende hatte die Mannschaft elf Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Der DFB wandelte den Punktabzug kurze Zeit später in eine Geldstrafe um.

Im folgenden Jahr ging es um die Qualifikation für die 2. Bundesliga, die ab 1974 die fünf Regionalligen als Bundesligaunterbau ablösen sollte. Der DFB erstellte eine Fünfjahreswertung, anhand derer die Teilnehmer ermittelt wurden. Durch die zwei Bundesligajahre hatte die Arminia bereits einige Punkte gesammelt. Dennoch wurde die Qualifikation nicht zu einem Selbstläufer. Nach dem 20. Spieltag war der DSC mit 9:31 Punkten Vorletzter. Nach der DFB-Regelung würden die zwei letztplatzierten Mannschaften unabhängig von der Punktzahl nicht für die zweite Liga zugelassen werden. Nach der Winterpause übernahm Rudi Fassnacht das Training. Mit Volker Graul und Jonny Hey verpflichtete der Verein noch zwei weitere Spieler. Die letzten zehn Spiele blieb die Arminia ungeschlagen und qualifizierte sich trotz Platz 14 für die 2. Bundesliga.

Mit 13 Spielen ohne Niederlage startete der DSC in die erste Zweitligasaison. Die erträumte Rückkehr in die Bundesliga sollte nicht klappen, da die Arminia im Saisonverlauf 14 Mal Unentschieden spielte und dabei wertvolle Punkte vergab. Volker Graul wurde mit 30 Toren Torschützenkönig. Im Heimspiel gegen den HSV Barmbek-Uhlenhorst traf er alleine fünf Mal. Höhepunkt der Saison war das Freundschaftsspiel gegen Real Madrid am 2. Februar 1975. Der DSC unterlag nur knapp mit 2:4 gegen die spanische Spitzenmannschaft, für die seinerzeit Paul Breitner und Günter Netzer spielten.

Uli Stein

Enttäuschender verlief die Saison 1975/76. Nachdem die Mannschaft zeitweise die Tabelle anführte, fiel sie in ein Leistungsloch und beendete die Spielzeit als Neunter. Mit Karl-Heinz Feldkamp kam ein neuer Trainer, der der Mannschaft eine offensivere Ausrichtung verschrieb. Mit Uli Stein, Norbert Eilenfeldt und Christian Sackewitz wurden neue Spieler verpflichtet, die in den folgenden Jahren zu Leistungsträgern avancierten. Nach einem 2:0 über Schwarz-Weiß Essen sicherten sich die Bielefelder die Herbstmeisterschaft in der Saison 1976/77. Nach einem schwachen Start in die Rückrunde zog der FC St. Pauli an der Arminia vorbei und wurde Meister, während sich der DSC Platz 2 sicherte.

Nun mussten die Arminen in der Relegation gegen den TSV 1860 München antreten. Die Spiele sollten zu einem der größten Dramen der Vereinsgeschichte werden. Mit 4:0 gewann die Arminia das Hinspiel und sah wie der sichere Aufsteiger aus. Doch die Münchener „Löwen“ konnten das Rückspiel ebenfalls mit 4:0 für sich entscheiden. Das Entscheidungsspiel im Frankfurter Waldstadion gewannen die Münchener mit 2:0 und waren damit aufgestiegen. → Daten zu den Relegationsspielen 1977

Der Schock saß tief und entsprechend verunsichert startete die Mannschaft in die Saison 1977/78. Mit 22:16 Punkten war die Arminia zur Saisonhalbzeit nur Fünfter. In der Rückrunde steigerte sich die Mannschaft jedoch und sicherte sich mit einem Schlussspurt – von den letzten neun Partien gewann sie acht – die Meisterschaft und die Rückkehr in die Bundesliga. Der Start in die Saison 1978/79 verlief gut: Einem Unentschieden in Duisburg folgte ein Sieg gegen Schalke. Zudem warf die Arminia im Pokal den Hamburger SV mit 2:1 nach Verlängerung aus dem Wettbewerb. Die nächsten sechs Spiele blieb die Mannschaft allerdings ohne Sieg. Trainer Milovan Beljin musste gehen.

Als Nachfolger verpflichtete die Arminia Otto Rehhagel, der die Mannschaft bis zur Winterpause auf Rang 10 führte. Am 10. März 1979 gewann der DSC bei Bayern München mit 4:0. „Das waren Fußballgrüße aus Bielefeld!“ kommentierte Rehhagel die vielleicht größte Sensation der Vereinsgeschichte. Der Klassenerhalt schien bei 19:19 Punkten in greifbarer Nähe. Doch der Triumph von München sollte zum Stolperstein werden. Aus den restlichen 15 Partien holte die Mannschaft nur noch zwei Siege und stieg als Drittletzter erneut ab. Jahre später erklärte Uli Stein, der überraschende Sieg sei der Grund für den Abstieg gewesen.

Daten zum „Bayernspiel“ Obwohl die Mannschaft nach dem Abstieg zusammengehalten werden konnte, verlief der Start in die Zweitligasaison 1979/80 etwas holprig. Erst als Otto Rehhagel im Oktober 1979 zu Fortuna Düsseldorf wechselte und durch seinen dortigen Vorgänger Hans-Dieter Tippenhauer ersetzt wurde, verbesserten sich die sportlichen Leistungen. Bereits fünf Spieltage vor Saisonschluss gelang der direkte Wiederaufstieg.

Die Mannschaft stellte dabei einige Ligarekorde auf, die teilweise noch Bestand haben. So erzielte sie eine Rekord-Tordifferenz von +89 (mit 120:31 Toren). Während der Saison blieben die Arminen 28 Spiele ohne Niederlage, darunter eine Serie von zwölf Siegen in Folge. Einen großen Anteil hatte der so genannte „100-Tore-Sturm“. Christian Sackewitz wurde mit 35 Toren Torschützenkönig. Norbert Eilenfeldt traf 30-mal, während Rückkehrer Gerd-Volker Schock 22 Treffer beisteuerte. Am vorletzten Spieltag schlug der DSC Arminia Hannover mit 11:0 – dies ist bis heute der höchste Sieg in der 2. Bundesliga. Ligarekord ist auch das Endergebnis der Arminia – sowohl die Punkte- als auch die Torbilanz betreffend – relativ zur Anzahl der Spiele.

1980–1985: Etablierung in der Bundesliga

Angesichts der souveränen Zweitligasaison ging der Verein optimistisch in die Bundesligasaison 1980/81. Aus den ersten sechs Spielen holte die Mannschaft jedoch nur einen Punkt und belegte seit Oktober den letzten Tabellenplatz. Anfang Dezember 1980 trat Tippenhauer zurück und wurde durch Horst Franz ersetzt. In der Rückrunde keimte wieder Hoffnung auf, als der DSC vier Heimspiele in Folge gewinnen konnte. Am 30. Spieltag trat der ebenfalls abstiegsgefährdete TSV München 1860 auf der Alm an und führte bis zur 88. Minute mit 2:1. Durch zwei Tore von Helmut Schröder und Norbert Eilenfeldt in den letzten Minuten konnten die Arminen das Spiel noch drehen und retteten sich am Saisonende auf Platz 15. Die Partie gegen den TSV München 1860 ging als „Wunder vom 9. Mai“ in die Vereinsgeschichte ein.

Auch in der Saison 1981/82 musste die Arminia lange um den Klassenerhalt kämpfen. Am 2. Spieltag trat der DSC bei Werder Bremen an. Eine Grätsche des Bremer Verteidigers Norbert Siegmann schlitzte den Oberschenkel des Bielefelders Ewald Lienen auf einer Länge von 30 Zentimetern auf. Der noch unter Schock stehende Lienen stürmte daraufhin auf Bremens Trainer Otto Rehhagel los und warf ihm vor, Siegmann zu diesem Foul animiert zu haben. Die Wende gelang wieder erst im Frühjahr, als der DSC sechs Heimspiele in Folge gewann und schließlich Zwölfter wurde. In der Sommerpause nahm die Arminia zum ersten Mal am Intertoto Cup teil. Zwei weitere Teilnahmen sollten 1984 und 1985 folgen. Jedes Mal belegte die Arminia den zweiten Platz in ihrer Gruppe.

Arminia im Intertoto Cup

Nach der Saison wurde mit Norbert Müller erstmals ein hauptamtlicher Manager engagiert. Mit dem von ihm entworfenen Konzept, auf talentierte Spieler zu setzen, wollte er den Verein in der Bundesliga etablieren und in Richtung UEFA-Pokal führen. Als Müller den bei den Fans beliebten Trainer Horst Franz entließ, zog der neue Manager den Zorn der Anhängerschaft auf sich. Später sollte Müller auch noch die gesamte Mannschaft gegen sich aufbringen. Als sich die Spieler weigerten, überhaupt mit Müller zu reden wurde der Manager entlassen.

Ewald Lienen spielte fünf Jahre für die Arminia

Horst Köppel wurde als neuer Trainer verpflichtet. Unter dem jungen Trainer spielte die Mannschaft attraktiven Offensivfußball und erwischte damit in der Saison 1982/83 den besten Start der Vereinsgeschichte. Drei Siege in Folge brachten der Mannschaft nach dem zweiten und dritten Spieltag die Tabellenführung. Am 6. November 1982 sorgte die immer noch auf Platz sechs stehende Arminia für ein Liganovum. Nach einem 1:1-Halbzeitstand bei Borussia Dortmund verloren die Ostwestfalen noch mit 1:11 und kassierte als bislang einzige Mannschaft der Bundesligageschichte zehn Gegentore in einer Halbzeit. Bielefelds Torwart Olli Isoaho ging als „Pannen-Olli“ in die Vereinsgeschichte ein.

Der DSC geriet während der Saison zu keinem Zeitpunkt in ernste Abstiegsgefahr und belegte am Ende Platz acht. Zu den Leistungsträgern der Saison gehörten die Neuzugänge Gregor Grillemeier und der Finne Pasi Rautiainen. Trainer Köppel verließ die Arminia am Saisonende und wechselte zum DFB. Sein Nachfolger wurde Karl-Heinz Feldkamp, der im Gegensatz zu seiner ersten Amtszeit auf eine defensivere Taktik setzte. Das Abwehrbollwerk um Dirk Hupe, Karl-Heinz Geils und Horst Wohlers waren der Garant für Platz acht. Mit 33:35 Punkten war die Saison 1983/84 die erfolgreichste Spielzeit der Vereinsgeschichte in der Bundesliga. Trotz des sportlichen Erfolges musste der Verein einen starken Rückgang der Zuschauerzahlen hinnehmen. Während in der Saison 1980/81 noch knapp 23.000 Zuschauer im Schnitt ins Stadion kamen, sanken die Besucherzahlen zur Saison 1983/84 auf 14.000.

Aus finanziellen Gründen mussten Leistungsträger wie Gregor Grillemeier, Frank Pagelsdorf und Karl-Heinz Geils verkauft werden. Die Ablösesummen von zusammengerechnet 1,7 Millionen Mark linderten die größten Probleme. Dennoch waren Verein und Umfeld optimistisch und hofften auf eine Platzierung in der erweiterten Spitzengruppe. Die Neuzugänge blieben jedoch weitestgehend hinter den Erwartungen zurück. Lediglich Siegfried Reich schlug ein und stellte mit 18 Saisontoren einen bis heute gültigen Vereinsrekord auf. Durch Verletzungen geschwächt und von den ständigen Querelen mit Manager Müller entnervt steckte die Mannschaft während der gesamten Saison 1984/85 im Tabellenkeller. Am Ende wurde der DSC Drittletzter und musste in der Relegation gegen den Dritten der 2. Bundesliga, den 1. FC Saarbrücken, antreten.

Mit großem Optimismus fuhr die Mannschaft zum Hinspiel in die saarländische Hauptstadt, doch die Gastgeber konnten die zu harmlos agierenden Arminen mit 2:0 schlagen. Im Rückspiel keimte noch einmal Hoffnung auf, als Matthias Westerwinter den DSC in Führung brachte. Doch den Saarbrückern gelang der Ausgleich und die Arminia musste nach fünf Jahren wieder aus der Bundesliga absteigen. Torhüter Wolfgang Kneib machte neben dem Abgängen von Leistungsträgern zu Saisonbeginn auch einige Mitspieler für den Abstieg verantwortlich, denen es seiner Meinung nach egal war, ob der Verein absteigt oder nicht, da diese Spieler schon längst anderen Vereinen zugesagt hätten.

Daten zu den Relegationsspielen 1985

1985–1994: Tiefer Fall und triste Jahre

Vereinslogo 1985 bis 1998

Der überraschende Abstieg traf den Verein hart. Während der fünf Bundesligajahre gab der Verein sechs Millionen Mark mehr aus als er einnahm und häufte einen Schuldenberg von drei Millionen Mark an. In der Not mussten zahlreiche Leistungsträger wie Dirk Hupe verkauft werden. Dennoch hielt sich die Mannschaft bis zur Mitte der Rückrunde im Aufstiegsrennen. Eine Serie von fünf Spielen ohne Sieg brachte die Mannschaft aus dem Konzept, so dass am Ende der Saison 1985/86 Platz vier heraussprang.

Die sportliche und finanzielle Talfahrt setzte sich fort. Darüber hinaus konnte die Mannschaft durch eine Vielzahl von Verletzungen nie in Bestbesetzung antreten. Am 18. Oktober 1986 spielte die Arminia gegen den 1. FC Saarbrücken. Die Bielefelder hatten nur noch sieben gesunde Profis, erhielten aber vom DFB keine Sondergenehmigung um mehr als die damals erlaubten drei Amateure einsetzen zu dürfen. So musste der DSC mit zehn Spielern beginnen, ehe sich nach 10 Minuten der Profi Thomas Ostermann verletzte und nicht ersetzt werden durfte. Es entwickelte sich ein groteskes Spiel, bei dem die Gastgeber bis zur 79. Minute ein 1:1 halten konnten. Dann erzielte Saarbrücken noch zwei Tore. Zwei Wochen später lief der etatmäßige Torhüter Wolfgang Kneib bei der 2:3-Niederlage gegen den VfL Osnabrück als Stürmer auf.

Am Ende der Spielzeit 1986/87 erreichte die Arminia noch Platz neun, jedoch sorgten während der gesamten Saison die bedenklichen finanziellen Verhältnisse des Vereins für größere Schlagzeilen. Ein Wirtschaftsprüfer ermittelte im September 1987 einen Schuldenstand von 4,5 Millionen Mark. Der Vorstand erwog kurzzeitig eine freiwillige Rückgabe der Lizenz, entschied sich dann aber für einen gerichtlichen Vergleich. Nach langen Verhandlungen verzichteten die Gläubiger auf den Großteil ihrer Forderungen. Um die Restschulden zu begleichen trug der Verein Benefizspiele gegen Bayern München, den 1. FC Köln und eine Zweitligaauswahl aus, deren Einnahmen komplett an die Bielefelder gingen.

Unter diesen finanziellen Voraussetzungen konnte der Verein in der Saison 1987/88 keine konkurrenzfähige Mannschaft auf die Beine stellen. Mit 22:54 Punkten wurde der DSC Letzter und stieg damit nach 25 Jahren wieder aus dem „bezahlten Fußball“ ab. Nach zwei Trainerwechseln wurde die Saison unter der Leitung des damals 29-jährigen Ernst Middendorp, eines Lehrers aus Rheine beendet. Dieser sollte sich in den folgenden Jahren als Glücksfall für den Verein erweisen.

Ernst Middendorp tauschte vor der Saison 1988/89 fast die gesamte Mannschaft aus. Um erfahrene Spieler wie Wolfgang Kneib herum baute er eine Mannschaft aus zahlreichen jungen Talenten aus der Region wie z. B. Jörg Bode, Frank Geideck oder Thomas Stratos auf. Der Erfolg stellte sich ein und die Mannschaft führte lange die Tabelle der Oberliga Westfalen an. Erst gegen Saisonende ließ die Middendorp-Elf Federn und Konkurrent Preußen Münster kam immer näher heran. Am letzten Spieltag hätten die Arminen mit einem Unentschieden beim VfB Rheine die Meisterschaft perfekt machen können. Doch die junge Mannschaft hielt dem Druck nicht stand und verlor mit 1:2.

In der Saison 1989/90 dominierten die Bielefelder die Oberliga und konnten mit sechs Punkten Vorsprung auf den TuS Paderborn-Neuhaus die Meisterschaft feiern. Nach einem guten Start in die Aufstiegsrunde folgte am 3. Spieltag eine 2:3-Niederlage beim Außenseiter TSV Havelse. Danach verlor die Mannschaft den Faden und verpasste als Dritter den Aufstieg. Für den Verein stellte das Scheitern ein Desaster dar. Zahlreiche Leistungsträger konnten nicht gehalten werden und wechselten zu Erst- oder Zweitligaclubs.

Daten zur Aufstiegsrunde 1990

In den nächsten vier Jahren wurde die Leidensfähigkeit der Fans auf eine harte Belastungsprobe gestellt. Vier Jahre lang startete die Mannschaft ambitioniert in die neue Saison und absolvierte die ersten Partien erfolgreich, nur um dann im Herbst oder Frühjahr einzubrechen. Zwischen 1990 und 1994 belegte die Arminia zwar immer Plätze unter den ersten Fünf, allerdings mit deutlichem Abstand zum jeweiligen Meister. Nach der Entlassung von Ernst Middendorp im Herbst 1990 versuchten sich Franz Raschid, Fritz Grösche und Ingo Peter vergeblich daran, die Mannschaft wieder nach vorne zu bringen.

Tiefpunkte dieser Entwicklung waren die Saison 1990/91, als mit 2.320 der niedrigste Zuschauerschnitt aller Zeiten verzeichnet wurde, sowie ein Spiel beim DSC Wanne-Eickel, bei dem einige Spieler von aufgebrachten Fans wegen der schlechten Leistungen bespuckt wurden. In der Saison 1993/94 wurde der DSC Dritter und qualifizierte sich für die Regionalliga West/Südwest. In der Endphase der Saison machte Arminia weniger durch das Geschehen auf dem Platz als vielmehr durch die Verpflichtung der erfahrenen Bundesligaspieler Thomas von Heesen, Armin Eck, Jörg Bode und Fritz Walter bundesweit von sich reden. Verantwortlich für diese Neuzugänge zeichnete der seit Anfang 1994 als hauptamtlicher Manager tätige Rüdiger Lamm.

1994–2004: Renaissance und Fahrstuhlära

Vereinslogo 1998 bis 2008

Aufgrund der hochkarätigen Neuzugänge, die am 20. April 1994 vorgestellt wurden, ging „Arminia Vielegeld“, wie der Verein in der Boulevardpresse nun genannt wurde, als Topfavorit in die Saison 1994/95. Zu einem Flop wurde die Verpflichtung von Trainer Wolfgang Sidka, der innerhalb kürzester Zeit die Mannschaft gegen sich aufbrachte und schon nach vier Spieltagen gehen musste. Sein Nachfolger wurde Ernst Middendorp, der die Mannschaft zu einer Einheit formte.

Die Arminen starteten eine Aufholjagd, deren Höhepunkt ein 4:0-Sieg über den Tabellenführer Rot-Weiss Essen darstellte. Am vorletzten Spieltag machte die Mannschaft durch einen 4:0-Sieg bei Borussia Neunkirchen den Aufstieg perfekt. Ohne spektakuläre Neuverpflichtungen, vom Rückkehrer Uli Stein abgesehen, startete der DSC in die erste Zweitligasaison seit sieben Jahren. Nachdem die Mannschaft zeitweise die Tabelle angeführt hatte, gab es im Herbst drei Niederlagen in Folge. Da auch die direkte Konkurrenz regelmäßig Spiele verlor, blieben die Arminen in der Spitzengruppe. Am vorletzten Spieltag ging das Spiel gegen den bereits feststehenden Zweitligameister in Bochum zwar mit 0:2 verloren, die Bielefelder hatten jedoch aufgrund der gleichzeitigen Niederlagen der SpVgg Unterhaching und des FSV Zwickau den „Durchmarsch“ in die Bundesliga perfekt gemacht.

Namhaftester Neuzugang für die Saison 1996/97 war der frischgebackene Europameister Stefan Kuntz. Er wurde für 2,5 Millionen Mark von Beşiktaş Istanbul verpflichtet und wurde zum ersten Bielefelder Nationalspieler seit 73 Jahren. Nach einem schwachen Start konnte sich die Mannschaft vor der Winterpause durch eine Serie von drei Heimsiegen in Folge etwas Luft verschaffen. Der Klassenerhalt wurde frühzeitig geschafft. Neben Torjäger Kuntz wurde Giuseppe Reina zu einer der Entdeckungen des Jahres.

Im Vorfeld der Saison 1997/98 sorgte die Arminia für Aufsehen, als mit Ali Daei und Karim Bagheri die ersten Iraner der Bundesligageschichte verpflichtet wurden. Die Mannschaft konnte durch zahlreiche Heimsiege die eklatante Auswärtsschwäche kompensieren, so dass sie zur Saisonhalbzeit auf Platz 14 stand. Nach der Winterpause führte eine Serie von zwölf Spielen ohne Sieg die Mannschaft auf den letzten Platz. Ein Grund für den Absturz war das zerrüttete Verhältnis zwischen Kuntz und Trainer Middendorp, welches das Klima innerhalb der Mannschaft stark belastete. Auf der Rückfahrt vom Auswärtsspiel beim Hamburger SV verfolgte Middendorp ein Fernseh-Interview mit Stefan Kuntz, das ihn so in Rage brachte, dass er 70 Kilometer vor Bielefeld den Mannschaftsbus verließ und mit einem Taxi nach Hause fuhr.

Stefan Kuntz – er stürmte zwischen 1996 und 1998 für die Arminia

Der Abstieg bedeutete auch das Ende der Ära Lamm, der kurz nach dem Rücktritt von Middendorp ebenfalls seinen Hut nahm. Thomas von Heesen übernahm für den Rest der Saison 1998/99 das Training und sorgte für eine offensive Ausrichtung der Mannschaft. Davon profitierte insbesondere Neuzugang Bruno Labbadia, der mit 28 Treffern Torschützenkönig wurde. In der Rückrunde verlor die Mannschaft nur drei Spiele und gewann souverän die Meisterschaft. Trotz des sportlichen Erfolgs konnte die Liquidität nur unter großen Anstrengungen gewährleistet werden. Zur Konsolidierung musste der Verein sparen, was zu der kuriosen Situation führte, dass er für die neue Saison mit einem geringeren Etat plante – statt mit 33 Mio. Mark in der Zweitligasaison nur noch mit 32 Mio. Mark in der Bundesliga.

Mit Hermann Gerland als neuem Trainer startete die Arminia in die Saison 1999/2000. Die ersten vier Spiele blieb der DSC ohne Niederlage, bevor es bergab ging. Zwischen dem 21. November 1999 und dem 28. Februar 2000 unterlag die Mannschaft zehn Mal in Folge und stellte den Negativrekord von Tasmania Berlin und dem 1. FC Nürnberg ein. Neben Gerland wurde auch Bruno Labbadia heftig kritisiert, nachdem der Torjäger im Saisonverlauf drei Elfmeter verschossen und damit einen Bundesligarekord aufgestellt hatte.

Um sich finanziell zu konsolidieren, musste der Verein nach dem Abstieg zahlreiche Leistungsträger wie Silvio Meißner oder Jörg Böhme abgeben. Sehr zum Unmut der Fans hielt der Verein an Trainer Gerland fest. Trotz vier Siegen zu Beginn der Saison 2000/01 forderten die Anhänger mehrfach lautstark seine Entlassung. Eine Serie von elf Spielen ohne Sieg ließ die Mannschaft in die Abstiegszone rutschen. Nachdem Gerland hatte gehen müssen, sorgte der Torwart Goran Ćurko für einen Eklat, als er mitten im Spiel seine Handschuhe auszog, den Zuschauern den Mittelfinger zeigte und in die Kabine verschwand. Benno Möhlmann hieß der neue Trainer und er brachte mit Mathias Hain gleich noch den Torwart seines Ex-Vereins SpVgg Greuther Fürth mit. Die völlig verunsicherte Mannschaft konnte sich erst gegen Saisonende auf Platz 13 retten. Großen Anteil daran hatte der im Vorjahr für drei Millionen Mark verpflichtete Pole Artur Wichniarek. Der schon als Fehleinkauf abgestempelte Stürmer erzielte 18 Tore und wurde zusammen mit dem Reutlinger Olivier Djappa Torschützenkönig.

Artur Wichniarek

Besser lief die Saison 2001/02, für die sich der Verein mit Spielern wie Rüdiger Kauf oder Ansgar Brinkmann gezielt verstärkte. Zwölf Heimsiege und 20 Saisontore vom erneuten Torschützenkönig Wichniarek bildeten den Grundstein für den sechsten Bundesligaaufstieg. Damit wurden die Bielefelder zum Rekordaufsteiger. Hinter den Kulissen wurde die Lizenzspielerabteilung in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien umgewandelt und ausgelagert.

Mit einem 3:0-Sieg über Werder Bremen startete die Arminia in die Saison 2002/03 und übernahm zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte die Tabellenführung der Bundesliga. Zwischen dem 14. und 19. Spieltag blieb die Mannschaft sechs Spiele in Folge ungeschlagen. Nach 28 Spieltagen hatte das Team bereits 34 Punkte gesammelt und der Klassenerhalt war in greifbarer Nähe. Doch aus den letzten sechs Spielen konnte die Mannschaft nur noch zwei Punkte holen und stieg ab. Insbesondere ein Prozess gegen Ansgar Brinkmann nach einer Prügelei in einem Schnellrestaurant brachte Unruhe in die Mannschaft.

Die Zweitligasaison 2003/04 wurde zu einer Achterbahnfahrt. Nach einem schwachen Start und einer zwischenzeitlichen Tabellenführung rutschte die Mannschaft gegen Jahresende auf Platz 8 ab. Nachdem die Mannschaft aus den ersten drei Spielen nach der Winterpause keinen Sieg geholt hatte, musste Trainer Benno Möhlmann gehen. Sein Nachfolger wurde Uwe Rapolder, unter dessen Führung die Mannschaft eine erfolgreiche Aufholjagd startete. Mit sechs Siegen in Folge legten die Arminen den Grundstein für den siebten Bundesligaaufstieg, der am vorletzten Spieltag mit einem torlosen Remis beim VfL Osnabrück perfekt gemacht wurde. Abseits des Platzes sorgten erneut Liquiditätsprobleme für Unruhe. Den Spielern wurden die Gehälter teilweise mit Verspätung ausgezahlt.

2004–2009: Erneute Etablierung in der Bundesliga

Aufgrund der immer noch angespannten finanziellen Situation fehlten dem Verein die Mittel für spektakuläre Neuverpflichtungen. Nach einem verpatzten Start in die Saison 2004/05 gelang es den Arminen zum ersten Mal, drei Auswärtsspiele in Folge zu gewinnen. Insbesondere Neuzugang Delron Buckley erwies sich als gute Verpflichtung, er führte zeitweise die Torjägerliste an. Patrick Owomoyela wurde zum Nationalspieler und zum Beginn der Winterpause hatte die Mannschaft 24 Punkte geholt. Zwar gewann sie in der Rückrunde nur noch vier Spiele, darunter ein 3:1-Sieg gegen Bayern München, dennoch konnte der Klassenerhalt vier Spieltage vor Schluss durch einen 3:1-Sieg über den SC Freiburg sichergestellt werden. Im DFB-Pokal erreichte die Mannschaft zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte das Halbfinale, das zu Hause mit 0:2 gegen Bayern München verloren wurde. Trotz der sportlich erfolgreichen Saison wechselte Uwe Rapolder zur neuen Saison zum 1. FC Köln. Seine Nachfolge trat der bis dahin als sportlicher Geschäftsführer tätige Thomas von Heesen an.

Delron Buckley

Eine eklatante Offensivschwäche kennzeichnete die Saison 2005/06. In 15 Spielen blieb der DSC ohne eigenen Torerfolg. Ein Hauptgrund für die Harmlosigkeit im Angriff war der Wechsel von Delron Buckley zu Borussia Dortmund. Der Südafrikaner, der im Vorjahr 15 Tore erzielt hatte, konnte nicht adäquat ersetzt werden. Trotz einer desolaten Rückrunde wurden die Arminen am Ende erneut Dreizehnter, was auch auf die Schwäche der Konkurrenz im Abstiegskampf zurückzuführen war. Besser lief es im DFB-Pokal, wo die Mannschaft erneut das Halbfinale erreichte. Eintracht Frankfurt gewann auf eigenem Platz jedoch mit 1:0. Ein Sieg über die Eintracht hätte für den DSC die erstmalige Teilnahme am UEFA-Pokal bedeutet, da der andere Finalist Bayern München die Teilnahme an der Champions League bereits so gut wie sicher hatte.

Nach dem obligatorischen schwachen Saisonbeginn stellte die Mannschaft in der ersten Hälfte der Saison 2006/07 einen neuen Vereinsrekord auf, als acht Spiele in Folge nicht verloren wurden. Im weiteren Verlauf der Saison kam es jedoch zu internen Querelen zwischen dem Vorstand und Trainer von Heesen. Nachdem in 14 Spielen nur ein Sieg herausgekommen war, wurde das Arbeitsverhältnis mit von Heesen beendet. Co-Trainer Frank Geideck übernahm als Cheftrainer und rutschte auf einen Abstiegsplatz. Neun Spieltage vor Schluss kam es zu einem erneuten Trainerwechsel. Mit Ernst Middendorp wurde ein alter Bekannter verpflichtet. Ihm gelang die Rettung, vier Siege in Folge sorgten für den Klassenerhalt.

Drei Siege bei einem Remis und einer Niederlage standen nach den ersten fünf Spielen der Saison 2007/08 zu Buche und Middendorp bezeichnete seine Mannschaft als „Bayernjäger“. Danach folgte jedoch eine rasante Talfahrt, die mit einer 1:8-Niederlage bei Werder Bremen ihren absoluten Tiefpunkt fand. Nach einer 1:6-Auswärtsniederlage in Dortmund musste Middendorp Anfang Dezember gehen. Er wurde vorübergehend durch Detlev Dammeier ersetzt, der mit einem 2:0-Heimsieg über den amtierenden Meister VfB Stuttgart für einen halbwegs versöhnlichen Jahresausklang sorgte. Ab dem 1. Januar 2008 übernahm Michael Frontzeck den Trainerposten bei der Arminia. Er konnte aber das Abrutschen auf einen Abstiegsrang nicht verhindern. Als weitere personelle Konsequenz aus der sportlichen Misere wurde der sportliche Geschäftsführer Reinhard Saftig entlassen, sein Nachfolger wurde Detlev Dammeier. Schließlich gelang der Klassenerhalt am letzten Spieltag durch ein 2:2 beim VfB Stuttgart, wobei die Arminia von einer Nürnberger Niederlage gegen Schalke profitierte.

Obwohl die Mannschaft in der Saison 2008/09 die wenigsten Siege (vier) und die meisten Unentschieden (16) aller Vereine eingefahren hatten, standen die Blauen bis zum letzten Spieltag noch auf dem drittletzten Platz, der zur wieder eingeführten Relegation gegen den Dritten der 2. Bundesliga berechtigt hätte. Nach einer 0:6-Niederlage bei Borussia Dortmund am vorletzten Spieltag ersetzte der als „Retter“ bekannte Jörg Berger Michael Frontzeck am letzten Spieltag. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt zerschlug sich jedoch nach einem 2:2 gegen Hannover 96, da Konkurrent Energie Cottbus durch einen 3:0-Sieg über Bayer 04 Leverkusen an der Arminia vorbeizog. Da auch der Karlsruher SC siegte, stiegen die Arminen als Tabellenletzter zum siebten Mal aus der Bundesliga ab. Tags darauf beendeten Trainer Berger und der Verein ihre kurzzeitige Zusammenarbeit wieder.

2009–2015: Zweimal Dritte Liga und zurück

Durch den Abstieg geriet das Umfeld des Vereins in eine große Unruhe, die zu den größten personellen Veränderungen seit Jahren führte. Im Zentrum der Kritik stand dabei die Vereins- und Geschäftsführung, der eine unstete Personalpolitik im Bereich der sportlichen Führung und des Kaders vorgeworfen wurde. Als Konsequenz trat der gesamte Vorstand zurück und Finanzgeschäftsführer Roland Kentsch wurde freigestellt. Neuer Trainer der Mannschaft wurde Thomas Gerstner, der jedoch bereits am 11. März 2010 seinen Platz räumen musste. Leistungsträger der vergangenen Saisons wie Rüdiger Kauf, Dennis Eilhoff, Jonas Kamper und Radim Kučera blieben der Arminia trotz des Abstiegs treu.

Am 16. März 2010 wurde der Arminia von der DFL wegen Verstößen gegen die Lizenzierungsordnung vier Punkte abgezogen, was einen zu diesem Zeitpunkt immer noch möglichen Aufstieg in der Saison 2009/10 nahezu aussichtslos machte. Die finanzielle Schieflage wurde zudem immer bedrohlicher und es entstand eine Etatunterdeckung in Höhe von zwölf Millionen Euro. Hauptgrund hierfür war der Ausbau der Osttribüne, der 19 Mio. statt der geplanten acht Mio. Euro kostete. Schließlich erhielt der Verein die Lizenz, da durch weitere Darlehen, Stundungen und vorgezogene Zahlungen von Sponsoren die Deckungslücke geschlossen werden konnte. Zahlreiche Leistungsträger verließen daraufhin den Verein, der mit Christian Ziege einen neuen Trainer und mit Ralf Schnitzmeier einen neuen Geschäftsführer präsentierte. Zuvor wurde ein neues Präsidium um den bisherigen stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Brinkmann eingesetzt.

Die Mannschaft für die Zweitligasaison 2010/11 erwies sich trotz zahlreicher Nachverpflichtungen als nicht konkurrenzfähig und stieg als Tabellenletzter ab. Den Trainerposten übernahm im November 2010 Ewald Lienen, der seinen Einstand mit einem kuriosen 2:1-Sieg gegen den VfL Osnabrück feierte. Die Arminen gewannen das Spiel durch zwei Eigentore der Osnabrücker. Im April 2011 musste der Verein eine Finanzhilfe in Höhe von 1,25 Mio. Euro aus dem Sicherungsfonds des Ligaverbandes in Anspruch nehmen, weshalb der Mannschaft drei Punkte abgezogen wurden. Ebenfalls im April stellte der Verein mit Markus von Ahlen den Trainer für die neue Saison vor. Einen Monat zuvor war Samir Arabi als neuer sportlicher Leiter verpflichtet worden. Nach weiterer finanzieller Unterstützung aus dem Vereinsumfeld, unter anderem wurden große Teile der Fananleihe Bau auf Blau aus dem Jahr 2006 von den Zeichnern verlängert oder deren Auszahlung ausgesetzt, erhielt die Arminia am 14. Juni 2011 die Lizenz für die 3. Liga.

Nach dem Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga stürmen Fans am 11. Mai 2013 den Platz

Vor Beginn der Saison 2011/12 gab es bei der Arminia einen erheblichen personellen Umbruch. Von den Spielern der letzten Erstligasaison blieb nur Markus Schuler an Bord, neu geholt wurden die für die nächsten Saisons prägenden Patrick Platins, Manuel Hornig, Tom Schütz, Thomas Hübener, Sebastian Hille, Patrick Schönfeld, Johannes Rahn und insbesondere Fabian Klos. Die Mannschaft als einer der Aufstiegsfavoriten für die 2. Bundesliga, fand sich aber nach drei Niederlagen und nur einem Unentschieden bereits am vierten Spieltag auf dem letzten Tabellenplatz wieder. Belastet wurde die Situation durch die „Rotlicht-Affäre“ um Geschäftsführer Schnitzmeier, gegen den wegen Körperverletzung und Beleidigung während eines privaten Bordellbesuchs Strafbefehl erlassen wurde. Der Verein trennte sich daraufhin von ihm. Nach der 0:4-Heimniederlage gegen den 1. FC Saarbrücken am zehnten Spieltag wurde Trainer Markus von Ahlen entlassen. Nachfolger wurde Stefan Krämer, der am 3. November 2011 zum Chef-Trainer befördert wurde. Unter Krämer verlor die Mannschaft in den letzten elf Spielen im Jahr 2011 nur ein Spiel und konnte sich im Tabellenmittelfeld etablieren. Darüber hinaus gewann der DSC den Westfalenpokal durch einen 2:0-Sieg über Preußen Münster.

Mit einer punktuell verstärkten Mannschaft ging die Arminia in die Saison 2012/13, die sich in der Spitzengruppe der Liga festsetzte. In der Rückrunde blieben die Blauen bis auf zwei Spiele ohne Niederlage und schafften nach einem 1:0-Heimsieg über den VfL Osnabrück am vorletzten Spieltag den Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga. Trainer Krämer bezeichnete den Aufstieg als „kleines Märchen“ und lobte den Zusammenhalt und die Kampfkraft der Mannschaft. Fabian Klos wurde mit 20 Treffern Torschützenkönig der 3. Liga. Zum Abschluss der Saison verteidigte die Arminia am 9. Juli 2013 den Westfalenpokal gegen den SC Wiedenbrück 2000 mit einem 3:1-Sieg.

Nach einem erfolgreichen Start in die Saison 2013/14, der die Mannschaft am achten Spieltag bis auf den dritten Tabellenplatz führte, folgte eine Serie von sieben Niederlagen, aufgrund derer die Arminia in die Abstiegszone abrutschte. Obwohl die Mannschaft diese Negativserie im Dezember 2013 durchbrechen konnte, gelang es ihr nicht, sich von den Abstiegsrängen abzusetzen. Infolgedessen wurde Trainer Krämer am 23. Februar 2014 nach einer 0:2-Heimniederlage gegen den FC Ingolstadt 04 vom Verein freigestellt und Norbert Meier als neuer Trainer vorgestellt. Die Arminia holte aus den folgenden elf Spielen nur zehn Punkte und belegte ab dem 26. Spieltag Platz 17. Am letzten Spieltag kam es zum Spiel um den Klassenerhalt bei Dynamo Dresden, das nur aufgrund des besseren Torverhältnisses den 16. Tabellenplatz einnahm. Die Arminia bezwang die Sachsen mit 3:2 (nach einem 2:0 und 2:2) und zog in die Relegation ein, in der sie auf den SV Darmstadt 98 traf. Bielefeld gewann das Hinspiel in Darmstadt mit 3:1, unterlag aber im Heimspiel durch ein Gegentor in der Nachspielzeit mit 2:4 nach Verlängerung und stieg aufgrund der Auswärtstorregel erneut in die 3. Liga ab.

Daten zu den Relegationsspielen 2014

Feier zum Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga auf dem Stadionrasen am 16. Mai 2015

In der folgenden Spielzeit sorgte die Arminia besonders im DFB-Pokal für Furore. Mit Hertha BSC (5:4 n. E.), Werder Bremen (3:1) und Borussia Mönchengladbach (6:5 nach Elfmeterschießen) warfen die Bielefelder drei Bundesligisten aus dem Wettbewerb und schieden dann im Halbfinale nach einer 0:4-Niederlage gegen den späteren Pokalsieger VfL Wolfsburg aus. In der Liga erwischte das Team zunächst einen Fehlstart und kletterte in den folgenden Monaten nach oben. Am 19. Spieltag wurde der Verein Herbstmeister. Am vorletzten Spieltag sicherte sich die Arminia nach einem 2:2 gegen den SSV Jahn Regensburg den direkten Wiederaufstieg. Pascal Testroet erzielte fünf Minuten vor dem Abpfiff den entscheidenden Ausgleichstreffer. Eine Woche später gewannen die Bielefelder noch die Meisterschaft. In der Rückrunde hatten die Arminen die Tabellenführung damit nicht mehr abgegeben.

2015–2020: Sportliche und finanzielle Konsolidierung

In der Saison 2015/16 konnte sich die Arminia von Beginn an im unteren Mittelfeld der Tabelle etablieren und überzeugte im weiteren Verlauf der Spielzeit mit einer stabilen Defensive. So stellte man – gemessen an der Zahl der Gegentore – die viertbeste Abwehr der Liga. Der DSC beendete die Saison mit 42 Punkten auf dem zwölften Tabellenplatz, ohne einmal auf einem Abstiegs- oder Relegationsplatz gestanden zu haben. Mit 18 Unentschieden erzielte der Verein dabei einen neuen Zweitligarekord. Im DFB-Pokal konnte die Arminia nicht an die Überraschungserfolge der Vorsaison anknüpfen und schied in der ersten Runde gegen den Erstligisten Hertha BSC aus. Trainer Norbert Meier verließ den Verein am Saisonende Richtung SV Darmstadt 98. Sein Nachfolger wurde Rüdiger Rehm.

Dieser musste nach zehn sieglosen Spielen zu Beginn der Saison 2016/17 wieder gehen und wurde durch Jürgen Kramny ersetzt. Auch unter ihm besserte sich die Situation der Mannschaft nicht. Nachdem die Bielefelder im März 2017 auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht waren, sorgte der Verein erneut für ein Novum im deutschen Profifußball, als mit Jeff Saibene erstmals ein Trainer aus Luxemburg verpflichtet wurde. In einem spannenden Endspurt schaffte die Arminia noch den Klassenerhalt. Zunächst schlug die Mannschaft am vorletzten Spieltag den Tabellenzweiten Eintracht Braunschweig mit 6:0. Sie rettete sich eine Woche später durch ein 1:1 bei Dynamo Dresden. Dabei profitierten die „Blauen“ von der gleichzeitigen 1:2-Niederlage des direkten Konkurrenten 1860 München beim 1. FC Heidenheim. Erfolgreicher waren die Bielefelder im DFB-Pokal, in dem sie erst im Viertelfinale mit 0:1 bei Eintracht Frankfurt scheiterten.

Nachdem der auslaufende Vertrag mit Jeff Saibene verlängert worden war, musste der Verein trotz gestiegener Fernseheinnahmen das Budget für die Profimannschaft kürzen. Finanziell drohte im Dezember 2017 die Insolvenz. Diese konnte durch das Engagement von Sponsoren im „Bündnis Ostwestfalen“ und durch einen Forderungsverzicht einiger Gläubiger verhindert werden. Der Schuldenstand sollte auch durch den Verkauf des Stadions auf unter vier Millionen Euro gesenkt werden. Die Mannschaft zeigte sich von den finanziellen Schwierigkeiten weitestgehend unbeeindruckt, stand während der gesamten Saison 2017/18 nie schlechter als auf Rang 10 und beendete die Spielzeit auf dem vierten Tabellenplatz. Mit im Schnitt rund 18.000 Besuchern verbuchte die Arminia einen vereinsinternen Zuschauerrekord für Spiele in der zweiten Liga. Im DFB-Pokal verlief die Spielzeit weniger erfolgreich und man schied gegen den späteren Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf in der ersten Runde mit 1:3 nach Verlängerung im eigenen Stadion vor knapp 20.000 Zuschauern aus.

Am 12. November 2018 verkaufte die Arminia das Stadion für eine nicht genannte Summe an eine Gruppe Unternehmer aus Bielefeld und der Region. Durch die Erlöse aus dem Verkauf sowie dem Verzicht einiger Gläubiger auf ihre Forderungen konnte der Schuldenstand innerhalb eines Jahres um 26,5 Millionen Euro gesenkt werden. Cheftrainer Saibene wurde nach zehn Pflichtspielen in Folge ohne Sieg, dem Abrutschen auf Platz 14 in der 2. Bundesliga und dem Ausscheiden in der 2. Runde des DFB-Pokals am 10. Dezember 2018 von seinen Aufgaben entbunden. Am selben Tag wurde Uwe Neuhaus neuer Cheftrainer. Unter Neuhaus wurde die Arminia zur zweitbesten Rückrundenmannschaft und belegte Platz sieben am Ende der Saison 2018/19.

Der positive Trend setzte sich in der Saison 2019/20 fort und die als Geheimfavorit gehandelte Arminia beendete die Hinrunde als Herbstmeister und bestes Team im Kalenderjahr 2019. Darüber hinaus stellte die Mannschaft mit sieben Auswärtssiegen in Folge einen neuen Zweitligarekord auf. Auch durch die Unterbrechung der Saison infolge der COVID-19-Pandemie ließ sich die Mannschaft nicht aus dem Konzept bringen und sicherte sich die Meisterschaft und den achten Aufstieg in die Bundesliga. Fabian Klos wurde mit 21 Toren Torschützenkönig.

Seit 2020: Von der Bundesliga in die 3. Liga

Der Verein ging mit einem Etat von 22 Millionen Euro in die Saison 2020/21 und verfügte damit über das mit Abstand kleinste Budget der Liga. Arminias Sportchef Samir Arabi sprach vor der Saison davon, dass der Verein in einen Wettstreit mit 17 Motorbooten geht, während die Bielefelder im Schlauchboot sitzen. Mit Jonathan Clauss verließ eine Stütze des Aufstiegsteams die Ostwestfalen. Das erste Pflichtspiel war die Partie in der ersten Runde im DFB-Pokal beim Regionalligisten Rot-Weiss Essen, das die Bielefelder mit 0:1 verloren. Am 1. März 2021 wurde Aufstiegstrainer Uwe Neuhaus in höchster Abstiegsnot entlassen und durch Frank Kramer ersetzt. Am letzten Spieltag wurde der Klassenerhalt durch einen 2:0-Auswärtssieg gegen den VfB Stuttgart sichergestellt. Die Arminen Amos Pieper und Arne Maier wirkten anschließend aktiv am Gewinn der deutschen Mannschaft der U21-Europameisterschaft mit.

Obwohl Arminia in der Sommerpause abgesehen von dem ohnehin nur ausgeliehenen Ritsu Dōan viele wichtige Spieler halten konnte, sollte sich die Saison 2021/22 als noch schwieriger erweisen. Im DFB-Pokal überstand der DSC die 2. Runde nicht. In der Liga gelang der Mannschaft nur kurzzeitig ab November eine ordentliche Punkteausbeute. Bemerkenswerterweise gewann sie im Dezember in Leipzig und im Januar in Frankfurt jeweils 2:0. Nach einem 1:0-Heimsieg gegen Union Berlin kletterte Arminia sogar vorübergehend auf Rang 14. Es folgte jedoch eine Serie von sieben sieglosen Spielen, in deren Folge Frank Kramer am 20. April 2022 gehen musste. Als Interimstrainer wurde Torwarttrainer Marco Kostmann installiert, der jedoch die Negativserie nicht beenden konnte. Am Saisonende hatte Arminia lediglich fünf Spiele gewonnen und stieg mit nur 28 Punkten in die 2. Liga ab.

Zur Zweitligasaison 2022/23 übernahm der Italiener Uli Forte das Traineramt, der allerdings nach vier Niederlagen in Folge zum Saisonauftakt schnell wieder entlassen wurde. Unter seinem Nachfolger Daniel Scherning gestalteten sich die Leistungen und Resultate wechselhaft. Insbesondere in der nach dem Abstieg größtenteils neu formierten Defensive zeigten sich wiederholte Schwächen, so dass auch immer wieder Punkte in Spielen gegen direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt verloren wurden. Im DFB-Pokal schied man in der 2. Runde mit einer 0:6-Niederlage beim VfB Stuttgart aus. Nachdem Arminia eine 3:0-Führung bei Eintracht Braunschweig nicht verteidigen und durch drei Gegentore nur ein Remis erzielen konnte, einigte sich der Verein am 6. März 2023 mit Samir Arabi auf eine sofortige Beendigung der langjährigen Zusammenarbeit. Der Posten des sportlichen Geschäftsführers blieb bis Saisonende vakant. Tags darauf wurde auch Scherning freigestellt und am 9. März 2023 durch Uwe Koschinat ersetzt. Trotz eines umgehenden 3:1-Heimsiegs gegen Tabellenführer Darmstadt 98 konnte auch dieser die Abwehr nicht dauerhaft stabilisieren, so dass Arminia nach einer 0:4-Auswärtsniederlage beim 1. FC Magdeburg am letzten Spieltag nur Rang 16 erreichte. Dabei war man über die gesamte Saison in bloß zwei Ligaspielen ohne Gegentreffer geblieben. In der Relegation gegen SV Wehen Wiesbaden ging bereits das Hinspiel abermals 0:4 verloren. Beim Rückspiel konnte Arminia im heimischen Stadion aus einer frühen 1:0-Führung keine erfolgreiche Aufholjagd mehr starten und stieg nach einer 1:2-Niederlage in die 3. Liga ab.

Daten zu den Relegationsspielen 2023

3. Fußball-Liga2. Fußball-Bundesliga
Der DSC Arminia Bielefeld, auch bekannt als die "Arminia" oder "die Blauen", ist ein deutscher Fußballverein aus Bielefeld in Nordrhein-Westfalen. Der Verein wurde 1905 gegründet und spielt seit der Saison 2022/23 wieder in der 2. Bundesliga.

Arminia Bielefeld ist einer der traditionsreichsten Vereine in Deutschland und hat eine große Anhängerschaft in Bielefeld und der Region Ostwestfalen-Lippe. Die Heimspiele werden im Bielefelder Schüco-Arena ausgetragen, die Platz für über 26.000 Zuschauer bietet.

Die größten Erfolge des Vereins waren der Gewinn der deutschen Meisterschaft 1933 und des DFB-Pokals 1966. In der Bundesliga spielte Arminia Bielefeld von 1970 bis 1972, 1978/79, 1980/81 und von 1996 bis 2009.

Zu den bekanntesten Spielern, die für Arminia Bielefeld gespielt haben, gehören unter anderem Ewald Lienen, Arminia Bielefeld, Detlev Dammeier, Artur Wichniarek und Giovanni Federico.