Wikipedia - AFC Champions League

Die AFC Champions League, auch als asiatische Champions League bezeichnet, ist ein Wettbewerb für asiatische Fußball-Vereinsmannschaften, der von der Asian Football Confederation (AFC) organisiert wird. Sie bildet im Rahmen des jährlich ausgetragenen Asienpokals vor dem AFC Cup den bedeutenderen der beiden Wettbewerbe. Im Unterschied zur europäischen Champions League sind bei der asiatischen Variante nicht alle Mitgliedsverbände der AFC teilnahmeberechtigt.

Zunächst von 1967 bis 1971 als Asian Champion Club Tournament und danach von 1985 bis 2002 als Asian Club Championship bezeichnet, wird der Wettbewerb seit 2003, unter Einbeziehung der nationalen Pokalsieger, als AFC Champions League in der heutigen Form ausgespielt.

Rekordsieger dieses Wettbewerbs ist der saudi-arabische Verein al-Hilal mit vier Titelgewinnen. Dahinter rangieren Pohang Steelers aus Südkorea und Urawa Red Diamonds aus Japan mit je drei sowie insgesamt zehn Vereine mit jeweils zwei Erfolgen. Mit insgesamt zwölf Siegen liegt Südkorea im Nationenvergleich vorne. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Japan (8) und Saudi-Arabien (6). Aktueller Titelverteidiger in der Saison 2023/24 ist der japanische Verein Urawa Red Diamonds.

Der Gewinn der Champions League qualifiziert die betreffende Mannschaft als Repräsentant der AFC zur Teilnahme an der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft.

History

Saison Sieger des
Asian Champions Club Tournament
1967 Israel Hapoel Tel Aviv
1969 Israel Maccabi Tel Aviv
1970 Iran Taj Club
1971 Israel Maccabi Tel Aviv (2)
Saison Sieger der
Asian Club Championship
1985/86 Korea Sud Daewoo Royals
1986 Japan Furukawa Electric SC
1987 Japan Yomiuri FC
1988/89 Katar al-Sadd SC
1989/90 China Volksrepublik Liaoning Hongyun
1990/91 Iran Esteghlal Teheran (2)
1991 Saudi-Arabien al-Hilal
1992/93 Iran PAS Teheran FC
1993/94 Thailand Thai Farmers Bank FC
1994/95 Thailand Thai Farmers Bank FC (2)
1995 Korea Sud Ilhwa Chunma
1996/97 Korea Sud Pohang Steelers
1997/98 Korea Sud Pohang Steelers (2)
1998/99 Japan Júbilo Iwata
1999/2000 Saudi-Arabien al-Hilal (2)
2000/01 Korea Sud Suwon Samsung Bluewings
2001/02 Korea Sud Suwon Samsung Bluewings (2)
Saison Sieger der AFC Champions League
2002/03 Vereinigte Arabische Emirate al Ain Club
2004 Saudi-Arabien Ittihad FC
2005 Saudi-Arabien Ittihad FC (2)
2006 Korea Sud Jeonbuk Hyundai Motors
2007 Japan Urawa Red Diamonds
2008 Japan Gamba Osaka
2009 Korea Sud Pohang Steelers (3)
2010 Korea Sud Seongnam Ilhwa Chunma (2)
2011 Katar al-Sadd SC (2)
2012 Korea Sud Ulsan Hyundai
2013 China Volksrepublik Guangzhou Evergrande
2014 Australien Western Sydney Wanderers
2015 China Volksrepublik Guangzhou Evergrande (2)
2016 Korea Sud Jeonbuk Hyundai Motors (2)
2017 Japan Urawa Red Diamonds (2)
2018 Japan Kashima Antlers
2019 Saudi-Arabien al-Hilal (3)
2020 Korea Sud Ulsan Hyundai (2)
2021 Saudi-Arabien al-Hilal (4)
2022/23 Japan Urawa Red Diamonds (3)
2023/24

1967 bis 1972 – Anfänge und schneller Niedergang

Die erste Spielzeit des Wettbewerbs fand 1967 unter der Bezeichnung Asian Champion Club Tournament statt. Es sollten die Meister aus acht Ländern teilnehmen: Hongkong, Indien, Iran, Israel, Malaysia, Südkorea, Südvietnam und Thailand. Noch vor dem Beginn zogen sich jedoch die Mannschaften aus Indien und dem Iran zurück. Der Wettbewerb startete schließlich im Mai 1967 im K.-o.-System mit den sechs Mannschaften Bangkok Bank FC, Daehan Tungsten FC, Hapoel Tel Aviv, Selangor FA, South China AA und Vietnam Customs. Im Finale am 19. Dezember 1967 bezwang der israelische Vertreter Hapoel Tel Aviv den malaysischen Vertreter Selangor FA mit 2:1 und gewann so als erste Mannschaft den Pokal.

Nachdem der Wettbewerb 1968 nicht stattfand, wurde das Format für die Spielzeit 1969 geändert. So wurde an einem festen Spielort zunächst in einer Gruppenphase gespielt, ehe es im K.-o.-System weiterging. Erstmals fand neben dem Finale auch ein Spiel um den dritten Platz statt. Dominiert wurden die ersten vier Austragungen von israelischen Vereinen, die drei Titel bei vier Finalteilnahmen gewinnen konnten. Das letzte Finale 1971 zwischen Maccabi Tel Aviv und dem al-Shorta SC fand dabei nicht statt, da sich die Iraker weigerten gegen eine Mannschaft aus Israel zu spielen, sodass Maccabi zum Sieger ernannt wurde.

1972 wurde der Wettbewerb zum zweiten Mal eingestellt. Die Gründe lagen im geringen Interesse der Vereine teilzunehmen. Der Fußball in Asien steckte zum damaligen Zeitpunkt noch in den „Kinderschuhen“ und die Vereine hatten selten das nötige Geld, um weite Reisen auf sich zu nehmen. Außerdem spalteten internationale Konflikte wie die Nichtanerkennung Israels durch die arabische Welt (infolge derer der israelische Fußballverband aus der AFC ausgeschlossen wurde) oder der Kalte Krieg den Kontinent.

1985 bis 2002 – Wiederbelebung unter neuen Namen

Es dauerte 14 Jahre, bis die AFC erneut einen ähnlichen Wettbewerb veranstaltete. Im Herbst 1985 fanden erstmals Qualifikationsspiele zum nun als Asian Club Championship bezeichneten Wettbewerb statt. Die Teilnahme beschränkte sich wiederum auf die jeweiligen Landesmeister. Die Endrunde wurde im darauffolgenden Januar ausgetragen. Im Finale konnte sich der südkoreanische Verein Daewoo Royals (heute Busan IPark) gegen al-Ahli aus Saudi-Arabien mit 3:1 in der Verlängerung durchsetzen. Bei den nächsten beiden Spielzeiten dominierten Vereine aus Japan, wobei 1986 die Endrunde nur aus vier Mannschaften bestand und in einem Round-Robin-Format ausgespielt wurde, während 1987 der saudi-arabische Finalgegner al-Hilal nicht antrat. Auch in den folgenden Jahren gab es immer wieder Vereine, die sich aus finanziellen oder anderen Gründen vom Wettbewerb zurückzogen bzw. gar nicht erst antraten.

Ab 1985 wurde der Wettbewerb mehrfach im Format verändert. Eine wichtige Neuerung dabei war ab der Saison 1993/94 die Aufteilung der Mannschaften nach geografischer Zugehörigkeit (West- oder Ostasien), teilweise bis hin zum Viertelfinale. Bereits in der Saison 1990/91 wurde von der AFC der Asienpokal der Pokalsieger eingeführt, an dem die jeweiligen nationalen Pokalsieger teilnahmen. Die Gewinner beider Wettbewerbe spielten dann ab 1995 den Super Cup aus.

Von 1988 bis 1995 wurden die Titel recht ausgeglichen unter Katar, Südkorea, dem Iran, Japan, China, Thailand und Saudi-Arabien verteilt. Der Thai Farmers Bank FC konnte 1994/95 als erster Verein seinen Titel aus der Vorsaison verteidigen. Von Mitte der 1990er Jahre an bis zur Umbenennung des Wettbewerbs zur Saison 2002/03 gewannen südkoreanische Vereine fünf Titel in sieben Jahren. Die Pohang Steelers (1996/97 und 1997/98) und Suwon Samsung Bluewings (2000/01 und 2001/02) jeweils hintereinander.

2003 bis 2013 – Umbenennung in Champions League

Mit dem Ende der Saison 2001/02 wurde der Asienpokal der Pokalsieger (und damit auch der Super Cup) mit der Asian Club Championship nach dem Vorbild der UEFA Champions League zur AFC Champions League zusammengelegt. Mit der Umbenennung folgte auch eine größere Umgestaltung des Wettbewerbs. So nahmen nun an dem Wettbewerb mehr Vereine teil als zuvor, auch mehrere Vereine aus einem Land waren zugelassen. Die zur Saison 1993/94 bereits eingeführte Aufteilung der Mannschaften nach geografischer Zugehörigkeit (West- oder Ostasien) hatte weiterhin bestand. Das Turnier wurde zunächst in vier Gruppen zu je vier Teilnehmern gespielt, ehe das Halbfinale und das Finale folgten. Die erste Austragung der AFC Champions League gewann der al Ain Club aus den Vereinigten Arabischen Emiraten im Finale gegen den thailändischen Verein BEC-Tero Sasana mit 2:0.

Mit der Einführung des AFC Cups zur Spielzeit 2004 und des AFC President’s Cups zur Spielzeit 2005 folgte die AFC ihrem Plan Vision Asia, mit dem man versuchte, den enormen Entwicklungsunterschieden innerhalb des Kontinents Rechnung zu tragen und den Zerfall des Verbandes in verschiedene Interessensphären zu verhindern. Fortan war die Champions League nur noch den „stärksten“ Verbänden vorbehalten.

Ab 2004 wurde der Spielplan auf Februar/März bis November/Dezember gelegt. Weitere Änderungen waren die Abschaffung der Qualifikationsrunden sowie die Einführung eines festen Qualifikationsplatzes im Viertelfinale (die restlichen Plätze erhielten die sieben Gruppensieger) für den Titelverteidiger. Als einziger Verein konnte der Ittihad FC aus Saudi-Arabien diesen Vorteil 2005 zu einem weiteren Titelgewinn nutzen, nachdem er den Pokal im Vorjahr bereits gewonnen hatte.

Mit der Spielzeit 2009 wurde der Wettbewerb erneut signifikant verändert. So wurden – ähnlich wie bei der UEFA – die einzelnen Verbände einer Wertung nach diversen Kriterien unterzogen und dabei nach einem Punktesystem bewertet. Außerdem wurden die Qualifikationsrunden wieder ausgespielt, wie auch ein Achtelfinale eingeführt. Der Titelverteidiger verlor seinen festen Qualifikationsplatz, dafür erhielten die beiden Finalisten des letztjährigen AFC Cups das Recht an der Qualifikation zur Champions League teilzunehmen, falls sie die Lizenzansprüche erfüllten.

Von 2006 an dominierten ostasiatische Vereine, so siegten in acht Jahren vier südkoreanische, zwei japanische und ein chinesischer Verein. Den verbliebenen Gewinn konnte der al-Sadd SC aus Katar 2011 erringen.

Seit 2014 – Einführung einer Vierjahreswertung und Teilnehmeraufstockung

Logo von 2009 bis 2020

Ende 2014 wurde der AFC President’s Cup wieder abgeschafft, wodurch sich die Teilnehmeranzahl der anderen beiden Wettbewerbe erhöhten. So sind nun die insgesamt 24 „stärksten“ Verbände an der Champions League teilnahmeberechtigt, während die restlichen um den AFC Cup spielen. Gleichzeitig baute die AFC ihr anfängliches Wertungssystem zur AFC-Vierjahreswertung (vergleichbar mit der UEFA-Fünfjahreswertung) aus, die aus einer Verbandswertung und einer Klubwertung besteht. 2014 konnte sich mit den Western Sydney Wanderers aus Australien erstmals ein außerhalb Asiens beheimateter Verein durchsetzen.

2021 wurde die Champions League von 32 auf 40 Mannschaften erhöht, wodurch je eine Vierergruppe in der Westregion und eine in der Ostregion dazukommt.

AFC Champions League Elite

Zur Saison 2024/25 erfolgt die nächste Umstrukturierung und Umbenennung der Champions League. Der Wettbewerb wird von nun an unter dem Label AFC Champions League Elite vermarktet. Ebenso wie bei der UEFA Champions League wird die alte Gruppenphase durch eine große Liga ersetzt. Die Anzahl der Teilnehmer verringert sich von 40 auf 24. Fortan spielen je zwölf Mannschaften im Westen und Osten in einer großen Gruppe gegeneinander. Jedes Team tritt darin auf acht andere Mannschaften, wobei vier Heimspiele garantiert sind. Die ersten acht Mannschaften jeder Liga qualifizieren sich für das Achtelfinale. Dieses wird noch in Hin- und Rückspiel ausgetragen. Viertelfinale bis Finale werden innerhalb einer Woche an einem zentralen Ort zu Ende eingespielt, wobei jede Paarung nur aus einem Spiel besteht.

Unterhalb der Champions League wird der alte AFC Cup durch die AFC Champions League 2 ersetzt. Darunter gibt es einen dritten Wettbewerb, die neue AFC Challenge League.

**AFC Champions League**

Die AFC Champions League ist der wichtigste Vereinswettbewerb im asiatischen Vereinsfußball, der vom asiatischen Fußballverband (AFC) ausgetragen wird. Der Wettbewerb wurde 1967 als Asian Champion Club Tournament gegründet und ist seit 2002 als AFC Champions League bekannt.

Die AFC Champions League ist ein Kontinentalwettbewerb, an dem Vereinsmannschaften aus den besten Ligen Asiens teilnehmen. Die teilnehmenden Vereine qualifizieren sich über ihre nationale Meisterschaft oder ihren Pokalsieg.

Das Turnier wird in einer Gruppenphase und einer K.-o.-Phase ausgetragen. In der Gruppenphase werden die Mannschaften in acht Gruppen mit je vier Mannschaften aufgeteilt. Die beiden besten Mannschaften jeder Gruppe qualifizieren sich für das Achtelfinale.

Das Achtelfinale, Viertelfinale und Halbfinale werden in Hin- und Rückspielen ausgetragen. Das Finale ist ein Einzelspiel, das an einem neutralen Ort ausgetragen wird.

Der Sieger der AFC Champions League erhält den Asian Club Championship Cup und qualifiziert sich für die FIFA Klub-Weltmeisterschaft.