Wikipedia - Super Rugby

Super Rugby (auch unter den früheren Namen Super 12 und Super 14 bekannt) ist eine professionelle internationale Rugby-Union-Meisterschaft, die überwiegend in der südlichen Hemisphäre ausgetragen wird.

Derzeit besteht die Super-Rugby-Meisterschaft aus 12 Franchise-Mannschaften, von denen jeweils fünf in Australien und Neuseeland, eine in Fidschi und eine im Stillen Ozean (faktisch die Cookinseln, Fidschi, Samoa und Tonga) sind.

Der Wettbewerb fand erstmals 1996 mit zwölf Mannschaften statt, daher der Name Super 12. 2006 kamen je eine Mannschaft aus Australien und Südafrika hinzu, woraufhin der Wettbewerb Super 14 hieß. Als 2011 eine weitere australische Mannschaft dazustieß, erfolgte die Umbenennung in Super Rugby. 2016 wurde die Meisterschaft um weitere drei Mannschaften ergänzt. Neben einer sechsten Mannschaft aus Südafrika nahm jeweils eine Mannschaft aus Argentinien und Japan am Wettbewerb teil. 2018 wurde der Wettbewerb jedoch wieder um drei Mannschaften reduziert; danach bestand das Turnier aus den drei Konferenzen Australien (mit der japanischen Mannschaft Sunwolves), Neuseeland und Südafrika (mit der argentinischen Mannschaft Jaguares) mit jeweils fünf Mannschaften.

History

Vorgängerturniere

Nach der Professionalisierung des Rugby-Union-Sports Mitte der 1990er Jahre entstand die Super 12 neben einer Reihe anderer professioneller Ligen. Vor 1995 gab es bereits mehrere internationale Wettkampfveranstaltungen auf der Südhalbkugel. Der früheste Vertreter war die von 1986 bis 1990 ausgetragene South Pacific Championship. An diesem Wettbewerb waren ursprünglich die Provinzmannschaften Auckland, Canterbury, Wellington (alle Neuseeland), Queensland und New South Wales (beide Australien) sowie die fidschianische Nationalmannschaft beteiligt. Nach dem Sieg Australiens bei der Weltmeisterschaft 1991 wurde der Wettbewerb als Super Six erneuert. Er erwies sich als erfolgreich und wurde durch die Aufnahme von südafrikanischen Provinzen und der tongaischen Nationalmannschaft zu Super 10 erweitert. Fidschi hingegen schied aus dem Wettbewerb aus.

Super 12

Logo der Super 12 (1996–2005)

Durch die Einführung des Bezahlfernsehens in Australien und anderen Ländern entstand der Bedarf für ein exklusives „Produkt“, das nicht im frei empfangbaren Fernsehen präsent war – wie beispielsweise Rugby Union. Außerdem fürchteten die Verantwortlichen des Sports, ihre besten Spieler an Rugby League zu verlieren. In diesem Sport wurden durch die Einführung der Super League (seit 1998 National Rugby League, NRL) höhere Gehälter bezahlt. Durch die Super 12 hatten die Rugby-Union-Verbände Australiens, Neuseelands und Südafrikas ein Mittel, diesen beiden Problemen zu begegnen; durch einen 555 Millionen US-Dollar teuren Vertrag mit der News Corporation erhielten sie sowohl Sendezeit als auch finanzielle Unterstützung.

Die Verbände der drei beteiligten Länder gründeten gemeinsam das Konsortium SANZAR (South African, New Zealand and Australian Rugby), um den jährlichen Wettkampf und die Tri Nations durchzuführen. 1996 fand dann die erste Auflage von Super 12 statt. Zu Beginn des neuen Jahrtausends wuchs der Druck, ein viertes australisches Team und ein weiteres Team aus Südafrika mit aufzunehmen. Weiterhin gab es Vorschläge, Fidschi, Tonga oder Samoa beziehungsweise eine gemeinsame Mannschaft der Pacific Islanders oder eine Mannschaft aus Argentinien miteinzubeziehen.

Super 14

Logo der Super 14 (2006–2010)

Im September 2004 begannen Verhandlungen für einen neuen Vertrag mit den Sendeanstalten ab 2006. Im Dezember desselben Jahres verkündete SANZAR die Unterzeichnung eines neuen Vertrags mit der News Corporation (für das Vereinigte Königreich, Australien und Neuseeland) und Supersport (für Südafrika). Für die nächsten fünf Jahre nahm SANZAR somit 323 Millionen US-Dollar ein, was einer jährlichen Erhöhung von 16 % im Vergleich zum vorherigen Vertrag entsprach. Miteinbezogen waren die Super 14 und Länderspiele. SANZAR behielt sich das Recht auf separate Verträge für andere Märkte wie Japan, Frankreich und Amerika vor. Mit diesem neuen Vertrag einher ging die Erweiterung des Wettbewerbs. Australien und Südafrika erhielten je eine neue Mannschaft. Die pazifischen Inseln und Argentinien nahmen jedoch weiterhin nicht teil. Der Vorschlag, Super 14 in zwei Divisionen mit je sieben Mannschaften aufzuteilen, wurde verworfen.

2005 wurde bekannt, dass die neue australische Mannschaft aus Perth kommen und den Namen Western Force tragen wird. Nach einer ausgiebigen Diskussion in Südafrika entschied SANZAR 2006, dass weiterhin die vier etablierten Mannschaften in der Super 14 spielen werden, ergänzt um die südafrikanischen Central Cheetahs. Das Verfolgen des Endspiels der Saison 2006 war sowohl für Besucher als auch für Fernsehzuschauer durch dichten Nebel im Jade Stadium in Christchurch extrem erschwert und teilweise unmöglich. Das Spiel blieb unter der Bezeichnung Gorillas in the Mist in Erinnerung, in Anlehnung an den gleichnamigen Film. In der Saison 2007 fehlten 22 Spieler der All Blacks in den ersten sieben Runden des Turniers, da sie als Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft 2007 ein Konditionierungsprogramm absolvierten. Am Ende der regulären Saison war zum ersten Mal seit 1998 keine australische Mannschaft im Halbfinale und zum ersten Mal überhaupt machten zwei südafrikanische Mannschaften das Endspiel unter sich aus.

Erweiterung auf 15 Teams

Es gab Berichte, dass sich Südafrika nach 2010 möglicherweise aus der Super 14 zurückziehen könnte. In diesem Zusammenhang war spekuliert worden, dass die südafrikanischen Teams lieber an einem Turnier mit europäischen Vereinen teilnehmen würden, da es somit fast keine Zeitverschiebung gäbe und die Reisebedingungen angenehmer wären. In den Berichten klang außerdem durch, dass sich südafrikanische Offizielle benachteiligt fühlen, vor allem wegen der vielen Auswärtsspiele während des Turniers und den damit verbundenen langen Flügen für ihre Teams. Andererseits brachte der Präsident des südafrikanischen Rugby-Verbandes, Oregan Hoskins, mit der Möglichkeit der Teilnahme Argentiniens an den Tri Nations seine Vorstellung zweier argentinischer Teams in der Super 14 zum Ausdruck, die das Turnier zur „Super 16“ erweitern würden.

Nach längeren Verhandlungen stellte SANZAR am 19. Mai 2009 einen Plan zur Erweiterung der Meisterschaft ab der Saison 2011 vor. Er griff einen Vorschlag der Australian Rugby Union auf, der drei nationale Conferences vorsah, so dass innerhalb der beteiligten Länder mehr Spiele untereinander ausgetragen werden können. Der Saisonstart wurde fix auf Ende Februar festgelegt, das Saisonende auf Anfang August, so dass es keine Überschneidungen mit den nationalen Meisterschaften gibt. Darüber hinaus gibt es im Juni eine dreiwöchige Pause für Länderspiele (auf ausdrücklichen Wunsch des südafrikanischen Verbandes). Seit 2011 sind die Melbourne Rebels das fünfte australische Team und das fünfzehnte Franchise im Wettbewerb.

Erweiterung auf 18 Teams

Greg Peters, der Vorsitzende von SARU, teilte im Februar 2012 mit, dass die Erweiterung um Teams aus Argentinien, Japan und den USA ab 2016 möglich sei, wenn der derzeit laufende TV-Vertrag erneuert wird. Insbesondere in Japan und den USA wurde ein gesteigertes Interesse an Rugby erwartet, da die Sportart in diesem Jahr olympisch wurde. Schließlich wurde die Liga 2016 um eine Mannschaft aus Argentinien, Japan und eine weitere Mannschaft aus Südafrika erweitert.

Reduzierung auf 15 Teams

Im April 2017 verkündete der Ausrichter SANZAR, die Liga von 18 auf 15 Mannschaften zu verkleinern. Grund dafür waren die teilweise einseitigen Spiele, der große Reiseaufwand und ein sinkendes Zuschauerinteresse. Der australische und südafrikanische Verband wurden aufgefordert, ein bzw. zwei Franchises zu benennen, die die Liga verlassen. Am 1. August 2017 wurde bekanntgegeben, dass die Kings und die Central Cheetahs aus Südafrika die Super-Rugby-Meisterschaft verlassen werden und die europäische Liga Pro12, die sich zukünftig Pro14 nennt, ab der Saison 2017/18 aufstocken werden. Die australische Mannschaft Western Force hat keine Lizenz für die Super-Rugby-Meisterschaft bekommen und diese verlassen müssen.

Südafrikanischer Rückzug und Neuorganisation

Im September 2020 kündigte die South African Rugby Union Pläne an, alle seine Mannschaft aus Super Rugby zurückzuziehen und an einem erweiterten Pro14/United Rugby Championship teilnehmen zu lassen. 2021 wurden die regionalen Turniere Super Rugby Aotearoa und Super Rugby AU ausgespielt, Ebenfalls 2021 wurde Super Rugby Trans-Tasman ausgetragen, wobei die australischen Mannschaften auf die neuseeländischen trafen.

Für die Saison ab 2022 wurde ein neues Turnier mit 12 Mannschaften angekündigt, an dem jeweils fünf australische und neuseeländische Mannschaften mit Moana Pasifika und einer fidschianischen Mannschaft teilnehmen werden. New Zealand Rugby bestätigte, dass man mit Fiji Rugby und Moana Pasifika zusammenarbeiten und die Zusammenarbeit mit Australien ebenfalls fortsetzen möchte. Im April 2021 wurde die Vergabe von Lizenzen an Fijian Drua und Moana Pasifika für Super Rugby 2022 angekündigt. Das im August 2021 bestätigte neue Format soll unter dem Namen Super Rugby Pacific in einer Gruppenphase ausgetragen werden, wobei die Konferenzen durch eine gemeinsame Abteilung ersetzt werden.

Super Rugby ist ein jährliches Rugby-Union-Turnier, das von 12 Mannschaften aus Australien, Neuseeland und Südafrika bestritten wird. Das Turnier wurde 2011 gegründet und ist die Nachfolgeserie der Super 14.

Das Turnier wird in zwei Konferenzen ausgetragen: der neuseeländischen Konferenz und der australischen Konferenz. Jede Konferenz umfasst sechs Mannschaften, die in einem Rundenturniersystem gegeneinander antreten. Die bestplatzierten Mannschaften jeder Konferenz qualifizieren sich für das Halbfinale, in dem die beiden bestplatzierten Mannschaften um den Meistertitel kämpfen.

Super Rugby ist eines der bedeutendsten Rugby-Union-Turniere der Welt und zieht ein großes Publikum an. Das Turnier ist für seine hohe Qualität und Intensität bekannt und bietet einige der besten Rugby-Spieler der Welt.